Studentenleben

DIY – Bienenwachstücher als Verpackungsalternative

Studentenleben

DIY – Bienenwachstücher als Verpackungsalternative

Dich stört, dass Frischhaltefolie und Alufolie dein ständiger Begleiter in der Küche sind? Perfekt, dann bist du hier genau richtig. Hier ist deine Möglichkeit weniger Plastik zu verschwenden und dich kreativ auszutoben – Bienenwachstücher. Diese Anleitung erklärt dir Schritt für Schritt, wie du diese selber machen kannst.

Wer kennt es nicht? Die halbe Zwiebel oder die angeschnittene Gurke werden in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank bis zur nächsten Nutzung gelagert. Oder das frisch belegte Brot für die Mittagspause soll sicher in der Tasche transportiert werden, weshalb du zur Folie oder Papiertüte greifst. Allerdings sind Alu- und Frischhaltefolie klassische Einwegprodukte, die ziemlich viel Müll verursachen und stellen damit ein ziemlich großes Problem dar. Aber auch die typischen Papiertüten für Brot und Co. werden nach einmaliger Nutzung weggeschmissen und sind damit nicht unbedingt nachhaltig.

Um Einwegplastik zu umgehen, könntest du natürlich auch einfach eine Vorratsdose oder ein Schraubglas verwenden. Aber manchmal möchte man eben doch einfach ein Brot in Folie einwickeln oder der Platz im WG-Kühlschrank ist mal wieder zu knapp. Genau in solchen Momenten sind die Bienenwachstücher eine super Alternative. Schon bevor es Einwegfolie überhaupt gab, hat man diese bereits genutzt, um Gefäße abzudecken oder angeschnittene Lebensmittel einzuschlagen.

Warum Bienenwachstücher?

  • Bestehen aus Naturmaterialien
  • Sind aufgrund des Bienenwachses antibakteriell
  • Sind abwaschbar und viele Male wieder verwendbar
  • Passen sich an Formen von Gefäßen und Lebensmitteln an
  • Sorgen für weniger Abfall und sind damit umweltfreundlich
  • Lassen sich leicht selber machen

Schritt für Schritt zum eigenen Bienenwachstuch

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Methoden, die Tücher herzustellen. Ich habe beide getestet und teile hier mit dir die genaue Schritt für Schritt Anleitung. Außerdem gebe ich dir noch Empfehlung mit, zu welcher Methode ich dir raten würde.

Du benötigst:

  • Baumwollstoff (vorgewaschen)
    Du kannst zum Beispiel aussortierte Küchentücher oder Bettwäsche verwenden oder du schaust dich im Internet nach Stoffzuschnitten um. Diese gibt es für sehr wenig Geld in verschiedenen Farben und Mustern zum Beispiel bei Amazon.
  • Bienenwachspastillen
    Diese sollten unbedingt lebensmittelgeeignet sein, da du ja später dein Essen in die Tücher einwickeln möchtest. Du findest sie unter anderem in Bastelgeschäften, zum Beispiel bei Idee. Creativmarkt, aber auch bei Amazon.
  • Stoffschere
  • Backpapier
  • Optional Bügeleisen und Bügelbrett
  • Ein wenig Geduld und Zeit

So geht’s:

Zuschnitt

Schneide zunächst aus dem Stoff ein beliebig großes Stück aus. Dieses sollte so groß sein, wie später auch dein Bienenwachstuch. Ich habe hier eine Zickzack-Schere verwendet, da mit dieser die Ränder weniger ausfransen. Es geht aber auch eine ganz normale Schere.

Methode 1: Tücher aus dem Backofen

Vorbereitung für den Ofen

Lege einen Stoffzuschnitt (wenn mehrere nebeneinander passen, ohne sich zu überlappen, gerne auch mehrere) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Verteile dann die Bienenwachspastillen auf dem Tuch. Hier musst du ein bisschen nach Gefühl gehen und einfach ausprobieren, wie viel Wachs du benötigst. Keine Sorge, falls es zu viel oder zu wenig ist. Weiter unten findest du die Lösung für beide Probleme.

Ab in den Ofen

Jetzt kann es schon ans Schmelzen des Wachses gehen. Schiebe das Blech in den auf 80 °C aufgeheizten Ofen. Achte darauf, dass er nicht heißer eingestellt ist, da sonst das Wachs verbrennen kann. Sobald das Wachs verflüssigt ist, kannst du das Blech wieder aus dem Ofen nehmen.

Auskühlen

Nimm das noch heiße Tuch vom Backblech und lasse es auskühlen. Am besten nimmst du dafür eine Ecke in die Hand und lässt es hängend auskühlen. Lässt du es zum Auskühlen auf dem Backpapier liegen, kann es passieren, dass das übergebliebene Wachs an dem Tuch „kleben bleibt“ und sich dicke Wachsklumpen bilden.

Methode 2: Mit dem Bügeleisen zum eigenen Tuch

Vorbereitung fürs Bügeln

Mache ein Sandwich aus Backpapier – Stoffzuschnitt – Bienenwachspastillen – Backpapier auf deinem Bügelbrett und heize dein Bügeleisen auf der kleinsten Stufe vor. Auch hier gilt wieder: taste dich einfach ran, wie viel Wachs du brauchst. Es kann nichts schief gehen.

Bügeln

Bügel nun über die obere Backpapier-Schicht. Du kannst sehen, wie das Wachs schmilzt und sich flüssig über den Stoff verteilt. Gehe dabei vorsichtig vor, da es schnell passieren kann, dass das Wachs aus dem Sandwich läuft und dir so dein Bügelbrett verschmutzt.

Auskühlen

Genau wie bei der Backofen-Methode ist es ratsam, das Bienenwachstuch hängend auszukühlen, damit kein überschüssiges Wachs vom Backpapier hängen bleibt.

Was kann schief gehen?

Natürlich können gerade bei den ersten Versuchen vor allem bei der Dosierung der Wachspastillen Fehler passieren. Aber egal ob du zu wenig oder zu viel Wachs verwendet hast, der Fehler lässt sich schnell beheben.

„Ich habe zu wenig Wachs verwendet und jetzt sind einige Stellen noch nicht bedeckt.“

Gar kein Problem. Verteile einfach auf den nicht bedeckten Stellen noch etwas Wachs und gehe genauso vor, wie zuvor.

„Ich habe zu viel Wachs verwendet und jetzt sind Stellen mit viel zu viel Wachs bedeckt.“

Auch das ist kein Problem. Schneide dir einfach ein weiteres Stück Stoff zu und lege dieses über das mit zu viel Wachs bedeckte Tuch. Nutze nun eine der beiden Schmelz-Methoden ohne zusätzliche Wachspastillen zu verwenden. So kann das überschüssige Wachs, von dem einen auf das andere Tuch übergehen. Ziehe die beiden Tücher zum Auskühlen unbedingt wieder auseinander.

Feedback: Welche Methode überzeugt mehr?

Beide Methoden sind sehr einfach und führen auf jeden Fall zum Ziel. Allerdings ist die Backofen-Variante mit wesentlich weniger Zeitaufwand verbunden. Außerdem ist sie für mich deutlich komfortabler gewesen, da man beim Bügeln doch genau darauf achten muss, dass das Wachs nicht auf das Bügelbrett läuft. Natürlich ist man im Backofen auf die Größe des Backblechs limitiert, welche für mich allerdings vollkommen ausreichend ist. Aber probiere es doch einfach selbst aus!

Tipps und Tricks für deine neuen Tücher

  • Wasche die Tücher nicht zu heiß, säubere sie am besten mit lauwarmen Wasser und etwas Spülmittel.
  • Nutze die Tücher nicht für rohes Fleisch oder Fisch. Dafür sind sie nicht geeignet.
  • Schlage keine fettigen Produkte oder warme Speisen ein, nutze dafür lieber eine Dose, welche du natürlich mit einem deiner Tücher verschließen kannst.
  • Bedenke, dass die Tücher den Geruch von stark riechenden Produkten annehmen können. Hast du ein Tuch für eine Zwiebel genutzt, verwende es am besten immer für Zwiebeln.
  • Wenn die Tücher stark verknittert sind, kannst du sie einfach nochmal bügeln oder im Backofen schmelzen – dann werden sie wieder wie neu.
  • Sollte einmal etwas in deinem Tuch geschimmelt haben, verwende es bitte nicht weiter, da sich die Keime leider nicht mehr entfernen lassen.

Plastikvermeidung ja, DIY nein?

Selber machen dauert dir zu lange, du möchtest aber trotzdem gerne zukünftig auf Einwegfolie verzichten? Dann schau dich mal in Drogeriemärkten oder dem Internet um, hier gibt es verschiedene Anbieter für schon fertige Tücher.

Lust auf mehr?

Dich hat die DIY-Lust gepackt und du möchtest dich neben den Bienenwachstüchern noch weiter kreativ austoben? Dann schaue dir doch gerne noch diese Beiträge an: