Studentenleben

Tipps für umweltbewussten Wintersport

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Tipps für umweltbewussten Wintersport

Wintersport ist in der Regel alles andere als ökologisch. Darauf verzichten wollen wir trotzdem nicht. Deshalb habe ich ein paar umsetzbare Tipps zusammengetragen, wie man Dinge rund um die Pistentage besser machen kann.

Millionen Menschen machen jährlich Urlaub in den Alpen. Als Wintersportler, die auf Schnee angewiesen sind, werden wir unter den Folgen des Klimawandels künftig leiden. Dabei sind wir daran zum Teil selbst Schuld. Unser Sport hinterlässt einen Fußabdruck in den Bergen, der die Umwelt und das Klima negativ beeinflusst. Wir nehmen die Zerstörung der Natur durch riesige Skigebiete und immer mehr Hotels in Kauf, blasen massig CO2 in die Atmosphäre und hinterlassen Müll.
Ihr sollt nicht komplett auf die Pistentage verzichten, aber vielleicht könnt ihr euch den ein oder anderen der unten aufgeführten Tipps zu Herzen nehmen und so den Fußabdruck, den der Sport hinterlässt, verkleinern.

Bildet Fahrgemeinschaften

Du fährst in die Berge, bekommst das Auto aber nicht voll mit Freunden? Stell deine Fahrt auf go-shred! go-shred ist eine Website für Fahrgemeinschaften zum Snowboarden und Skifahren. Hier kannst du natürlich nicht nur Fahrten anbieten, sondern auch nach Fahrten suchen.
Egal ob Fahrer oder Mitfahrer, ihr spart Geld, reduziert den CO2-Ausstoß durch optimierte Fahrzeugauslastung und reist mit Leuten die eure Leidenschaft für die Berge teilen.

Nutzt Öffentliche Verkehrsmittel

Die Anreise mit der Bahn ist umweltfreundlich und entlastet das sehr hohe Verkehrsaufkommen in den Bergregionen. Die Skigebiete bauen ihre öffentliche Infrastruktur weiter aus, um die Bahnanreise zu ermöglichen.
Es ist sicherlich nicht so gemütlich und unkompliziert mit der Bahn in die Alpen zu reisen, wie mit dem Auto, aber es ist ganz klar Umweltfreundlicher. Außerdem müssen es ja nicht immer die Alpen  sein. Der Schwarzwald, vor der Tür, bietet auch Möglichkeiten zum Boarden und Skifahren. Zum Beispiel der Feldberg, er kann den Alpen natürlich nicht das Wasser reichen, aber für einen Tag shredden tut er es allemal. Und man kommt von Offenburg ganz easy mit Bus und Bahn hin. Mehr über Skigebiete im Schwarzwald könnt ihr in dem Beitrag „Klein aber fein: Skigebiete im Schwarzwald“ herausfinden.
Vor Ort solltet ihr die Skibusse nutzen, um von Hotel oder Ferienwohnung auf die Piste zu kommen.

Busreisen

Wenn es doch ein Kurztrip wird, schaut doch mal bei Reiseveranstaltern rein. In Süddeutschland gibt es mehrere Anbieter, die über die Wintermonate Bustrips in Skigebiete anbieten. Empfehlen kann ich hier Cruise and Ride, aus Stuttgart. Leider haben sie keinen Startpunkt in Offenburg, der nächste ist in Rastatt.
Und nicht vergessen: die AStA veranstaltet jährlich einen Bustrip zum Skifahren/Snowboarden.

Weniger, dafür längere Trips

Nehmt euch lieber ein paar Tage frei und verbringt gleich eine ganze Woche in den Bergen, anstatt mehrmals für ein paar Tage in die Berge zu fahren.

Informiert euch über die Skigebiete

Einige Skigebiete in den Alpen haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Internetportale, wie zum Beispiel www.alpine-pearls.com, informieren über Regionen die aktiv ökologischen Tourismus fördern.
Nicht Teil der Alpine Pearls, dennoch ein schönes Beispiel, ist Laax in der Schweiz: Ihre Greenstyle-Stiftung setzt auf 100% erneuerbare Energie, Recycling, Energieverbrauch mindern, Tier- und Pflanzenwelt schützen, etc.

Equipment

Nutzt eure Ausrüstung bis sie droht auseinanderzufallen. Wenn doch irgendwann neues her muss, achtet auf Umweltbewusste Hersteller.
Bei der Suche nach neuer Kleidung könnt ihr darauf achten ob das Produkt das bluesign Siegel trägt. Dieses Siegel erhalten nur hochwertige Textilprodukte ohne Gesundheitsrisiken, aus nachhaltiger Produktion. In manchen Webshops kann man in den Filteroptionen gleich nach „Öko-Produkten“ filtern.
Ich möchte hier nicht für irgendeine Marke werben, dennoch möchte ich ein schönes Beispiel für einen Umweltbewussten Hersteller nennen: Picture Clothing. Sie achten sehr stark auf ökologische Produktion. Für eine Jacke nutzen sie mindestens 50% Polyester aus recycelten Plastikflachen, Produktionsabfälle werden als buntes Innenfutter wiederverwendet, die Kleidung ist PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) frei und sie verarbeiten ökologische Baumwolle.
Noch besser ist natürlich gebrauchtes Equipment zu kaufen. Es lohnt sich auf jeden Fall auf Seiten wie ebay Kleinanzeigen zu suchen, hier findet man oft wenig genutztes Equipment.

POW

Protect our Winters wurde 2007 von US-Profi Snowboarder Jeremy Jones gegründet. POW ist mittlerweile eine globale Organisation, die von etlichen professionellen Sportlern, namhaften Unternehmen aus der Sportindustrie, Skigebieten und mehr als 160.000 Menschen in sozialen Netzwerken unterstützt werden. Ziel der Organisation ist es den Klimawandel einzudämmen.
Werft doch mal einen Blick auf die Website. Wer POW unterstützen möchte, kann für 12€ jährlich Mitglied werden oder sie mit einer Spende unterstützen.

(T)Aschenbecher

Tipp für die Raucher unter euch: Besorgt euch einen Taschenbecher, einen Aschenbecher für unterwegs.
Taschenbecher bekommt man in manchen Skigebieten (z.B. Laax) kostenlos oder als Werbegeschenk von Unternehmen wie BlueTomato. Man kann sie natürlich auch kaufen, kosten nicht die Welt und durch die Nutzung schützt ihr die Umwelt.

Ich fahre seit fast zehn Jahren Snowboard und bin jährlich etwa fünf bis zehn Tage auf der Piste. Ich möchte das absolut nicht missen. Wenn wir alle versuchen die Tipps zu beherzigen, trägt das zumindest ein bisschen dazu bei, dass wir und folgende Generationen die natürlich verschneiten Berge auf unseren Brettern genießen können. In diesem Sinne: „Drop Cliffs Not Bombs!“.