Studentenleben

Justin Bäumle – Ein Mensch mit vielen Facetten

Studentenleben

Justin Bäumle – Ein Mensch mit vielen Facetten

Justin Bäumle ist ein Mensch mit vielen Facetten. Er studiert MI im fünften Semester und gewährt uns einen privaten Einblick in sein Studentenleben. Außerdem erzählt er uns, wie er zur Fotografie gefunden hat, wieso er Portraits lieber analog fotografiert, was ihn an der Musik schon immer fasziniert hat, und er verrät uns sogar ein Geheimnis, womit ihr eure Kochkunst verbessern könnt.

Der Student

Justin ist 23 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Radolfzell am Bodensee. Seit dem Beginn seines Studiums wohnt er in Offenburg. Schon sein äußeres Erscheinungsbild lässt vermuten, dass wir es mit einem facettenreichen Menschen zu tun haben. Ursprünglich studierte Justin MW+, was sich jedoch schnell änderte. „Meine erste Wirtschaftsklausur habe ich leer abgegeben, sobald der Sitzplan erstellt war. Dann habe ich der verdutzten Aufsicht freundlich zugenickt und bin gegangen. Seit diesem Moment wusste ich: Das ist es nicht.“

Wirtschaft ist für mich wie eine zweite Fremdsprache.

Deshalb wechselte er zu MI, was ihm deutlich besser gefiel. Schon von Anfang an interessierte er sich für Medientechnik, was im neuen Studiengang ausgeprägter behandelt wurde. Unter anderem deswegen engagiert er sich nebenbei seit etwa drei Semestern auch im Campus Radio der Hochschule. Auch in Informatik war er, laut eigener Aussage „überraschend gut“, weshalb er immer mehr Gefallen daran fand. Die Produktion und Gestaltung von Medien bereitet ihm ebenfalls großen Spaß, jedoch möchte er in diesem Bereich später nicht arbeiten. Als eine der größten Stärken des Studiengangs beschreibt er die „breit gefächerte Vermittlung von Wissen in verschiedensten Bereichen.“ Auf die Frage, wer seine Lieblingsdozenten seien, hat er eine klare Antwort: „Curti, Vaudi und Zerres!“

Der Fotograf

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt, wieso er sich für einen Studiengangwechsel zu MI entschieden hatte, war sein Interesse für Fotografie. Dieses entwickelte sich eher ungewöhnlich. „Ich habe ein eher schlechtes Gedächtnis“, verrät er mir, „weshalb ich angefangen habe, wichtige Momente auf Fotos festzuhalten.“

Hey Justin, erinnerst du dich an diese Party? Die war mega oder? – Nein, keine Ahnung.

Fotografie im Studium

Auch wenn bis jetzt noch kein gleichnamiger Kurs zur Fotografie im Studiengang angeboten wird, sind fotografische und cinematografische Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen  und Kursen gefordert und sollen erlernt werden. Dies reicht von der Theorie, über die Produktion bis hin zur Nachbearbeitung. Schon im ersten Semester wird im Bereich der Wahrnehmung und Darstellung in Vorlesungen, wie „Studio Computergrafik“, „Filmanalyse“ oder „Mediengestaltung“, viel Wissenswertes zur Bildkomposition und -bearbeitung vermittelt. Auch der technische Aufbau und die Funktionsweise einer Kamera wird in „Digitale Medien“, einem Teilmodul der Medientechnik, über mehrere Semester gelehrt. Auch in der Vorlesung „Studio, Audio & Video“ wird neben den offensichtlichen Schwerpunkten auch viel über richtige Beleuchtung und das Einrichten eines Sets beigebracht.

Analog oder Digital?

Seine ersten Erfahrungen mit der Fotografie begannen mit seiner Liebe zur Musik. Dadurch fing er an, Festivals und Konzerte seiner Lieblingsbands abzulichten. Heute wird er neben Konzerten auch für Nightlife- und Club-Fotografie gebucht. Dafür benutzt er meistens eine Digitalkamera, welche die Möglichkeit bietet, sich schnell und verlässlich an Veränderungen des Umfelds anzupassen. Hier kommt es auf die richtige Belichtung, schnelle Reaktionsmöglichkeit und scharfe Fotos an. Davon abgesehen, entwickelte er ein Interesse für Portraits, welche er im Gegensatz dazu am liebsten analog aufnimmt. Die analoge Fotografie fasziniert ihn unter anderem wegen des Prozesses dahinter: Von den durchdachten Voreinstellungen an der Kamera über die Entwicklung der Filme bis hin zum oft imperfekten Ergebnis. Auch kann man im Gegensatz zu einer Digitalkamera das aufgenommene Bild nicht direkt sehen und somit das Resultat nicht vorhersagen. Für Justin sind diese Momentaufnahmen deshalb ungestellt, emotional und aussagekräftiger. Eine wirkliche Präferenz hat er jedoch nicht. Er wählt seine Kameras je nach Lust und Situation aus und genießt die verschiedenen Möglichkeiten von analogen und digitalen Aufnahmetechniken.

Die Fotografie hilft den Menschen, genau hinzuschauen.

Ihr seid interessiert? Diese Tipps und Tricks helfen euch beim Einstieg in die Fotografie. Wenn ihr eure Portraits verbessern wollt, solltet ihr euch unbedingt den Guide zur Portraitfotografie für Einsteiger durchlesen. Für alle Begeisterten im Bereich der analogen Fotografie gibt es in diesem Artikel viel Wissenswertes über die Polaroid-Kamera.

Wenn ihr ein paar seiner Bilder sehen möchtet, könnt ihr Justins Facebook Seite besuchen.

Der Nachtmensch

Justin Bäumle auf einer Party

Natürlich geht Justin gerne auf Partys, doch er ist auch gerne produktiv in der Nacht. Egal ob er sein Zimmer umstellt, Videos schneidet oder einfach nur seinen Gedanken nachgeht, die späten Stunden haben es ihm angetan. Er geht auch gerne in der Dunkelheit Fotos machen. Er liebt es einfach, durch die Gegend zu schlendern und Eindrücke seiner Umgebung auf sich wirken zu lassen. Deshalb  geht er gern an neue Orte und sucht unentdeckte Wege. Dabei ist es ihm wichtig, sich Zeit zu lassen. „Die meisten Menschen leben viel zu hektisch.“, meint er. „Man muss sich Zeit nehmen, um die Dinge von einer anderen Perspektive aus betrachten zu können.“

Alle sind am Schlafen, jetzt hab ich die Welt für mich.

Der Koch

Neben der Fotografie und der Musik kocht Justin leidenschaftlich gerne. Er interessiert sich für beinahe alle internationalen sowie regionalen Küchen und bezieht seine Inspiration oft von Freunden oder aus dem Internet. Dabei ist es ihm wichtig, auf Nachhaltigkeit zu achten und bewusst zu kochen. Dies beinhaltet für ihn unter anderem, auf die Qualität und Herkunft der Zutaten zu achten und überwiegend fleischlose Gerichte zuzubereiten, auch wenn er sich nicht als Vegetarier bezeichnen möchte. Kocht er nach Rezept, hat er stets den Drang, dieses mit der Zeit zu perfektionieren.

Ansonsten experimentiert er gerne. „Oft denke ich: Ich habe Lust auf eine bestimmte Zutat, manchmal ein Gewürz. Dann schaue ich, was man damit eigentlich so alles machen kann.“ Ich frage, ob er Lieblingsköche hat, was er verneint. „Doch warte, Gordon Ramsay mag ich! Und natürlich meine Mutti, Sie ist die beste Köchin, die ich kenne“, ergänzt er. Von ihr habe er viel gelernt. Eines seiner Lieblingsgerichte – Spaghetti Bolognese – koche Sie wie keine andere. Ihr Geheimnis: Sie lässt die Bolognese etwa drei Stunden lang auf niedrigster Temperatur köcheln. Dadurch erhalte sie ein volleres Aroma und einen deutlich intensiveren Geschmack. „Zeit und Geduld“, erklärt er mir, „erweisen sich als die nützlichste Zutat für ein gelungenes Essen.“

Der Metal-Fan

Abschließend befrage ich Justin zu seiner bereits erwähnten Vorliebe für Musik. Am liebsten mag er Metal, hört aber auch gerne 60’s Rock, Klassiker und ist generell offen für alles. „Ich glaube, es ist einfacher, wenn ich dir sage, was ich wirklich gar nicht mag.“, meint er zu mir. „Schlager, prätentiöser Gangster Rap und K-Pop. Das kann im Ernstfall zu Ohrenkrebs führen.“, sagt er todernst, muss dann aber doch lachen. Ich lache mit, denn er spricht mir aus der Seele. Seine derzeitigen Lieblingsbands sind: „While She Sleeps, Faber, Stick to your Guns, Trailer Park, KIZ und System of a Down.“ Musik spielt in seinem Leben eine große Rolle.

Fotomontage von Justin Bäumle - Der Schrei

Mich hat schon als Kind fasziniert, dass Menschen in Musik Hoffnung finden, sich verstanden fühlen
und zusammenfinden.

Bevor wir das Interview beenden, fügt er noch hinzu, dass er auch gerne mal Karaoke singt: „Ich habe sogar schon mal vor etwa fünfhundert Menschen zusammen mit einer Live Band Karaoke gesungen, das war lustig!“, erzählt er mir  grinsend. Ich glaube ihm aufs Wort, auch wenn dieses Erlebnis für mich wohl eher zum Albtraum geworden wäre.

Danke an Justin für ein unterhaltsames und interessantes Gespräch!

Bildquellen

Alle Bilder sind von Justin Bäumle