Videoschnitt ist ein essenzieller Bestandteil des MI-Studiums. Oft bilden sich in diesem Kontext sehr schnell zwei Lager: Es gibt die Adobe-Jünger und die DaVinci Resolve-Anhänger. Im folgenden Artikel werde ich die beiden Programme miteinander vergleichen, um Dir zu helfen Dich für eines der beiden Programme zu entscheiden!
Zu aller erst: Welches Programm wird in den Laboren in der Hochschule verwendet?
Für eine lange Zeit wurde fast ausschließlich Premiere Pro verwendet. Mittlerweile ist allerdings nur noch DaVinci Resolve auf den Rechnern in den Laboren installiert. Du kannst allerdings natürlich trotzdem deine Projekte in Premiere Pro auf deinem eigenen Computer bearbeiten.
Übersicht
Um erst einmal einen besseren Überblick zu erhalten, habe ich hier die offensichtlichen Unterschiede der beiden Programme aufgezählt.
- Standard-Version
- Windows, Mac, Linux
- Kostenlos
- Kostenlose Updates
- –
- ⠀
- Studio-Version
- Windows, Mac, Linux
- Einmal bezahlen
- Kostenlose Updates
- –
- Studenten Preis
- Windows, Mac
- Monatliche Kosten
- Kostenlose Updates
- Creative Cloud Programme inkl.
Bei Premiere Pro ist zu beachten, dass du mit einem Account die gesamte Creative Cloud (Photoshop, InDesign, Illustrator und Co.) auf bis zu zwei Computern gleichzeitig verwenden kannst.
Gemeinsamkeiten
Adobe Premiere Pro und DaVinci Resolve sind beide nichtlineare Schnittprogramme. Beide Programme gelten als Industriestandard, allerdings hat Resolve bei der Farbnachbearbeitung Premiere Pro einiges voraus.
Das Userinterface beider Programme ist auf den ersten Blick furchteinflößend, kann aber in beiden Fällen schnell erlernt werden.
Sowohl DaVinci Resolve, als auch Premiere Pro verwenden verschiedene Tabs für einzelne Aufgaben. So gibt es einen Tab, um die benötigten Medien zu importieren, einen für den Schnitt und einen Tab für die Farbnachbearbeitung. Für jede dieser Aufgaben eine eigene spezialisierte Ansicht zu haben, erleichtert das Leben um einiges.
Wir haben also gelernt, dass beide Programme für den professionellen Videoschnitt gemacht sind und beide Programme können das auch sehr gut. Doch es sind die Unterschiede, auf die es bei der Entscheidung für eines der beiden Videoschnittprogramme ankommt. Also…
Schauen wir uns das mal genauer an!
Kosten
Sowohl bei den Kosten von DaVinci Resolve, als auch bei den Kosten für das Adobe Abonnement gibt es einige Dinge, auf die ich dich aufmerksam machen möchte.
Adobe Creative Cloud
Für aktuell 19,34 €/Monat kann man die Komplette Creative Cloud nutzen.
Achtung! Dieses Angebot gilt nur für Schüler, Studierende, Azubis, Lehrkräfte und Dozenten. Das bedeutet, wenn du die Creative Cloud nach deinem Studium weiterverwenden möchtest, steigen die Kosten auf 59,49 €/Monat.
Man kann zwar auch Programme einzeln abonnieren, allerdings kostet das Premiere Pro Abonnement dann alleine 23,79 €/Monat!
DaVinci Resolve
Knapp 300 € für die Studio-Version des Programms ist viel Geld. Doch um für deine Zwecke gut ausgestattet zu sein, ist die kostenlose Version sehr wahrscheinlich völlig ausreichend.
Achtung! Die Studio-Version muss nicht immer 300 € kosten. Beim Kauf einer Kamera aus dem Hause Blackmagic Design, wie zum Beispiel der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K ist eine Lizenz für die Vollversion im Preis enthalten!
Performance & Stabilität
Im Vergleich zu Premiere Pro nutzt DaVinci Resolve die Grafikkarte deines Computers wesentlich besser. Das Programm aus dem Hause Adobe ist stark prozessorbasiert. In meiner Erfahrung läuft dadurch Resolve auf selber Hardware flüssiger.
Jeder Premiere Pro Nutzer kann von der Stabilität des Programms ein Lied singen. Die Software ist dafür bekannt regelmäßig und oft ohne ersichtlichen Grund abzustürzen. Und das ist seit langem weitestgehend unverändert, während DaVinci Resolve immer stabiler wird. Natürlich bleibt man nur durch das Nutzen von Resolve nicht von Abstürzen verschont, allerdings passieren diese seltener.
Tipp vom Autor: Regelmäßig speichern oder Autosave aktivieren! 😉
Plattformverfügbarkeit
Linux-Nutzern wird die Wahl zwischen Resolve und Premiere Pro sehr leicht gemacht. Nur DaVinci Resolve hat eine Version für Linux.
DaVinci Resolve vs. DaVinci Resolve Studio
Kurz gesagt: Große Unterschiede zwischen den beiden Versionen gibt es nicht.
Für die Verwendung des Programms in professionellen Produktionen hat DaVinci Resolve Studio jedoch einige sehr nützliche Features zu bieten:
1. Teamwork
In der Studio-Version ist es möglich mit mehreren Cuttern in derselben Timeline zu arbeiten und so sehr viel Zeit zu sparen.
2. 10 Bit Farbe
Solltest du eine Kamera besitzen, die Farben in 10 Bit speichert, wirst du mit der kostenlosen Version wahrscheinlich nicht glücklich werden, da sie nur das Importieren von Video-Clips mit 8 Bit Farbe erlaubt.
3. Rauschunterdrückung & Bewegungsunschärfe Effekte
Einige der aufwendigeren Effekte sind nur in der Studio-Version des Programms freigeschaltet, allerdings benötigt man diese Effekte in der Regel recht selten.
4. Stereoskopisches 3D
Das Bearbeiten von stereoskopischen 3D-Inhalten ist in der kostenlosen Version nicht möglich.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sowohl Adobe Premiere Pro als auch DaVinci Resolve gute und professionelle Programme sind. Solltest du bereits ein Adobe Abonnement haben und nur ab und an Videos schneiden, dann sehe ich keinen Bedarf die Studio-Version von DaVinci Resolve zu kaufen.
Suchst du allerdings gerade nach einer neuen Kamera zum Filmen, lohnt es sich meiner Meinung nach sehr, auch ein Auge auf die Produkte von Blackmagic Design zu werfen.
Falls du die Produkte von Affinity nutzt und nicht vorhast ein Adobe Abonnement abzuschließen, dann ist DaVinci Resolve, egal ob Standard- oder Studio-Version, wahrscheinlich das richtige für dich.
In jedem Fall lohnt es sich beide Programme zu testen. Adobe bietet für alle Programme eine 7-tägige Testphase an und die Standard-Version von DaVinci Resolve ist immer kostenlos.
Sobald du dich für eines der Programme entschieden hast, findest du hier gute Einsteiger Tutorials!
Es gibt allerdings auch in fast jedem Semester Tutorien zu den entsprechenden Programmen. Besonders empfehlen kann ich hier das DaVinci Resolve Tutorium von Alexander Weigand, über den du hier mehr erfahren könnt.
Hier gibts noch mehr zu lesen!
Adobe Creative Cloud – der Allrounder in der Medienbranche von Marc Kaltenmeier
Digital Content-Production für Start-ups von Sebastian Kopf
Über mich
Hi, ich bin Mika! Ich studiere Medien und Informationswesen und arbeite derzeit bei einer Videoproduktionsfirma in Offenburg. Seit 2014 beschäftige ich mich nun mit den Programmen von Adobe. Für den Videoschnitt schwöre ich allerdings auf DaVinci Resolve. Gerade in Kombination mit den Kameras von Blackmagic Design ist das Arbeiten in Resolve ein Traum!
Falls ihr noch weitere Fragen zu Resolve und Co. habt, dann schreibt mir gerne!
Bildquellen
- Alle Bilder und Grafiken sind von Mika Gabriel
- Screenshots aus den Programmen