Studentenleben

Secondhand-Shopping auf dem Flohmarkt: Wahre Schätze in Freiburg und Umgebung

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Secondhand-Shopping auf dem Flohmarkt: Wahre Schätze in Freiburg und Umgebung

Jedem Einzelnen kommen wahrscheinlich unterschiedliche Dinge zum Thema „Secondhand“ in den Sinn. Dies kann von vorher genutzten Klamotten bis hin zu Antiquitäten reichen. Ich persönlich verbinde Secondhand nicht mit einem Gegenstand, sondern mit einem Einkaufserlebnis – nämlich dem wohl bekannten „Flohmarkt“. Erst zu Studienzeiten startete meine erste Shopping-Tour durch den bunten Flohmarkt. Im starken Kontrast zur Massenware überraschte mich hier das Angebot an Secondhandware. Eines war für mich sofort klar: Hier findet man ganz besondere Einzelstücke – Wahre Schätze!

Das Shoppen auf dem Flohmarkt kann zu einem unvergesslichen Einkaufserlebnis werden. Oft finden diese Open-Air und bei sonnigem Wetter statt. Nicht selten gibt es auch Mini-Stände, die Essen und Trinken verkaufen – In Freiburg gab es schon die Bandbreite von Kebab-Hot-dog auf dem Habsburger-Flohmarkt bis hin zu Crêpe & Steinofen-Pizza auf dem Wiehre-Flohmarkt. Es ist immer wieder amüsant mit den Verkäufern ins Gespräch zu kommen, wobei das Feilschen auf dem Markt natürlich nicht fehlen darf und einfach Spaß macht.

Kennst du schon deinen Lieblings-Flohmarkt in Südbaden?

In der Abbildung links bekommst du einen Einblick in den Antik- und Kunstmarkt, der jeden Sommer an zwei Tagen in der Trinkhalle Baden-Baden stattfindet. Alleine die Atmosphäre in diesem imposanten Bau ist wohl eher nicht mit jener in einem Einkaufszentrum vergleichbar. Hier kriegt man sicher keine dünne Luft zum Atmen. Auch nicht was die Preise angeht – Obwohl es sich um einen Antikmarkt handelt, ist eine breite Preisspanne von unter zwanzig bis über fünfhundert Euro zu finden, und damit für jeden etwas dabei.

Auf dem Flohmarkt gilt die Maxime: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“ – Früh aufstehen lohnt sich in diesem Fall definitiv.

(Klicke hier für die Termine zum nächsten Antik- und Kunstmarkt in Baden-Baden)

Ein wahres Highlight in Freiburg ist der 1,4 km lange Habsburger-Flohmarkt.

Für einen Tag im Jahr verwandelt sich die Habsburgerstraße in ein Secondhand-Paradies mit besonderem Ambiente. Auch in diesem Jahr dürfen nur private Verkäufer teilnehmen. Kommerzielle Händler und Neuware sind damit ausgeschlossen.

Die sonst mit Straßenbahnen und Autos laut befahrene Habsburgerstraße wird für einen Tag in eine entspannende und bunt gemalte Kulisse verwandelt.

Bis in die späten Sonnenstunden hinein kann man sich den Abend mit unterhaltender Jazz-Musik talentierter Straßenmusiker und Street-Food zum Schlemmen ausklingen lassen.

Der Habsburger-Flohmarkt ist ein großartiges Beispiel dafür, dass derartige Veranstaltungen in jeder Stadt stattfinden sollten, denn das Entertainment Konzept ist ein wahrer Erfolg: Es werden bis zu 18.000 Besucher erwartet.

(Klicke hier für die Termine zum nächsten Habsburger-Flohmarkt)

Absolut empfehlenswert ist zudem der regelmäßig stattfindende Flohmarkt in der Freiburger Wiehre, rund um den alten Wiehrebahnhof. Hier bist du definitiv mit der legendären „Kaffeekiste“ – ein Outdoor-Café auf drei Rädern und Insider-Tipp – immer gut mit Kaffee und Süßem versorgt.

Abgesehen dieser Highlights in Freiburg und Umgebung sind auch ab- und zu stattfindende Hof-Flohmärkte, in denen Anwohner ihre Ware auf dem eigenen Hof ausstellen sehr beliebt. Das ist ein wahres Event für die gesamte Nachbarschaft, Groß und Klein. Die Nachbarskinder freuen sich dir Waffeln oder Kuchen für einen Euro anzubieten!

Schau in den Beitrag der Badischen Zeitung „Wo ist der nächste Flohmarkt in Freiburg und Umgebung“ rein, um auf dem Laufenden zu bleiben!

Dein Guide zum erfolgreichen Flohmarkt-Einkauf

Der Flohmarkt ist ein Ort voller Überraschungen. Dennoch gibt es einige Aspekte auf die man beim Einkaufen achten sollte, damit einem vor allem negative Überraschungen erspart bleiben. Ich stelle dir einige der wesentlichen Punkte aus meiner Erfahrung heraus vor:

  • Falls du mit dem Auto anreist, solltest du zuvor die Parkmöglichkeiten in der Umgebung des Flohmarkts abchecken. Denn wenn dir ein Einzelstück mit hohem Gewicht gefallen sollte, hast du bestenfalls schon im Voraus einen kurzen „Transportweg“ vom Einkaufsort zum Auto sichergestellt. Grundsätzlich solltest du dir Gedanken machen, wie du die eingekauften Sachen transportieren willst. Außerdem: Zu zweit lässt sich immer mehr Tragen als allein!
  • Kaufe nur bei den Verkäufern ein, die dir auch sympathisch sind. Erstens verschönerst du dir dein Einkaufserlebnis damit oder knüpfst eine neue Bekanntschaft, zweitens kommst du mit diesen Leuten auch eher auf einen Nenner, was den Preis angeht. Also halte dich nicht mit Personen auf, die nicht offen für eine Verhandlung sind!
  • Kaufe nicht direkt ein. Mache dir erst einmal ein Bild von der Lage und schau, was dir gefällt und was nicht. Laufe den Flohmarkt, wenn er nicht allzu lang ist, einmal hin und zurück. Rede zwischendurch mit den Verkäufern und erfrage den ein oder anderen Preis. Am Ende weißt du, woran du Interesse hast, kennst dein Budget, und kannst jetzt entscheiden was du wirklich bei wem Verhandeln und Kaufen willst.
  • Recherchiere vor dem Kauf immer Alternativpreise im Internet. Wie viel verlangen andere Secondhand-Verkäufer auf eBay zum Beispiel? Hier kannst du abschätzen, wie weit du in einer Verhandlung den Preis drücken kannst oder solltest.
  • Falls du nicht weißt, wie ein spezielles Produkt genau heißt, kannst du es auch abfotografieren und die Google-Bildersuche auf deinem Handy verwenden. Hier werden in den Google-Ergebnissen oft auch andere Verkaufsangebote angezeigt.
  • Achte insbesondere bei Klamotten auf den Zustand der Ware. Ich persönlich kaufe keine Klamotten mehr auf dem Flohmarkt ein, da ich schlechte Erfahrung gemacht habe. Ein Thema sind zum Beispiel Tierhaare. Vorher solltest du den Besitzer immer fragen, ob sie Tiere besitzen. Einerseits aus Allergie-Gründen, andererseits, weil man Tierhaare unfassbar schlecht aus gewissen Materialien rausbekommt. Ein anderes Thema sind Flecken, die man nicht entfernen kann oder unangenehme Gerüche, die auch nach unzähligen Waschgängen nicht verschwinden.
  • Gegenstände mit Mängeln, die du dennoch schön findest, kannst du sehr gut verhandeln. Analysiere genau die Mängel und zeige sie dem Verkäufer auf.
  • Zeige nicht zu viel und nicht zu laut Interesse an einem Produkt, vor allem nicht während andere Personen neben dir stöbern. Hier ziehst du zu viel Aufmerksamkeit darauf, sodass es auch die Personen neben dir kaufen werden wollen. Jetzt verpasst du vielleicht sogar selbst die Chance. Außerdem zeigst du dem Verkäufer damit nur wie sehr du es willst, sodass dieser den hohen Preis beibehalten wird, weil er weiß, dass du für die Ware über deine Komfortzone hinaus zahlen würdest.
  • Richtung Ende des Flohmarkts lassen sich außerdem die besten Schnäppchen machen, denn der Verkäufer möchte seine Ware ungerne wieder mit nach Hause tragen.

Secondhand punktet in Design, Qualität & Preis

Bestimmt ist dir aufgefallen, dass etwas ältere Gegenstände, außergewöhnliche Produktdesigns haben. Besonders fällt mir das an Uhren, Lampen, Kleidern oder Taschen auf. Für jeden Einzelnen liegen jedoch andere Dinge im Interesse. Wer in seinem Kleidungsstil oder Interior-Design für zuhause ausgefallene Akzente setzen will, der ist hier jedenfalls genau richtig.

Im Secondhand-Shopping profitierst du nicht nur im Design-Aspekt, sondern definitiv auch in Sachen Materialqualität. Es ist erstaunlich wie gut viele Secondhand-Produkte erhalten sind. Massenware von heute sieht in einem Jahr wesentlich abgenutzter aus als so manch 20-Jahre altes Secondhand-Teil. Dies ist nicht unbedingt auf einen achtsamen Umgang der Vorbesitzer zurückzuführen, sondern rein faktisch auch auf den Einsatz hochwertiger Materialien. Das kann sich heute noch sehen lassen!

Dass der Preis für solch hochwertige und gut erhaltene Ware oft günstig ist, ist natürlich ein als Käufer gerne anzunehmender Nebeneffekt.

Secondhand-Verkäufer kennen oft den wahren Wert ihrer Ware nicht. Hier setzt sich ein erfahrener Secondhand-Shopper in Szene. Mit etwas Glück und Ahnung entdeckt man als Secondhand-Shopper vielleicht sogar eine Antiquität auf dem Flohmarkt. Antiquitäten sind meist älter als 100 Jahre und besitzen damit insbesondere einen ideellen Wert. Manchmal ist sich der Verkäufer nicht dessen bewusst, dass er im Besitz einer Antiquität ist, und möchte das eventuell vererbte Stück einfach „loswerden“.

Was ist der Unterschied zwischen Vintage, Retro & Secondhand ?

Wer sich im Secondhand-Segment bewegt sollte außerdem einige Basis-Vokabeln für den Kauf und Verkauf kennen, denn jeder verbindet einen Begriff wie zum Beispiel „Vintage“ mit einer Erwartung an das Produkt. So werden „Vintage“-Produkte oft mit einer gewissen Qualität assoziiert. Im Folgenden kriegst du deswegen einen kleinen Exkurs in die verschiedenen Begrifflichkeiten. So weißt du beim nächsten Secondhand-Shopping genau, was man von einem als „Vintage“ oder „Retro“ bezeichneten Produkt tatsächlich erwarten kannst.

Vintage

Da der Begriff „Vintage“ zugegebenermaßen charmanter und wertvoller klingt, wird er im allgemeinen Sprachgebrauch häufiger verwendet als das Wort „Secondhand“. Dennoch ist ein wesentlicher Unterschied zu beachten.

Als Vintage bezeichnet man alle Dinge, die mindestens 20-25 Jahre alt sind. Viele verbinden den Begriff Vintage mit einer gewissen Hochwertigkeit und Qualität. Dies liegt überwiegend daran, dass nur die Produkte mit einer gewissen Materialqualität auch so lange „überleben“ können. Dabei müssen Vintage-Produkte keinesfalls schon vorher benutzt worden sein. Neue, unbenutzte Restbestände von Marken oder Läden, die vor mindestens 25 Jahren angefertigt wurden und noch im Archiv bestehen, sind auch Vintage. Ein weiterer Grund für den oft gut erhaltenen Zustand kann natürlich auch der sorgsame Umgang des Besitzers mit der Ware sein. Ein Teil der angebotenen Vintage-Ware sind Designer-Produkte, die im entsprechend hochpreisigen Segment erworben wurden. Und wie es gewöhnlicherweise der Fall ist geht man mit seinem teuren Besitz wesentlich vorsichtiger um als mit Massenware.

Retro

Doch was ist der Unterschied zwischen Vintage und Retro? – Retro-Produkte werden neu produziert und lediglich dem Vintage-Design nachempfunden. Trotz der Neuanfertigung ist bei diesen Artikeln ein massiver Qualitätsunterschied zu den wertvollen Originalen festzustellen.

Secondhand

Laut deutschem Duden bedeutet Secondhand „aus zweiter Hand“ oder sinnverwandt „gebraucht“. Somit gelten alle Vintage- und Retroprodukte, die vorher im Besitz einer anderen Privatperson waren, auch als Secondhandware. Es ist jedoch zu betonen, dass es sich nicht unbedingt um benutzte Produkte handelt. Deswegen ist es erwähnenswert, dass eine Abgrenzung zwischen „Pre-Owned“ und „Pre-Used“ zu treffen ist:

Pre-Owned, heißt im Grunde nur, dass es schon mal in Privatbesitz war, aber noch nicht verwendet wurde, während Pre-Used (Pre-loved ist nur ein schöneres Wort dafür) bedeutet, dass es auch schon verwendet wurde.

Doris Schoger von Rebound Stuff Berlin

In der folgenden Abbildung sind oben beschriebenen Zusammenhänge kompakt zusammengefasst:

Meine „Secondhand-Schätze“

Zum Abschluss kannst du einen Blick in meinen Secondhand-Schrank werfen: Meine „Secondhand-Schätze“ reichen von einem originalen Ölgemälde eines unbekannten Talents, einem nostalgischen Kamera-Stativ und Objektiv, bis zu einem Theaterglas aus Japan. Hierbei ist es erwähnenswert, dass genau das den Reiz an Secondhand-Shopping ausmacht – Denn nicht alle Tage kommt man auf die Idee sich ein Opernglas zu kaufen. Ich bin zwar kein gängiger Theaterbesucher, nehme mir jedoch für diesen Sommer vor das Teil mal zum Einsatz zu bringen.

Für alle Fotografen – auch Objektive oder Kamera-Zubehör findet man immer wieder. Entsprechend der Sensorgröße sind diese kompatibel mit einer neuen Kamera. Wer fotografiert, weiß, wie teuer ein neues Objektiv sein kann – Vielleicht findest auch du zufällig dein gewünschtes Objektiv beim Schlendern durch den Flohmarkt und sparst dir damit einige Scheine.

Die „Wahren Schätze“ im Modebereich dürfen nicht fehlen. Meine absoluten Favoriten sind Vintage-Taschen. Das eingesetzte Material für Vintage-Taschen ist erstaunlich beständig, sowohl für die Ummantelung, als auch für den Klappverschluss. Da mir das Produktdesign mit genau diesem speziellen Klappverschluss aus hochwertigem Metall besonders gefällt kaufe ich mittlerweile fast nur noch Vintage-Taschen.

In Zukunft kann ich mir vorstellen das ein oder andere antike Möbelstück zu restaurieren. Hier motivieren die zahllosen Beiträge auf Social Media, in denen gezeigt wird wie man selbst nach eigener Vorstellung die Möbel neu gestalten kann.

Einen Einblick in meinen gerade beschriebenen Secondhand-Schrank seht ihr in der Galerie unten:

Schenke einem Secondhand-Einzelstück mit Geschichte eine neue Chance. Zögere nicht lange und entdecke diesen Sommer deine „Wahren Schätze“ auf dem Flohmarkt!

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