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Affinity Photo: Lohnt sich die günstige Photoshop Alternative?

Affinity Photo Titelbild
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Affinity Photo: Lohnt sich die günstige Photoshop Alternative?

Du ärgerst dich jeden Monat über die Rechnung von deinem Photoshop-Abo und verwendest das Programm nur hin und wieder für ein paar Bildbearbeitungen? Dann solltest du dir vielleicht mal Affinity Photo anschauen. Stapelverarbeitung, Zauberstab, RAW-Bearbeitung und vieles mehr für nur 54,99€. Und das alles ganz ohne Abo!

Adobe Photoshop gehört zum Standard, wenn es um hochwertige und professionelle Bildbearbeitung geht. Dementsprechend ist der Preis des Grafikprogramms auf Dauer recht teuer und nur im Abo verfügbar. Wenn man nur Photoshop möchte, zahlt man monatlich 23,79 €. Aber aufgepasst, im Set mit Lightroom gibt es eine günstigere Variante für nur 11,89 € monatlich. Die Nutzung von Photoshop und Lightroom kostet pro Jahr also etwas mehr als 140€ und es wird jeden Monat mehr. Für einige ist das viel Geld und man sucht nach günstigeren Programmen. Ist die Software Affinity Photo die perfekte Alternative und kann mit dem Platzhirsch von Adobe mithalten?

Was ist Affinity Photo?

Viele von euch kennen vermutlich nur die Grafiksoftware Photoshop und haben noch nichts von dem 2015 veröffentlichten Programm Affinity Photo gehört. Falls das der Fall ist, dann solltest du jetzt aufpassen. Affinity Photo ist eine Grafiksoftware von der Firma Serif. Unter dem Namen Affinity verbirgt sich eine Suite mit drei unterschiedlichen Programmen. Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher. Diese kann man mit Photoshop, Illustrator und InDesign von Adobe vergleichen. Das Gute an der Affinity Suite, und somit auch an Affinity Photo, ist eine sehr zeitgemäße Softwarearchitektur und dadurch eine schnelle Performance bei der Bildbearbeitung. Das Programm kostet für Mac und Windows einmalig 54,99€ und für das iPad 21,99€.

Affinity Photo Logo
Abbildung 1: Affinity Photo Logo

Tipp: Affinity bietet häufig Rabattaktionen an, bei dem du ordentlich Geld sparen kannst! Über den Affinity Newsletter erfährst du als erstes wenn es neue Aktionen gibt.

Welche Funktionen bietet Affinity Photo?

Affinity Photo ist in fünf grundlegende Arbeitsbereiche aufgeteilt und liefert in jedem Bereich unterschiedliche Funktionen, die für jeweils einen anderen Arbeitsprozess angepasst sind. Diese Arbeitsbereiche nennen sich Personas und können im linken oberen Eck ausgewählt werden. Nachfolgend wird auf alle fünf Personas genauer eingegangen.

Photo Persona

Der Arbeitsbereich Photo Persona liefert alle standardmäßige Bildbearbeitungsfunktionen, die ihr auch aus anderen Grafikprogrammen kennt. Dazu gehören Pinsel, Zauberstab für automatische Auswahlen, Verlauf, Reparaturpinsel, Pfadwerkzeug, Formen und viele weitere nützliche Funktionen. Die Benutzeroberfläche hat Ähnlichkeit mit Photoshop, ist übersichtlich und sehr intuitiv zu bedienen. Die Nutzung von Ebenen, Masken und Tastenkürzel ist ebenfalls vorhanden.

Abbildung 2: Photo Persona
Abbildung 3: Liquify Persona

Liquify Persona

Der Bereich Liquify Persona bietet weniger Funktionen als im Photo Persona. Hier hat man die Möglichkeit, Elemente eines Bildes individuell zu verzerren und zu verformen.

Develop Persona

Develop Persona ist vergleichbar mit der Funktion „Camera RAW“ von Photoshop und kann damit auch gut mithalten. Hier kann man seine Fotografien im RAW Format importieren und sehr umfangreich bearbeiten. Das geht von Belichtung, Schatten & Lichter und Kontrast, über zu Objektivkorrekturen wie Chromatische Aberration reduzieren und Objektiv-Vignette entfernen, bis hin zu Rauschen reduzieren, Gradationskurven und Split Toning.

Abbildung 4: Develop Persona
Abbildung 5: Tone Mapping Persona

Tone Mapping Persona

Im Bereich Tone Mapping Persona gibt es die Möglichkeit, seinen Bildern einen besonderen Look zu geben. Das ganze kann mit Filtern verglichen werden, die individuell anpassbar sind. Es gibt viele unterschiedliche Vorlagen, die bereits sehr gute Ergebnisse liefern. Es können aber auch eigene Vorlagen erstellt werden.

Export Persona

Der letzte Bereich lautet Export Persona und bietet detaillierte Einstellungen für den Export der Bilder. Außerdem können hier bestimmte Teilausschnitte eines Bildes separat exportiert werden.

Abbildung 6: Export Persona

Eine weitere Funktion von Affinity Photo ist das Panorama, welches aus mehreren Bildern erzeugt wird. Das funktioniert selbst mit schlechten Fotos noch relativ gut. Ebenso kann eine HDR-Kombination, sowie eine Fokuskombination aus mehreren Bildern erzeugt werden. Wer alle Funktionen des Programs kennenlernen möchte, der kann sich das 488-seitige Hardcover Workbook für das jeweilige Affinity Programm kaufen. Zu den einzelnen Funktionen findet man auf dem YouTube Kanal von Affinity enorm viele hilfreiche Tutorials.

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Was kann Photoshop besser?

Nun fragt man sich natürlich worin Photoshop besser ist. Zum einen bietet Photoshop eine Bildverwaltung mit übersichtlichen Ordnern, in Form von Adobe Bridge an. Affinity Photo hingegen bietet aktuell noch keine Bildverwaltung an, was die Korrektur von großen Fotoserien erschwert. Außerdem bietet Photoshop eine 3D Funktion und zusätzlich eine Videofunktion. Seit einiger Zeit setzt Photoshop sehr viel auf künstliche Intelligenz. Damit kann beispielsweise per Knopfdruck ein Objekt freigestellt, oder die Gesichtszüge eines Portraits korrigiert werden.

Was gibt es noch von Affinity?

Wie bereits zu Beginn des Beitrags erwähnt, gibt es nicht nur Affinity Photo. Die Firma Serif hat mit Affinity eine komplette Suite veröffentlicht, die neben der Bildbearbeitung auch noch Vektorgrafik und Desktop Publishing zur Verfügung stellt.

Affinity Designer

Designer war das erste Softwareprogramm der Affinity Suite und wurde im Oktober 2014 veröffentlicht. Das vektorbasierte Programm wird beispielsweiße für Konzeptgrafiken, Logos, Icons oder UI-Designs verwendet.

Affinity Publisher

Publisher wurde erst im Juni 2019 veröffentlicht und ist somit das jüngste Programm der Suite. Es wird hauptsächlich für die Layoutgestaltung von Büchern, Magazinen, Websites und Marketingmaterial, sowie für die professionelle Drucklegung genutzt.

Affinity Designer kostet einmalig 54,99€

Affinity Publisher kostet einmalig 54,99€

Fazit

Abschließend kann klar gesagt werden, dass Affinity Photo alle grundlegenden Funktionen enthält, die du für die professionelle Bildbearbeitung benötigst. Studenten, Hobbyfotografen und Gelegenheitsnutzer profitieren hierbei von dem einmaligen und günstigen Preis. Wer auf Features wie 3D, Video und KI-Funktionen verzichten kann, der bekommt eine sehr leistungsfähige Grafiksoftware, die auch auf langsameren Computern flüssig läuft. Ein weiterer Vorteil sind regelmässige Updates mit nützlichen Neuerungen. Wenn du also eine umfangreiche Grafiksoftware suchst, welche du nur einmal bezahlen musst, dann solltest du dir Affinity Photo auf jeden Fall genauer anschauen. Wenn du Affinity Photo ausprobieren willst, kannst du dir auf der Website eine kostenlose 30-tägige Testversion herunterladen.