G’day Mate! – Auslandssemester an der Victoria University in Melbourne
von Karin KunzeVeröffentlicht am
Ich studiere medien. gestaltung & produktion und habe mein viertes Semester an der Victoria University in Melbourne absolviert. Im Folgenden möchte ich über meine Erfahrungen berichten. Australien liegt von uns aus betrachtet am anderen Ende der Welt. Es ist zwar geografisch riesig und touristisch beliebt, aber sonst ziemlich bedeutungslos (wenn wir mal an Politik, Wirtschaft oder Sport denken). Demzufolge bekommen wir in Deutschland von Australien nicht viel mit. Abgesehen von Katastrophenmeldungen wie Buschbränden und Überflutungen natürlich. Daher habe ich ein paar Informationen über Australien zusammengetragen.
Australier scheinen wirklich fröhliche Menschen zu sein. Egal, wohin ich gefahren bin, man hat mich immer gut gelaunt begrüßt. Das ging schon am Flughafen los. Anstatt grimmiger Zollbeamter bekam ich in Melbourne gleich ein “Hey, Mate!” zu hören. So fühlte ich mich von der ersten Minute an in Australien sehr willkommen. Außerdem mag ich die australische No Worries Einstellung. “Mach’ Dir keine Sorgen” ist doch einfach eine großartige Lebenseinstellung.
Lebenswerteste Stadt
Wieder einmal belegt Melbourne Rang eins als die Stadt, in der es sich weltweit am besten leben lässt. Was macht das Studieren und Leben in Melbourne so spannend und abwechslungsreich? Es ist vor allem der große Anteil an internationalen Studenten, Immigranten und Reisenden, die ein fröhliches, kulturell reiches Klima in der Stadt schaffen. Die verschiedenen kulturellen Gruppen geben den einzelnen Vierteln und Straßen eine besondere Atmosphäre. So erfährt man auf der Lygon Street in Carlton mit ihren vielen Cafés und italienischen Restaurants ein Stück Italien. Auf der Sydney Road in Parkville wiederum laden türkische Spezialitäten zum Probieren ein. Chinesische Schnellrestaurants, spanische Tapas-Bars und die griechischen Konditoreien sind nur drei weitere Welten, in die man eintauchen kann. Auch findet man eine Fülle an Kneipen und Bars in Melbourne, angefangen bei den alternativeren Läden, häufig mit Live-Musik, auf der Brunswick und Smith Street in Fitzroy, über die schickeren Lounges und Clubs in der Innenstadt bis hin zu einladenden Cafés und Strandparties Viertel St.Kilda.
Studium
Das australische Universitätssystem ist generell „verschulter“ als das deutsche und das Studentenleben ist weniger flexibel und selbstorganisiert als in Deutschland. Es gibt einige Unterschiede, die gewöhnungsbedürftig sind. Neben der Sprache ist z.B. die Gewöhnung an den geforderten Schreibstil und den Aufbau von Texten (Essays, Summaries, Synthesis Writing etc.) essentiell. Oft werden Hausaufgaben, eine Hausarbeit, eine Präsentation, ein Projekt und eine Klausur verlangt. Die Leistungen für einen Schein werden alle während des Semesters erbracht.
Kostenfazit
Da ich zuvor schon in Australien war, wusste ich was auf mich zu kommt. Einiges ist billiger wie z.B. take away food, Benzin oder Stromkosten und anderes wiederum teurer (Kosmetikartikel, Milchprodukte, Alkohol). Was wäre ich hier nur ohne ALDI,… Allerdings kann ich in Australien sparen wie ich will. Ich kann campen oder in Dorms schlafen, ich kann das billigste und spritsparendste Auto wählen und überwiegend aus dem Supermarkt leben, aber ich komme nicht unter 100 Euro am Tag davon und vermutlich ist es sogar mehr. Ja, ich könnte noch einen Gang herunterschalten und noch sparsamer Reisen: Kein Auto, sondern nur Busse, wild campen anstatt Campingplätze und nur von Dosenfutter leben. Aber so will ich nicht reisen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist in Australien eher mäßig. Ich bin zuvor schon sehr viel gereist und konnte somit einige Vergleiche ziehen.
Schlusswort
Das Auslandssemester in Australien gab mir die Möglichkeit, die “australische Kultur” sowie das Universitätssystem näher kennen zu lernen. Meine Zeit in Melbourne hat mich persönlich sehr geprägt. Durch das Auslandsstudium konnte ich über mich hinauswachsen und meinen Horizont erweitern. Ich habe Freunde und Erfahrungen gewonnen, die mich immer begleiten werden und konnte vielleicht auch ein wenig von der deutschen Kultur vermitteln. Meine akademischen Erwartungen an die neue Partnerhochschule wurden leider in meinem Studiengang nicht erfüllt. Besonders habe ich die Qualtät der Lehre und die moderne Ausstattung unserer Hochschule neu schätzen gelernt. Vor allem im Bereich, Film, Sound und Animation können wir sehr dankbar für unsere Studios und Technik sein.