Meine Wahlheimat von Ende August 2014 bis Anfang März 2015 war die Millionenmetropole Bangkok. Die Ramkhamhaeng Universität fand ich über die kostenlose Vermittlungsorganisation College Contact, die mir auch bei dem Bewerbungsprozess behilflich war. Neben dem Visum, den Impfungen und etlichen Lektüren zu Land und Leute, habe ich an dem Seminar „Interkulturelle Kompetenzen-Asien“ teilgenommen, welcher von der Hochschule Offenburg angeboten wurde.
Die Ramkhamhaeng Universität ist riesig, sodass man sich gerade am Anfang schon mal verlaufen kann. Ich habe dort insgesamt sechs Kurse im Bereich „Mass Communication Technology“ und „Business Administration“ belegt. Da die Kurse an der Ramkhamhaeng modular aufgebaut sind, hat man anders als in Deutschland eine Vorlesung zwar den ganzen Tag (von 9 am bis 4 pm), dafür aber nur 8 bis 10 Tage im Monat. Besonders gefallen hat mir, dass die Vorlesungen von Professoren aus verschiedenen Ländern auf Englisch gehalten wurden. Meine Mitstudenten kamen unter anderem aus Frankreich, Saudi Arabien, Holland, Myanmar, Nepal und Kambodscha, wodurch ein internationaler Austausch stattfand, der natürlich auch auf den Stil der Vorlesung abfärbte. Ich lernte vor allem auch die Arbeitsweisen der Thais kennen, welche teilweise schon sehr verschieden von unseren in Deutschland sind. Aber auch außerhalb der Uni hat die Millionenmetropole einiges zu bieten.
Da die Uni und auch mein Zimmer außerhalb des Touristenzentrums lagen, hatte ich die Möglichkeit, an einem authentischen Thai-Leben teilzunehmen. Statt überteuerten Touristen-Restaurants gab es eben Streetfood Stände oder thailändische Straßenrestaurants, statt Englisch musste man sich oft mittels Körpersprache verständigen usw. Der Schlüssel ist Toleranz und Offenheit gegenüber Neuem.
Die Thais sind ein unglaublich (gast-) freundliches und offenes Volk, mit dem man schnell ins Gespräch kommt, wenn man es nur will. Ich habe mich dort schnell sehr wohl gefühlt, sodass Bangkok mein neues Zuhause bzw. meine zweite Heimat war und die hier kennengelernten Freunde zu meiner Ersatzfamilie wurden.
Ein Muss ist der Blick von einer Skybar, der einfach überwältigt und annähernd die Dimensionen der Stadt bewusst machen kann. Der Verkehr ist ein einziges Chaos: Rollertaxis, Tuk Tuks, normale Taxi- und Autofahrer … Obwohl aus deutscher Sicht ein einziges Durcheinander herrscht, scheint hier doch alles irgendwie einwandfrei und auf seltsame Weise geregelt zu funktionieren. In Bangkok wird es nie langweilig: Ob Tempel, Mall, Flussfahrt oder Museum, es gibt es immer etwas zu erleben. Jede Menge Clubs, Bars und Kinos dienen zur Abendgestaltung. Auch die Lage und die gute Infrastruktur bieten sich optimal als Startpunkt für Reisen in umliegende asiatische Länder an. Die Stadt der Engel hat so viele schöne Ecken, aber auch sehr krasse Gegensätze. Bangkok ist eine beeindruckende und faszinierende Stadt! Während meines Auslandaufenthalts ist mir die Millionenmetropole sehr ans Herz gewachsen und ich habe sie sehr gut kennen und lieben gelernt.
Der Auslandsaufenthalt war eindeutig die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! In meiner Zeit dort habe ich unglaublich tolle und beeindruckende Menschen kennenlernen dürfen, ein bisschen Thai gelernt, super schöne Reisen unternommen, interessante Kurse belegt, viel sowohl über andere als auch über meine eigene Kultur gelernt und zu guter Letzt mich selbst besser kennengelernt und weiterentwickelt.
Ich würde mich jederzeit wieder für Bangkok und die Ramkhamhaeng Universität entscheiden, beides ist sehr zu empfehlen.