Er macht selbst Musik, programmiert Webseiten und liebt Paulaner Spezi. Tobias Wendling (25) ist seit dem 23. September 2019 das neue Gesicht im Studio M und bringt neuen Wind in die Vorlesungen. Ich habe mich mit ihm zu einem Interview getroffen, um ihn euch vorzustellen.
Vorgeschichte
Tobias ist in Kippenheim, in der Nähe von Lahr, aufgewachsen. Aufgrund familiärer Probleme verließ er früh das Elternhaus und brach in der Jahrgangsstufe 1 das Abitur ab. Er fand seine Leidenschaft für elektronische Musik, die bis heute anhält und begann selbst Musik zu produzieren. Um sich finanziell über Wasser zu halten, legte er in einem Club als DJ auf. Durch diesen Job knüpfte er wichtige Kontakte und wurde auf eine Stellenausschreibung als Grafiker aufmerksam. Ohne irgendwelche Vorkenntnisse nahm er die Herausforderung an und erlernte daraufhin eigenständig den Umgang mit den benötigten Grafikprogrammen. Ein wichtiger Meilenstein für sein zukünftiges Leben wurde gesetzt.
Ich wollte mich auf jeden Fall weiterbilden und später studieren.
Er bewarb sich an der Akademie für Kommunikation in Freiburg. Dort begann er seine Ausbildung als technischer Redakteur / Mediengestalter, um sein Wissen im Bereich Grafikdesign zu vertiefen. Zusätzlich erlangte er seine Fachhochschulreife. Während der drei Jahre Ausbildung kam er auch mit HTML und CSS in Berührung. Da ihn das Programmieren von Webseiten interessierte, beschäftigte er sich auch privat weiter damit, eignete sich selbstständig mehr Wissen an und verbesserte sein Können. Seinen Abschluss machte er mit einem Notenschnitt von 1,1.
Sein Weg ins Studio M
Nach der Ausbildung begann er ein duales Studium in Wirtschaftsinformatik. Er bemerkte aber schon im ersten Semester, dass der Studiengang für ihn „zu wirtschaftlich“ war und das Kreative fehlte. Daraufhin bewarb er sich an der Hochschule Offenburg für den Studiengang Medien und Informationswesen. Dort begann er zum Sommersemester 2018 sein Studium. Im 3. Semester kam er durch die Vorlesung Multimediaproduktion in das Studio M.Mittlerweile hatte er sich mit dem Programmieren von Webseiten selbstständig gemacht. Das ermöglichte ihm seine Semesterarbeit (eine Website erstellen) sehr schnell zu beenden und er konnte dadurch den anderen Studierenden bei Problemen weiterhelfen.
Als ich meinen Kommilitonen half, wurde mir klar, ich möchte in die Richtung Bildung gehen!
Tobias fiel zudem auf, dass der beigebrachte Stoff nicht mehr dem aktuellen Stand entsprach und wendete sich mit diesem Anliegen und dem Wunsch auf eine Tutorenstelle an Herrn Riempp. Dieser bot ihm eine Stelle für das Praxissemester an, welches er am 23. September begann.
Seine Arbeit im Studio M
Tobias arbeitet derzeit 40 Stunden in der Woche im Studio M. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem organisatorische Dinge, wie Kartenfreischaltungen und das Vorbereiten und Halten der Vorlesung für das 3. Semester MI. Die Folien für die Vorlesung hat er in den Semesterferien, vor Beginn des Praxissemesters, komplett überarbeitet und aktualisiert. Auf die Frage nach seiner ersten Vorlesung antwortete er: „Ich war schrecklich aufgeregt. Es fiel mir schon immer schwer, vor Menschen zu sprechen, aber ich möchte mich meinen Ängsten stellen, denn wenn man das nicht tut, entwickelt man sich als Mensch nicht weiter.“ Die Nervosität verschwand schnell und das Überwinden seiner Angst wurde belohnt: Die Studierenden verstanden den Stoff schnell, konnten das Gelernte gut umsetzen und hatten Spaß dabei.
Die erste Vorlesung im neuen Semester wird immer eine Herausforderung bleiben.
Zukunftspläne und -wünsche
Nach dem Praxissemester möchte Tobias gerne im Studio M bleiben und als Assistent von Herrn Riempp arbeiten. Sein großer Wunsch wäre eine Querschnittskompetenz oder ein Kurs, in dem interessierte Studenten ihr Können in der Webentwicklung vertiefen könnten. Da das ein sehr komplexes Thema ist, könnte man mit diesem zusätzlichen Kurs einzelne Studenten fördern. Nach dem Bachelorabschluss plant er seinen Master zu machen. Sein Traum wäre es, irgendwann als Dozent zu arbeiten.
