Die Zukunft nach dem UNITS Studium: Ein Interview mit Mirko Böttger
von Marc SalnikovVeröffentlicht am
Bei vielen kommen beim Studiengang „Unternehmens- und IT-Sicherheit“ einige Fragen auf: Was bringt mir das Studium? Was sollte ich beachten? Wie sieht der Arbeitsalltag später aus? Einige seiner Erfahrungen zu dem Studiengang und seinen Möglichkeiten hat Mirko in diesem Interview mit uns geteilt.
Mirko Böttger (32) ist ehemaliger UNITS-Student und arbeitet heute bei SICK AG, einem weltweit agierenden Hersteller von Sensoren. Sein Bachelor-Studium an der Hochschule Offenburg fing er 2014 an und hat nach 7 Semestern den Abschluss in Regelstudienzeit absolviert.
Ein ungewöhnlicher Studienverlauf
Das Studium ist er jedoch etwas anders angegangen als die meisten seiner Kommilitonen. Da er vor dem Studium schon eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration absolviert hat, konnte er sich diese Zeit als Praxissemester anrechnen lassen. Das ermöglichte ihm, sich ein Semester lang auf andere Dinge zu konzentrieren und das Studentenleben in seiner reichen Vielfalt zu erfahren. Als studentischer Vertreter in der Berufungskommission konnte er sich in das Geschehen an der Hochschule einbringen. Doch auch der Kontakt mit seinen Mitstudenten und das Knüpfen von neuen Kontakten war für ihn besonders wertvoll. „Sich bei CTF Wettbewerben an der Hochschule treffen, Pizza essen oder hin und wieder zusammen ein Bier trinken… Das war eine tolle Zeit.“
Sein freies Semester hat er außerdem dazu genutzt mit einem Werkstudentenjob anzufangen. „Für Studenten, die sich bei der Vielfalt an Möglichkeiten noch nicht sicher sind, was sie nach dem Studium machen wollen, ist eine Werkstudentenstelle die perfekte Wahl um Erfahrungen zu sammeln. Und wenn es passt, dann ist das auch ein guter Einstieg ins Berufsleben bei der Firma.“ Auf die Stelle bei SICK wurde er schon vor dem Studium aufmerksam, da sich der heutige Hauptsitz auch in seinem Heimatort Waldkirch befindet. „Damals hat man schon viel erreicht, wenn man es schaffte, eine Stelle bei SICK zu bekommen.“
ist einer der weltweit führenden Hersteller von intelligenten Sensoren und Sensorlösungen für die Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation.
Q&A
Nachdem er auch seine Bachelor-Arbeit bei SICK schrieb, nahm er 2018 eine Festanstellung als Cyber Security Specialist an. Nun agiert er als Information Security Officer. Für angehende oder derzeitige Studenten hat Mirko uns ein paar Fragen beantwortet:
Welche Erfahrungen und Tipps kannst du derzeit Studierenden mitgeben?
„Versucht das Studium nicht nur als Weiterführung der Schule zu sehen. Diese Zeit ist unter Umständen die letzte Möglichkeit vor dem Arbeitsleben und seinen 40-Stunden-Wochen, um neue Dinge auszuprobieren und Menschen kennenzulernen. Es ist nicht immer das Beste, den geradlinigen Weg zu nehmen.“
Was ist deine Meinung zum Studiengang „Unternehmens- und IT-Sicherheit“?
„Kein Studiengang ist perfekt, es gibt immer Pflicht-Module, bei denen man sich überwinden muss zur Vorlesung zu gehen. Aber es gab auch Module, die mir besonders viel Spaß gemacht haben, wie zum Beispiel Kryptografie bei Herrn Zenner. Es hängt immer davon ab, was man selbst aus der Zeit an der Hochschule macht. Der große Vorteil des Studiengangs ist die Mischung aus BWL-Elementen und technischer Implementierung. Unter Umständen wird das zwar erst im Berufsalltag sichtbar, doch Allrounder sind meiner Meinung nach sehr gefragt.“
Was sind deine Aufgaben im Arbeitsalltag?
„Bisher habe ich als Cyber Security Specialist im PSIRT (Product Security Incident Response Team) gearbeitet. Hier bin ich verantwortlich für die Datensicherheit der Geräte. Man kann es sich wie eine Feuerwehr für Cyberangriffe vorstellen. Wenn der Verdacht auf einen Angriff besteht, sind wir zur Stelle. Das kann unter anderem auch bedeuten, dass wir zu unüblichen Zeiten einschreiten müssen.“
Wie hat Corona dich in deinem Arbeitsleben beeinflusst?
„Die letzten Monate habe ich fast ausschließlich im Home-Office gearbeitet. Regelmäßig im Büro war ich schon seit März nicht mehr. Das bringt natürlich Vor- und Nachteile mit sich. Man verliert den täglichen Kontakt mit den Mitarbeitern, was sehr schade ist. Ich habe dieses Jahr jedoch auch mit einem Bauprojekt angefangen, wobei es sehr praktisch ist auch Termine mit den Bauunternehmen zwischen die Arbeit schieben zu können. Ich werde jedoch in Zukunft versuchen zumindest teilweise ins Büro zu kommen, da mir der Kontakt mit meinen Kollegen sehr wichtig ist.“
Zusammenfassend können wir von Mirko mitnehmen, dass man das Studium im Allgemeinen nicht immer „geradlinig“ angehen sollte, sondern die Zeit auch mal genießen und neue Eindrücke sammeln kann. So hat man dann auch mehr vom Studium und kann sich, dank der Vielfältigkeit im UNITS-Studiengang auch auf einen guten Einstieg ins Berufsleben freuen.
Ein großes Dankeschön an Mirko Böttger für diese wertvollen Einblicke!