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Die große weite Welt entdecken – Beatrice Weber im Portrait

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Die große weite Welt entdecken – Beatrice Weber im Portrait

Aufgewachsen in einem kleinen hessischen Dorf wusste Beatrice Weber bereits als kleines Kind, dass sie später einmal mehr von der Welt sehen wollte. Mit 19 Jahren entschied sie sich schließlich von Zuhause auszuziehen. Welche Erfahrungen sie seither gesammelt und welche Tipps sie für Studierende und Absolvent*innen hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Steckbrief

  • Name: Beatrice Weber, auch genannt Bea

  • Alter: 27
  • Aktueller Wohnort: Karlsruhe
  • Beruf: UX Consultant/ Produkt Owner bei der Flagbit GmbH & Co. KG
  • Aktuell höchster Bildungsabschluss: Master (Dialogmarketing und E-Commerce (DEC) an der Hochschule Offenburg)
  • Hobbys: schwimmen, reisen, wandern und schreinern
  • Charaktereigenschaften: zuverlässig, hilfsbereit, ehrlich und direkt, sehr kritisch, hat einen Hang zum Perfektionismus, hat sich der Wissenschaft verschrieben

Erster Halt – Karlsruhe

Angekommen in Karlsruhe begann Beatrice Tourismusmanagement an einer privaten Hochschule zu studieren. Ausschlaggebend für die Wahl des Studiengangs war der kulturelle Aspekt. Die vielen verschiedenen Länder, Sprachen und Essgewohnheiten, die es auf dieser Welt gibt, faszinieren sie heute noch. Während des ersten Semesters merkte sie jedoch, dass das Studium an einer privaten Hochschule ihr keinen Mehrwert bot und entschied sich daraufhin abzubrechen. Ihr Ziel war zu Beginn des nächsten Semesters an einer staatlichen Hochschule ebenfalls Tourismusmanagement zu studieren.

Zweiter Halt – Stuttgart und die weite Welt

Um die Übergangszeit während der Semester sinnvoll zu nutzen, wollte Bea für ein paar Monate als Flugbegleiterin bei der Firma TUI Fly arbeiten. Da es in der Realität oftmals nicht so verläuft wie geplant, wurden aus den ursprünglich angedachten Monaten letztendlich 1,5 Jahre. Innerhalb von acht Wochen eignete sie sich das nötige Wissen an, das sie in der Tätigkeit als Flugbegleiterin für Kurz- und Mittelstrecken benötigte. In diesem Lebensabschnitt rückte das Thema „Reisen“ in den Mittelpunkt ihres Lebens. Hätte sie die Entscheidung zwischen etwas materiellem und einem Erlebnis, würde sie definitiv in das Erlebnis investieren.

Dritter Halt – Heilbronn

Da die Begeisterung für das Tourismusmanagement Studium nach der Zeit als Flugbegleiterin weiter anhielt, fing sie 2015 an der Hochschule in Heilbronn den betriebswirtschaftlichen Bachelor an. Während des Studiums absolvierte Beatrice zwei Auslandssemester. Das dritte Semester verbrachte sie in Budapest und das sechste in Helsinki. Beide Auslandserfahrungen waren für sie Gold wert, da diese im Gegensatz zum Rest des Studiums sehr praxisorientiert waren. 

Ihre persönlichen Highlights in Budapest:

  • Ausblick vom Gellért Hill
  • Burger bei Prague cafe and tea room
  • In der Markthalle ungarische Leckereien schlemmen

Ihre persönlichen Highlights in Finnland:

  • Happy hour und second hand Läden im Stadtviertel Kallio
  • Das beste Essen überhaupt im „Onda“
  • Ausflug nach Lappland

 

2018 machte sie ihren Abschluss und entschied sich im Anschluss aus mehren Gründen für den Masterstudiengang Dialogmarketing und E-Commerce an der Hochschule Offenburg:

  • Ihr fiel während des Studiums auf, dass die Tourismusbranche rund um das Thema „Technologie“ sehr hinterher hängt.
  • In Finnland wurden ausgesprochen viele zukunftsorientierte Projekte durchgeführt, wobei neue Methoden angewandt und innovative Konzepte durchgeführt wurden. Dies gefiel ihr äußerst gut. Ab diesem Zeitpunkt hat sie damit angefangen, sich mit verschiedenen Fragen zu befassen wie „Was beinhaltet eigentlich eine Kundenerfahrung?“
  • Das Thema ihrer Bachelor-Thesis handelte um das “Customer Experience Management“. Während der Ausarbeitung merkte sie, dass die Themen Marketing und E-Commerce sehr interessant sind.

Vierter Halt – Offenburg

„Die Zeit in Offenburg war wunderschön und hätte definitiv länger gehen können“

Beatrice Weber

Verabredungen am Abend, Eis essen in der Mittagspause oder eine Wanderung in den Weinbergen in Gengenbach – all diese Dinge haben die Studienzeit für Bea zu etwas Besonderem gemacht. Durch verschiedene Werdegänge und Erfahrungen ihrer Mitstudierenden, wie eine Weltreise oder eine Ausbildung, waren die Gesprächsthemen sehr spannend und abwechslungsreich. Bis heute steht sie mit mehreren Personen aus dem Master Studium in Kontakt.

Praxisorientiertes Arbeiten im Studiengang DEC

Die Zusammenarbeit mit realen Firmen empfand Bea als besonders sinnvoll und nützlich. In einer Projektarbeit im zweiten Semester testete sie gemeinsam mit ihrer Gruppe die Gebrauchstauglichkeit von Werbemitteln in Briefform eines renommierten Medienkonzerns, die an Gewinnspielteilnehmer versandt wurden. Nach dem UX Testing optimierte das Team die Briefe und schrieb ein Paper, das obendrein vom Springer Verlag veröffentlich wurde. Da die Mitglieder ihrer Gruppe aus verschiedenen Bereichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten kamen, war es ihnen möglich, das Thema aus diversen Perspektiven zu betrachten und mehrere Lösungsansätze zu finden. Die praxisnahen Projekte bereiten die Studierenden laut Bea sehr gut auf das Arbeitsleben vor. 

Als es im Kurs „Mobile Commerce“ darum ging Onlineshops nach ihren Schwachstellen zu analysieren, stellte sie fest, dass das die berufliche Richtung ist, in die sie einmal gehen möchte.

Tipps für Studierende

  • Ein Auslandssemester solltet ihr laut Bea unbedingt gemacht haben. Es geht nicht darum, die tollsten Kurse zu belegen. Es geht vielmehr darum, dass man die Chance nutzt, in einem komplett anderen Land zu leben und dessen Kultur, Bildungsstruktur und Bewohner kennenzulernen. Es ist eine Erfahrung, die jedes Leben bereichert. Erasmus Gelder sollten hier unbedingt beantragt werden.
  • In der stressigen Phase des Studiums heißt es für Bea „Augen zu und durch“. Ihr solltet euch nicht drauf konzentrieren, dass ihr so viel lernen müsst, sondern eher darauf, dass es danach wieder besser wird und man frei hat.
  • Kurse an der Hochschule belegen ist das eine. Man kann aber auch noch vieles zusätzlich machen wie Zertifikate bei der Google Zukunftswerkstatt, Praktika oder Werkstudentenjobs. Dadurch lernt ihr euch besser kennen und findet heraus, wo eure Stärken und Schwächen liegen.

Fünfter Halt – Karlsruhe

Heute arbeitet Bea als UX Consultant/ Produkt Owner bei der Flagbit GmbH & Co. KG in Karlsruhe, bei der sie bereits ihre Masterarbeit geschrieben hat. Das Unternehmen ist auf E-Commerce Lösungen spezialisiert und bietet unter anderem UX-Leistungen an, wie beispielsweise ein UX Audit von Onlineshops. Bea ist Teil des sechsköpfigen UX-Teams, dessen Aufgabe es ist, das Frontend des Webshops auf die Bedürfnisse der Nutzer auszurichten. Im ersten Kundengespräch werden die Probleme und Anforderungen der Kunden besprochen. Daraufhin folgen Lösungsansätze in Form von Skizzen und Konzepten, die danach von den Entwicklern umgesetzt werden.

 

Durch die Verwendung von SCRUM in der Umsetzungsphase sind die Mitarbeiter des Unternehmens in interdisziplinäre Teams aufgeteilt. Die Konzeptionsphase findet in enger Abstimmung mit dem Kunden statt. Nach der finalen Qualitätssicherung geht der Shop live.

Es sind die unterschiedlichen Kunden, Branchen, Probleme und Anforderungen, die Bea dazu motivieren weiterzumachen. Der Job bietet ihr jede Menge Abwechslung. Mit jedem neuen Auftrag muss sie sich geistig auf die Nutzer des Webshops einstellen. Zudem liebt sie die Herausforderung, dass ein Onlieshop nie komplett fertig ist. Man findet immer etwas, was sich durch neue Trends und Features optimieren lässt. Die persönliche und fachliche Weiterentwicklung ist für sie selbstverständlich und sehr wichtig.

Tipps für Absolvent*innen

  • Man sollte versuchen, sich kontinuierlich zu reflektieren und sich aktiv Feedback zu holen, um sich stets weiterzuentwickeln. Der Austausch mit den Kollegen führt nebenbei dazu, dass man gerne zur Arbeit geht.
  • „Ein Mehrwert zahlt sich nicht nur in Gehalt aus“. Es sollte schon überlegt werden, was man als Minimum an Gehalt verdienen möchte. Dennoch ist Geld auch nur ein Teil des Mehrwerts und am Ende des Tages vielleicht nicht das Wichtigste.

Sechster Halt – ?

Aktuell ist Bea sehr zufrieden mit ihrem Beruf und Wohnort. Als Ziel hat sie sich gesetzt, Expertin in ihrem Fachbereich zu werden. Zudem kann sie sich vorstellen, später mal eine Teamleitung zu übernehmen. Die Option sich irgendwann selbstständig zu machen, möchte sie sich noch offen halten. Gerne würde sie irgendwann mal eine Auszeit in Südamerika verbringen und ihr Spanisch verbessern. Ansonsten wird das Reisen immer ein ganz wichtiger Teil von ihr sein, da sie hier Ihren Körper und Geist auftanken kann.

Quellen
  • Interview mit Beatrice Weber

Bildquellen
  • Bild 1 (Titelbild): Von Beatrice Weber

  • Bild 2 (Beatrice als Flugbegleiterin): Von Beatrice Weber
  • Bild 3 (Weinglas in Budapest): Von Beatrice Weber
  • Bild 4 (Ausblick vom Gellért Hill): Von Beatrice Weber
  • Bild 5 (Rentier im Schnee in Finnland): Von Beatrice Weber
  • Bild 6 (Wanderung im finnischen Wald): Von Beatrice Weber
  • Bild 7 (Logo der Flagbit GmbH & Co. KG): Von der Flagbit GmbH & Co. KG