Filme, Poster, Gemälde – all dies sind Kunstwerke, die von Menschenhand erschaffen werden. Doch zu Beginn eines jeden Werkes muss sich der Künstler mit folgender Frage auseinandersetzen: Wie kann ich meine Idee am besten gestalten? Damit beschäftigt sich auch das Modul Wahrnehmen und Darstellen aus dem Studiengang Medien und Informationswesen. Lies jetzt weiter und erfahre, welche Themen dich dort erwarten werden.
Wie ist das Modul aufgebaut?
Wahrnehmen und Darstellen besteht aus vier verschiedenen Kursen, aufgeteilt in zwei Vorlesungen, ein Seminar und ein Studio. In Mediengestaltung wirst du die theoretischen Grundlagen der Gestaltung für Bild und Schrift kennenlernen, während Computergrafik und Gestaltungslehre dich dazu ermutigen, das Gelernte digital sowie auf Papier praktisch in die Tat umzusetzen. Filmanalyse hingegen zeigt dir, welche Gedanken sich die Schöpfer für und während des Drehs eines Films gemacht haben.
Mediengestaltung
In dieser Vorlesung führt dich Prof. Dr. phil. Lankau, gegebenenfalls auch einer seiner Assistenten, quer durch die Theorie der Mediengestaltung. Angefangen mit einem Überblick der Medientheorie hinüber zur Umsetzung eigener Ideen wird hier einiges behandelt. Darunter befinden sich auch Themen, die dir bei den zwei künstlerischen Einheiten des Moduls helfen können.
Bei Bild und Sprache werden dir die Grundlagen der Gestaltgesetze und Gestaltungsmittel nähergebracht. Dabei lernst du, wie Nähe und Symmetrie, aber auch Farbe, Helligkeit und Größe ein Objekt im Bild anders wirken lassen. Beispielsweise werden Elemente, die näher aneinander liegen, als zusammengehörig; die Farbe Rot als aggressiv oder große Objekte im Vergleich zu kleineren als wuchtig empfunden. Das angesammelte Wissen kannst du später gut in die Aufgaben von Computergrafik miteinfließen lassen.
Ein anderes wichtiges Thema ist die Typographie. Denn dabei erfährst du alles über Schriften, was es zu wissen gibt. Neben Fachbegriffen für Lettern werden auch verschiedene Maßeinheiten sowie Eigenschaften und Einstellungen einer Seite behandelt.
Um für die Prüfung zu lernen, solltest du auf jeden Fall noch selbst nachforschen. Es wird sogar mehrfach angemerkt, dass die Vorlesung die schiere Masse an Theorie nicht komplett abdecken kann. Wenn du also tiefer in die Substanz abtauchen willst, leihe dir Bücher aus der Bibliothek aus oder forsche auf verschiedenen Websites nach.
Computergrafik
Das Studio ist ein kreativer Kurs des Moduls. Unter der Aufsicht von Prof. Dr. phil. Lankau und einer seiner Assistenten lernst du, mit drei verschiedenen Programmen umzugehen: Adobe Illustrator, Adobe InDesign und Adobe Photoshop. Wenn du diese nicht kaufen willst, kannst du für deine Aufgaben die Rechner im Raum D013 nutzen oder auf die Alternativen Inkscape, Scribus und Gimp zurückgreifen. Im Laufe des Semesters musst du mit dem erlernten Wissen einige Übungen abarbeiten, die später in einer PDF-Datei zusammengestellt und abgegeben werden. Darunter befinden sich beispielsweise geometrische Formen aus Vektorgrafiken, Bildmontagen und Retuschen sowie ein Booklet und Typographie-Postkarten.
Es ist sehr wichtig, dass du nicht nur während Computergrafik anwesend bist, sondern auch noch einmal kräftig Eigenrecherche betreibst. Denn es erfordert Zeit, die Programme anständig zu beherrschen. Dafür ist es hilfreich, wenn du frühzeitig anfängst dich in diese einzuarbeiten. Das erspart dir später den Stress, wenn du Aufgaben komplett zuhause machen willst oder nacharbeiten musst. Mach dir außerdem am besten während des Studios Notizen zu den Arbeitsschritten und Short Cuts. Damit hast du etwas zum Nachschlagen und weißt eher, wonach du suchen musst, wenn Fragen aufkommen. Auf YouTube sowie anderen Internetseiten gibt es außerdem zahlreiche Anleitungen, die dir dabei helfen können, mit der Anwendung besser umgehen zu können.
Gestaltungslehre
Bei diesem Seminar findest du dich in der Kunstschule Offenburg wieder, wo du im Wechsel von Prof. Dr. phil. Lankau und Prof. Dipl.-Designerin Hirtes in der traditionellen Art des Zeichnens unterrichtet wirst. Hierfür brauchst du nichts außer sehr viel DIN A2 Papier und Bleistifte, während du eine Aufgabe nach der anderen umsetzt. Zu diesen gehören unter anderem Aufwärmübungen, Fluchtpunktperspektiven und aus Spiralen Flaschenkörper entwickeln sowie Personen und Gegenstände zeichnen. Die Ergebnisse verwahrst du gemeinsam mit einer Hausaufgabe in einer Mappe auf, die zum Ende des Semesters benotet wird.
Wichtig ist, dass du früh genug deine Hausaufgabe abarbeitest und sie nicht bis zum Ende aufschiebst. So kannst du sicher gehen, dass diese auch angemessen aussieht und deine Note nicht unnötig verschlechtert. Falls du eher zu den unkreativen Gesellen gehörst, musst du dir jedoch keine Sorgen machen, dass du durchfallen wirst. Wenn du alles Geforderte komplett abgibst, wirst du in der Regel bestehen. Die Professoren wissen schließlich, dass Zeichnen nicht jedermanns Stärke ist.
Filmanalyse
Der letzte Part des Moduls ist die Vorlesung Filmanalyse, in der dich Prof. Dr. phil. Behring auf eine Reise durch die Filmhistorik entführt. Hier wirst du viele Filmausschnitte sehen und lernen, diese analytisch zu betrachten. Dabei steht die Wirkung eines Filmes und wie diese zustande kommt im Mittelpunkt der Veranstaltung. Über die Zeit wirst du einen Blick dafür entwickeln, die Absicht hinter Kamerapositionen, Montagen und anderen Filmeigenschaften zu verstehen und diese auch benennen zu können. Das ist sehr praktisch, denn im nächsten Semester wirst du selbst einen Film drehen müssen!
Zum Schluss wirst du einen Film in voller Länger anschauen dürfen, der letztendlich auch prüfungsrelevant sein wird. Diese Prüfung wird zusammen mit der von Mediengestaltung stattfinden. Pass also auf, dass du auch wirklich auf beide Fächer lernst, damit du keine Credits verschenkst.
Fazit
Das mag nun nach ziemlich viel Arbeit für ein Modul klingen – und das ist es auch! Aber es ist dazu da, dir einen guten Überblick für die Basics der Gestaltung beizubringen; sei es nun im traditionellen Zeichnen, digitalen Bearbeiten oder Filme drehen. Im weiteren Studienverlauf wird es dich jedenfalls noch oft begleiten, besonders wenn du dich in der künstlerischen Richtung vertiefst.
Das sagen andere Studenten zu diesem Modul
„Filmanalyse war immer sehr witzig, da man den gestalterischen Blick annimmt und Filme eine Weile nicht mehr richtig anschauen konnte, ohne das Gestalterische im Fokus zu haben.“
„Das Modul gibt einem einen Überblick über die Thematik und bringt einem Grundlagen bei, die man im Verlauf des späteren Studiums gut gebrauchen kann.“
„Es hat Spaß gemacht, war aber auch sehr anstrengend, sich in die Programme einzuarbeiten.“
Alle Fakten auf einen Blick
Studiengang: Medien und Informationswesen
Wann: Erstes Semester
Modulverantworlicher: Prof. Dr. phil. Lankau
Dauer: 1 Semester
SWS: 8.0
Aufwand: Lehrveranstaltung: 120 h + Selbststudium: 150 h = Workload: 270 h
ECTS: 9.0
Empfohlene Vorkenntnisse: Kenntnisse im Umgang mit typischer Anwendungssoftware für digitale Bildbearbeitung und DTP
Lehrform: Vorlesung/Seminar/Studio
Weitere Informationen findest du hier:
Quellen
- Modulhandbuch
- Skript Mediengestaltung
Bildquellen
aus eigener Quelle