Studentenleben

Wie geht es weiter? – Panik nach dem Bachelor-Studium

Studentenleben

Wie geht es weiter? – Panik nach dem Bachelor-Studium

Das Ende deines Studiums naht. Eigentlich müsstest du dich jetzt super fühlen. Stolz sein auf das, was du erreicht hast. Stattdessen jedoch quält dich ein ungutes Gefühl. So viele Gedanken kreisen in deinem Kopf und Fragen machen sich breit. „Ist es jetzt zu spät einen anderen Weg einzuschlagen?“ oder „Bin ich überhaupt bereit für die Arbeitswelt?!“. Du bist ständig am Grübeln und der Gedanke an die Zukunft bereitet dir Sorgen. Das ist normal, denn Angst gehört zum Leben dazu. Doch was, wenn Sie überhandnimmt und zum lähmenden Dauerzustand wird?

Was ist eigentlich Zukunftsangst?

Zukunftsängste können ein Symptom der temporären ängstlichen Verstimmung sein. Sie können sich in schwer zu kontrollierenden Sorgen, innerer Unruhe, permanentem Gefühl von emotionalem Stress und in Schlafproblemen zeigen.

Menschen, die Zukunftsängste haben, stellen sich oft die Frage, was wäre, wenn …? Die Furcht vor dem Künftigen setzt sich dabei meist aus mehreren Komponenten zusammen. Dabei geht es um die Angst vor Veränderungen vor der Ungewissheit, dem Worst-Case-Szenario sowie vor der Entwicklung getroffener Entscheidungen. Treten diese kombiniert auf, können die Sorgen verstärkt werden.

Gründe und Ursachen, warum wir uns vor der Zukunft fürchten …

Meist liegt es an der eigenen negativen Einstellung oder der Fantasie darüber, was alles schiefgehen könnte. Wir stellen uns das Schlimmstmögliche vor und können an nichts anderes mehr denken. Eine der häufigsten Ursachen für Zukunftsängste ist ein geringes Selbstvertrauen. Je weniger wir uns selbst zutrauen, desto schneller geraten wir in den Bann von Sorgen und Ängsten darüber, was die Zukunft für uns bereithält.

Auch negative persönliche Erfahrungen können zu Zukunftsängsten führen oder sie verstärken. Eine Veränderung in der Vergangenheit hat sich negativ auf dein Leben ausgewirkt oder ist nicht verlaufen, wie du es dir gewünscht hättest? Lediglich Probleme, Chaos und Schmerz hat sie dir gebracht? Kein Wunder also, dass du dich vor Veränderungen fürchtest. Die Angst vor der Zukunft holt uns häufig an wichtigen Schnittstellen im Leben ein. Das Ende des Studiums ist so eine. Vieles ist noch ungewiss, Entscheidungen müssen getroffen werden und einiges wird sich verändern.

Wenn dann auch noch das Umfeld mitmischt, dir gut gemeinte Tipps gibt oder dich sogar unter Druck setzt, sind die ständigen Gedanken an das, was kommen könnte, vorprogrammiert. Das Leben in einer Leistungsgesellschaft ist kein Zuckerschlecken. Schon im Kindesalter wird uns eingetrichtert, nur mit den passenden Noten kann etwas aus uns werden. Erfolg zu haben und einen ’guten Job’ zu bekommen ist also ein Ziel, auf das wir seit Beginn unserer Schulzeit hinarbeiten. Dabei begleitet uns ein Erwartungsdruck ausgehend von Familie, Freunde, Lehrer, Dozenten und vor allem von uns selbst. Hinzu kommt die ständige Angst zu versagen und den Ansprüchen, die andere und man selbst an sich hat, nicht zu genügen.

Ein weiterer Auslöser dafür, warum Zukunftsängste heutzutage gerade bei jungen Menschen immer häufiger auftreten, sind die Nachrichten und Medien. Wohin man blickt, überall negative Schlagzeilen. Egal ob Klimawandel, Pandemie oder Gewaltverbrechen jeglicher Art, am liebsten berichten die Medien doch über bestürzende Ereignisse. Und zuletzt gibt es da noch die sozialen Netzwerke. Social Media ist nicht umsonst so oft in der Kritik, vor allem jungen Menschen falsche Eindrücke der Realität zu vermitteln. Grundsätzlich hat man das Gefühl, bei anderen läuft alles super. Doch aufgepasst nicht alles, was glänzt, ist Gold. Wie viel weißt du über die Personen, die sich dort präsentieren? Ja, genau, doch nur das, was sie dir auch zeigen möchten. Und wer redet denn schon gern in der Öffentlichkeit über seine Probleme.


TIPPS zur Bewältigung deiner Ängste

Definieren und aufschreiben

Schreib dir von der Seele, was dir Sorgen bereitet. Wovor hast du eigentlich Angst? Visualisiere und erkenne dadurch, wo genau deine Baustellen sind und was genau dich blockiert.

Selbstvertrauen (weiter)entwickeln

Arbeite an deinem Selbstvertrauen. Führ dir selbst vor Augen, wie weit du es schon geschafft hast. Ruf dir öfter mal deine Stärken in Erinnerung und versuche deine Schwächen als Lernansatz zu sehen.

Sichtweise verändern

Nicht alles im Leben ist schwarz oder weiß. Versuch mal deine Sichtweise auf deine Ängste bewusst in eine Relation zu bringen. Ist es eine Katastrophe oder eher einfach nur eine unangenehme Situation? Beispielsweise, wenn du eine Absage bekommst. Ist doch kein Weltuntergang, wahrscheinlich wartet irgendwo ein viel besserer Job auf dich?

Das Hier und Jetzt genießen

Konzentriere dich auf die Gegenwart. Lebe bewusst im Hier und Jetzt. Das heißt nicht, dass es nicht sinnvoll ist, Pläne zu machen. Man sollte dabei nur nicht vergessen, dass sich unser Leben aktuell weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft abspielt. Schöne Momente können wir nur erleben, wenn wir das Hier und jetzt genießen.

Sprich mit Anderen darüber

Dinge in sich rein Fressen und totzuschweigen, war noch nie eine Lösung. Du fängst an dich zurückzuziehen und gerätst unbewusst in eine Isolation. Freunde und Familie sind doch genau für solche Situationen so unglaublich wichtig. Es ist wichtig zu spüren, dass jemand einem den Rücken stärkt und im besten Fall sogar die Angst nehmen kann. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass, wenn du mal deine Kommilitonen darauf ansprichst, viele von ihnen dir bestätigen werden, dass es ihnen nicht anders geht.

Suche dir professionelle Hilfe

Es kann sein, dass dieser Schritt nicht einfach für dich ist. Aber wenn du merkst, dass du überhaupt nicht aus deinen gedanklichen Abwärtsspiralen rauskommst. Solltest du dir auf jeden Fall Hilfe von einer qualifizierten psychologischen Fachkraft holen? Je länger du in diesem Konstrukt gefangen bist, desto leichter können nachhaltige psychische Beeinträchtigungen auftreten oder deine Lebensqualität einschränken. Auf der Website für deutsche Studierendenwerke kannst du durch die Eingabe deines Hochschul-Standortes herausfinden, wo du dich für eine erste psychologische Beratung melden kannst. Für Studierende der Hochschule Offenburg ist das die Website für psychotherapeutische Beratung, des Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald für die Standorte Gengenbach und Offenburg. Hier findest du neben den Kontaktdaten der psychologischen Fachkraft auch Angaben zu den Sprechzeiten und der Vereinbarung von Terminen.


Hast du Zukunftsangst?


Welche Möglichkeiten habe ich nach dem Bachelorstudium?

Master – Studium

Es gibt unterschiedliche Gründe, dich für einen Master zu entscheiden.

Zum Beispiel:

  • Du brauchst den Master-Titel für deinen Traumberuf.
  • Du möchtest dich spezialisieren.
  • Du hast vor, im Management Karriere zu machen.
  • Du brauchst den Master für deine Promotion.
  • Du fühlst dich noch nicht bereit für den Berufseinstieg.
  • Du möchtest in der Forschung Karriere machen.
Ab ins Berufsleben

Eine Alternative zum Master ist der Berufseinstieg.

Wie finde ich einen passenden Job?

Bei der Jobauswahl ist gute Recherche angesagt. Auf verschiedenen Online-Jobbörsen wie Stepstone, Indeed oder der Bundesagentur für Arbeit findest du offene Stellenangebote. Außerdem ist es sinnvoll, sich auf LinkedIn und Xing anzumelden, um auch dort Ausschau nach freien Stellen zu halten und sich bestenfalls direkt mit Recruitern zu vernetzen.

Möglichkeiten für Berufseinsteiger

  • Praktikum
  • Trainee / PreMaster
  • Volontariat
  • Junior Stellen
Zeit zum Reisen

Wenn du noch nicht genau weißt, was du machen möchtest und beide Optionen sich irgendwie nicht richtig anfühlen, dann kannst du die Zeit nutzen und auf Reisen gehen. Wer weiß, ob oder wann du nach deinem Start ins Berufsleben dafür noch die Möglichkeit hast. Ein Benefit ist, dass ein längerer Auslandsaufenthalt neben all den Erfahrungen, die du dabei sammeln kannst, auch eine Bereicherung für deinen Lebenslauf ist. Dabei ist von Vorteil, wenn du während deiner Reise nicht nur reist, sondern vielleicht die ein oder andere internationale Berufserfahrung sammelst. Oder du nutzt verschiedene Reise- oder Arbeitsmodelle wie beispielsweise:

  • Sprachreisen
  • Au-Pair
  • Work camps
  • Work-and-travel
  • Praktika im Ausland
  • Vollzeit oder Teilzeit-Job im Ausland
  • Working holidays
Eine neue Richtung einschlagen

Was komplett anderes machen. Eine Option könnte beispielsweise eine Berufsausbildung oder ein Zweitstudium sein. Eventuell ist es dann möglich, dass du dir Teile deines Erststudiums anrechnen lässt. Die Voraussetzung für eine Neuorientierung ist allerdings, sich noch einmal intensiv mit der Frage zu beschäftigen, was du machen willst. Gezielt solltest du deine Wünsche und Träume reflektieren und dich mit deinen Fähigkeiten und Interessen auseinandersetzen.

Fazit

Mache dir selbst keinen Druck und mache dir klar, egal was passiert, es gibt immer eine Lösung. Auch wenn dein erster Plan nicht aufgeht, lass dich davon nicht beirren. Ohne ein Tief gibt es kein Hoch. Wichtig ist nur, dass du weiter dran bleibst und dich von deiner Angst nicht lähmen lässt. Und falls du merkst, dass sie überhandnimmt, zögere nicht, dir Hilfe zu holen.

Egal wie viele Zweifel du hast, denke immer daran, Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!
Und falls Plan A und B nicht funktionieren, hat das Alphabet immer noch so viele anderen Buchstaben für dich übrig.

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