Studium

Hong Kong – eine Stadt die nie ruht

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Hong Kong – eine Stadt die nie ruht

Ein Auslandssemester in Hong Kong. Das erlebe ich seit Ende August als Austauschstudent an der Hong Kong Baptist University.

Zusammen mit rund 230 anderen Austauschstudenten bin ich Ende August im heißen und extrem schwülen Hong Kong angekommen. Eingelebt habe ich mich hier schnell und nach einer halben Woche Eingewöhnungszeit (Vorträge International Office, City-Tour) beginnen auch schon die Vorlesungen. In den ersten zwei Wochen hat man die Möglichkeit verschiedene Kurse zu besuchen und auszuprobieren. Gibt es noch freie Plätze in einem Kurs, so hat man im besten Fall die Möglichkeit diesen in seinen Stundenplan aufzunehmen und eventuell mit Kursen die man schon Monate zuvor gewählt hat zu tauschen. Im besten Fall deswegen, da es meist leider nicht so einfach war. Einige Kurse waren nicht verfügbar für Austauschstudenten, für andere musste man zuvor einen Nachweis vorlegen, dass man die nötigen Grundkenntnisse besitzt. Schlussendlich habe ich jedoch einen ganz guten Stundenplan zusammen bekommen und bin auch relativ zufrieden mit meinen Kursen.

Ich habe hier drei Marketing Kurse gewählt, einen Journalismus Kurs und einen Film-Theorie Kurs. Leider war es kaum möglich praktische Kurse in der Produktion zu wählen, da diese oft nur in Kantonesisch angeboten wurden. Dies war eigentlich nicht so geplant, doch dann „muss“ ich wenigstens weniger Marketing Kurse in Offenburg belegen. Anders als in Deutschland, gibt es in fast jedem Kurs einen Mid-Term-Test, also eine Klausur während dem Semester und häufig auch Aufgaben und Präsentationen die man bis zur nächsten Vorlesung erledigen muss. Diese werden dann auch bewertet und fließen in die Endnote mit ein, genauso die Mitarbeit. Das bedeutet schon deutlich mehr Arbeit während dem Semester, aber bei fünf Kursen ist das gut machbar.

Was die Wohnsituation betrifft, wohne ich wie die meisten anderen Austauschstudenten im Studentenwohnheim direkt auf dem Campus zu zweit auf 12qm. 2 Betten. 2 Schreibtische. 2 Schränke. Ein kleiner Kühlschrank. Was braucht man mehr? Viel Zeit verbringt man sowieso nicht im Zimmer. Es mag für einige vielleicht etwas unangenehm sein sich ein Zimmer zu teilen, doch ich würde auf keinen Fall nach einer Wohnung in der Stadt suchen. Die Preise sind unglaublich hoch und es ist viel schwerer Anschluss an andere Studenten zu finden, da man sich mit den Anderen eigentlich immer am Wohnheim trifft bevor man etwas unternimmt, wo wir auch schon beim für Viele vielleicht interessanteren Teil wären. Wie sich jeder vorstellen kann, steht als Austauschstudent nicht nur das Studium im Mittelpunkt.

Man möchte die Stadt, die Menschen, die Kultur und die Nachtkultur erkunden. Und da bietet Hong Kong so einiges.

Hong Kong ist eine sehr beeindruckende in die höhe getriebene Stadt. Die ersten Wochen waren wir fast täglich unterwegs um die Stadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu erkunden und haben die vielen unterschiedlichen Facetten der Stadt erleben dürfen. Meist ist es interessanter sich einfach nur auf den Straßen aufzuhalten, als zu bestimmten Spots zu gehen. Man kann sagen, dass diese Stadt wohl nie ruht. Dies gilt auch für die zahlreichen Bars und Clubs der Stadt. Von Ladies-Night (alle Getränke für die Damen for free!) an zwei Tagen die Woche, gemütliches 7-Eleven Bierchen auf der Straße, Karaoke mit ausflippenden Chinesen oder ein überteuerter Cocktail über den Dächern Hong Kongs in einer Rooftop Bar lassen kaum einen Wunsch unerfüllt. Für alle Feierwütigen: Seid ohne Sorge!

Doch Hong Kong ist nicht nur die menschenüberfüllte Stadt in der West und Ost aufeinanderprallen. Mit den „New Territories“ rund um Hong Kong herum entflieht man innerhalb kürzester Zeit dem Großstadt-Trubel und gelangt an wunderschöne Strände, tolle Hiking-Tracks und kleine Fischerdörfer. Außerdem liegt Hong Kong perfekt um den ein oder anderen Trip nach Süd-Ost-Asien oder Mainland-China zu machen, was viele hier auch häufiger gemacht haben. Ich selbst habe nur einen Trip nach Malaysia gemacht, da ich nach dem Semester noch für einige Wochen Süd-Ost-Asien erkunden werde.

Wer also Bock auf ein Auslandssemester hat und dabei über Europa hinausschauen möchte, dem kann ich Hong Kong nur wärmstens empfehlen. Ich bereue es auf jeden Fall nicht und muss leider feststellen, dass dieses Semester einfach viel zu schnell vorbeiging.