Ich habe mein Auslandssemester in Edinburgh, der wunderschönen Hauptstadt von Schottland, gemacht. Die Menschen hier sind sehr herzlich und immer hilfsbereit, manchmal vielleicht auch etwas verrückt, wenn sie bei 10°C immer noch mit kurzen Röcken oder Hosen durch die Gegend laufen.
„Höflichkeit – jedes Mal, wenn man aus einem Buss aussteigt, bedankt man sich!“
Ich habe für ein Trimester mithilfe des Erasmus+Stipendiums an der Napier University Edinburgh studiert. Das System der Module unterscheidet sich etwasvon dem in Deutschland, auch was die Creditpoints angeht. Die Vorlesungsstruktur jedoch ist ähnlich, wobei hier allerdings mehr Eigenarbeit gefordert ist. Dafür hatte ich aber weniger Vorlesungen und – bei ausreichender Selbstdisziplin – auch genügend Zeit, um das Land kennenzulernen.
Ich bin im August angereist, mitten in der Festivalzeit des Fringe-Festivals. Das ist ein riesiges Kunst- und Kulturfestival und etwas, was jeder hier einmal miterlebt haben muss. Der einzige negative Punkt der Festivalzeit ist allerdings, dass alles eben deutlich teurer ist als normalerweise. Das betrifft auch die Preise für Unterkünfte und war somit auch meine größte Hürde – ein schönes und gleichzeitig bezahlbares Zimmer zu finden! Die Wohnverhältnisse sind hier etwas anders als in Deutschland und die Mieten gleichzeitig trotzdem deutlich höher, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die höheren Miet- und Lebenshaltungskosten sind wahrscheinlich dem Wechselkurs von Euro zu Pfund zu verdanken. Viele Leute nehmen hier daher zusätzlich Nebenjobs an. Wer im Wintersemester nach Edinburgh geht, sollte jedoch definitiv versuchen, eine Wohnung mit doppeltverglasten Fenstern zu finden, um nicht zu erfrieren.
Zu empfehlen ist es auf jeden Fall, sich mit möglichst vielen Einheimischen oder anderen internationalen Menschen zu umgeben. Dadurch verbessern sich die eigenen Englisch-Kenntnisse sehr schnell und gleichzeitig erfährt man viel über andere Kulturen.
„Einmal den Arthur‘s Seat erklommen zu haben ist ein MUSS!“
Es gibt auch sehr viele interessante Ausflüge und Touren, teilweise auch komplett kostenlos, die sehr zu empfehlen sind. Ganz wichtig ist dabei nur, stets für alle Wetterverhältnisse vorbereitet zu sein, denn wenn in einem Moment noch die Sonne scheint, kann es im nächsten Moment bereits regnen, hageln oder sogar auch schneien. Alternativ kann man auch einfach ein Auto mieten, sich ein paar Mitreisende suchen und losfahren. Spontane Unternehmungen versprechen sowieso die besten Erlebnisse.
In der Stadt gibt es aber auch unglaublich viel zu sehen. Jeder sollte mal auf dem „Calton Hill“ gewesen sein und den „Arthur’s Seat“ erklommen haben, um die sagenhafte Aussicht dort genießen zu können.
„Das erste Bier um 15 Uhr zu trinken ist hier völlig normal, die Pubs schließen schließlich ja auch schon um 1 Uhr Nachts.“
Wer zur Weihnachtszeit in Edinburgh ist, sollte unbedingt die Show der „Street of Light“ und den Weihnachtsmarkt besuchen. Aber am schönsten ist es immer noch, sich einfach in einen der 732 Pubs Edinburghs zu setzen, ein bisschen Livemusik zu genießen und den Tag mit einem kühlen Cider, interessanten Leuten und guten Gesprächen ausklingen zu lassen.