Du hast Lust auf Abenteuer, fremde Kulturen und möchtest deine Sprachkenntnisse erweitern? Mit einem Auslandssemester bekommst du all das und noch viel mehr. Du weißt aber noch nicht, wie du dein Auslandssemester finanzieren kannst? Dann lies unbedingt weiter. In diesem Artikel gebe ich dir einen kompakten Überblick, wie auch du zu deinem Auslandsaufenthalt kommst, ohne dir über die notwendigen finanziellen Mittel zu sehr den Kopf zerbrechen zu müssen.
Auslandserfahrung – einfach unbezahlbar?
Ok, die Überschrift kann man so und so deuten. Gemeint ist damit, dass du überaus wertvolle Erfahrungen sammelst und neue Kulturen kennenlernst. Personen in deinem Umfeld, die bereits im Ausland studiert haben, können dir das mit Sicherheit bestätigen. Apropos, stöbere im Newsroom honey doch auch zum Thema Auslandssemester. Hier findest du tolle Beiträge von Studierenden und deren Erfahrungen mit Auslandsaufenthalten – zum Beispiel in Budapest oder Malaysia.
Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.
Johann Wolfgang von Goethe
Du verlässt deine Komfortzone, gewinnst an Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. Neben deiner persönlichen Weiterentwicklung wertet ein Auslandssemester aber auch deinen Lebenslauf auf. Du kannst deine Sprachkenntnisse vertiefen und interkulturelle Kompetenzen aufbauen. Personaler*innen stehen auf so etwas!
Welche Kosten fallen überhaupt an?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten dein Auslandssemester zu finanzieren. Bevor du dich hierzu weiter informierst, solltest du eine grobe Kostenübersicht erstellen. Ein längerer Aufenthalt im Ausland kann teuer werden. Dabei können die Kosten je nach Zielland oder -hochschule sehr unterschiedlich sein. Einen pauschalen Wert kann ich dir daher nicht nennen.
Egal, ob du aber bereits eine konkrete Richtung im Kopf hast, oder noch offen bist, wo es hingehen soll: Die nachfolgende Liste bietet dir einige Kostenpunkte, die für dich relevant sind. Nimm diese zur Hand und kalkuliere, welcher Finanzierungsbedarf ungefähr auf dich zukommt. So erhältst du einen Anhaltspunkt, wie viel Geld du für dein Auslandssemester aufbringen musst. Bei einigen Punkten findest du zudem auch weitere hilfreiche Tipps.
Reisekosten
Die Reisekosten hängen von der Entfernung deines Ziellandes ab. Nachbarländer kannst du auch gut mit Bus oder Bahn erreichen. Weiter entfernte Ziele erreichst du voraussichtlich aber nur per Flugzeug. Einen Großteil deiner einmaligen Kosten wirst du in diesem Fall für die Flüge aufbringen müssen. Flugportale gibt es wie Sand am Meer. Speziell auf Studierende zielt jedoch flyla ab. Dieses Portal bietet exklusiv für Studierende Restplätze bekannter Airlines zu günstigeren Konditionen an. Es lohnt sich hier reinzuschauen. Vielleicht ergatterst du ein Schnäppchen.
Gegebenenfalls macht für dich aber auch ein Flex-Open-Return-Ticket Sinn. Damit kannst du deinen Rückflug ohne zusätzliche Kosten umbuchen. Das ist besonders praktisch, wenn du an dein Semester noch eine Reise durch das Land anschließen willst, aber die Dauer noch unklar ist. Bei Open-Return-Ticket.de kannst du prüfen, ob für deine Destination flexibel umbuchbare Tickets verfügbar sind. Darüber hinaus werden hier auch spezielle Jugendtarife von bestimmten Airlines angezeigt, sofern diese welche anbieten.
Der beste Zeitpunkt für die Flugbuchung
An welchem Tag und wie viele Tage im Voraus du deinen Flug buchen solltest, hat opodo herausgefunden. Klicke hier auf jeden Fall rein, um Geld zu sparen!
Unterkunft/Lebenshaltungskosten
Einen bedeutenden Teil deines Budgets wirst du für deine Lebenshaltungskosten und für deine Unterkunft aufbringen müssen. Bei einem Studium an einer Partnerhochschule erhältst du teilweise Unterstützung bei der Suche nach Unterkünften. Studentenwohnheime sind günstige Alternativen und erleichtern die Kontaktaufnahme mit anderen Studierenden. Auch Gastfamilien können eine kostengünstige Option darstellen, wenn dies angeboten wird.
Informiere dich im Vorfeld auch welche Kosten für den Unterhalt während deines Aufenthalts auf dich zukommen. Bei der Webseite Expatistan kannst du einen Eindruck erhalten wie sich die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Städten unterscheiden und wo dein Geldbeutel mehr oder weniger schwer belastet wird.
Versicherungen
Auch Versicherungen stellen einen Punkt dar, der im Vorfeld einer Reise bedacht werden soll. Es hängt von deiner persönlichen Risikoaffinität ab, ob du beispielsweise eine Reiserücktrittsversicherung haben möchtest oder nicht. Prüfe inwieweit bei deinen bestehenden Versicherungen, wie Haftpflicht- oder Unfallversicherung, ein Schutz auch in deinem Zielland besteht. Ist dies nicht der Fall, kann dich das eventuell teuer zu stehen kommen.
Was du aber auf jeden Fall in Betracht ziehen solltest, ist eine Auslandskrankenversicherung. Diese ist je nach Länge der Reise nicht sonderlich teuer, schließt aber die Versorgungslücke von deutschen Krankenkassen. So ist neben medizinischer Behandlung auch meist ein eventueller Krankenrücktransport mitinbegriffen. Du möchtest dein Auslandssemester schlussendlich ja mit dem beruhigenden Gefühl antreten, dass du auch in Notfällen gut umsorgt bist.
Personalausweis/Reisepass
Geht schnell unter, ist aber nicht unwichtig – die Gültigkeit deiner Ausweispapiere. Im EU-Ausland kannst du bei Reisen mitunter deinen Personalausweis nutzen. In Nicht-EU-Ländern brauchst du aber einen Reisepass. Prüfe daher, ob Personalausweis oder Reisepass noch lange genug gültig sind oder ob du neue Dokumente beantragen musst.
Kreditkarte
Als Zahlungsmittel im Ausland ist die Kreditkarte bewährt. Hierbei bekommst du weltweit in der Regel keine Schwierigkeiten bei der Bezahlung. Bei finanztip findest du einen Vergleich verschiedener Kreditkarten, die für Studierende geeignet sind. Jahresgebühren oder Gebühren für das Abheben von Geld kannst du dir so sparen.
Weitere Kosten
In Deutschland sind wir teilweise sehr verwöhnt was Studiengebühren angeht. Im Ausland ist Studieren je nach Land oft mit hohen Gebühren verbunden. Diese kannst du vermeiden, wenn du eine Partnerhochschule deiner Hochschule besuchst. Die Hochschule Offenburg pflegt zahlreiche Partnerschaften. Schaue mal rein, ob du in deinem Studiengang eine Partnerhochschule findest, die für dich in Frage kommt.
Je nach Land ist auch ein Visum erforderlich, welches zusätzliche Kosten verursacht. In dieser Übersicht findest du die Visumskosten verschiedener Länder.
Neben den Kosten für das Auslandssemester hast du in den meisten Fällen auch noch laufende Kosten in Deutschland. Versuche hier einzusparen was geht! Vermiete dein WG-Zimmer unter oder pausiere deine Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Was du während dieser Zeit nicht ausgibst, musst du nicht einnehmen – simple as that.
Tipp: Andere Studierende befragen!
Es kann außerdem sehr lohnenswert sein, wenn du Personen befragst, die ihr Auslandssemester schon vor Ort absolviert haben. Hier erhältst du interessante Einblicke und Tipps. Das International Office der Hochschule Offenburg kann dir hier Kontakte vermitteln. Nur für Studierende der HS Offenburg: In der Moodle Gruppe des International Office findest du viele Erfahrungsberichte, die unter anderem auch Kosten & Finanzierung von Auslandssemestern thematisieren.
Finanzierung – so gehst du den Kosten an den Kragen!
Nachdem du nun also die verschiedenen Punkte abgehakt und eine Kostenübersicht erstellt hast, geht es an die Finanzierung des Ganzen. In diesem Abschnitt findest du eine Übersicht an Möglichkeiten, wie du dein Budget erhöhen kannst. Manche Punkte kommen für dich vielleicht mehr in Frage, manche weniger. Dennoch kannst auch du mit ein wenig Aufwand deinen Traum vom Auslandssemester verwirklichen.
Erasmus
Erasmus ist ein bekanntes Austauschprogramm für Studierende, die das erste Studienjahr abgeschlossen haben. Du bekommst nicht nur die Studiengebühren an der ausländischen Hochschule erlassen, sondern erhältst zusätzlich einen gewissen monetären Betrag im Monat. Dieser kann von ungefähr 150 bis 500 Euro monatlich variieren und bestimmt sich unter anderem an den Lebenshaltungskosten deines Ziellandes. Für deinen Platz im Erasmus-Programm bewirbst du dich direkt bei deiner Hochschule. Übrigens: Wenn du an einer Partnerhochschule der HS Offenburg angenommen wirst, die am Erasmus Programm teilnimmt, erhältst du automatisch die Erasmus-Förderung.
Auslands-BAföG
Beim Auslands-BAföG musst du wie beim Inlands-BAföG die Hälfte wieder zurückzahlen. Ausgenommen sind hier aber Zuschüsse zu eventuellen Studiengebühren. Grundsätzlich gilt, hast du für das Inland Anspruch auf BAföG, hast du diesen auch für das Ausland. Wenn dies bei dir bisher nicht der Fall war, lies trotzdem weiter! Beim Auslands-BAföG gelten nämlich höhere Förderungssätze. Das kann dazu führen, dass auch du nun Anspruch auf Förderung bekommst. Auch wenn dir das bisher beispielsweise aufgrund von zu hohem Einkommen deiner Eltern versagt war.
Wenn du also vorhast, mindestens sechs Monate im Ausland zu studieren, kannst du deinen Antrag stellen. Finde heraus, welches Amt für dein Zielland zuständig ist und wo du deinen Antrag stellen musst. Was noch wichtig ist: Stelle deinen Antrag mindestens ein halbes Jahr vor der Abreise, da die Bearbeitung einiges an Zeit in Anspruch nimmt.
Bildungskredit/Studienkredite
Ergänzend zu einer BAföG-Finanzierung kannst du auch auf Kredite zurückgreifen. Spezielle Studien- oder Bildungskredite bieten dir meist günstige Konditionen und Rückzahlungsmodalitäten. Von Vorteil ist, dass diese unabhängig von deinem Einkommen oder jenem deiner Eltern gewährt werden. Der Nachteil ist aber, dass du den gesamten Betrag plus Zinsen zurückzahlen musst. In Frage kommen zum Beispiel der KfW-Studienkredit, die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung oder ein Bildungskredit vom Staat.
Der Bildungskredit steht allerdings nur Studierenden in höheren Semestern zu. Der Studienkredit hingegen ist auch für Studierende am Beginn der Ausbildung zugänglich. Die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung hebt sich von den dreien noch mit einer Besonderheit ab. Die Rückzahlungskonditionen bestimmen sich prozentual am zukünftigen Gehalt. Wer mehr verdient, zahlt auch mehr zurück. Es gibt hierbei natürlich Untergrenzen und Absicherungen, sollte man (noch) nicht genug verdienen.
Stipendien
Stipendien sind nur etwas für Hochbegabte und man hat sowieso keine Chance eins zu erhalten? Stimmt nicht! Man muss weder hochbegabt noch bedürftig sein, um eine Förderung zu erhalten. Stipendien gibt es en masse. Es lohnt sich daher, diese Alternative der Finanzierung genauer zu betrachten. Die Hochschule Offenburg hat hier eine gute Übersicht erstellt. Hier findest du auch Ansprechpartner*innen, für den Fall, dass du an der Hochschule Offenburg studierst. Aber auch die Stipendiendatenbank des Deutschen Akademischen Austauschdiensts e.V. (DAAD) sowie den Stipendienlotsen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung solltest du nutzen.
Du wirst sehen, Förderungen gibt es sehr viele. Die Chancen gefördert zu werden, sind oft höher als man denkt. An dieser Stelle aber nochmals der Hinweis: Informiere und bewirb dich rechtzeitig, wenn du ein Stipendium erhalten willst. Es kann einiges an Zeit in Anspruch nehmen, bis du eine mögliche Zusage erhältst. Du möchtest ja auch Planungssicherheit haben.
Jobben im Ausland
Dir während des Auslandssemesters etwas hinzuzuverdienen, ist eine weitere Möglichkeit der Finanzierung. Es sollte aber zum einen bedacht werden, dass dies je nach Land und Visum nicht überall erlaubt ist. Zum anderen ist es eben mit Unsicherheit verbunden, ob man tatsächlich einen Job bekommt. Mit dem australischen Studentenvisum kannst du beispielsweise nebenher jobben. Die kurze Geschichte von Alex zeigt aber, dass einiges an Durchhaltevermögen und auch Glück notwendig sein kann, will man einen Job ergattern. Zudem ist die Frage, ob du während deines Auslandssemesters die Zeit dafür aufbringen willst.
Familie/Verwandtschaft
Kein Geheimtipp, aber trotzdem eine Möglichkeit – die finanzielle Unterstützung durch Eltern oder Familie. Natürlich steht diese Tür nicht allen offen. In deiner Verwandtschaft nett fragen, kostet dich aber nichts. Vielleicht findest du jemanden, der dir gerne zu deinem Auslandsabenteuer verhilft und den du bisher ja gar nicht auf dem Schirm hattest. Dies ist der einfachste Weg, denn hier ist keine Bewerbung nötig. Bei den anderen Alternativen ist dies schon eher der Fall.
Fazit
Du siehst: Bei der Finanzierung deines Auslandssemesters stehst du nicht allein da. Hochschulen, Behörden oder Organisationen möchten dich unterstützen und auch dir zu deiner Auslandserfahrung verhelfen. Also informiere dich über deinen Finanzierungsbedarf und beginne rechtzeitig deine Vorbereitungen. Dann steht deinem unvergesslichen Auslandssemester nichts mehr im Wege!
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