Studentenleben

Kein so hartes Brett – Gesellschaftsspiele

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Kein so hartes Brett – Gesellschaftsspiele

In den Augen meiner Freundin und vieler anderer, noch ein wenig uncooler als Videospiele und nur etwas für Kinder oder in die Jahre gekommene Pärchen. Warum Gesellschaftsspiele aber auch etwas für Normalsterbliche sind und nicht nur auf Nerds oder Pärchen in ihrer Midlife-Crisis abzielen, möchte ich euch hier mal zeigen.

Analoger Zeitvertreib

„Unter einem Gesellschaftsspiel versteht man einen von zwei oder mehr Personen unternommenen Zeitvertreib zum Zwecke des Vergnügens.“1

Das klingt erstmal ziemlich sperrig, ist aber eigentlich sehr spaßig. Jeder hat wahrscheinlich schon auf irgendeiner Hüttenfreizeit Werwolf gespielt oder wurde von seinen „Freunden“ beim Monopoly abgezogen – ja, ich rede von dir Yannick und über das mit der Schlossallee reden wir nochmal. Wo man heute so viel digital macht, ist es doch schön, wenn man sich mal wieder persönlich sieht. Auch wenn man sich dabei anschreit.

Wir vergessen oft, dass man auch mal mit Freunden einen analogen Brettspielabend machen kann, anstatt an seinem Handy zu sitzen und Candy-Crush zu spielen. Während die meisten Handyspiele nämlich auf junge Einzelgänger mit geringer Aufmerksamkeitsspanne ausgelegt sind, bringen euch Gesellschaftsspiele noch näher zusammen. Ganz ohne nach einer viertel Stunde Geld von euch zu verlangen oder einem anderen Spieler Vorteile zu verschaffen, weil er Geld zahlt.

Die Klassiker

Wer kennt sie nicht? Monopoly, Siedler von Catan, Risiko, Werwolf, Uno, Phase 10 und viele andere. Von kurzweilig bis abendfüllend ist bei den Klassikern alles dabei. Und das Beste daran: Irgendjemand in deinem Bekanntenkreis hat immer ein Siedler von Catan. Auch wenn es die Mutter von ganz hinten aus dem Schrank holen und erstmal fünf Meter Staub entfernen muss. Falls dir außerdem die normalen Klassiker zu langweilig sind ist das auch kein Problem. Von den meisten Spieleklassikern gibt es zig Versionen. Von „Game of Thrones“, über „Star Trek“ bis hin zu „Ich – Einfach unverbesserlich“ ist alles dabei. Und ja, es gibt auch ein Offenburg Monopoly.

Nicht so ein Klassiker: Die Legenden von Andor © Stefan Treffeisen

Gesellschaftsspiele und wo sie zu finden sind

Falls ihr noch weiter in die Welt der Gesellschaftsspiele eintauchen wollt, kann ich euch die YouTube-Kanäle „Hunter & Cron“ (YouTube) und „Spielama“  (YouTube) ans Herz legen. Dort findet ihr Rezensionen und Eindrücke von vielen verschiedenen Gesellschaftsspielen.

Alternativ kann ich euch auch empfehlen euch einfach in einem Laden eurer Wahl vor das Brettspielregal zu stellen. Dort findet man manchmal echte Perlen.

Ein Schmankerl für die Nerds – Pen and Paper

Falls das euch bisher reicht und ihr erstmal mit den „normalen“ Spielen anfangen wollt könnt ihr diesen Abschnitt getrost überspringen. Hier möchte ich mal was von der nerdigen Seite der Gesellschaftsspiele erzählen. Das Nonplusultra hier sind Pen and Paper. Bei einem Pen and Paper gibt es eine Gruppe Spieler und einen Spielleiter. Der Spielleiter übernimmt die Rolle des Erzählers und führt die Gruppe durch ein Abenteuer. Dieses ist entweder vorgeben oder hat sich der Spielleiter selbst ausgedacht. Dabei gibt es meistens kein Spielbrett oder irgendeine andere Form von Visualisierung. Es passiert alles in den Köpfen der Spieler.

Charakterentwicklung und Geschichte

Am Anfang eines jeden Pen and Papers steht die Charakterentwicklung. Jeder Spieler denkt sich einen Charakter aus und verteilt Werte wie Stärke, Charisma, Intelligenz etc. Wenn jeder seinen Charakter erstellt hat, beginnt das Abenteuer. Was dann passiert entscheiden die Spieler selbst. Sie sind meist komplett frei in ihren Entscheidungen und müssen keinem festen Pfad folgen. Die Geschichte ist in den meisten Fällen allerdings so konzipiert, dass die Spieler von ihr auf den „richtigen“ Pfad geführt werden.

Herausforderungen

Herausforderungen wie Kämpfe oder Geschicklichkeitstests werden in einem Pen and Paper über Würfelproben gelöst. Dabei würfelt der betroffene Spieler und muss dabei mindestens einen bestimmten Wert erreichen, der durch seine Fähigkeiten vorgegeben ist. Hat der Spieler also anfangs viele Punkte auf Stärke gesetzt, fallen ihm im Spiel Proben die etwas mit Stärke zu tun haben, wie zum Beispiel ein Kampf, leichter. Sollte ein Spieler Pech haben, missglückt seine Probe und es passieren, mehr oder weniger, schlimme Dinge. Dies entscheidet der Spielleiter. Das Schlimmste was einem Spieler passieren kann ist der Charaktertod. Sollte sein Charakter im Spiel sterben, bleibt dieser tot und der Spieler muss entweder mit einem neuen Charakter einsteigen oder ist für den Rest der Runde raus.

Alles in allem

So ein Pen and Paper kann gut und gerne mal sechs Stunden oder länger gehen. Falls euch das für den Anfang noch zu „Ich wohne mit 30 noch bei Mama und habe im Keller meine Zauberstabsammlung“ ist, dann könnt ihr ja erstmal mit einem Brettspiel anfangen, das die Grundzüge eines Pen and Papers nutzt. Einige gute Beispiele sind „Arkham Horror“ (Amazon), „Descent“ (Amazon), „Munchkin“ (Amazon) oder „Die Legenden von Andor“ (Amazon).

Ach, und falls ihr doch eher Videospiele spielen wollt, kann ich euch den Bericht „Games mit Tiefe: Eine gute Story für euer Videospiel!“ , von Michael Patzer nahe legen.

Quellen

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaftsspiel

Bildquellen

Zusammengewürfelt © Stefan Treffeisen
Nicht so ein Klassiker: Die Legenden von Andor © Stefan Treffeisen