Studium

Thea in Tallin

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Thea in Tallin

Tere tulemast Tallinna (Willkommen in Tallinn) Mit spätsommerlichen Sonnenstrahlen hat mich Tallinn Ende August empfangen. Diese Stadt, trotz oder vielleicht auch wegen dem anstehenden Winter, war genau das, was ich wollte.

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Und es hat sich gelohnt. Tallinn ist eine Stadt, die im Sommer durch den Tourismus pulsiert und im Winter ihre Gemütlichkeit nicht verliert. Die Cafés der Stadt, der kleine Weihnachtsmarkt und die Bars sind auch in der kalten Jahreszeit noch voller Leben. Die Altstadt Tallinns, welche von dicken Mauern umgeben ist, ist UNESCO Weltkulturerbe und hat mich fasziniert.

Das Meer umschließt die Stadt und die Strände und Häfenladen zum Entspannen ein. Die Aussichtsplattformen auf dem Domberg ermöglichen einen Blick von der Altstadt bis hin zu den äußersten Wohngebieten.

Von hier aus ist man in 10 Minuten zu Fuß an der Tallinn University und somit auch an der Baltic Film and Media School (BFM), an welcher ich für das Wintersemester 13/14 eingeschrieben war. Das Karu-Wohnheimwar von dort nur wenige Minuten entfernt und zwar alles andere als schön und gemütlich, aber dafür umso lebendiger und mit unglaublich vielen tollen Leuten bewohnt.Und diese waren es auch, die die Zeit dort besonders gemacht haben. Im Karu teilt man sich ein Zimmer zu zweit, ein Bad zu viert und eine Küche zu acht.

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Tallinn University
Der Campus der TLU liegt zwischen Altstadt, Kadriorg Park und Meer. Die erste Woche haben wir mit Einführungen und Kennenlernen verbracht. Wer zum Beispiel wissen möchte, warum die Esten den Ruf haben schweigsam und unnahbar zu sein, hat hier die Antwort bekommen. Die beiden Studentenorganisationen haben sich bei Partys vorgestellt und die Tutoren haben bei der Registrierung geholfen. Leider waren alle meine auf dem Learning Agreement zusammengestellten Kurse im Wintersemester nicht verfügbar. Aber dafür gabes viele andere interessante Vorlesungen. Meine Wahl fiel auf zwei Kurse der Informatikfakultät und fünf der Baltic Film and Media School, sowie Trampoline-Sport. Wer Interesse an den Produktionsfächern hat, hat hier eine große Auswahl, aber auch für die anderen Richtungen gibt es Möglichkeiten. Die Kurse sind inhaltlich gut. Zum Teil sind sie sehr aufwendig und hatten zumindest bei meiner Wahl oft Ausarbeitungen und/oder Vorträge als Prüfungsleistung. Ich war mit meiner Wahl zufrieden und konnte mir unerwartet viel anrechnen lassen.

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Länder erleben
Doch in diesem Semester stand für mich das Studium nicht absolut im Vordergrund. Mit dem International Club der TLU ging es mit dem Motto „Into the wild“ nach Pärnu und Viljandi. Auf dem Programm stand alles, was zu Estland dazu gehört. Wälder, Moore, gutes Essen, kleine ruhige Städte, Smoked Sauna und Abkühlung im Fluss. In dem langen Herbst in diesem Jahr hat sich Estland wirklich in allen Bereichen von seiner schönen Seite gezeigt.

Die Chance auf einen Städtetrip nach St.Petersburg und ein Wochenende in Lapland, organisiert durch eine Studentenorganisation, konnten wir uns nicht entgehen lassen. Nach einem obligatorischen Besuch beim Weihnachtsmann, gab es bei eiskaltem Wetterauch noch Hunde- und Rentierschlittenfahrten. Beim Rodeln sind wir noch in den Genuss von Nordlichtern gekommen. Aber auch eigene Ausflüge in die Haupstädte Nordeuropas und des Baltikums waren möglich, da Tallinn super Anbindungen hat. So viel wie in diesen Monaten habe ich noch nie gesehen.

In Tallinn leben
Leider habe ich keinen Platz in einem der begehrten Sprachkurse in den 3 Wochen vor Semesterbeginn bekommen und hatte so nicht wirklich die Möglichkeit, Estnisch zu lernen. Aber zumindest die jüngere Bevölkerung spricht sehr gutes Englisch. Durch ein paar estnisch sowie russisch sprechende Freunde, gab es sprachlich keine Probleme.

In Estland spürt man auf der einen Seite die erst junge Eigenständigkeit, ausgelöst durch die Singing Revolution und auf der anderen Seite den technischen Fortschritt und Modernität dieses kleinen Landes. Estland wurde zu einem führenden Beispiel für e-democracy und e-society.

Ich habe mich in dieser Stadt, die gar nicht so kalt war und sich mit wenigen aber tollen und großteils schönen Tageslichtstunden gezeigt hat, unglaublich wohlgefühlt.

Aitäh Tallinn! (Danke Tallinn!)

Quellen

NUMINOS-Magazin Februar 2015