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Wie Empfehlungssysteme deine Startseite kontrollieren – künstliche Intelligenz bei Streaming-Diensten

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Wie Empfehlungssysteme deine Startseite kontrollieren – künstliche Intelligenz bei Streaming-Diensten

Kennst du das – du schaltest Netflix ein und auf deiner Startseite werden nur Filme und Serien angezeigt, die genau deinen Geschmack treffen? Ist doch super oder eher super gruselig? Was steckt hinter Streaming-Diensten und woher kennen sie deine Interessen? Ist wirklich alles so toll wie es scheint?

Die Konkurrenz im Bereich des Streaming-Dienstes wächst enorm. Ziel der Anbieter ist es, Nutzer/-innen wie dich so lange wie möglich auf ihrer Plattform zu halten. Das bedeutet, so viele Filme und Serien wie möglich anzubieten, um genug Unterhaltung für dich parat zu haben und dich als aktive/-n Nutzer/-in nicht zu verlieren. Doch das genügt nicht. Damit du zusätzlich noch mehr Zeit mit Streamen verbringst, werden dir immer mehr Filme vorgeschlagen, die du höchstwahrscheinlich anklickst, da sie genau in deinen Filmgeschmack passen. Doch was hat es damit auf sich? Die Antwort ist künstliche Intelligenz.

Was sind Empfehlungssysteme?

Empfehlungssysteme oder auch Empfehlungsdienste genannt, gehören zum Anwendungsbereich von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Diese werden gerne im Marketing Bereich und Vertrieb verwendet. Die Dienste suchen sich aus einer enormen Anzahl an Objekten, exakt die Objekte aus, die für dich relevant sind. Sie möchten genau deinen Geschmack treffen, um dir eine möglichst gute Startseite zu bieten. Das Filtern der Objekte ermöglicht dir eine angenehme und erleichternde Anwendungserfahrung.

Visualisierung der Filterung von Objekten bei Empfehlungssystemen

Empfehlungssysteme und Video-Streaming

Video-Streaming-Dienste wie Netflix, Disney Plus oder Amazon Prime Video nutzen es gerne und mit Erfolg – die Rede ist von Empfehlungssystemen. Doch wie funktionieren diese? Zunächst müssen einige Daten vom Zuschauer gesammelt werden. Dir ist es sicher auch schon aufgefallen, als du dein Konto eingerichtet hast, dass einige Informationen gefragt wurden, wie zum Beispiel welche Filme und Serien du gerne anschaust oder welche Genres du bevorzugst. Dieser Schritt ist erst der Anfang. Nach dem du einige Zeit bei dem Anbieter verbracht und dir schon viele Filme angeschaut hast, werden immer mehr Daten aufgenommen: Die abgegebenen Bewertungen zum Film oder zur Serie und das vorher Gesehene. Deine Daten werden nun mit den Daten aller Nutzer/-innen verglichen, um dir eine personalisierte Empfehlung anbieten zu können. Dies geschieht alles durch Kalkulationen von Algorithmen.

Auch die größte, kostenlose Onlinevideoplattform, YouTube, gibt dir einen Einblick in die Funktionsweise ihres Empfehlungssystem. Hier wird aufgenommen, welche Videos du anklickst und wie lange du diese anschaust. Es werden auch Aktionen wie die Likes, Dislikes und das Teilen von Videos erfasst. Oftmals werden auch Umfragen von YouTube statt Werbung angezeigt. Diese Ergebnisse werden ebenfalls im System aufgenommen, um deine Empfehlungen zu optimieren.

Empfehlungssysteme und Musik-Streaming

Empfehlungssysteme werden auch gerne von Musik-Streaming-Diensten genutzt. Beispiel Spotify: Du hast es sicher schon bemerkt, dass der beliebte und kostenlose Anbieter dir immer wieder regelmäßig Empfehlungen zusammenstellt. Diese werden genau auf deinen Geschmack angepasst und durch Algorithmen erstellt. Hier werden die benötigten Daten aus den erstellten Playlists aller Hörer/-innen und den angehörten Songs erfasst. Die Definitionen der Genres spielen ebenfalls eine wichtige große Rolle und müssen sehr nah beieinander liegen. Zusätzlich klassifiziert eine spezielle Software die Artikel und Textinhalte auf Magazinen und Blogs, um die Interpret/-innen so gut wie möglich gruppieren zu können. Wenn dir jedoch ein Song zusagt, der nicht zu deinem Musikgeschmack passt, wird dieser nicht in deiner individuell erstellen Playlist mitberücksichtigt.

Vor- und Nachteile von Empfehlungsdiensten



Nutzer/-in

Du musst nicht extra einen Film, eine Serie oder einen Song suchen, um später zu merken ob dir das Ausgewählte gefällt oder nicht. Es ist einfacher für dich, wenn dir nur deine Lieblingsgenres angezeigt werden oder direkt Titel und Filme, die dir gefallen könnten. Somit sparst du viel Zeit durch das Suchverfahren und dir wird vieles erleichtert.

Anbieter

Wenn du viel Zeit auf den Plattformen verbringst, haben die Anbieter weniger Konkurrenz, da sie dich als treue/-n Nutzer/-in zählen. Denn solange du zum Beispiel Netflix nutzt, kannst du in dieser Zeit kaum einen Konkurrenzdienst nutzen. Wenn dir der Streamingdienst gefällt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du den Dienst weiterempfiehlst.



Nutzer/-in

Du klickst immer wieder auf Filme, Serien oder Musik, die dir angezeigt werden, wodurch du sehr viel Zeit bei deinem Lieblingsanbieter verbringst. Du wirst somit dazu verleitet. Anstatt produktiv sein zu können, schaust du Serie für Serie. Des Weiteren ist Netflix somit in Besitz deines kompletten Präferenzprofils. Zusätzlich kann es passieren, dass dir einige Filme und Serien nicht angezeigt werden, die dir gefallen hätten können oder welche, die dir angezeigt werden, obwohl sie dir nicht annähernd zusagen.

Anbieter

Diese Systeme sind nicht vergleichbar mit Menschen. In manchen Situationen braucht man die menschliche Denkweise, um Empfehlungen richtig anzugehen. Algorithmen haben nur die vorhandenen Daten zur Berechnung der Vorschläge. Deswegen kann es sein, dass du oftmals gar nichts mit dem Film, der dir empfohlen wird, anfangen kannst. Ebenfalls müssen Anbieter für genug Unterhaltung sorgen, damit diese Vorschläge nicht ausgehen.

Empfehlungen für dich

Dir haben die Vorteile, die Empfehlungssysteme bieten, gefallen? Dann habe ich hier meine Top drei Video-Streaming-Dienste für dich, mit den jeweiligen Informationen, die dich bei diesen Diensten erwarten wird.

Netflix

Durch das enorme Spektrum an Filmen und Serien, ist so ziemlich für jeden etwas dabei. Von Horrorfilmen, über Animes, bis zu Hollywood-Blockbustern, ist alles vertreten. Regelmäßig erscheinen neue Filme und Serien. Zudem besitzt Netlix eine riesige Liste an Eigenproduktionen und arbeitet stetig daran mehr zu produzieren.

Die Seite an sich ist sehr einfach und modern aufgebaut. Die Filme und Serien sind strukturiert und übersichtlich geordnet. Im Großen und Ganzen hat Netflix eine sehr benutzerfreundliche Oberfläche.

Die Preise gehen von 7,99 Euro bis zu 17,99 Euro im Monat. Die Abonnements unterscheiden sich nur in der Bildqualität und der Anzahl an Geräten, die gleichzeitig auf einen auf einen Account zugreifen können.

Für den Preis hat Netflix sehr viel zu bieten und sollte das Angebot nicht mehr attraktiv genug für dich sein, kannst du monatlich kündigen. Wenn du stetig auf der Suche nach Unterhaltung bist oder Vielfalt brauchst, ist Netflix definitiv dein Anbieter.

Disney Plus

Disney Plus ist relativ neu auf dem Markt und dafür schon sehr beliebt. Hier werden alle Filme und Serien von Pixar, Marvel, Star Wars, National Geographic und Disney direkt angeboten. Seit kurzem besitzt der Anbieter die „Star“ Kategorie. Diese enthält Filme und Serien mit Altersbeschränkung und ist für die Interessen von Erwachsenen sehr gut geeignet.

Die Oberfläche der Seite ist ähnlich wie Netflix, sehr einfach und schön gestaltet. Dadurch bekommst du schnell einen guten Überblick.

Das Abonnement kostet 8,99 Euro im Monat und 89,90 Euro im Jahr und ist ebenfalls monatlich kündbar, somit fällst du auch hier nicht sofort in eine Abo Falle.

Bist du ein Disney-Fan, liebst die Qualität der Filme und Serien und das Erlebnis, das damit einhergeht. Dann ist Disney Plus definitiv etwas für dich.

Amazon Prime Video

Amazon Prime Video enthält die meisten Filme und Serien, jedoch kann man nur einen Teil, mit diesem Abonement, anschauen. Das enttäuscht jedes Mal aufs Neue, wenn du einen Film gefunden hast und dann bemerkst, dass du diesen erst ausleihen oder kaufen musst. Die Auswahl ist auf keinen Fall schlecht, du findest von jedem Genre etwas. Jedoch ist sie nicht mit der von Disney Plus und Netflix vergleichbar.

Auch hier ist die Oberfläche der Seite wieder sehr gut und intuitiv gestaltet. Sie ist übersichtlich aufgebaut und sehr benutzerfreundlich.

Für dich als Student/-in kostet dich das Abonement nur 3,99 Euro im Monat oder 34,00 Euro im Jahr. Kündigen ist bei Prime sehr einfach, denn wie bei Disney Plus und Netflix kannst du monatlich kündigen.

Wenn du sehr wenig Geld im Monat zur Verfügung hast u­­nd trotzdem nicht auf einen Streaming-Dienst verzichten möchtest, dann bietet Amazon Prime Video eine solide Auswahl an Filmen und Serien an. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist Amazon Prime mit Abstand der beste Anbieter, denn zusätzlich stehen dir viele andere Prime Vorteile zur Verfügung.

Fazit

Für dich haben künstliche Intelligenz-basierte Empfehlungssysteme beinahe ausschließlich positive Seiten. Du musst dir nicht mehr den Kopf zerbrechen, welcher Film dir gefallen könnte. Natürlich sind diese Systeme nicht perfekt und nicht jeder Film wird dir als Nutzer/-in gefallen, aber sie sind ein guter Anhaltspunkt und geben eine solide Basis, um die Zeit, die man zur Verfügung hat, gut zu nutzen. Eine Schattenseite von Streaming ist aber, die Unwissenheit, was mit den Daten passiert. Gerade in den letzten Jahren gab es immer wieder Skandale, rund um das Thema Datenschutz und Daten, die im Internet verkauft werden. Aber alles in allem erleichtern Empfehlungssysteme unser aller Leben, wenn es um Streaming von Musik oder Filmen geht.

Du findest das Thema interessant? Dann schaue dir doch mal den Beitrag an. Da findest du gezieltere Informationen über Netflix.