Studium

Auslandsemester in Bangkok, Thailand

Studium

Auslandsemester in Bangkok, Thailand

Die vorbereitenden Maßnahmen für das Auslandssemester waren angesichts der Tatsache, dass die Kasetsart Universität Partnerhochschule der FH Offenburg ist, überschaubar
und gut zu bewältigen.

Zunächst musste ich mich in Bangkok bewerben, binnen weniger Wochen erhielt ich eine Zusage für meinen Auslandsaufenthalt. Nun galt es, die nötigen weiteren Schritte rechtzeitig einzuleiten. Unerlässliche Voraussetzung ist dabei die Beantragung eines Visums, das für 140Euro erhältlich ist und eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr hat. Gleichzeitig konsultierte ich einen Reise- und tropenmedizinischen Arzt, um von den notwendigen Vorsorgemaßnahmen zu erfahren. Zu guter Letzt kümmerte ich mich um die Buchung eines Flugs und machte mögliche Unterkünfte in Bangkok ausfindig. Neben den organisatorischen Vorbereitungen gingen auch inhaltliche Planungsmaßnahmen einher, indem ich mir einen Reiseführer kaufte, Reiseberichte via Internet las und Erfahrungsberichte über die Kasetsart Universität einsah, um mich vorzubereiten.

Zum studieren in Thailand verhält es sich in sehr vielen Schulen und Universitäten obligatorisch, eine Uniform zu tragen, so auch an der Kasetsart University. Die jeweiligen Kleidungsstücke konnte man preisgünstig erwerben. In der Einführungsveranstaltung vor Ort erkannte ich schnell, dass leider keiner der von mir in Deutschland favorisierten Kurse angeboten wurde. So musste ich mich sehr spontan für andere Kursangebote entscheiden. Dennoch räumte man uns Gaststudenten in den ersten beiden Wochen die Möglichkeit ein, verschiedene Schnupperkurse zu besuchen, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen sollten. Die Belegung der Vorlesung „Thai Conversation“ war verpflichtend. Sie brachte uns die Grundkenntnisse der thailändischen Sprache näher.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand ich nach einer Zeit schließlich sogar meinen Gefallen daran, stellte sie sich doch im thailändischen Alltag als sehr nützlich heraus, da nicht jeder Einheimische Englisch spricht. Die einzelnen Kurse erstreckten sich über einen Zeitraum von drei Zeitstunden. Die meisten Professoren hielten ihre Vorlesungen in einem gut verständlichen Englisch ab. Bemerkenswert empfand ich die Freundlichkeit und die Aufmerksamkeit, die die Professoren uns Gaststudenten entgegen brachten. Auch meine Kommilitonen aus Thailand erwiesen sich als sehr hilfsbereit und wertschätzend. Ich fühlte mich sofort integriert und hob mich lediglich aufgrund meiner Körpergröße von über 1, 80m und der helleren Haut- und Haarfarbe von den einheimischen Studenten ab.

Die Niveaus der einzelnen Kurse waren unterschiedlich ausgelegt, so war das Verhältnis des Lern- und Arbeitsaufwandes sehr ausgewogen. In jedem Kurs musste man sowohl eine Zwischenprüfung als auch eine Abschlussprüfung absolvieren. Manchmal standen auch Kurzreferate oder Präsentationen auf der „To-do-Liste“. Viele Prüfungen waren, verglichen mit denen an meiner Hochschule in Offenburg qualitativ ähnlich, quantitativ jedoch wurde in meinem Gastland weniger von mir abverlangt. Da die Prüfungen jedoch in englischer Sprache absolviert werden mussten, benötigte ich für die Ergebnisfindung mehr Zeit, sodass mir die „abgespeckte“ Aufgabenstellung entgegen kam. Die Zeitfenster der einzelnen Vorlesungen erstreckten sich über den ganzen Tag hinweg, sodass man stets die Möglichkeit hatte, das überwältigende breit gefächerte Angebot an Sportmöglichkeiten zu nutzen.

Zum Aufenthalt in Bangkok, die Stadt der Engel, liegt im Herzen von Thailand. Neben einem unerschöpflichen Angebot an. Möglichkeiten der individuellen Freizeitgestaltung, bietet sich die Stadt auch optimal als Startpunkt für zahlreiche Ausflugsziele an. Preisgünstig und zielorientiert lässt es sich von dieser Millionenmetropole aus, begünstigt durch deren gute Infrastruktur, problemlos das ganze Land in sämtliche Himmelsrichtungen erkunden. Da zeitgleich insgesamt etwa 75 Austauschstudenten an der Universität waren, wurden freilich auch intern Informationen und Erfahrungen ausgetauscht.

Das beschauliche Thailand nebst diversen Inlandsflügen ist selbst für ein schmales Studentenbudget erschwinglich, da die allgemeinen Lebenshaltungskosten extrem niedrig sind. Als Fazit, mein Auslandssemester an der Kasetsart University in Bangkok war eine unglaublich positive Erfahrung, und ich kann nur jedem Studenten raten, diesen Schritt zu wagen und ein Semester außerhalb heimischer Grenzen zu absolvieren, da es eine wirkliche Bereicherung meines Lebens darstellte. Die allgemeine Wertschätzung prägte meinen persönlichen Blickwinkel hinsichtlich Toleranz, Liberalität und Multikulturalität entscheidend.