Studentenleben

Du bist ne 0? Dann geh doch zur Blutspende!

Studentenleben

Du bist ne 0? Dann geh doch zur Blutspende!

Du bist weder groß noch stark, noch stichst du mit besonderen Fähigkeiten oder Superkräften hervor, willst aber trotzdem etwas Gutes tun? Leicht gesagt aber – nein, auch leicht gemacht. Jedes halbes Jahr findet eine Blutspende an der Hochschule Offenburg statt und du kannst ganz leicht ein Teil davon sein. Welche Voraussetzungen du für die Blutspende erfüllen musst und einen Erfahrungsbericht meinerseits findest du im Artikel.

Das Blutgruppen-Alphabet

Die Verteilung der Blutgruppen in Deutschland
Die Verteilung der Blutgruppen in Deutschland

Positiv, Negativ, 0, A, B und AB – diese Werte spielen bei der Blutspende eine große Rolle. Negativ und Positiv beschrieben hierbei den Rhesus-Faktor, während 0, A, B und AB die verschiedenen Hauptgruppen bilden. Mit gerade einmal einem Prozent der Bevölkerung ist die Blutgruppe AB negativ in Deutschland am schwächsten vertreten. Krankenhäuser haben es schwer, passende Bluttransfusionen durchzuführen und genau deshalb sind Blutspenden so wichtig. Vor allem die Blutgruppe 0 ist sehr gefragt und wird händeringend gesucht. Spenden dieser Blutgruppe sind besonders wertvoll, da sie als Universalspender eingesetzt werden kann. Kurz gesagt heißt das, jede Blutgruppe ist kompatibel mit 0 und lediglich der Rhesus-Faktor muss übereinstimmen. Aber egal, ob man nun ein Teil der starken Gruppe A positiv ist oder einer der schwächer vertretenen Gruppen AB negativ, eine Spende ist immer sinnvoll.

Alles rund um die Spende

Um an einer Spende teilzunehmen, muss man als Person verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Bei diesen geht es meist um die Einnahme von Medikamenten, Körpergewicht und Gesundheit. Folgende Fragen solltest du dir vor einer Blutspende stellen:

  • Bist du zwischen 18 und 68 Jahren alt?
  • Wiegst du mehr als 50 Kilogramm?
  • Liegt deine letzte Blutspende mindestens acht Wochen zurück?
  • Liegt dein letzter Auslandsaufenthalt nach dieser Liste lang genug zurück?
  • Hast du dir in den letzten vier Monaten kein Tattoo, Piercing oder Permanent-Make-Up zugelegt?
  • Bist du an keiner Infektionskrankheit erkrankt?
  • Hattest du in den letzten vier Monaten keine schwere Operation?
  • Liegt deine letzte Schutzimpfung bereits 8 Wochen zurück?

Wenn du all diese Fragen mit Ja beantworten kannst, dann auf zur Blutspende. Bei der Blutspende selbst solltest du vor allem darauf achten, dass du deinen Personalausweis dabei hast, da du ansonsten nicht spenden darfst. Ebenfalls sehr wichtig ist, dass du am Tag der Blutspende gesund bist und vorher genug gegessen und getrunken hast.
Ausführlichere Infos zu den Voraussetzungen findest du auch auf der Seite des Roten Kreuzes, sowie einen kleinen Online-Test, ob du Blut spenden darfst. Zusätzlich ist es natürlich vorteilhaft, wenn du keine Angst vor Spritzen oder Nadeln hast.

Solltest du dir unsicher bezüglich der Medikamente sein, die du derzeit einnimmst oder dauerhaft nehmen musst, kannst du auch in dieser Liste herausfinden, ob du trotzdem spenden darfst.

Aber genug zur eingängigen Theorie, kommen wir nun zu den blutigen Tatsachen.

Mein erstes Mal

Meine erste Blutspende war im Sommer 2017, bei der DRK Aktion an der Hochschule Offenburg.  Ich wollte schon immer einmal Blut spenden und diese Intention plus ein Essens-Bon für ein Freiessen in der Mensa (an dem Tag gab es Lasagne) führten mich zur Blutspende. Die Blutspende kann grob in drei Teile untergliedert werden.
Der erste Teil besteht daraus, einen Fragebogen auszufüllen, bei dem die Fragen von „Welche Allergien hast du?“ bis zu „Wann war dein letzter One-Night-Stand?“ reichen. Nachdem der ausgefüllte Bogen abgegeben wurde, kam auch schon der zweite Teil. Eine kurze Voruntersuchung bei einem Arzt, beziehungsweise einer Ärztin.

Blutspende.

Einmal kurz Klopfen hier, bitte einmal tief durchatmen da, und kurz darauf wurde einem auch schon mitgeteilt, ob man an der Blutspende teilnehmen darf oder nicht. Beim Urteil spielen dabei sowohl der Fragebogen als auch die Ergebnisse der Kurzuntersuchung eine Rolle. Da jeder bei der Spende einen halben Liter Blut abgibt, muss vor der Spende natürlich nochmal ordentlich Wasser nachgefüllt werden. 800 Milliliter später und mit einem gefühlt 5 cm größeren Bauchumfang ging es dann über zum dritten Teil der Spende, zum Raum, in dem das Blut fließt.

Jetzt wird es ernst…

Um den Nervenkitzel noch einmal anzuregen, wird kurz vor der Blutspende noch einmal der Eisenwert im Blut geprüft. Ein kleiner Piecks in den Zeigefinger und 30 Sekunden Unwissen. Ich habe es gleich beim Erstversuch geschafft, kein Zweit- oder Drittversuch. Doch jetzt wurde es ernst: Während ich auf der Liege wartete, wurde eine passende Vene für die Kanüle gesucht und zack – steckte auch schon eine Nadel in meiner Armbeuge und es floss Blut, eine Menge Blut. Nachdem 500 Milliliter aus mir herausgesaugt waren, war die Blutspende an sich auch vorbei, noch einmal kurz die Wunde zudrücken und dann ein Pflaster drauf. Nach 5 Minuten anschließender Wartepause, damit sich der Kreislauf einpendeln kann, und ein bisschen Gepuste auf die Wunde ging es dann auf zur Mensa. Mit hochgekrempelten Ärmeln und der nun sichtbaren „Wunde“ bekam ich eine besonders große Portion Lasagne. Also du siehst, so blutig ist die ganze Angelegenheit überhaupt nicht.

Tipp: Damit der blaue Fleck rund um die Einstichstelle so klein wie möglich wird, solltest du die Stelle fest zudrücken und den Arm nach oben halten, bis das Pflaster aufgeklebt wird.

Falls du nach diesem Artikel Lust bekommen hast, ebenfalls dein Karma ein bisschen aufzubessern und ein Gratis-Essen zu bekommen, dann geh‘ auch zur Blutspende an der Hochschule Offenburg.
Solltest du an dem halbjährlichen Termin verhindert sein, kannst du auch im Internet herausfinden, wann die nächsten Blutspenden in deiner Nähe stattfinden.

Quellen

(1) https://www.blutspende-nstob.de/Indoor/Spenderinformationen/Blutspende/Checkliste/
(2) https://www.roteskreuz.at/blutspende/informationen-zur-blutspende/wer-darf-blutspenden/
(3) https://www.apotheken-umschau.de/Blut/Was-Sie-ueber-Blutspenden-wissen-sollten-517209.html
(4) https://www.drk-blutspende.de/spenderservices/spende-check.php
(5) https://www.roteskreuz.at/fileadmin/user_upload/PDF/Blut/Spenderinformation/Medikamentenuebersicht_20180409.pdf
(6) https://www.blutspendedienst.com/blutspende/blut-blutgruppen/verteilung-der-blutgruppen
(7) https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/
(8) https://www.blutspendedienst.com/blog/blutspenden-nach-der-urlaubsreise

Bildquellen

(1) https://www.roteskreuz.at/uploads/pics/Blutspende_Sujet_1_23.jpg
(2) https://www.blutspendedienst.com/assets/graphics/verteilung_der_blutgruppen-4eb262a6b95e4e0f4dfc95c96670b94e6597338bcc4d8f8f6f123ba1ed7f1ebd.png
(3) https://www.pexels.com/de/foto/ausrustung-blut-fokus-heilen-161628/