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Mein Wunsch sei dir Befehl – wie setze ich meinen Willen durch?

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Mein Wunsch sei dir Befehl – wie setze ich meinen Willen durch?

Es ist jedes Mal dasselbe: Es fängt schon bei Banalitäten, wie der Auswahl des richtigen Restaurants, an. Nie kannst du deinen Willen durchsetzen. Egal über welches Thema entschieden wird, du ziehst den Kürzeren und musst einlenken. Mist! Aber keine Sorge, mit den folgenden Tipps wickelst du selbst die hartnäckigsten Diskussionspartner um den Finger – ohne, dass diese es bemerken!

Manchmal kann es ganz schön frustrierend sein, wenn man das Gefühl hat, sich nicht durchsetzen zu können. Zunächst ein kleiner Trost: Du bist nicht allein mit diesem Problem. Die meisten Menschen müssen, genau wie du, erst lernen wie man seinen Willen durchsetzt. Bis man zum Profi wird, erfordert es Geduld und vor allem viel Übung. Nicht alle Tipps kannst du gleich beim ersten Versuch perfekt umsetzen. Außerdem kommt es darauf an, in welcher Situation du dich aktuell befindest. Nicht bei jeder Sachlage wirken die Tricks gleich effizient.

Manche Themen, die ich dir im Folgenden vorstelle, wecken dein Interesse vielleicht mehr, manche eher weniger. Deshalb kannst du durch einen Klick auf die unteren Felder selbst entscheiden, wie viel du über welchen Tipp lesen möchtest. Vertiefe deine Kenntnisse in den Gebieten, die dir weiter helfen. Hier meine persönlichen „Top 5“:

Tipp 1: Achte auf deine Körpersprache

Achte auf deine Körpersprache

Um deine Mitmenschen von deiner Idee oder deinem Willen zu überzeugen, ist deine Körpersprache von großer Bedeutung. Sie vermittelt deinem Gegenüber, wie selbstbewusst du bist und ob du wirklich hinter dem stehst, was du sagst.

Die gute Nachricht was diesen Tipp betrifft: Eine positive Körpersprache hilft dir in jeder Situation. Egal ob es um berufliche oder private Herausforderungen geht.

Die schlechte Nachricht: Ein selbstbewusstes Auftreten erfordert enorm viel Übung. Du musst dich ständig selbst beobachten und an dir arbeiten. Erwarte anfangs nicht zu viel von dir. Es ist normal, dass Fehler passieren.

Auf die folgenden Aspekte solltest du bei deiner nächsten Konfrontation achten und diese gegebenenfalls verbessern:

  • Authentisches, offenes Lächeln (Achte unbedingt darauf, dass es natürlich wirkt. Ein aufgesetztes Lachen ist eher kontraproduktiv)
  • Schaue der Person regelmäßig in die Augen
  • Bewege dich nicht zu hektisch und halte deinen Kopf aufrecht
  • Deine Stimme sollte zwar freundlich, aber dennoch durchdringend und kräftig klingen
  • Wende dich deinem Gesprächspartner mit dem gesamten Körper zu

Achso: Vergesse bei all den Anweisungen das Atmen nicht! 😉

Falls du dich näher über das Thema Körpersprache informieren willst, empfehle ich dir einen Blick in die Bibliothek der Hochschule Offenburg zu werfen. Das ist übrigens auch bequem von zu Hause aus möglich: Im Online-Katalog der Hochschule Offenburg findest du (zum Beispiel mit dem Suchwort „Körpersprache“ oder „Körpersprache und Kommunikation“) eine große Auswahl an interessanter Literatur.

Tipp 2: Bereite dich sorgfältig auf das Treffen vor

Bereite dich sorgfältig auf das Treffen vor

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Um andere von deiner Idee zu überzeugen, musst du ganz genau über dein Thema Bescheid wissen. Hier kann in einigen Fällen durchaus eine klassische Recherche helfen. Tipps, wie dir eine gute Recherche gelingt, findest du in folgendem Video.

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Überlege dir zum Beispiel, welche Gegenargumente dein Gegenüber einwenden könnte und wie du am besten auf diese eingehst. Wenn du für deine Idee brennst, springt der Funke deutlich leichter über.

Ich weiß, recherchieren ist nicht jedermanns Lieblingsdisziplin und unangenehme Aufgaben werden gerne aufgeschoben. Bis es dann zu spät ist! Einfache Tipps, wie es dir gelingt an einem Thema konzentriert zu arbeiten, findest du in dem Beitrag „Zwischen Prokrastination und Produktivität“.

Tipp 3: Bye, bye Konjunktiv!

Bye, bye Konjunktiv!

Verbanne Wörter wie „würde“ oder „könnte“ aus deinem Wortschatz. Wenn du dich wirklich durchsetzen willst, musst du selbstbewusst rüberkommen. Frage nicht vorsichtig in die Gruppe. Trete stattdessen überzeugt hervor, verschaffe dir Gehör und bringe deine Idee präzise auf den Punkt.

Don’t: Hallo, könntet ihr mir bitte schnell zuhören? Ich hätte da eine Idee.

Do: Hört bitte mal zu! Ich habe da eine super Idee, die uns alle weiterbringt!

Tipp 4: Bringe deine Argumente in eine Reihenfolge

Bringe deine Argumente in eine Reihenfolge

Bild 2 | Argumente in Reihenfolge bringen

Sobald du dir Gehör in der Gruppe oder im Zweiergespräch verschafft hast, musst du abliefern.

Welches Argument nenne ich nun zuerst, welches danach? Hier zeigt sich, ob du dich tatsächlich optimal vorbereitet hast. Dieser Tipp ist somit eher für vorhersehbare Situationen geeignet.

Grundsätzlich gilt: Setze deine überzeugendsten Argumente an den Anfang und an den Schluss. Denn zu Beginn deiner Argumentation ist der Gesprächspartner noch am meisten aufmerksam und am Ende greift das Kurzzeitgedächtnis. Im Prinzip wirken also fast nur diese Punkte, im besten Fall positiv, auf dein Gegenüber ein.

Tipp 5: Setze einen Anker

Setze einen Anker

Was? Einen Anker? Muss man, um seinen Willen durchsetzen zu können, etwa auch noch einen Bootsführerschein ablegen?

Spaß beiseite – einen Anker zu setzen bedeutet, in diesem Kontext, einen Ausgangswert zu Beginn des Gespräches zu nennen. Dieser Trick kann in jeder noch so spontanen Situation angewendet werden, du musst lediglich dein Ziel kennen.

Am einfachsten lässt sich diese Technik an einer Preisverhandlung veranschaulichen. Sie ist jedoch auf alle erdenklichen Sachverhalte übertragbar.

Stelle dir vor, du verkaufst deine fast ungetragene Winterjacke. Der Neupreis lag bei 150 Euro. Du denkst dir schon, dass der Käufer sie für so wenig Geld wie möglich erstehen möchte, wahrscheinlich für unter 50 Euro. Du willst natürlich so nah wie es geht an den Ausgangspreis herankommen. Beginne also beispielsweise bei 140 Euro. Begründen kannst du den Preis ganz einfach, die Jacke ist so gut wie neu und bestimmt findest du im Internet ein vergleichbares Angebot.

Da du zuerst einen Preis genannt hast, orientiert sich dein Verhandlungspartner automatisch daran. Selbstverständlich wirst du den Preis von 140 Euro nicht erzielen können. Aber da du deine Forderung gut begründet und mit einer externen Quelle (deiner Internetrecherche) untermauert hast, wirst du den Preis auf einem sehr hohen Niveau halten können.

Du denkst diesen einfachen Trick durchschaut jeder? Probiere es doch einfach einmal aus, du wirst dich wundern! Selbst Anker, die völlig außerhalb der Realität liegen, haben Einfluss bei einer Verhandlung. Und nehme dich in Acht: Selbst Experten, die diesen Trick kennen, unterliegen dem Effekt.

Warum sollte man seinen Willen durchsetzen?

Du kennst sicher das Sprichwort „Der Klügere gibt nach“. Aber was wäre denn, wenn alle klugen Köpfe klein bei geben würden? Diese Frage kannst du dir vermutlich selbst beantworten.

Kompromisse sind sehr sinnvoll und oft die beste Lösung. Aber wenn sich eine Person nur aufgrund ihrer Dominanz durchsetzen kann und nicht weil sie die bessere Idee hat, ist das der falsche Weg.

Außerdem geht es darum, ein ausgeglichenes Verhältnis zu schaffen. Du musst nicht immer versuchen deinen Willen durchzusetzen. Es kommt durchaus vor, dass dein Gegenüber ebenfalls einen guten Vorschlag hat 😉 . Mit der Zeit bekommst du aber das richtige Gefühl, wann es dir wichtig ist, deinen Willen zu bekommen.

Bild 3 | Kompromiss eingehen

Nun liegt es an dir! Arbeite an deinen Fähigkeiten und probiere die Tipps gleich bei der nächsten Gelegenheit aus. Viel Spaß!