Studentenleben

Studieren im Home-Office – so klappt’s!

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Studieren im Home-Office – so klappt’s!

März 2020: Shutdown in Deutschland. Auch für Deutschlands Studenten hat die Corona-Pandemie massive Auswirkungen auf ihren Lern- und Arbeitsalltag. Der Semesterbeginn wird verschoben, Hochschulen und Universitäten bleiben für das Publikum geschlossen, Vorlesungen und Tutorien finden ausschließlich online statt. Das bedeutet: Arbeiten und Studieren im Home Office. Aber das Corona-Semester stellt uns auch noch vor weitere unbekannte Herausforderungen, denn weder Hochschulen noch Studierende sind auf die neue digitale Arbeitsumgebung optimal vorbereitet.

Da neben den Hochschulen auch die Bibliotheken für den Präsenzbetrieb geschlossen sind, wirst du also die meiste Zeit an deinem eigenen Schreibtisch verbringen. Doch zu Hause lernen, das ist für viele gar nicht so einfach, da sie sich in einer konzentrierten Arbeitsatmosphäre wie in einer Bibliothek besser auf ein Projekt fokussieren können. Zu Hause warten viele Ablenkungen auf Dich, die dich schnell aus einer Konzentrationsphase bringen. Daher ist es wichtig auch in deinen vier Wänden so gut es geht Studium und Privates zu trennen. Damit du gut durch das Semester kommst, habe ich dir ein paar Tipps zusammengestellt, die du beim Studieren im Home Office beachten solltest.

Dein Schreibtisch – dein neues Büro

Bild 2: Arbeitsplatz

Studium und Privates trennen: Das beginnt mit deinem Arbeitsplatz. Versuche Dir zunächst einen eigenen Lernraum oder -tisch in deinem zu Hause einzurichten, je nachdem, wie es deine Wohnsituation zulässt. Durch die räumliche Trennung kann es dir leichter fallen fokussierter zu arbeiten und eine gewisse Lern-Routine zu entwickeln.Achte dabei auf die Wahl eines geeigneten Schreibtischs und Bürostuhls. Beide sollten im Idealfall in der Höhe verstellbar sein und an deine Körpergröße angepasst werden können.

Achte auch auf eine ergonomische Arbeitshaltung: Beine und Arme sollten im Sitzen im Idealfall im rechten Winkel gebeugt sein. Eine gerade Kopfhaltung mit Blick auf den Monitor kann Dich vor unbequemen Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich schützen.

Halte Ordnung am Schreibtisch

Halte deinen Arbeitsplatz stets sauber. Zu viele Ordner, Skripte oder auch Essensreste lassen deinen Blick leicht abschweifen und bieten eine ungewollte Ablenkung. Ordnung halten gilt übrigens auch auf dem Bildschirm: Versuche daher alle Bildschirmablenkungen zu vermeiden, indem du alle nicht relevanten Fenster und Tabs schließt. Auch die automatische Benachrichtigung von neuen E-Mails oder Messenger-Diensten sollte deaktiviert werden. Selbst dein Smartphone hat am Schreibtisch nichts zu suchen. Nach einer YouGov Studie im Jahr 2019 ist das Smartphone die drittgrößte Ablenkungsquelle beim Arbeiten: 43 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen lassen sich etwa durch den Empfang von privaten Nachrichten ablenken.

Bild 3: Ordnung halten

Bringe Struktur in deinen Arbeitsalltag

Bild 4: Studienalltag organisieren

Im normalen Hochschulbetrieb ist deine Woche durch deinen Stundenplan in feste Vorlesungszeiten und Tutorien gegliedert. Die meisten Vorlesungen finden auch im Corona-Semester online statt, doch mancher Dozent erwartet vielleicht, dass du dir den Lernstoff durch das Lesen von Büchern und Skripten selbst aneignest. Auch Klausuren können durch Hausarbeiten ersetzt werden, was für dich einen höheren Planungsaufwand und mehr Selbstdisziplin bedeutet. Mache Dir einen Fahrplan für dein ganzes Semester und teile dir zeitlich ein, wann du welche Hausarbeiten und Projektaufträge erledigen kannst. Orientiere Dich dabei an den Abgabefristen.

Noch bevor du in deinen Arbeitstag startest, solltest du dir Gedanken über deinen Tagesablauf machen: Nimm dir Block und Stift zur Hand und notiere dir in einer Art To-Do-Liste, welche Aufgaben heute anfallen und worauf du deinen Fokus setzen musst. Setze dir dabei Ziele nach der SMART-Methode, die du an einem Arbeitstag erreichen willst. Solltest du Schwierigkeiten haben deine Aufgaben nach Prioritäten zu gliedern, kannst du dir das Eisenhower-Prinzip zu Nutze machen. Die Anwendung dieses Tools kann dir helfen deine Aufgaben in dringende und wichtige Aufgaben zu gliedern. Die Verlockung ist groß während der geplanten Arbeitszeit zu Hause andere Dinge zu erledigen. Daher ist es wichtig, dass du deinen Tagesablauf inhaltlich gut strukturierst.

Mach mal Pause!

Genauso wichtig wie die Planung deiner Aufgaben ist die Einhaltung von festen Pausenzeiten. Da du die meiste Zeit vor deinem Monitor sitzen wirst, sind regelmäßige Bildschirmpausen wichtig um deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit über den Tag hinweg aufrecht zu erhalten. Außerdem können sich deine Augen erholen und langfristige gesundheitliche Schäden durch einseitige Körperhaltung vermieden werden. Aber wie lange sollte ich Pause machen? Nach einer Empfehlung der Ergo-Online haben kurze Pausen von zehn Minuten pro Stunde den größten Effekt auf deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Bild 5: Pause machen

Du solltest aber keinesfalls länger als zwei Stunden ununterbrochen vor dem Bildschirm sitzen. Nutze die Pausenzeiten um die Wohnung kurz zu lüften, gezielte Entspannungsübungen durchzuführen oder einen gesunden Snack zu dir zu nehmen.

Bilde Lerngruppen

Bild 6: Lerngruppen bilden

Die Bildung von Lerngruppen ist eine hervorragende Möglichkeit um sich Wissen gemeinsam und effektiv anzueignen. Dabei kann jeder Teilnehmer von verschiedenen Lernprozessen profitieren. Zum einen bringst du deine individuellen Fähigkeiten in die Lerngruppe ein. Vor den gemeinsamen Treffen hast du dich mit dem Stoff schon eigenständig befasst und kannst durch das Erklären und gemeinsame Besprechen das Gelernte weiter verfestigen. Auf der anderen Seite können Dich deine Kommilitonen über missverstandene Zusammenhänge oder Verständnisschwierigkeiten aufklären.

Dadurch, dass ihr euch als Gruppe regelmäßig zu festen Terminen trefft, fällt es dir leichter die Menge an Stoff für eine Klausur in kleinen Paketen zu bewältigen. Dies hat wiederum einen positiven Einfluss auf deine Motivation.

Auch wenn persönliche Treffen in Zeiten von Corona nicht möglich sind, kannst du dich virtuell über Zoom oder Skype mit deinen Kommilitonen vernetzen. Deine Hochschule stellt dir in der Regel diese Software-Lösungen kostenfrei zur Verfügung. Selbst wenn du deine Kommilitonen bisher nur über Online-Vorlesungen kennen lernen konntest: Zögere nicht, jemanden anzusprechen! Einige deiner Mit-Studierenden freuen sich gewiss darüber, wenn du die Initiative ergreifst.

Literaturrecherche geht auch online

Die Bibliothek deiner Hochschule ist geschlossen und eine Hausarbeit steht an. Selbst die Fernleihe ist nicht möglich. Doch was tun? In einem ersten Schritt kannst du versuchen auf die Online-Literatur-Datenbank deiner Hochschule zuzugreifen. Viele relevante Fachbücher, wissenschaftliche Artikel oder Zeitschriften kannst du dir mit deinem Hochschulzugang bereits heute als E-Book herunterladen. In der Regel hat auch deine Hochschule das Online-Angebot in den letzten Wochen deutlich ausgebaut. Zudem haben viele Bibliotheken, Verlage und Universitäten ihre Literatur-, Musik- und Filmangebote für alle Studierenden in einem Bundesland digital und kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Bild 7: Online-Literaturrecherche

Informiere dich zunächst auf der Webseite deiner Hochschul-Bibliothek über den aktuellen Stand der Dinge. Einige Bibliotheken kooperieren auch mit dem Bibliotheksnetzwerk Subito. Der Dokumenten-Lieferdienst liefert dir gegen eine Gebühr wissenschaftliche Aufsätze oder Auszüge aus Büchern. Alternativ kannst du auch auf das digitale Medienportal Onleihe zurückgreifen. Onleihe ist ein Zusammenschluss von rund 3.200 deutschsprachigen Bibliotheken. Im Gegensatz zu Subito ist das Portal Onleihe kostenfrei. Du benötigst lediglich einen Bibliotheksausweis.

Grundsätzlich kannst du also im Home Office fast so produktiv und motiviert studieren, wie an deiner Hochschule. Sowohl Hochschule als auch Studierende befinden sich in einem Lernprozess, was das digitale Lehren und Lernen anbelangt. Daher solltest du möglicherweise etwas Geduld und Nachsehen haben, falls manche Dinge nicht auf Anhieb reibungslos funktionieren. Mit Selbstdisziplin und einem strukturiertem Arbeitsalltag wirst aber auch du gut durch das außergewöhnliche Studien-Semester kommen.