Studium

Boost your videography skills – So stechen deine Filme aus der Masse heraus

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Boost your videography skills – So stechen deine Filme aus der Masse heraus

Warum sehen die Filme im Kino oder auf Netflix und Co. immer so verdammt gut aus? Was machen die anders als ich? Gibt es irgendeinen Geheimtrick oder gar einen Knopf an der Kamera, der alles “cineastisch” aussehen lässt? Hmm. Vielleicht anders gefragt: Reichen dir die Inhalte im Studium einfach nicht und du möchtest noch mehr wissen? Gehen wir´s an!

Eines schonmal vorweg: Diesen Knopf gibt es nicht. Glaube ich. Zumindest habe ich ihn selber noch nicht gefunden. Deshalb möchte ich dir ein paar Möglichkeiten an die Hand geben, mit denen du deine Aufnahmen auf das nächste Level bringen kannst.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Praktische Übungen, Literatur, Tutorial Videos etcetera. Die Möglichkeiten sind breit gefächert und jeder von uns lernt unterschiedlich. Deshalb möchte ich dir möglichst viele verschiedene Optionen geben, mit denen du dich weiterbilden kannst.

Die Klassiker: Bücher

Lektüren. Wissen gepresst auf Papier. Schwarz auf Weiß. Aber ich will doch Bewegtbild erstellen. Wie kann mir denn ein Buch dabei helfen, mit der Kamera besser umzugehen? Im Prinzip gar nicht. Aber diese schweren Staubfänger können dir eine Menge theoretisches Wissen vermitteln, dass DU dann in die Praxis umsetzten kannst und auch solltest.
Um den Rahmen nicht zu sprengen, werde ich dir deshalb für die einzelnen Hauptbereiche des Filmemachens jeweils ein Buch vorstellen.

Vorproduktion: Drehbuchschreiben

Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens von Robert McKee

Dein Film kann noch so bildgewaltig sein, wenn die Geschichte deine Zuschauer*innen nicht mitreißt, schalten diese ab. Klingt hart ist aber so. Beim Film ist es wie bei der Partnerwahl: Auf die inneren Werte kommt es an!

Robert McKee vermittelt in seinem Buch keine Regeln und beschreibt auch keine Stereotypen. Vielmehr geht es ihm um das Erschaffen von Archetypen und Originalität. Nicht zu vergessen: Respekt vor dem Publikum!
Denn wer sein Publikum für dumm hält oder gar verachtet, wird das bitter bereuen.

STORY beschreibt im Wesentlichen drei Kernthemen:

  1. Story Elemente
    • Wie strukturiere ich meine Geschichte? Welche Rolle spielen Setting, Genre und Figur dabei?
  2. Prinzipien des Story Designs
    • Auf was muss ich achten, wenn ich meine Geschichte aufbaue? Was ist das auslösende Ereignis? Wie sind meine Akte aufgebaut? Was gibt es bei der Komposition zu beachten?
  3. Der Autor bei der Arbeit
    • Wie gestalte ich eigentlich einen Gegenspieler? Welche typischen Probleme können während des Drehbuchschreibens auftreten?

Dreharbeiten: Regie, Kamera, Visualisierung

film directing shot by shot (visualizing from concept to screen) von Steven D. Katz

Shot by Shot ist ein wunderbarer Katalog mit visuellen Techniken und ihren stilistischen Auswirkungen auf deine filmische Arbeit.

Steven Katz gibt dir unzählige Tools, sowie Beispiele an die Hand. Darunter sind Themen wie: Visualisierung, Storyboarding, Continuity, Staging, Kamera Techniken, Framing, Kamera Bewegungen oder Blocking. Um nur einen Bruchteil zu nennen.

Keine Angst! Das hier ist kein reines Textbuch. Jedes Thema kommt mit einer Vielzahl an Illustrationen, Grafiken, Filmausschnitten oder Storyboard Karten daher.
Es gibt also auch was fürs Auge.

Experten Tipp! Die Kamera Bibel

American Cinematographer Manual Vol. 1&2 (Zehnte Ausgabe)

Du kannst gar nicht genug von deiner Kamera bekommen und willst wirklich alles wissen?
Dann bist du mit diesen zwei Büchern genau an der richtigen Adresse!
Nicht umsonst wird es in Fachkreisen als die Bibel bezeichnet.
Hier steht wirklich alles drin, was man so über Kameras wissen sollte. Aber auch einiges, was du vielleicht niemals brauchen wirst..

Ob analog oder digital. Jede relevante Kamera ist hier aufgeführt. Du findest zu unzähligen Optiken alle wichtigen Informationen.

Die Liste ist nahezu unendlich. Ich würde die Bücher auch nicht wirklich als Lehrbuch oder Lektüre sehen, die man mal so wegliest. Vielmehr ist das ASC Manual als Almanach oder Nachschlagwerk zu verstehen, in dem man so ziemlich auf jede Frage und alle Probleme eine Antwort findet.

Postproduktion: Filmmontage

Filmmontage. Ein Lidschlag, Ein Schnitt. Die Kunst der Filmmontage von Walter Murch

Warum funktionieren Schnitte? Mit dieser Frage beschäftigt sich Walter Murch (Apocalypse Now, Der Pate 3) in diesem Buch.
Zudem führt Murch ästhetische und praktische Probleme des Filmschnitts vor.


Themen wie Kontinuität, Kriterien für einen guten Schnitt sowie der digitale Schnitt werden diskutiert.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Lidschlag des Zuschauers gelegt. Denn dieser, so Murch, fungiert als Schnitt für die Abfolge von Ideen, die uns ein Film zu vermitteln versucht.

Die neuen Medien: Videos, Lernplattformen und YouTube Channel

Keinen Bock auf Lesen? Oder zumindest nicht gleich ein ganzes Buch? Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der das Verbreiten und Teilen von Wissen leichter ist denn je.
Egal ob über Online Lernplattformen, Videos in YouTube und Co. oder bei einer Fortbildung im sogenannten “Real Life”, hier ist wirklich für jeden etwas dabei.

YouTube & Co. — Gratis Wissen en masse

Wer hätte das gedacht? Auf YouTube gibt es wirklich hilfreiche Videos? Wow.
Nein, jetzt mal ernsthaft. Natürlich ist das nichts neues und bestimmt kennt jeder von euch schon den ein oder anderen Kanal mit nützlichen Tipps und Tricks rund ums Filmemachen.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle zwei Kanäle vorstellen, die sich wirklich lohnen.

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Aputure

Aputure ist ein Equipment Hersteller aus den Vereinigten Staaten und ist vermutlich am meisten bekannt für seine LED Fixtures und Practicals. Und genau hier setzt der Channel des Unternehmens an.

Lichttechnik zu besitzen reicht leider nicht aus, um sein Bild entsprechend in Szene zu setzen. Man sollte schon wissen wie. Genau das haben sich die Köpfe bei Aputure auch gedacht und füllen regelmäßig ihren Kanal mit praktischen Anleitungen für cineastische Beleuchtung. Kurz und knapp aber stets verständlich und ohne wichtige Details zu vergessen, werden verschiedene Lichtsetups vorgestellt. Von der klassischen Interview Situation bis zur farbenfrohen Musikvideobeleuchtung. Hier wird an jeden gedacht.

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Every Frame a Painting

Um so gut zu sein wie die großen Jungs und Mädels, musst du erstmal verstehen warum sie so gut sind. Hört sich mal wieder an wie eine “Altweiber”-Weisheit, stimmt aber tatsächlich.

Taylor Ramos und Tony Zhou haben sich genau mit diesem Thema auf ihrem Kanal beschäftigt.
In kurzen audiovisuellen Essays haben die beiden sich Filme, Regisseure oder Genres zur Brust genommen und analysiert was die Schaffer denn auszeichnet. Wie komponiert Akira Kurosawa Bewegung im Bild? Was ist Visual Comedy und wie funktioniert sie? Am Beispiel von Edgar Wright. Shot, Reverse Shot in Filmen der Coen Brüder uvm… Klickt euch doch einfach mal durch und schaut was euch anmacht.

Online Lehrplattformen

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Schon mal was von Masterclass gehört? Bestimmt. Ist ja inzwischen auch in unseren Sprachgebrauch eingewandert. Was vor sieben Jahren als Versuch startete, hat sich inzwischen zu einer großen Plattform von Meistern ihres Fachs entwickelt. Gab es zu Beginn lediglich 4 oder 5 Kurse aus den Kategorien Film, Literatur, Musik und Kochen, sind es nun weitaus mehr Rubriken geworden. Aber wir beschränken uns hier mal auf die Kategorie Film. Falls du auch noch Tennis lernen willst, jetzt weißt du wo.

Bist du erstmal auf der Plattform angekommen, stehst du vor der Qual der Wahl.“Welches Schweinderl hättens denn gerne?” Regie mit Ron Howard, Dramaturgisches Schreiben mit David Mamet oder Filmemachen mit Martin Scorsese?

Die Kurse sind jedenfalls alle ähnlich aufgebaut: Es gibt circa 25-30 Lektionen. Diese sind jeweils mit einem Video sowie zusätzlichen Informationen aus einem Workbook zusammengestellt. Am Ende jeder dieser Lektionen gibt es eine praktische Aufgabe, die es zu erledigen gilt. Hat man diese gemeistert, kann es mit der nächsten Lektion weitergehen. Zusätzlich gibt es noch ein Forum für alle Kursteilnehmer, das zum Teilen seiner Arbeiten einlädt.

Leider ist der Spaß nicht kostenlos. Aber hey, dafür gibt es Wissen und hilfreiche Übungen von erfolgreichen Filmemachern. Früher hatte man noch die Option einen einzelnen Kurs für 85 Dollar zu erwerben. Inzwischen ist auch die „Masterclass Plattform“ auf das Abo-Modell umgestiegen. Dieses kostet derzeit ungefähr 200€ im Jahr. Dafür bekommt ihr aber auch Zugang zu allen Kursen!

Workshops und Events

Du möchtest lieber unter Aufsicht neues lernen und ausprobieren? Auch dafür gibt es Möglichkeiten.
Die Medien Akademie der ARD und ZDF bietet das ganze Jahr über Workshops und Hands-on Events an. Präsentationen, Analyse von Beispielen und praktische Übungen. Das braucht natürlich alles Zeit. Oftmals sind die Workshops sogar mehrtägig, damit auch alle Lehrinhalte vermittelt werden können. Schaut doch mal auf der Website vorbei. Vielleicht ist ja was dabei.

Aber auch Unternehmen wie Teltec bieten regelmäßig Workshops über ihre Event Seite an.
Von Deep Dives in verschiedene Kamerasysteme bis zu Postproduktion, Trainingssessions (z.B. Da Vinci Resolve) ist alles dabei.

Fazit

Wie ihr seht, gibt es super viele Möglichkeiten sein theoretisches Wissen, sowie seine praktischen Skills zu verbessern. Vom vermeintlich langweiligen Buch über Lehrplattformen und Videos bis zu Hands On Workshops. Da ist für jeden etwas dabei. Aber Achtung! Keines dieser Tools ist ein Erfolgsgarant für erstklassige Filme. Am Ende des Tages müsst ihr für euch selber entscheiden was euch weiterbringt und was “Zeitverschwendung” ist. Wichtig ist, dass ihr was macht! Nehmt eure Kamera in die Hand und geht filmen, schreibt Geschichten oder schneidet euren nächsten Kurzfilm. Auch wenn unser Beruf viel Raum für künstlerische Entfaltung bietet, so ist es im Kern immer noch ein Handwerk welches gemeistert werden will.
In diesem Sinne: Film ab!