Von der Werkstudentin zur Kommunikationsstrategin: Birgit Mellert hat über den DEC-Master an der Hochschule Offenburg ihren Weg ins internationale Marketing gefunden. Im Interview spricht sie über E-Commerce, ihren Karriereeinstieg und warum im Marketing die Basics zählen.
DEC-Studentin im Profil

Birgit hat früh gelernt, wie wichtig strategisches Denken im Marketing ist. Nach einem dualen Studium mit dem Schwerpunkt International Business bei Hansgrohe und dem Masterstudiengang Dialogmarketing und E-Commerce (DEC) an der Hochschule Offenburg arbeitet sie heute als Senior Communications Managerin bei Zehnder Clean Air Solutions. Im Interview spricht sie über ihren Werdegang, Herausforderungen im E-Commerce und gibt Tipps für Studierende.
Der Weg nach Offenburg
Nach ihrem Abitur entschied sich Birgit für ein duales Studium in International Business bei Hansgrohe. Während dieser Zeit schrieb sie ihre Bachelorarbeit über die Einführung eines Social Intranets im Unternehmen. Dabei untersuchte sie Herausforderungen, Nutzen und Anforderungen verschiedener Nutzergruppen.
Nach dem Studium arbeitete sie 1,5 Jahre in der spanischen Niederlassung von Hansgrohe. Dort war sie für Social Media und E-Commerce verantwortlich und betreute unter anderem die Zusammenarbeit mit Amazon. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für ihr Interesse an digitalen Verkaufsplattformen und strategischem E-Commerce. Genau diese Themen wollte sie in ihrem Masterstudium vertiefen.
Das Studium
Für ihren Master entschied sich Birgit für den Studiengang Dialogmarketing und E-Commerce (DEC) an der Hochschule Offenburg – eine Wahl, die Strategie, Kreativität und Technik ideal verband. Parallel dazu arbeitete sie als Werkstudentin bei Zehnder Clean Air Solutions, sammelte erste Erfahrungen im internationalen B2B-Marketing und knüpfte Kontakte für ihren späteren Berufseinstieg. Ihre Masterarbeit schrieb sie jedoch bei einem anderen Unternehmen, WEDA Roland Werner GmbH.
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Hansgrohe
Die Hansgrohe Group ist ein international tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Schiltach im Schwarzwald. Seit ihrer Gründung im Jahr 1901 hat sich Hansgrohe zu einem führenden Hersteller von hochwertigen Sanitärprodukten entwickelt. Unter den Marken hansgrohe und AXOR bietet das Unternehmen Armaturen, Brausen, Duschsysteme sowie Bad- und Küchenprodukte an, die durch Innovation, Design und Qualität überzeugen.
WEDA
Die WEDA Roland Werner GmbH mit Sitz in Reutlingen ist ein mittelständisches Unternehmen, das seit 1969 für schwäbische Ingenieurskunst im Bereich der Schneidetechnik steht. Das Unternehmen entwickelt und produziert maßgeschneiderte Abschneideanlagen für Nähmaschinen und bietet darüber hinaus Lösungen im Sondermaschinenbau, 3D-Druck sowie im Vertrieb von Pneumatik-Komponenten an. Mit einem Fokus auf Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung unterstützt WEDA seine Kunden dabei, Fertigungsprozesse zu optimieren und individuelle Anforderungen zu erfüllen.
Zehnder Clean Air Solutions
Zehnder Clean Air Solutions ist eine Geschäftseinheit der Zehnder Group AG, einem international tätigen Schweizer Unternehmen mit Sitz in Gränichen. Zehnder Clean Air Solutions hat sich auf industrielle Luftreinigung spezialisiert und bietet maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Branchen an, darunter Logistik, Lebensmittelverarbeitung, Metall- und Holzverarbeitung sowie die Automobilindustrie. Mit über 3.000 Kunden in mehr als 20 Ländern weltweit trägt Zehnder Clean Air Solutions dazu bei, die Luftqualität in Arbeitsumgebungen zu verbessern, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und Betriebskosten durch reduzierte Reinigungs- und Wartungsaufwände zu senken.
Momente, die Birgit besonders in Erinnerung geblieben sind

Ein besonderer Moment ihrer Studienzeit war das Hike&Learn Seminar von Prof. Denne. Hierbei handelt es sich um ein ganzheitliches Outdoor-Lernkonzept, das mentale Stärke durch physische, mentale und spirituelle Impulse fördert. In der Natur des Schwarzwalds erleben Studierende praxisnah Themen wie Resilienz und Teamarbeit.
„Er hat mit seinem Konzept eine super Mischung aus lehrreichen, augenöffnenden, körperlich und geistig anspruchsvollen und doch extrem wertvollen Erfahrungen zusammengestellt!“
Neben der Theorie spielten praxisnahe Projekte eine zentrale Rolle.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr das gemeinsame Marketingprojekt mit MuK-Studierenden: die Markteinführung von deutschem Honig im chinesischen Markt.


Ein weiteres praktisches Highlight war das Erlernen der Grundlagen zur App-Programmierung und das Einrichten eines eigenen Online-Shops.
„Was Technik kann war damals schon augenöffnend. Heute noch viel mehr!“
Wertvolle Einblicke in die Industrie wurden durch Firmenbesuche vermittelt. Diese bekamen Birgit und ihre Kommiliton:innen bei der Firma Streb in Offenburg und Mann+Hummel in Stuttgart.

Schönster Moment
„Der Abschluss des Honig-Projektes. Da ist sehr viel Recherche, Ausarbeitung und Herzblut eingeflossen und wir waren sehr stolz auf das Projekt.“
Herausforderndster Moment
„Konzeption der Master-Thesis, weil ich von null starten und gefühlt erst einmal die Basis für Marketing-Aktivitäten bei meinem Partnerunternehmen schaffen musste. Außerdem war es auch technisch nicht ohne und ich musste mich viel einarbeiten.“
Tipps für deine Masterthesis
- Thema der Thesis früh und bewusst wählen, aber im Verlauf offen bleiben
- Gliederung und Titel flexibel halten, aber immer den roten Faden im Blick behalten
- Früh mit der Literaturrecherche beginnen
- Mindestens einen Monat für Korrekturen einplanen
- Sich regelmäßig fragen: „Passt das, was ich gerade mache, wirklich zum Ziel der Arbeit?“
Nach dem Studium
Heute arbeitet Birgit als Senior Communications Managerin bei Zehnder Clean Air Solutions. Dort betreut sie internationale B2B-Marketingkampagnen.

„Ich schreibe keine Broschüren. Ich entwickle Kommunikationsstrategien – abgestimmt auf Zielgruppen, Märkte und Vertriebsstrukturen“, erklärt sie. Besonders wichtig ist ihr das im Studium gelernte Denken in Multi-Channel-Strukturen. Marketing ist für sie kein Einwegkanal, sondern ein vernetztes System, das abgestimmt sein muss.
Industrie statt Agentur
Trotz ihrer Begeisterung für strategische Kommunikation hat Birgit bisher nie in einer Agentur gearbeitet. Auf die Frage weshalb hat Birgit eine klare Antwort.
„Ich komme aus der Industrie, durch mein duales Studium war das naheliegend. Im Rückblick hätte ich die Agenturerfahrung aber gerne mal gemacht – einfach um die Perspektive zu erweitern“
In puncto Weiterbildung setzt sie heute auf einen Mix: Newsletter, Podcasts, LinkedIn-Impulse, Blogs – interdisziplinär, aktuell, praxisnah. Besonders interessiert sie sich für den Einsatz von KI im Marketing.
Fun Fact
Obwohl sie viel im E-Commerce gearbeitet hat, würde Birgit heute wohl nicht mehr in diesen Bereich gehen – rein aus persönlicher Überzeugung. „Ich finde E-Commerce super interessant, gerade die Logistik dahinter, aber die Kommerzialisierung und Themen wie Fast Fashion schrecken mich ab“, erklärt sie. Trotzdem würde sie Freund:innen dabei unterstützen, wenn diese im Bereich E-Commerce arbeiten möchten.
Birgits Rat an Studierende
Merkt euch die Basics. Die grundlegende Strategie. Alles andere ändert sich täglich und man muss immer auf dem Laufenden bleiben. Aber wenn man die Basics hat, kann man sich immer wieder anpassen an neue Gegebenheiten. Und: Marketing hat man nie „ausgelernt“. Neugierig und offen bleiben!
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Bildquellen
© Zehnder Group International AG
Textquellen
- Interview mit Birgit Mellert
- https://www.hansgrohe-group.com/de/
- https://www.areyouweda.com/de/ueber-uns/roland-werner-gmbh
- https://www.zehnder-cleanairsolutions.com/de/
- Modulbeschreibung Hike & Learn