Du hast dich erfolgreich in einen Studiengang an der Hochschule Offenburg eingeschrieben und bist jetzt auf der Suche nach einer Wohnung, um den Traum der eigenen vier Wände zu verwirklichen. Endlich sein eigener Herr sein, tun und lassen was man will. Doch an die damit verbundenen Verpflichtungen, denken die Wenigsten. Was wirklich alles beim alleine Wohnen auf dich zukommt, erklärt dir der folgende Artikel.
Es ist dann dein Haushalt!
Ob es die penibel gewaschene und gebügelte Wäsche ist oder das täglich frisch gekochte Mittagessen: Dinge die im „Hotel Mama“ noch für selbstverständlich gehalten wurden, müssen auf einmal selbst bewältigt werden. Egal ob es das Müll rausbringen, Bad putzen, Saugen oder Einkaufen ist. Damit einen diese Aufgaben nicht irgendwann erdrücken und es zu viel wird, kann es helfen sich in Form eines Putzplanes, Struktur in den Alltag zu bringen. Kleine Hausarbeiten solltest du sofort erledigen und nicht auf den nächsten Tag aufschieben, die größeren Aufgaben können sinnvoll auf die Woche aufgeteilt werden. Eine App, die mir geholfen hat meinen Alltag zu strukturieren ist „Flatastic“, sie ermöglicht es dir Einkaufslisten, Putzpläne, Finanzen und sogar Verträge und Abos zu verwalten. So sollte nichts mehr schiefgehen und einem Inspektionsbesuch von Mama kann getrost entgegengefiebert werden.
Erster Schritt: Welche Form des Wohnens soll es sein?
Bevor man sich auf die Suche nach einer Wohnung macht, sollte man sich im Klaren sein für welche Form des Wohnens man sich entscheidet. Ob es eine eigene kleinen Wohnung sein soll, in der man quasi machen kann was man will? Oder doch lieber etwas außergewöhnlicheres, wie das WG Leben oder ein Studentenwohnheim, dass aber mit Einschränkung der Unabhängigkeit verbunden ist. Ein sehr guter Artikel der dir bei deiner Entscheidung Helfen kann, finden du hier „Dei perfekte Wohnung finden“. Mein persönlicher Ratschlag ist die WG, sie ermöglicht dir in einer neuen Stadt Fuss zu fassen und vielleicht knüpfst du ja auch eine Freundschaft fürs Leben.
Wohnungssuche:
- Facebook-Gruppen beitreten
- Immobilienportale wie „Immo Scout24“ oder „Immo Welt“
- WG Portale wie „wg-gesucht.de“ oder „wg-suche.de“
- Studentenwohnheime
- In Zeitungen nach Anzeigen schauen
Zweiter Schritt: Ummelden
Was du UNBEDINGT innerhalb der ersten zwei Wochen erledigen musst, ist eine Ummeldung deines Wohnsitzes. Das kann im BürgerBüro oder bei Zuzug in einen Ortsteil von Offenburg, in der dort vorhanden Ortsverwaltung vorgenommen werden. Um dich anzumelden, musst du in der Regel persönlich mit deinem Personalausweis oder Reisepass bei der Meldebehörde erscheinen. Auch eine Wohnungsgeberbestätigung, die du vom Vermieter ausgestellt bekommst, muss im Bürgerbüro vorgelegt werden. Ist das erledigt, müssen weitere Institutionen wie Versicherungen, Banken und deine Krankenkasse über die neue Anschrift in Kenntnis gesetzt werden.
Dritter Schritt: Wohnung ausstatten
Sicherlich konntest du schon einiges an Ausstattung von Zuhause mitnehmen und vielleicht gab es sogar ein paar Geschenke zum Einzug. Doch du wirst schnell merken, dass dir banale Dinge wie ein Staubsauger, Wäscheständer oder diverse Küchenutensilien fehlen. Das alles neu zu kaufen kann schnell ziemlich teuer werden, deshalb hilft es oft, sich im Freundes- und Familienkreis nach nicht mehr benötigten Einrichtungsgegenständen umzuhören. Auch auf Ebay Kleinanzeigen gibt es viele günstige und teilweise sogar kostenlose Möbel, mit der einzigen Voraussetzung sie selbst abzuholen. Wer gerne bastelt und etwas Zeit mitbringt, kann sich seine Möbel auch selbst bauen. Dafür gibt es viele Tipps im Internet oder auf unserem Honey Forum, wie die DIY-Kleiderstange oder das DIY-Palettenbeet. Das spart Geld und individualisiert dein Zuhause.
Vierter Schritt: Kochen
Natürlich kannst du dir nach dem ganzen Stress erstmal eine Pizza bestellen und abschalten, doch auf Dauer ist das, aufgrund der hohen Kosten, leider keine Lösung. Dir wird nichts anderes übrigbleiben außer das Kochen zu erlernen. Aber keine Sorge, heutzutage gibt es viele tolle Seiten, auf denen du allerlei Rezepte findest.
Die Zutaten dafür findest du in jedem Lebensmittegeschäft, auch Discounter haben inzwischen eine riesige Auswahl an frischen Lebensmitteln. Gerne kannst du dich auch in unserem Artikel „Studium und vegan leben – Passt das zusammen?“ über vegane Alternativen informieren. Mein persönlicher Tipp: Lachsnudeln.
Rezept Lachsnudeln
Zutaten für 2 Portionen:
1 EL Olivenöl, 1 EL Petersilie, 1 Prise Pfeffer, 1 Prise Salz, 1 Becher Sahne, 1 Prise
Suppenwürze, 250g Tiefkühllachs, 250g weiße Nudeln (breite Nudeln), 1 Spr.
Zitronensaft, 1 Stk Zwiebel (mittelgroß)
Zubereitung:
Die Nudeln bissfest kochen und abgießen. In der Zwischenzeit taut man den Lachs in einem warmen Wasserbad etwas an und schneidet ihn in mittlere Stückchen.
Die Zwiebel wird kleingehackt. Das Olivenöl wird erhitzt, die Zwiebel darin goldbraun anbraten, anschließend gibt man den Lachs hinein und brät ihn kurz an.
Man würzt mit Salz, Pfeffer, Suppenwürze, Zitronensaft und (nach Wunsch ev. einen Löffel Mehl dazu), gießt den Becher Sahne hinein, lässt die Flüssigkeit etwas reduzieren und dann mischt man die gekochten Nudeln hinein, gibt Petersilie darauf und serviert das Lachsgericht.
Fünfter Schritt: Nebenkosten
Klar, du wohnst jetzt nichtmehr Zuhause, das heißt: Miete, Strom, Wasser, Internet und der so sehr gefürchtete Rundfunkbeitrag, in Höhe von 17,50€ fallen monatlich an. Du kannst dich als Student nur von der GEZ befreien lassen, wenn du BAföG beziehst oder in seltenen Fällen, wenn ein Härtefall vorliegt. Erstelle dir am besten eine Excel List in der du deine monatlichen Fixkosten aufführst, dann siehst du direkt, was dir für Verpflegung und Freizeitaktivitäten übrigbleibt.
Tipp: Wenn du Hilfe bei der Studienfinanzierung benötigst kannst du gerne hier Vorbeischauen „Tipps rund um die Studienfinanzierung – welche Möglichkeiten hast du?“
Sechster Schritt: Versicherungen
Leider kommst du auch nicht um dieses Thema herum. So wird oft beim Abschluss eines Mietvertrages eine Haftpflichtversicherung vorausgesetzt. Die gute Nachricht ist aber, dass du in der Regel, bis zum 25. Geburtstag, bei deinen Eltern mitversichert bist. Das gilt für deine Krankenversicherung, aber auch für die Haftpflichtversicherung und Unfallversicherung. Eine Versicherung, über die du vielleicht nachdenken solltest, ist die Hausratversicherung. Sie deckt vor allem Fahrraddiebstähle, aber auch Einbrüche, Vandalismus und Elementarschäden die durch Feuer, Wasser, Hagel oder Sturm verursacht wurden, ab. Einen guten Vergleich findest du hier.
Fazit
Mit diesen sechs Tipps sollte jetzt nichts mehr schiefgehen und einem Start in die Unabhängigkeit kann getrost entgegengeblickt werden. Und wenn einmal etwas nicht ganz nach Plan verläuft, ist das auch nicht schlimm, immerhin wäre es dann ja auch kein Abenteuer mehr. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deiner Unabhängigkeit, du machst das schon.
Quellen
Quelle 1: https://www.gofeminin.de/mein-leben/8-dinge-die-man-lernt-wenn-man-alleine-wohnt
Quelle 2: https://www.mystipendium.de/studienfinanzierung/gez-studenten
Quelle 3: https://www.offenburg.de/html/anmeldung_ummeldung_abmeldung_des_wohnsitzes.html
Quelle 4: https://abi.unicum.de/leben/wohnen/alleine-wohnen