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True Crime Podcasts – Mord und Totschlag als Hobby

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True Crime Podcasts – Mord und Totschlag als Hobby

Mord und Totschlag sind mittlerweile bei den meisten Menschen im Alltag eingezogen. Sei es in Form von fesselnden Tatortfolgen, rätselhaften Aktenzeichen XY- Fällen oder seit neuestem durch Podcasts. Die Popularität von True Crime Podcasts wächst seit einigen Jahren unaufhaltsam, und es scheint, als taucht jede Woche eine neue Produktion auf. Doch was genau macht True Crime so faszinierend, besonders für Frauen und welche sind die Top 3 deutschen Podcasts? Taucht in diesem Beitrag in die spannende Welt der True Crime Podcasts ein und lasst euch von den düsteren Geheimnissen gefangen nehmen.

Was sind True Crime Podcasts überhaupt?

True Crime Podcasts werden oftmals mit den Schlagworten: Mysteriös, Spannend, Fesselnd und Sensationslust bezeichnet. Der Unterhaltungswert von True Crime Podcasts kommt durch die Aufbereitung, die Erzählweise und Hintergrundinformationen zu Motiven und Taten. Die Verbrechen werden so spannend erzählt, dass Hörer*innen bis zum Schluss an jedem Wort hängen. Bezeichnet werden können sie auch als:

Eine Mischung aus investigativer Reportage und Hörspiel.

Stephan Schreyer

Der Boom des True Crime Genres

True Crime ist schon immer relevant gewesen sei es als Buch, Zeitung und jetzt in der Welt der digitalen Medien. In Deutschland ist der Klassiker Tatort oder auch Aktenzeichen XY aus dem Abendprogramm nicht wegzudenken aber auch bei Streaminganbietern sind True Crime Dokumentationen zahlreich vertreten. Besonders seit Netflix mit der Serie „Making a Murderer“ viral gegangen ist. So sind seitdem auch Podcasts auf den True Crime Trend aufgesprungen. Waren es vor fünf Jahren noch sehr wenige, tauchen seitdem fast täglich weltweit neue Formate auf. Dies ist vor allem Podcastformaten wie „Serial“ und „My Favorite Murder“ zu verdanken.

Doch warum boomt der Markt so? Jährlich werden in Deutschland laut polizeilicher Bundeskriminalstatistik etwa 5,6 Millionen Straftaten registriert. Da geht den Podcaster*innen schonmal nicht der Erzählstoff aus und auch über Plattformen wie TikTok steigen zunehmend die Beiträge über True Crime. Hier werden oftmals bei aktuellen Fällen mitgerätselt, Vermutungen angestellt und Live Updates zu den Fällen gegeben. Doch warum hören Menschen sich gerne Erzählungen über Mord und Totschlag an?

Angst, Hilfestellungen und Veranlagung – Gründe für True Crime

Faszinierend zu sehen ist das etwa 93 Prozent der Hörer*innen weiblich sind und nur 7 Prozent aller True Crime Hörer*innen männlich. Dabei können die Gründe von Unterhaltung, Neugier bis hin zum Interesse an psychologischen Hintergründen reichen. Allgemein aber sind True Crime Hörer*innen auf der Suche nach einem Abenteuer ganz gemütlich von Ihrer Couch aus.

Die Gründe, warum gerade Frauen True Crime hören sind vielschichtig. Die Hauptgründe dafür sind:

Angst

Angst ist ein häufig genannter Grund, warum vor allem Frauen True Crime Podcasts hören. Denn Frauen haben öfter Angst als Männer, selbst Opfer eines Verbrechens zu werden und fühlen sich mithilfe von Podcasts gewappneter.

Hilfestellungen

Beliebt sind bei Frauen vor allem die Geschichten, in denen das Opfer entkommen konnte, denn diesen Geschichten können Tipps entnommen werden, die im Notfall selbst hilfreich sein könnten.

Empathie

Ein weiterer Grund warum Frauen True Crime hören, ist deren erhöhte Empathiefähigkeit. Denn Frauen sind laut einer Studie im Durchschnitt besser darin, sich in andere hineinzuversetzen als Männer.

Gehört werden True Crime Podcasts dabei vor allem im Alltag. 69 Prozent aller Hörer*innen hören sich Podcasts während der Hausarbeit an. Viele aber auch auf dem Weg zur Uni, beim Essen, beim Sport machen oder auch beim Arbeiten. True Crime Podcats sind ein Hobby für nebenbei und erfordern daher keine zusätzliche Zeit, was gerade bei einem vollen Alltag von Hörer*innen geschätzt wird.

Top 3 True Crime Podcasts

In Deutschland gibt es unzählige Podcasts, die vor allem in den letzten Jahren entstanden sind. Die verschiedenen Formate werden alle unterschiedlich aufgebaut und erzählen von unterschiedlichen Verbrechen. „TRUE CRIME – Tödliche Verbrechen“, „True Crime Germany“, „MORD AUF EX“, „Serienkiller“, „Weird Crimes“, „Verbrechen von nebenan“ sind da nur ein paar Beispiele. Die beliebtesten True Crime Podcasts sind laut einer Statistik von YouGov und Statista die folgenden:

Titelbild Podcast Mordlust

Mordlust

„Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe“ wird von zwei Moderatorinnen gesprochen. Laura Wohlers und Paulina Krasa. Die beiden Journalistinnen und Freundinnen erzählen sich gegenseitig jeweils einen Fall von dem die andere vorher noch nichts gehört hat. Die Fälle stehen jeweils unter einem Überthema, welches zuvor bestimmt wurde. Mit dabei ist auch der Hund von Laura: Fussel. Fussel trägt zum Podcast bei, indem er während der Aufnahme immer wieder Geräusche von sich gibt und das Zuhören abwechslungsreicher gestaltet.

Titelbild Zeit Verbrechen

Zeit Verbrechen

Sabine Rückert und Andreas Sentker moderieren den Podcast der ZEIT. Sabine Rückert ist nicht nur Chefredakteurin der ZEIT, sondern laut der Podcast Beschreibung auch Expertin für Verbrechen und deren Bekämpfung. Die Erfahrung hat sie gesammelt, indem sie Strafprozessen beiwohnte, preisgekrönte Gerichtsreportagen geschrieben hat und Kriminalfällen nachgegangen ist. Andreas Sentker ist Leiter des Wissensresorts der ZEIT und zusammen sprechen die beiden über Kriminalfälle. Oftmals auch mit Gästen.

Titelbild Wahre Verbrechen

Wahre Verbrechen

Alex moderiert seinen Podcast allein und erzählt über wahre Verbrechen und in einem zweiten Podcast von paranormalen Aktivitäten. Alex gibt selbst an kein Journalist zu sein, dafür aber ein interessierter und begeisterter Podcaster. Mysteriös, schockierend, unglaublich!

Das spannende Gefühl beim Anhören von gefährlichen Situationen, ohne selbst in Gefahr zu sein, erfährt von manchen Seiten aber auch Kritik. Die Opfer und Angehörigen sollen dabei von manchen Podcasts nicht ausreichend geachtet werden, der Unterhaltungsfaktor scheint manchen Podcaster*innen wichtiger zu sein als die Anonymität der Betroffenen. Um dies zu achten, ändern manche Podcaster*innen wie die Moderator*innen von „Mordlust“ oder auch von „Zeit Verbrechen“ oftmals die Namen der Betroffenen und deren Täter*innen. Ein weiterer Kritikpunkt besteht in der Fallauswahl, so werden meist Fälle ausgewählt, in denen Frauen das Opfer sind. Die Realität sieht aber anders aus, denn auch wenn die meisten Straftaten von Männern ausgehen, sind auch 59 Prozent der Opfer männlich. Die verzerrte Darstellung der True Crime Podcasts sollte also beim Zuhören immer im Hinterkopf behalten werden.

Falls ihr genug von Mord und Totschlag habt schaut gerne auch beim Beitrag: „Die besten Podcasts für dich und dein Studium“ vorbei.