Studentenleben

Nebenjob ist nicht gleich Nebenjob!

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Nebenjob ist nicht gleich Nebenjob!

Miete, Auto, Urlaub, Party und nicht außer Acht zu lasen die Shopping-Eskapaden in den Lernphasen. Hups! Da flattern nicht nur die Rechnungen ins Haus, sondern auch die Scheine vom Konto. Daher heißt es für viele während des Studiums nicht nur Lernen, sondern auch arbeiten! Erfahrt hier mehr über drei Job Varianten, denn wie gesagt: Nebenjob ist nicht gleich Nebenjob!

Der Klassiker: 450,-€ Job

Ob unter der Woche oder am Wochenende, ob tagsüber oder nachts, ob im Einzelhandel oder hinter der Bar. Der 450,-€ Job war und ist einfach eine bewährte Form um Geld dazu zu verdienen.

Er ist eine Unterform des Minijobs und somit eine geringfügig entlohnte Beschäftigung. Wie der Name schon verrät hast du bei dieser Form von Nebenjob die Möglichkeit dein Konto monatlich mit maximal 450,-€ aufzubessern. Wie oft du wöchentlich arbeitest und wie häufig spielen hierbei keine Rolle – so lange du den Maximalverdienst im Monat nicht überschreitest. Du musst auch weder in die Kranken- noch in die Pflegeversicherung einzahlen. Was die Rentenversicherungspflicht angeht, von der kannst du dich befreien lassen.
An dieser Stelle würde ich dir persönlich aber raten, die 3,7% deines Verdienstes in deine Zukunft zu investieren. Denn auch daraus kannst du längerfristig Vorteile ziehen. Das glaubst du nicht? Dann lies hier auf der Seite des Stiftung Warentest mehr dazu.

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf den steuerlichen Aspekt. Da der 450,-€ Job die Summe des zu versteuernden Einkommens nicht erhöht musst du folglich keine Angaben  bei der Einkommenssteuererklärung machen.

Ein weiterer Pluspunkt erhält der Klassiker als studentischer Nebenjob in Bezug auf BAföG! Denn du hast einen Freibetrag von 5400,-€ im Jahr ohne dass dir dein BAföG gekürzt wird. Schalten wir unseren Kopf ein und teilen 5400,-€ durch 12 Monate, dann erhalten wir exakt 450,-€/Monat. It’s Magic!

Der Türöffner: Werkstudentenjob

Du bist ein ordentlich eingeschriebener Student und weißt schon in welche Richtung es für dich nach dem Studium gehen soll? Oder du möchtest dich orientieren und erstmal testen ob dir ein bestimmter Job gegebenenfalls langfristig wirklich gefallen könnte? Dann versuch es doch mal mit einem Werkstudentenjob in einer Firma die möglicherweise auch nach dem Studium dein zukünftiger Arbeitgeber sein könnte. Mit einem Job als Werkstudent schlägst du somit zwei Fliegen mit einer Klappe: Geld verdienen und relevante Praxiserfahrung sammeln!

Betrachten wir den finanziellen Aspekt. Du kannst als Werkstudent zwischen 9,-€ und 15,-€ Stundenlohn verdienen. Dies variiert von Branche zu Branche und ist auch abhängig von der Firma und je nachdem auch von deinem Verhandlungsgeschick, wenn es keine feste Regelung in dem Unternehmen gibt, wie viel ein Werkstudent verdient. Das ist meist in kleineren Firmen der Fall.
Deine maximale Arbeitszeit liegt bei 20 Stunden pro Woche und 80 Stunden im Monat. Dies bedeutet du kannst, ausgehend von einem Stundensatz von 9,-€ jeden Monat, bis zu 720,-€ verdienen.

Achtung! Als Werkstudent bist du zunächst steuerpflichtig, effektiv Steuern zahlen musst du jedoch erst, wenn dein Gehalt den jährlichen Steuerfreibetrag von 9.000 Euro (2018) übersteigt. Aber keine Sorge. Kommst du über den Steuerfreibetrag, kannst du dir im Rahmen der Steuererklärung die abgezogenene Steuerabgaben wieder zurückholen.

Auch beim BAföG ist Vorsicht geboten. Bei einem jährlichen Gesamtverdienst von über 5.400 Euro können dir die Leistungen gekürzt werden.

Der Flexible: Selbstständigkeit

Hier gibt es natürlich auch unzählige Möglichkeiten, in welche Richtung deine Selbstständigkeit gehen kann. Ich begrenze mich im Folgenden auf die Selbstständigkeit als Promoter, da ich dir hier aus eigener Erfahrung berichten kann.

In Fußgängerzonen, Einkaufszentren oder auch bei Events und Veranstaltungen: Promotionjobs gibt es fast überall und wahrscheinlich jeder ist schon einmal mit einem solchen in Kontakt gekommen – zumindest auf der anderen Seite, als Kunde. Du bist aufgeschlossen, flexibel und kommunikativ? Dann solltest du hier weiterlesen!

Bei einem Promotionjob handelt es sich um begrenzte, meist kurzfristig ausgerichtete Tätigkeiten mit einem werblichen Hintergrund. Unternehmen beauftragen meist Promotionagenturen für Sales- oder Image Promotions, welche wiederum einen Promoter aus Ihrer Kartei beauftragen oder den Job auf diversen Plattformen ausschreiben. Eine Plattform hierfür wäre zum Beispiel Promotionbasis.

Um als Promoter zu arbeiten gibt es zwei Varianten. Entweder du arbeitest auf Lohnsteuerkarte oder du meldest ein Gewerbe als selbstständiger Promoter an. (Ausführliche Informationen zur Gewerbeanmeldung: hier)

Der Verdienst eines Promoters variiert stark! Bei manchen Jobs hast du einen Tagessatz, bei anderen einen Stundenlohn. Manche Auftraggeber bieten beispielsweise 10,-€ die Stunde und andere wiederum bis zu 25,-€ die Stunde. Aus meiner eigenen Erfahrung hier ein Tipp: Verkaufe dich und deine Leistung bloß nicht unter Wert!
Wie viel du im Monat verdienst hängt von dir ab. Du bestimmst wie viele Jobs du annimmst.

Beispiel:

Im Folgenden möchte ich dir aber ein Beispiel geben was du gut im Monat verdienen kannst, ohne dass dein Studium darunter leidet.
Angenommen du arbeitest auf  Tagessatz (8 Stunden für 120,-€) und nimmst an zwei Wochenenden im Monat einen Job für Freitag und Samstag an, dann hast du schon 480,-€ verdient. Zusätzlich übernimmst du noch an einem Samstagabend eine Promotion in einem Club. Dort arbeitest du auf Stundensatz 6 Stunden á 16,-€. Daraus folgt ein monatlicher Verdienst von 576,-€.

Der steuerliche Aspekt ist hierbei natürlich davon abhängig, ob du auf Lohnsteuerkarte oder auf Gewerbeschein arbeitest. Achtung mit Gewerbeschein bist du verpflichtet eine Steuererklärung einzureichen und musst zusätzlich Anlage G (Einkünfte aus selbstständiger Arbeit) ausfüllen.

Was das BAföG betrifft, gilt auch hier die Grenze von 5400,-€ im Jahr, die du verdienen darfst ohne Abzüge in Kauf nehmen zu müssen.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick

Die Vor- und Nachteile der Nebenjobs

Meine persönlichen Erfahrungen

Promotionjob

Seit Anfang 2013 arbeite ich selbstständig als Promoterin. Und ja, auch ich dachte anfangs: „Ohje wie soll ich da nur den Durchblick bekommen?“. Im Nachhinein kann ich sagen, es ging schneller als Gedacht! Ich liebe diesen Nebenjob für seine Vielfalt und Flexibiität. So kann ich mich ohne Weiteres in den Klausurphase auf das Lernen konzentrieren und bin niemandem eine Rechenschaft schuldig, wenn ich nicht Arbeite. Das Selbstmanagement wird bei diesem Nebenjob auf alle Fälle trainiert.

450,-€ Job

In Kombination habe ich zeitweise auch einen 450,-€ Job ausgeübt. Das Tolle daran war, dass ich natürlich mehr Geld verdient habe und die Einkünfte nicht in der Steuererklärung auflisten musste. Persönlich hat mich das aber noch nicht wirklich überzeugt.

Werkstudentenjob

Daraufhin habe ich auf den Klassiker verzichtet und mich für einen Werkstudentenjob beworben. Hier habe ich nicht nur einen monatlichen Betrag den ich regelmäßig verdiene, sondern auch den Vorteil Berufserfahrungen zu sammeln und gegebenenfalls einen Türöffner für meinen späteren Einstieg ins Berufsleben. Ein Türöffner war der Werkstudentenjob für mich auf alle Fälle schon in Hinsicht auf die Stelle für die Bachelorarbeit.

Fazit

Finde heraus was ein Nebenjob für dich mit sich bringen muss, abgesehen vom Geld und sei nicht Scheu vor neuen Herausforderungen.

Du möchtest dich gleich mal bezüglich der Steuererklärung schlau machen? Hier findest du einen guten Beitrag!

Quellen

https://www.mystipendium.de/bafoeg/bafoeg-nebenjob  (20.01.2019)
https://www.absolventa.de/karriereguide/vertragsarten/werkstudenten-job (20.01.2019)
https://www.promotionbasis.de/ (20.01.2019)
https://www.jobmensa.de/ratgeber/arbeitsmodelle/minijobs/450-euro-job (20.01.2019)

Bildquellen

Abb. 1 Nebenjob ist nicht gleich Nebenjob eigenes Bild
Abb. 2 Desperados Sales Promotion ATLANTIS Herbolzheim
Abb. 3 Desperados Image Promotion TOP 10 Tübingen