Im Studiengang „Mediengestaltung und Produktion“ ist es den Studenten möglich, sich im Filmbereich auszutoben und eine eigene Drehbuchidee in die Realität umzusetzen. Doch dabei bleibt ein ebenso spannender Bereich zurzeit noch eher unangetastet: Die Entwicklung von Spielen. Wir, eine fünfköpfige Gruppe von m.gp-Studenten, haben die Kamera gegen den Gamepad getauscht und ein Videospiel entwickelt.
Im Rahmen der Projektarbeit haben wir einen kleinen, liebenswürdigen Shrimp zum Leben erweckt, welcher sich wohl sein ganzes Leben damit abmühen wird, aus einer heruntergekommenen Großküche vor einem garstigen Koch zu fliehen. Auf dem Weg in die Freiheit gibt es einige Hindernisse zu überwinden, wie beispielsweise heiße Friteusen, austrocknende Salzflächen oder unberechenbare Toaster. Aber auch nützliche Werkzeuge stehen dem flüchtigen Helden zur Seite, wie überlebenswichtige Wassertropfen oder die hilfsbereite Spinne. Doch wie haben wir dem Shrimp nun das Laufen beigebracht?
Wie bereits erwähnt, entstand die Idee rund um das wuselige Meerestier während der Projektarbeit im fünften Semester. Nach dem ersten Treffen und mehreren interessanten Spiele-Ideen war sehr schnell klar, dass wir den kleinen Shrimp ins Leben rufen werden. Sehr schnell waren die ersten Konzeptzeichnungen und spielbaren Prototypen angefertigt. Lange dauerte es nicht, bis der kleine Held seine ersten Schritte auf den Bildschirmen gemacht hat. Durch zahlreiche Tutorials auf einschlägigen Videoplattformen war der Fortschritt gerade am Anfang unglaublich groß. Genau dieser Zustand beflügelte uns regelrecht und das ganze Team werkelte gemeinsam unerbittert an der Geschichte. Während der Zeit haben wir viele Ideen wieder verworfen, weil sie zu komplex oder zu arbeitsintensiv gewesen wären. Außerdem veränderten wir sowohl den Shrimp als auch viele Spielinhalte über die Schaffenszeit hinweg immer wieder.
Muss ich dafür programmieren können?
Natürlich gehört das Programmieren unweigerlich zur Entwicklung eines Videospiels dazu. Trotzdem hatte keiner aus unserem fünfköpfigen Team vor diesem Projekt sonderlich gute Programmierkenntnisse. Dies hätte natürlich die Zeit, die wir in die Umsetzung gesteckt haben, immens verkürzt. Wir können aber allen, die Lust haben ebenfalls ein Videospiel zu realisieren, sich aber vor dem Programmieren fürchten, die Angst nehmen. Mit der Entwickleroberfläche Unity 3D lassen sich nicht nur durch eine Menge an spezifischen Tutorials, sehr schnell die ersten Schritte machen. Das mächtige Werkzeug ist darüber hinaus auch noch kostenlos und verfügt über den großen Vorteil, das Erschaffene auf alle möglichen Plattformen zu portieren.
Bei der verwendeten Programmiersprache handelt es sich um C#. Da dies eine objektorientierte Programmiersprache ist und es, wie bereits erwähnt, unglaublich viele Tutorials in Verbindung mit Unity 3D gibt, hat sich diese Programmiersprache für uns Anfänger bewährt. Zudem sind die Community und die Mitglieder in Foren sehr hilfsbereit und kompetent.
Abgesehen vom Programmieranteil gibt es aber auch sehr viele gestalterische Aufgaben. So sind bei unserem Videospiel alle visuellen Inhalte per Hand gezeichnet. Ebenso ist die Musik komplett selbst komponiert sowie die Soundeffekte zum Großteil aus eigener Quelle.
Da der Shrimp den zeitlichen Rahmen und Arbeitsaufwand der Projektarbeit deutlich gesprengt hat, haben wir beschlossen daran weiter zu arbeiten. Dadurch haben hoffentlich mehr Leute die Möglichkeit, sich am Abenteuer des rennenden Meerestiers zu erfreuen.
Videospiele sind facettenreich
Es gibt keine ansatzweise so facettenreiche Medienform wie Videospiele. Diese braucht aber nicht nur eine kreative Idee und die Möglichkeit zur Interaktion. Es sollte, wenn möglich, eine glaubwürdige Welt oder Umgebung etabliert werden und eine Geschichte oder besser eine interessante Dramaturgie aufgebaut werden. Dafür sind natürlich fassbare Charaktere unumgänglich, die zusammen mit einer Menge Animationen zum Leben erweckt werden. Filmische Passagen zur Einführung und Erzählung, sowie Musik und Soundeffekte sollten natürlich ebenfalls in keinem Videospiel fehlen. Damit der Spieler in die Handlung eintauchen kann, müssen diese ganzen Bestandteile natürlich noch sinnvoll verknüpft werden.
Es steckt also so gut wie alles an Medienformen in der Spieleentwicklung, was man sich während dem Studium der Mediengestaltung und Produktion so angeeignet haben sollte.
Nach den vielen Erfahrungen durch dieses Projekt, können wir nur jedem empfehlen: traut euch, Spiele zu entwickeln! Wir haben es ohne großes Vorwissen gewagt. Trotz Zeitaufwand hat es sich definitiv gelohnt! In diesem Sinne: ran an die Gamepads!
Falls ihr euch noch mehr über Videospiele und deren Entwicklerstudios gerade mit dem Standort Deutschland informieren wollt, können wir euch diesen Artikel empfehlen.