Sicherlich hat die Nachricht, dass Facebook seinen Firmennamen in Meta geändert hat, inzwischen jeden erreicht. Mit dieser Strategie möchte sich das Unternehmen von seinem Ruf als Social-Media-Anbieter distanzieren und als Technologieunternehmen neu starten. Diese strategische Änderung kann massive Auswirkungen auf das Marketing haben, daher fragst du dich bestimmt: Was ist Meta, das Metaverse und welche Bedeutung hat das digitale Universum auf die Werbewelt?
Du bist Student*in im Marketing Bereich und nebenbei in einem Unternehmen tätig? Du interessierst dich für Vermarktung und digitale Trends? Dann gibt dir dieser Artikel einen Ausblick auf die zukünftigen Veränderungen verbunden mit dem Metaverse.
Hier kommt eine kurze Einführung in das Thema für all diejenigen, die noch nicht viel über Meta wissen oder noch mehr erfahren wollen.
Große Pläne mit neuem Namen
In einer Keynote gab Mark Zuckerberg im Oktober 2021 bekannt, dass die Muttergesellschaft Facebook zukünftig den Namen Meta trägt. Das uns allen bekannte soziale Netzwerk Facebook behält dabei seinen Namen. Auch andere Plattformen wie Instagram, WhatsApp und co. bleiben zunächst unverändert. Das Wort “meta” stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “Weiterentwicklung”- ein passend gewählter Ausdruck, wenn man die strategischen Pläne des Konzernchefs betrachtet.
Die Namens- und Logoänderung können wir bereits auf den Startscreens der verschiedenen Apps sehen.
Das Metaverse – die Erschaffung eines zweiten Universums?
Auch wenn die Namensänderung unsere bekannten Erfahrungen mit den sozialen Netzwerken vorerst nicht beeinflusst, werden langfristig mehrere Veränderungen kommen.
Meta bezieht sich im Wesentlichen auf die Idee einer gemeinsamen virtuellen Plattform, auf die Nutzer über verschiedene Geräte weltweit und rund um die Uhr zugreifen können. Das Metaverse verbindet die physische mit der virtuellen Welt und bildet damit eine neue Ebene, auf der wir kommunizieren und interagieren können. Jede*r Nutzer*in hat dabei einen eigenen Avatar und kann mit anderen Menschen interagieren, Spiele spielen, an Treffen teilnehmen und vieles mehr.
Vereinfacht ausgedrückt:
Stell dir vor du trägst Kopfhörer und eine VR-Brille und begibst dich “physisch” in das Internet. Du tauchst in eine neue Welt ein, fernab von der gewohnten Realität – Dann bist du im Metaverse angekommen.
💡 FYI:
Schau dir dieses Video an, wenn du mehr über die Namensänderung und die damit verbundene Kritik am Metaverse erfahren möchtest.
Diese neue Art der Nutzung des Internets und der sozialen Plattformen eröffnet neue Möglichkeiten für das Marketing. Als Studierende werden wir voraussichtlich mit diesen Zukunftstechnologien arbeiten oder sie gegebenenfalls weiterentwickeln.
Erfahre im weiteren Teil dieses Beitrags, wie Meta das Marketing verändern wird.
Wie beeinflusst Meta das Marketing?
Die große Frage, die nun allen Marketern unter den Nägeln brennt:
Beeinflusst dieses “zweite Universum” das Marketing? Ergeben sich Chancen aus der Innovation oder müssen wir uns auf Nachteile einstellen?
Um dieser Frage genauer unter die Lupe zu nehmen, betrachten wir die einzelnen Bereiche des Marketings einmal genauer.
Social Media – Eine Parallelwelt
Das Marketing und die damit verbundene Werbung sind für uns aus den sozialen Medien nicht mehr wegzudenken. Schon heute haben Unternehmen über die Kanäle die Möglichkeit, mit Nutzer*innen in Kontakt zu treten. Doch Meta wird die Art und Weise, wie Marken mit ihren potenziellen Kunde*innen interagieren und kommunizieren, grundlegend verändern. Mit dem Einsatz von VR-Brillen verwandelt sich der 2D-Feed in eine dreidimensionale Community und die sozialen Medien werden zu einem virtuellen Raum – einer Parallelwelt.
So können wir uns diese NEUE Social Media Erfahrung vorstellen:
- Werbetreibende nehmen gemeinsam über ihre Avatare mit ihren Fans an Events teil.
- User werden Werbebanner nicht nur betrachten, sondern mit den virtuellen Billboards interagieren.
–> Erlebbare Werbung, nahezu wie in der realen Welt
SEO – Wie werde ich im Metaverse sichtbar?
Bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) geht es darum, eine organische Reichweite zu erzielen, um vom Publikum bei ihrer Suche im Web gefunden zu werden. In den nächsten Jahren muss jedoch der Fokus geändert werden, da das Metaverse neuartige Herausforderungen mit sich bringt.
Das neue Ziel ist wie folgt:
–> Im Metaverse auffindbar zu sein
Die Grundlage für die Suchmaschinenoptimierung – wie auch für weitere Marketingmaßnahmen – ist das Verständnis für den Verbraucher. Hierfür wird eine sogenannte Buyer Persona erstellt. Je besser du diese Buyer Persona verstehst, desto eher kannst du die Inhalte optimieren, sodass sie bei der richtigen Zielgruppe ankommen. Wenn das Metaverse real wird, musst du deine Vorstellungen über Personae ändern. Durch die Parallelwelt vereint der/die potenzielle Kund*in nun zwei Persönlichkeiten: Zum einen die reale Person, die denkt und entscheidet und zum anderen den virtuellen Avatar, der handelt. Eindrücke werden von nun an dual, also physisch und virtuell wahrgenommen. Die visuelle Komponente wird in Zukunft verstärkt werden, da wir als Nutzer*innen des Metaverse die imaginäre Welt mit Hilfe von VR-Brille erleben. SEO wird sich demnach auf die visuelle Suche konzentrieren müssen.
Wie das aussehen könnte, erkläre ich dir anhand der folgenden Punkte:
Verfolge den Blick deiner Kundschaft:
Die Menschen erleben das Metaverse visuell mit Hilfe einer VR-Brille. Diese muss in Zukunft mit einer Eye-Tracking-Software ausgestattet sein, sodass du genau analysieren kannst, was potenzielle Kund*innen sehen und was nicht. So kannst du nicht nur wertvolle Daten für das Metaverse, sondern auch für die reale Welt sammeln und das Marketing persönlich und individuell ausrichten.
Sei mutig mit der Farbpalette:
Im Metaverse geht es um das Sehen und Gesehenwerden. Willst du, dass deine Inhalte gut sichtbar sind? Dann gestalte sie auffällig. Diese Strategie kennen wir bereits, sie muss nur auf die neue Technologie adaptiert werden.
Wie sicher sind meine Daten?
Die aufregend neue Idee des Metaverse bringt viele Möglichkeiten mit sich, dennoch müssen wir auch die Probleme der gigantischen Parallelwelt betrachten, vor allem im Bereich Privatsphäre und Datenschutz. Meta sammelt Daten – das sollte uns mittlerweile allen bekannt sein. Mit der neuen virtuellen Realität werden zukünftig auch unsere Daten virtualisiert und weitgehend offengelegt. Damit gefährdet das Metaverse nicht nur die Daten des Einzelnen, sondern auch die von Unternehmen. Fragen, die du dir zu deiner eigenen Sicherheit stellen könntest:
- Ich skizziere meine Wohnung in allen Einzelheiten, um mich im Metaverse in ihr zu bewegen – gebe ich damit Dritten alle Informationen, um einzubrechen?
- Ich erstelle meinen Avatar – enthält diese virtuelle Version auch persönliche Informationen, die ich nun öffentlich mache?
- Bleiben virtuelle Gespräche, die ich mit Freunden führe, privat?
Letztendlich stellt sich außerdem eine grundlegende Frage:
–> Wem gehören all die Daten, Informationen und Ideen, die im Metaverse entstehen?
Diese Fragen werden nicht nur dich als möglichen Nutzer betreffen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Unternehmensmarketings sein.
Echtzeit-Erlebnis
Die neue Technologie bietet ein sogenanntes Echtzeit-Erlebnis. Das bedeutet, dass die Nutzer*innen nicht nur zur gleichen Zeit miteinander kommunizieren, sondern auch mit realen Objekten in Echtzeit interagieren können. Für ein erfolgreiches Marketing solltest du deshalb Inhalte nach dem Echtzeit-Erlebnis gestalten.
WAS BEDEUTET DAS ZUSAMMENGEFASST?
Bis das Metaversum wirklich umgesetzt ist und wir uns tatsächlich zu virtuellen Partys verabreden, wird es noch einige Zeit dauern. Nichtsdestotrotz solltest du dich jetzt schon mit dem Thema auseinandersetzen, denn die Parallelwelt ist ein aktuelles Thema und wird mit großer Sicherheit Realität werden. Du musst dich in Sachen Marketing darauf einstellen, dass sich SEO, Content-Marketing sowie Social Media verändern werden – weg von einer 2D in eine 3D-Welt.
Dieser Artikel ist nur eine kurze Übersicht des aktuellen Situation, doch die Technologie wird sich rasend schnell ändern. Also bleib auf dem Laufenden und passe deine Strategien und deine Maßnahmen an die neuesten Entwicklungen an.
💡 Tipp:
Bleib up-to-date und berücksichtige das Metaverse für dein Marketing, indem du Technologien wie AR und VR in deine Strategie mit aufnimmst.
Falls du es noch nicht gesehen hast, hier das komplette offizielle Video von Meta über das Metaverse:
Quellen
Bildquellen
Titelbild – https://www.pexels.com/de-de/foto/silber-iphone-2228555/ (mit eigenen Ergänzungen)
Bild 01 – Eigene Darstellung (gestaltet mit eigenen Screenshots der Meta-Apps auf meinem Smartphone)
Bild 02 – https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-die-ihre-virtual-reality-brille-geniesst-3761260/
Bild 03 – https://unsplash.com/photos/iQcf5A9fsvU (mit eigenen Ergänzungen)
Videoquellen
ARD Beitrag über Meta – https://www.youtube.com/watch?v=tOGl0AzZ5vI&t=30s
Offizielles Video von Meta – https://www.youtube.com/watch?v=Uvufun6xer8