Studium

Das Labor Medienforschung – Mehr als Eyetracking

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Das Labor Medienforschung – Mehr als Eyetracking

Die meisten Studierenden kennen das Labor Medienforschung vor allem aus der gleichnamigen Lehrveranstaltung im Hauptstudium des Bachelors „Medien und Informationswesen“. Doch das Labor unter der Leitung von Professorin Dr. Ute Rohbock hat weitaus mehr zu bieten.

Bereits im Jahr 2002 wurde das Labor Medienforschung an der Hochschule Offenburg von Professor Dr. Sighard Roloff gegründet. Als innovativer Wegbereiter für die heutige Forschung führte er das Eyetracking als technisches Verfahren zur Blickaufzeichnung an der Hochschule Offenburg ein. Mit Roloffs Eintritt in den Ruhestand übernahm Professorin Dr. Ute Rohbock das Labor im Jahr 2008.

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Seither baut sie es räumlich und techno
logisch weiter aus. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Franziska Speck werden dabei regelmäßig methodische Vorgehensweisen reformiert, exklusive Fachveranstaltungen initiiert, regionale Netzwerke geschaffen oder neue Impulse in der Forschungsarbeit der Fakultät M+I gesetzt.

Neben dem Einsatz moderner Eyetracking-Technologien steht das Labor Medienforschung somit vor allem für Marktforschung und Innovation. Demnach wird die Technik in Abhängigkeit vom Untersuchungsziel mit passenden Methoden der empirischen Markt- und Sozialforschung kombiniert. Auf Basis der so erhobenen Daten liefern die beiden Forscherinnen regelmäßig praxisnahe Handlungsempfehlungen zur innovativen Weiterentwicklung von modernen Kommunikations- und Informationssystemen.

Im Rahmen von zielgruppennahen Usability-Tests, User Experience Forschungen, Bedarfsanalysen sowie Image- oder Werbewirkungsstudien findet sich auf nahezu jede Fragestellung eine adäquate Antwort. Die meisten Forschungsfragen stammen dabei direkt aus der Praxis. „Zu unseren Auftraggebern zählen nicht nur aufstrebende Start-Ups, die beispielsweise die Nutzerfreundlichkeit von Apps und Software-Prototypen testen möchten. Wir arbeiten auch regelmäßig mitmittelständischen Industrieunternehmen zusammen, die die Effektivität ihrer Werbebotschaftenüberprüfen oder mit unserer Hilfe neue Marktpotenziale erschließen wollen, “ betont Frau Professorin Rohbock im Gespräch.

Außer Auftragsforschung und Lehre bietet das Labor zudem Raum zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So promoviert Franziska Speck nach ihrem Masterabschluss in „Medien und Kommunikation“ aktuell im Fach Medienwissenschaft. Durch eine Kooperation mit der Humboldt Universität zu Berlin erhielt sie die großartige Chance, als Absolventin einer Das Labor Medienforschung – Mehr als Eyetracking  ehemaligen Fachhochschule den akademischen Grad zu erreichen. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich mit der Wirkung von Gütesiegeln in der Markt-, Medien-und Sozialforschung. „Dadurch sollte seriöse und qualitativ hochwertige Forschung nicht nur leicht erkennbar sein, sondern der Wirtschaft auch immer einen unmittelbaren Nutzen bieten, “ berichtet die Doktorandin von ihrer Arbeit.

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Demzufolge ist dem Laborteam ein regelmäßiger Austausch mit der Praxis besonders wichtig. Dieser findet im Rahmen der IMPULS Veranstaltungsreihe statt. Durch sie stellt das Labor Medienforschung jedes Jahr ein Forum bereit, um die Nähe zwischen Wirtschaft und angewandter Wissenschaft zu fördern. Ausgehend von den Forschungsschwerpunkten des Labors werden gemeinsam mit einem ausgewählten Fachpublikum aktuell relevante und zukunftsweisende Fragestellungen aus einem interdisziplinären Blickwinkel diskutiert. Den Einstieg in die jeweilige Thematik liefern dabei gezielte Impulsvorträge von ausgesuchten Expertinnen und Experten. Darüber hinaus möchten Frau Prof. Dr. Rohbock und Frau Speck diesen Netzwerkgedanken im Zuge einer neuen Projektinitiative namens „Think New“ zeitnah weiter vorantreiben. In diesem Zusammenhang soll ein Innovationsnetzwerk geschaffen werden, das Studierende und Ehemalige der Fakultät M+I frühzeitig mit Unternehmen aus der Region zusammenbringt.

„Auf diese Weise wollen wir einen lokalen Hort für neuartige Ideen in den Bereichen IT, Marketing, Medien und Kommunikation im Kontext der digitalen Transformation schaffen und den Studierenden passende Kontakte für den späteren Berufseinstieg vermitteln“, fassen die beiden Frauen das Ziel ihres neuen Vorhabens zusammen.

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Es zeigt sich also, dass sich das Labor Medienforschung in seiner Arbeit bereits heute an den Bedürfnissen vieler unterschiedlicher Zielgruppen orientiert. Blickt man in die Zukunft wird jedoch erst recht deutlich, hier geht es um mehr als „nur“ Eyetracking!

Quellen

NUMINOS-Magazin WS15/16