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Der Weg in die Selbstständigkeit – Matthias Kienzle im Portrait

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Der Weg in die Selbstständigkeit – Matthias Kienzle im Portrait

Wer Medien und Informationswesen, UNITS oder Medienwirtschaft plus an der Hochschule Offenburg studiert, hat Aussagen wie „Machen Sie etwas aus Ihrem Studium“, „Gründen Sie bereits während des Studiums ein Unternehmen“ oder „Nutzen Sie Ihre Vorteile“ bestimmt schon einmal während der ein oder anderen Vorlesung vernommen. Diese Zitate stammen von Professoren der Fakultät Medien, die Studierende ermutigen und motivieren möchten Eigeninitiative zu ergreifen. Im folgenden Porträt möchte ich jemanden vorstellen, der sich diese Ratschläge schon früh zu Herzen genommen hat: Matthias Kienzle.

Bereits zu Abiturzeiten gründet Matthias eine Werbeagentur. Einfach mal ausprobieren, loslegen und umsetzen ist seine Art. Durch sein hohes Interesse in den vielfältigen Bereichen der Medien und der Lust mehr dazu zu lernen, kommt er an die Hochschule Offenburg, an der er erfolgreich den Bachelorstudiengang Medien und Informationswesen und den Masterstudiengang Medien und Kommunikation absolviert. Da er mit viel Erfahrung aus seiner ersten kleinen Werbeagentur geht und stets am Ball bleiben möchte, gründet er, während des Studiums, gemeinsam mit einem Kommilitonen die zweite Agentur als Kleingewerbe.

„Teammitglieder, die sich zu ähnlich sind, sind meist nicht effektiv genug.“

– Matthias Kienzle

Die Wahl der Teammitglieder sei ausschlaggebend. Wenn man etwas mit Kommilitonen starten möchte, sollte man darauf achten, dass man unterschiedliche Kompetenzen und Einstellungen mitbringt. So könne man sich gegenseitig ergänzen und jeden Bereich abdecken. 

Matthias ist der Meinung, dass es der beste Weg ist sich selbstständig zu machen, die Selbständigkeit bereits während des Studiums auszuprobieren oder parallel dazu einem Job nachzugehen, den man später auch als Teilzeit-Job ausbauen kann. 

Erfahrungen sammele man nicht nur während man die Schul-/ Unibank drückt. Man müsse auch anwenden und umsetzen können. Die Themen des Studiums sollte man eigenständig vertiefen und sich eigenes Wissen aneignen. Es ist gut, Basics vermittelt zu bekommen, aber um sich selbstständig zu machen oder im Beruf aufzusteigen, seien diese nicht ausreichend. Es ist viel Eigeninitiative gefordert, wenn man etwas erreichen möchte.

Frage dich nicht nur, was du später arbeiten möchtest, sondern auch für wen.

Matthias Kienzle

Es macht einen großen Unterschied, ob du in einer Agentur, einem klein-/ mittelständischem Unternehmen, oder in einem Konzern arbeitest.

Die Agentur, die er gemeinsam mit seinem Kommilitonen gegründet hatte, läuft weiterhin. In dieser arbeitet er auch neben seinem Vollzeitjob als Angestellter einer Marketingabteilung eines mittelständischen Unternehmens. Dort ist er Verantwortlicher für das Marketing und die Mediengestaltung in allen Bereichen, wie Print, Online und Film. Genau diese Abwechslung gefällt Matthias. Durch die breite Aufstellung ist er nicht gezwungen, sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren zu müssen, wie es in Großkonzernen oft der Fall ist. Das Einzige, was Ihm fehlt, sind flexible Arbeitszeiten.

„Ich arbeite auch gern mal nachts.“

– Matthias Kienzle

Nach drei Jahren verlässt Matthias das Unternehmen und wagt den Schritt in die Vollzeit-Selbstständigkeit. Allerdings haben sich sein Kommilitone und er dazu entschieden, sich mehr als eigenständige Freelancer zu positionieren und nicht als gemeinsame Mini-Agentur. Nun ist Matthias als „Der Medienagent“ im Internet zu finden und nimmt Aufträge entgegen. Sich die Zeit selbst einzuteilen und arbeiten zu können, wann er möchte, sieht Matthias als einen der größten Vorteile. Allerdings müsse man gut planen können.

Mehr Freiheit bedeutet auch mehr Verantwortung.

Matthias Kienzle

Frage dich selbst, wie viel Freiheit du dir in deinem nächsten Job wünschst, und ob du auch bereit bist, diese Verantwortung zu übernehmen.

Anders als bei einer Festanstellung ist das Einkommen nicht regelmäßig, wodurch man gezwungen ist, sich mit dem Thema Finanzen auseinander zu setzen.

Mache dir vorerst Gedanken, wo Geld eigentlich herkommt und was es wert ist – entwickle ein Gefühl dafür. Mache dir nicht nur Gedanken, wie du es verdienst, sondern auch was du, abgesehen von Konsum, damit machen möchtest.

Man muss sich des Geldes bewusst werden.

Matthias Kienzle

Dieses Thema ist Matthias besonders wichtig. Er erklärt, im Studium und der Schule hauptsächlich gelernt zu haben, ein guter Arbeitnehmer zu werden. Als Selbstständiger muss man sich sein Wissen von „Wie schreibe ich eine Rechnung“ bis zu „Wie gebe ich meine Steuererklärung ab“ selbst aneignen. Er gibt Tipps, sich Gedanken über Investments zu machen, bevor man unvorbereitet mit seinem ersten Gehalt zu seiner Hausbank geht. Auch einen Steuerberater, am besten aus dem Bekanntenkreis, zu finden, der einen zunächst auf Freundschaftsbasis beraten kann, sei sehr sinnvoll. Als weiteren Tipp erwähnt er die Künstlersozialkasse. Sie sei eine gute Entlastung beim Einstieg in die Selbstständigkeit.

Doch egal, ob studierend, angestellt, oder selbstständig – es ist wichtig, immer auf dem neusten Stand der Dinge zu bleiben. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Medien.

Nach dem Studium sollte man vor allem gelernt haben, sich neue Fähigkeiten und Skills anzueignen. Damit ist auch nach dem Studium nicht Schluss.

Matthias Kienzle

Matthias empfiehlt, sich über kostenlose Inhalte auf z.B. Spotify und YouTube, aktuell zu halten.  Hier findest du eine kleine Empfehlung an Inhalten, mit denen du dir neue Ideen und Fähigkeiten aneignen kannst:

Trotz erlangter Selbstständigkeit ist in Matthias Karriere Platz für mehr. 

Nach einem Jahr Vollzeit-Selbstständigkeit nimmt er eine angebotene Teilzeitstelle im Home-Office an, die ihn auch weiterhin flexibel in seinem Job sein lässt.

Wenn ihm neue Ideen kommen, scheut er sich nicht diese zu verwirklichen. Während des letzten Jahres fiel Matthias auf, dass es eine kleine Marktlücke gibt. Football-Fans bauen sich sogenannte „Snackadiums“ selbst, um Snacks während des Spiels aus einer kreativen Stadionform genießen zu können.

Für die Unkreativeren und Bequemen entwickelte Matthias ein fertiggebautes, versandfertiges Snackadium und betreibt damit jetzt einen kleinen Onlinehandel

Zudem ist er Teil eines Startups, das eine innovative Lampenhalterung entwickelt. Diese Halterung erleichtert jede Leuchtenmontage und ist ohne Zeitaufwand, Frust und Beschädigung an jeder Decke anzubringen – Eine kreative und praktische Erfindung finde ich.

Am Schluss des Gesprächs lacht Matthias und meint: „Weißt du was, im nächsten Leben werde ich Messeveranstalter. Hast du schon einmal gesehen, was die allein für das Ausleihen eines Mülleimers verlangen?!“

Mit diesem humorvollen Abschluss verabschieden wir uns. Ich bin gespannt, was Matthias noch alles auf die Beine stellen wird und wünsche ihm bei allem Weiteren viel Erfolg!