Studium

Irgendwas mit Medien – Laien erklären was wir studieren

Für mich gibt es wenig nervigere Dinge als Smalltalk. Bei Familienfeiern oder wenn ich als Begleitung meiner Freundin unterwegs bin, weiß ich schon im Vorhinein, dass ich mindestens drei Mal erklären muss, was ich eigentlich studiere. Auf der einen Seite habe ich gar keine Lust, schon wieder über mein Studium zu reden, auf der anderen Seite will ich meiner Gesprächspartnerin nicht einfach nur das klassische „irgendwas mit Medien“ entgegnen, um das Thema schnell abzuhaken. Deshalb habe ich mir vorgenommen, eine einfache kleine Anleitung zu schreiben, anhand derer man wirklich jedem Menschen erklären kann, was wir hier studieren.

Antworten die ich bisher regelmäßig von Kommilitonen gehört habe:

Ich lerne von Allem ein bisschen und Nichts richtig

Irgendwas mit Medien

Eine Spielanleitung, um unser Studium zu erklären

Wie gehen wir jetzt also vor, um nicht als zukünftige Arbeitslose abgestempelt zu werden, nachdem wir unser Studium möglichst effektiv heruntergespielt haben, um nicht so viel erklären zu müssen ?
Da ich neben dem Studium als Brettspielredakteur arbeite und dadurch beruflich Spielregeln schreibe, dachte ich mir, es wäre praktisch, eine strukturierte Anleitung zu haben was in eine Erklärung unseres Studiums hineingehört.

Wir sollten aufzeigen können, warum Medien eine immer wichtigere Rolle im Alltag spielen und was sich hinter Abkürzungen wie MI, MUK, MGP etc. versteckt. Außerdem müssen wir natürlich auch noch darauf eingehen, was wir konkret lernen, vielleicht sogar ein paar Beispielprojekte nennen und gerade im Setting einer Familienfeier, der Oma erklären können, welche Berufsperspektiven wir damit haben. Das Wissen dazu ist vermutlich bei uns allen im Kopf, aber das auch komprimiert und verständlich jemand anderem zu erzählen, ist dann doch nicht immer ganz so leicht.

Am Anfang jeder Einleitung gibt es eine Einführung ins Thema – Warum spielen wir überhaupt ?

Warum ein Medienstudium heute relevant ist

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die sich mit Medien auskennen ist in den letzten Jahren immer mehr in die Höhe geschossen. Auf meiner TikTok forYou Page landen immer öfter Werbeclips oder ganze Imagekampagnen von Baufirmen, Autohäusern oder Bäckereien. Alles Berufszweige, die es schon ewig gibt, die jetzt aber auch auf Social Media werben müssen um mit der Zeit zu gehen. Eine Zeitungsanzeige konnte früher auch der Azubi schreiben. Ein gut gedrehtes Reel oder TikTok zu planen, filmen und schneiden ist da eine ganz andere Hausnummer.
Heutzutage braucht uns jedes Unternehmen, egal wie weit deren Arbeitsfeld von Medien weg ist. Ob wir jetzt direkt vor Ort angestellt sind oder in einer Agentur arbeiten, die beauftragt wird, wir sind gefragt.

Ein Beispiel aus der letzten Zeit ist Aevor – Eine Rucksackmarke, die aktiv versucht hat sich eine Community auf TikTok aufzubauen, indem sie aufwendigen vertikalen Content über Geschichten aus dem Büro bzw. den Gesichtern hinter der Marke produziert haben, statt der klassischen Werbung mit reinem Fokus auf das zu vertreibende Produkt.

Der nächste logische Schritt ist eine Übersicht über das vorhandene Material des Spiels – Was gibt es alles ?

MI, Muk, Mgp – Buchstabensalat und was sich dahinter versteckt

Das ist vermutlich der einfachste Teil unserer Erklärung. Wir haben MI – Medien und Informationswesen, was aber gerade ausläuft und von Muk – Medien und Kommunikation ersetzt wird. Das ist der Studiengang, der am breitesten gefächert ist und eine Mischung aus Medien, Technik und Kommunikation beinhaltet. Der klassische Werdegang ist hier ein sehr breitgefächerter Bachelor, nach dem man sich dann in einem Master auf ein Gebiet spezialisieren kann. MGP – Mediengestaltung und Produktion ist der Studiengang, bei dem es hauptsächlich um das Produzieren geht. Klassischer Film, Zeichnen, aber auch Module zum Thema Selbstständigkeit.
An dieser Stelle können wir auch noch UNITS – Unternehmens und IT-Sicherheit und ViW – Virtuelle Welten und Game Technologies als die etwas spezialisierteren Studiengänge erwähnen.

Erst jetzt beginnt die eigentliche Erklärung mit den Regeln und Möglichkeiten. – Was tun wir ?

Die verschiedenen Bereiche des Medienstudiums

Das Medienstudium bei uns lässt sich in die 4 Vertiefungsbereiche unterteilen, aus denen wir im zweiten Studienabschnitt wählen dürfen. Im ersten Abschnitt (Semester 1-3) werden die Grundlagen aufgebaut, die im Zweiten dann vertieft werden. Projektarbeit, Praxissemester oder Bachelorarbeit können an dieser Stelle der Erklärung eine kurze Erwähnung finden, sind aber für ein Grundverstädnis des Studiums nicht wichtig.

Mediengestaltung umfasst alle Veranstaltungen, in denen es um das Erstellen von Medienprodukten geht. Dinge wie Animieren, Zeichnen, das Schreiben von Drehbüchern oder natürlich auch das Drehen von Filmen. 90% aller Dinge, die man als Außenstehender zu sehen bekommt, sind Dinge, die aus der Veranstaltungen dieses Vertiefungsbereichs entstanden sind.

Medienwirtschaft hilft uns dabei zu lernen wie wir unsere Teams in Mediengestaltung am besten managen und wie wir das, was wir produziert haben, nach außen tragen und darstellen können. Wie funktioniert Marketing ? Was ist eine gute Unternehmenskultur und wie manage ich Prozesse und plane Projekte ? Themen wie Risikomanagement und kleine Einblicke in die psychologischen Aspekte von Spieleentwicklung oder das heutige Konsumverhalten gehören ebenfalls in diesen Vertiefungsbereich.

Medieninformatik ist das klassische „Ich sitze vor dem PC und schaue auf unverständlichen Code“. Was sind IP-Adressen? Wieso habe ich daheim WLAN? Wie funktionieren die Programme auf meinem Computer und wieso kann es sein, dass fremde Menschen an meine Daten kommen, wenn ich auf einen falschen Link klicke? Das sind Fragen, die in den Veranstaltungen von Medieninformatik beantwortet werden können. Außerdem werden hier die ersten kleinen Spiele oder Anwendungen programmiert.

Medientechnik ist der Bereich, den wir brauchen, um all die anderen Produkte am Ende auch zu erleben. Kameras um zu filmen, Lautsprecher um zu hören, was im Audiolabor erzeugt wurde oder auch Drucker und Druckmethoden, um unsere Werbung auf die Packung unseres Produkts zu drucken. Medientechnik hilft uns die Kreativität aus unseren Köpfen Realität werden zu lassen.

Keine Anleitung kommt ohne Beispiele aus, die visualisieren was im Text steht.

Praxisbeispiele von Studierenden der Hochschule Offenburg

Was natürlich auch in jede Anleitung gehört, ist das Ziel des Spiels. Worauf arbeiten wir hin?

Berufsperspektiven

In unserer heutigen Zeit ist vermutlich kaum ein Berufsfeld so breit aufgestellt wie das Feld der Medien. Vom Filmset über Werbeagenturen bis hin zu Pressearbeit und dem Programmieren ganz neuer Anwendungen finden Medienstudierende überall eine Nische, die ihren persönlichen Neigungen entspricht. Oft sind die Berufswege nicht ganz so linear wie bei anderen Bereichen, bieten dafür aber ständig neue Möglichkeiten. Ein ganz normaler Weg ist zum Beispiel, in einer Firma in der Marketingabteilung anzufangen, aber mit den Grundkenntnissen aus dem Studium nach ein paar Jahren in die IT zu wechseln oder eine Weiterbildung zur App Entwicklung zu machen, um dann dort weiterzuarbeiten. Andere dagegen werden selbständig und arbeiten als Freelancer für verschiedene Produktionen. Als Redakteur bei einem Brettspielverlag nutze ich meine Kenntnisse, um Spielregeln grafisch zu setzen, Regelvideos zu drehen und gleichzeitig auch die Dinge aus den verschiedenen Game Design Veranstaltungen, um die Brettspiele fertig zu entwickeln oder zu bearbeiten. Mit den Grundlagen dieses Studiums haben wir alle Grundlagen um überall Fuß fassen zu können. Um also auf der nächsten Familienfeier der Oma die Sorgen zu nehmen, was wir mit unserer Zukunft machen, haben wir mit unserem Studienfeld mehr als genug Beispiele und Möglichkeiten.

„Bei mir hat es funktioniert, dann verstehen das auch alle Anderen“ – Meine Oma nach meiner Erklärung mithilfe dieser Struktur


Medienstudiumgrafik: Midjourneygrafik von mir nachbearbeitet
Fachkraft: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS2u-pdgOy_Z573OI74frjR7PhmSZ4m_ERZhQ&s
Scrabble Tiles: Midjourneygrafik von mir nachbearbeitet
Kleine Grafiken: Selbst mit Canva


Studium

Dein perfektes Praxissemester: Was du wissen musst!

Für viele Studierende ist das Praxissemester der spannendste Teil des Studiums. Endlich die gelernte Theorie praktisch anwenden, Berufserfahrung sammeln und wichtige Kontakte knüpfen. In diesem Artikel findest du Tipps und alles, was du in Sachen Bezahlung, Rechte und Versicherungen für dein Praktikum an der Medien Fakultät wissen musst.

Allgemeine Infos

An der Medien Fakultät ist für jeden Studiengang ein Pflichtpraktikum vorgesehen. Das ist wichtig zu wissen, da es einige Unterschiede zwischen einem freiwilligen und einem Pflichtpraktikum gibt. Während deines Pflichtpraktikums bist du weiterhin an der Hochschule immatrikuliert und behältst deinen Studierendenstatus für den vollen Zeitraum. Somit ist das Praktikum sozialversicherungsfrei

Voraussetzung und Dauer

Der Abschluss des ersten Studienabschnitts ist die Voraussetzung für die Zulassung zum praktischen Studiensemester. Die Dauer des Praktikums muss mindestens 95 Arbeitstage (ohne Wochenenden, Feiertage, Fehlzeiten, Urlaub) betragen. Plane dir also genug Zeit ein, damit du ohne Probleme auf die verpflichtenden Präsenztage kommst. Außerdem sollte deine Praktikumsstelle zu mindestens einem der genannten Arbeitsbereiche passen. Eine Übersicht über die Ausbildungsziele und -inhalte findest du hier.

Besonderheiten

Bei den Studiengängen m.gp und MW+ wird als Voraussetzung außerdem das Zwischenzeugnis benötigt.

Urlaub

Weil du deinen Studierendenstatus behältst, hast du leider keinen Anspruch auf Urlaubstage. Einige Unternehmen gewähren jedoch freiwillig Urlaubstage. Falls dies der Fall ist oder du individuell freie Tage ausgehandelt hast, müssen diese unbedingt schriftlich im Praktikumsvertrag festgehalten werden.

Bezahlung

Sicher freust du dich schon lange vor dem Start des Praktikums auf die erste Gehaltsüberweisung. Hierbei solltest du aber im Vorfeld einige Infos wissen. Bei einem Pflichtpraktikum steht dir laut Gesetzgeber kein Anspruch auf Gehalt zu, auch der gesetzliche Mindestlohn nicht. Viele Arbeitgeber zahlen aber glücklicherweise trotzdem ein Gehalt bzw. eine Aufwandsentschädigung. 

Die Höhe der Vergütung variiert je nach Branche deutlich. Unternehmen aus den Bereichen Medien und Werbung sind dafür bekannt, kein Gehalt fürs Praktikum oder nur wenig zu bezahlen. Generell lässt sich sagen, dass Praktikanten bei größeren Konzernen mehr verdienen als bei kleinen und mittleren Unternehmen. 

Tipp

Wenn keine Vergütung angegeben ist, lohnt es sich, das Thema in deinem Jobinterview offen anzusprechen. Bisherige Berufserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse und besondere Fähigkeiten können dir dabei helfen, einen kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Oft sind Unternehmen dann eher bereit, eine kleine freiwillige Vergütung oder andere Benefits anzubieten. Erkundige dich gegebenenfalls nach zusätzlichen Benefits, wie beispielsweise einem Deutschlandticket.

Vor dem Praktikum

Beginne frühzeitig mit dem Planen deines Praktikums. Dazu gehört sich zuallererst zu überlegen, in welchem Semester du dein Praktikum machen willst und welcher Bereich dich interessiert. Anhand dessen kannst du auf verschiedene Weisen dein Praktikumsplatz finden. Geeignete Möglichkeiten zur Stellensuche sind etwa die Career Messe und die Karriereplattform JobTeaser der Hochschule, sowie bekannte Online-Portale wie Indeed oder Stepstone. Empfehlenswert ist zudem, ein LinkedIn-Profil zu erstellen und sich dort über potenzielle Arbeitgeber zu informieren.

Für die meisten Bewerbungen benötigst du ein Anschreiben, deinen Lebenslauf und die Immatrikulationsbescheinigung. Manche Unternehmen fordern zudem eine Modulbescheinigung und die Bestätigung, dass es sich bei dem Praxissemester um ein Pflichtpraktikum handelt. Diese Bestätigung stellt das zuständige Sekretariat aus.

Wenn du deine passende Stelle gefunden und deinen Praktikumsvertrag unterschrieben hast, lädst du eine Kopie im Moodlekurs des passenden Semesters hoch. Damit alle wichtigen Themen in deinem Vertrag geregelt sind, gibt es auf der Seite des Praktikantenamts einen Beispielvertrag, an dem du dich orientieren kannst.


Über Initiativbewerbungen freuen sich die Unternehmen in der Regel auch. Falls du also keine passenden Stellenanzeige gefunden hast, ein Unternehmen aber sehr interessant findest, kannst du dich dort trotzdem bewerben. Weitere Infos zu deiner Initiativbewerbung findest du hier
 

Während des Praktikums

Gespräche und Feedback im Unternehmen
Sprich regelmäßig mit deiner Betreuungsperson über deine Aufgaben und plane mindestens zwei längere Gespräche ein. Ein Zwischenfeedback etwa zur Halbzeit und ein Abschlussgespräch kurz vor Ende des Praktikums. In diesen Gesprächen erhältst du wertvolles Feedback, das dir hilft, deine Stärken und Entwicklungspotenziale besser zu erkennen und dich langfristig weiterzuentwickeln.

Arbeitsproben sichern
Wenn möglich, sammle Arbeitsproben, die du später für Bewerbungen oder dein Portfolio nutzen kannst. Kläre vorher mit deiner Betreuungsperson, welche Unterlagen du aus Datenschutz- und Geheimhaltungsgründen mitnehmen oder in abgeänderter Form verwenden darfst.

Tipp für deinen Praktikumsbericht

Mache dir während des gesamten Praktikums kurze Notizen zu deinen Aufgaben, Projekten und Lernerfahrungen. So hast du am Ende alle wichtigen Informationen parat und es fällt dir deutlich leichter, deinen Praktikumsbericht zu verfassen.

Nach dem Praktikum

Am Ende deines Praktikums gibst du den verpflichtenden Praktikumsbericht ab. Zur Orientierung steht dir hier ein Beispielbericht zur Verfügung. Dieser muss vor Abgabe von deinem Betreuer im Betrieb gelesen und abgezeichnet werden. Die Abgabefrist für die Praktikumsberichte der Medien-Fakultät endet vier Wochen nach Vorlesungsbeginn des neuen Semesters. Außerdem lädst du dein Arbeitszeugnis hoch. Alle Infos zu den Abgaben findest du hier.

Mein Praxissemester

Mein Praktikum habe ich im vierten Semester bei hansgrohe absolviert. Auf das Unternehmen bin ich erstmals auf der Career Messe der Hochschule Offenburg aufmerksam geworden. Dort hatte ich die Möglichkeit, erste Gespräche zu führen und einen Eindruck vom Unternehmen zu gewinnen, was letztlich den Anstoß gegeben hat, mich für ein Praktikum zu bewerben.

Während meines Praxissemesters konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Die vielfältigen Aufgaben und Projekte ermöglichten es mir, mein theoretisches Wissen praktisch anzuwenden und mein Verständnis für Marketingstrategien und -prozesse zu vertiefen. Besonders geschätzt habe ich die Möglichkeit, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen und direkte Verantwortung zu tragen.

Das Praxissemester hat mir geholfen, meine beruflichen Interessen weiter zu konkretisieren. Umso mehr freue ich mich, dass ich nach meinem Praktikum als Werkstudentin bleiben durfte. Somit kann ich ein frühzeitiges Praktikum im Studium sehr empfehlen.

Insgesamt blicke ich sehr positiv auf mein Praxissemester zurück. Es war eine schöne und bereichernde Erfahrung, die meinen bisherigen Studienverlauf sinnvoll ergänzt und mich in meiner beruflichen Orientierung bestärkt hat.

Fazit

Das Praxissemester ist eine tolle Gelegenheit, um erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Nutze die Zeit bestmöglich: probier Neues aus, knüpfe Kontakte und genieße die vielfältigen Einblicke – so kommst du deinem Berufsziel einen großen Schritt näher. Viel Erfolg!

Studium

Medien & Kommunikation: für mich das ideale Allrounder-Studium

Kreativ, technisch, wirtschaftlich und kommunikativ. Der Bachelorstudiengang Medien und Kommunikation (mukB) an der Hochschule Offenburg vereint vier Welten in einem Studiengang. Wer vielseitige Interessen hat, findet in diesem Studiengang die perfekte Antwort.

Ich studiere im fünften Semester Medien und Kommunikation. In dieser Zeit habe ich gemerkt, wie wertvoll die Vielfalt des Studiengangs ist. Sie eröffnet mir immer neue Perspektiven und zeigt mir, welche Bereiche wirklich zu mir passen. Genau das möchte ich in diesem Artikel teilen.


Vier Bereiche, ein Ziel, die Welt der Medien verstehen und gestalten:

Mediengestaltung: Ideen visuell zum Leben erwecken

In dem Bereich Mediengestaltung dreht sich alles um die kreative Umsetzung von Ideen. Sei es in Filmprojekten, Animation, Sounddesign oder Digitaldesign. Hier werden Geschichten visuell erlebbar gemacht. Studierende entwickeln Konzepte, gestalten Storyboards, produzieren Filme und experimentieren mit neuen Technologien wie Virtual und Augmented Reality.

Medieninformatik: Technik trifft Kreativität

Technik und Kreativität schließen sich hier nicht aus, sie ergänzen sich. In der Medieninformatik lernen Studierende das Programmieren von Grund auf, sie entwickeln eigene Apps, Games oder Webanwendungen und beschäftigen sich mit Themen wie IT-Sicherheit oder dem Internet of Things.

Medientechnik: Ohne Technik keine Medien

Die Medientechnik ist das technische Fundament des Studiengangs. Hier geht es um Kamera- und Tontechnik, Streaming, Druckverfahren und Studiotechnik. Ob Livestream oder Labor-Projekte, Studierende lernen, wie Theorie und Praxis perfekt zusammenwirken.

Medienwirtschaft: Kreativität wirtschaftlich denken

Wer Medien studiert, muss auch wirtschaftlich denken. In der Medienwirtschaft geht es um Betriebswirtschaft, Marketing, Medienrecht und Projektmanagement. Die Studierenden lernen, kreative Ideen marktfähig zu machen, ob durch Social-Media-Strategien, Unternehmensgründung oder innovative Marketingpraxis.

Wie Vielfalt Orientierung gibt

Schon in den ersten Semestern habe ich verstanden, wie hilfreich die große Bandbreite meines Studiums ist. Man probiert so viele unterschiedliche Dinge aus, dass man automatisch ein Gefühl dafür entwickelt, was einem liegt und was eher nicht. In einem Modul geht es tief in die Gestaltung, im nächsten stehen strategisches Denken oder technische Aufgaben im Mittelpunkt. Ich habe außerdem auch herausgefunden, wo meine Schwächen liegen. Besonders die informatischen Module waren für mich eine echte Herausforderung. Ich fand die Themen spannend, hatte aber überhaupt kein Händchen für Programmierung und technische Logik. Das hat mir geholfen, meinen weiteren Studienverlauf gezielter zu planen und meinen eigenen Weg besser einzuordnen.

Mit der Zeit habe ich verstanden, dass die Vielfalt nicht nur Wissen vermittelt, sondern einen auch persönlich weiterbringt: Welche Aufgaben motivieren mich wirklich? Wo kann ich meine Stärken einbringen? Und wo entdecke ich vielleicht Fähigkeiten, die mir vorher gar nicht bewusst waren? Gleichzeitig hilft genau diese breite Grundlage dabei, die eigene Rolle zu finden und ein Verständnis für viele Bereiche aufzubauen. Ein Vorteil, der später in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern spürbar wird.

Warum genau diese Vielfalt das ist, wonach ich gesucht habe

Ich wollte früh ins Berufsleben einsteigen und habe deshalb eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei WeberHaus GmbH & Co. KG begonnen. Die Ausbildung war jedoch sehr technisch und bot kaum Raum für eigene Ideen. Kreativität spiele praktisch keine Rolle, und genau das hat mir gefehlt. Mir wurde klar, dass ich etwas machen möchte, das vielseitiger ist.

Also entschied ich mich für einen neuen Weg und begann anschließend mein Studium an der Hochschule Offenburg. Ohne zu ahnen, wie breit und abwechslungsreich Medien & Kommunikation tatsächlich ist. Rückblickend hat sich dieser Schritt als genau richtig erwiesen, weil er mir die kreative Freiheit und fachliche Vielfalt eröffnet hat, die ich mir gewünscht hatte. Gleichzeitig hat das Studium mir Raum gegeben, meine Interessen zu schärfen und neue Stärken zu entdecken.

Durch die Vielseitigkeit bin ich auf Themen gestoßen, mit denen ich mich zuvor kaum beschäftigt hatte, etwa KI-gestützte Anwendungen und digitale Innovationen. Diese neuen Einblicke haben mir nicht nur Spaß gemacht, sondern auch dabei geholfen, klarer zu erkennen, in welchem beruflichen Bereich ich nach dem Abschluss arbeiten möchte.

Mein Modulprofil ansehen

Die Tabelle gibt einen strukturierten Überblick über die Module, die ich bereits absolviert habe. Sie ist nach Semestern geordnet und zeigt, wie sich meine Inhalte und Schwerpunkte im Verlauf entwickelt haben.

*Nach dem sechsten Semester folgen weitere Module und Projekte. Die Regelstudienzeit liegt bei sieben Semestern. Für den erfolgreichen Abschluss müssen insgesamt 210 Credits erworben werden.

Meine Einblicke:

Mein Studium ist geprägt von viel Praxis, neuen Erfahrungen und einer großen Bandbreite an Themen. Die folgenden Einblicke zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Module sind:

Mediengestaltung 1

Zeichnen in der Kunstschule Offenburg

Die Übungen zeigten Schritt für Schritt, wie aus simplen Formen komplexere Motive aufgebaut werden. Von ersten Linien und Kreisen über Zylinder- und Körperstudien bis zu räumlichen Skizzen reichte die Bandbreite. Dazu kamen Porträtzeichnungen, ein gut gefülltes Skizzenbuch und detaillierte Darstellungen von Alltagsobjekten.

Vertiefung Medientechnologie

Fotografie mit Lichteffekten

Plastikbesteck
Plastikbesteck
CD-Hülle
CD-Hülle

Für diese Bildserie habe ich mit Lichtbrechung und transparenten Materialien gearbeitet. Das Licht des Overheadprojektors fiel durch verschiedene durchsichtige Kunststoffobjekte, die unter einer glatten, transparenten Glasplatte lagen. Durch Spannungen und Strukturen im Plastik entstanden die intensiven, regenbogenartigen Farben. Die Projektion wurde auf eine Leinwand geworfen, von der ich die Effekte anschließend mit der Kamera fotografiert habe. So entstanden abstrakte Aufnahmen, die zeigen, wie Licht, Material und Projektion zusammenwirken.

Labor Medientechnologie

Bau eines Lautsprechers aus Alltagsmaterialien

Für meinen DIY-Lautsprecher habe ich ein einfaches Chassis und eine selbst gewickelte Kupferspule mit einem Dauermagneten kombiniert. Als Membran diente ein Joghurtbecher aus Kunststoff, der die Schwingungen der Spule hörbar machte. Das Gehäuse entstand aus einem mit Papier überzogenen Ballon. So entstand ein funktionsfähiger Schallwandler, der zeigt, wie Klang mit einfachen Mitteln erzeugt werden kann. Der Bauprozess war experimentell und genau dadurch besonders lehrreich.

Lautsprecher
Spule
Gründungsideen

Kunterbuch – Personalisierbare Kinderbücher mit Fokus auf beeinträchtigte Kinder

Im Modul Gründungsideen haben wir als Team gelernt, wie aus einer ersten Idee ein tragfähiges Konzept entsteht. Wir analysierten Zielgruppen, definierten eine Problemstellung und entwickelten darauf aufbauend unsere gemeinsame Geschäftsidee „Kunterbuch“. Unsere Idee: Personalisierbare Kinderbücher, die Vielfalt und Inklusion sichtbar machen. Dabei gestalteten wir Basisstorys, erste Illustrationen und planten einen Prozess, bei dem eine KI die Bücher individuell anpasst. Ergänzend arbeiteten wir mit Marktanalysen, Werteversprechen, Business Model Canvas und entwickelten schließlich ein erstes minimal brauchbares Produkt (auch Minimum Viable Product genannt).

Geschäftslogo
erstes MVP
– gedrucktes Buch

Warum Allrounder heute gefragt sind

Die Medienwelt verändert sich rasant. Neue Technologien, Plattformen und Trends entstehen in immer kürzeren Abständen und genau das verändert auch die Anforderungen an Menschen, die in diesem Feld arbeiten wollen. Heute reicht es nicht mehr, nur kreativ zu sein oder ausschließlich Technik zu beherrschen. Gefragt sind diejenigen, die zwischen beiden Welten vermitteln können.

Genau hier setzt das Studium Medien & Kommunikation an. Es kombiniert kreative Gestaltung, technisches Verständnis und strategisches Denken, eine Mischung, die im Arbeitsalltag enorm wertvoll ist. Wer dieses breite Fundament mitbringt, wird oft zur zentralen Schnittstelle im Team. Man versteht die Sprache der Designer*innen, Programmierer*innen und der Marketingabteilungen. Weshalb man Projekte so zusammenführen, dass am Ende ein stimmiges Gesamtbild entsteht.

Und gerade weil sich die Branche mit KI, Social Media, XR und datengetriebener Kommunikation ständig weiterentwickelt, merke ich immer wieder, wie wertvoll diese Vielseitigkeit ist. Sie ermöglicht es, neue Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern aktiv mitzugehen. Man bleibt beweglich, kann Trends schneller einordnen und wächst mit jeder Veränderung ein Stück weiter. Genau das macht für mich den Reiz aus: ein Feld, das sich nicht beruhigt, sondern mich immer wieder herausfordert und weiterbringt.

Auch du überlegst, später im Medienbereich zu arbeiten? Dann kann dir dieses Studium zeigen, welcher Bereich wirklich zu dir passt und wo deine Stärken liegen. Gleichzeitig bekommst du die Chance, neue Fähigkeiten an dir zu entdecken, die du vorher vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hast. Das Studium eröffnet dir unterschiedliche Wege und hilft dir dabei, herauszufinden, welchen davon du gehen möchtest.

Mehr Infos zum Studiengang mukb findest du auf der offiziellen Seite der Hochschule Offenburg.


Studium

Der andere Weg zum Traumberuf

Im Studium fühlt sich der Alltag oft an wie ein Hamsterrad: Man rennt, rennt und rennt, um den Leistungsdruck irgendwie zu meistern. Labore, Abgaben, Präsentationen, Klausuren – und irgendwo dazwischen soll man auch noch herausfinden, „was man später mal werden möchte“.

Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Und als ich mir Gedanken über meine berufliche Zukunft machte, war es plötzlich sogar umgekehrt: Ich sah im Wald überhaupt keinen einzelnen passenden Baum.
Ich möchte dir in diesem Artikel nicht nur erzählen, wie ich selbst meinen Weg gefunden habe, sondern auch einen Leitfaden geben, der dir hilft, deinen eigenen „goldenen Baum“ zu entdecken.

Mein Wendepunkt: Als es endlich Klick machte

Bei mir kam die Erkenntnis spät. Erst im fünften Semester stach ein einziges Modul aus der Menge heraus. Es war weder bedeutend noch besonders präsent im Studienplan. Aber es hat mir Spaß gemacht. Echten Spaß, so wie man es oft vergisst, wenn man lange nur „funktioniert“.
Da fiel mir ein Rat ein, den ich noch vor dem Studieren, beim StartING von mehreren Recruitern gehört hatte:

Dieser Satz hat mich später immer wieder begleitet. Und rückblickend war genau das mein erster innerer Kompass.
Vielleicht gibt es auch bei dir ein Fach, ein Hobby oder einen Moment, der dich hat aufhorchen lassen. Achte darauf, denn solche Funken sind oft wertvoller als vollständige Berufsbilder.

Wenn du den Weg nicht siehst – lass andere die Taschenlampe halten

Nicht jeder findet seine Richtung sofort. Manchmal weiß man nur, was nicht passt. Und genau dann helfen andere Menschen enorm weiter.
Ich habe irgendwann angefangen, Menschen in meinem Umfeld konkret zu fragen: „Was fällt euch bei mir auf? Was geht mir schnell oder leicht von der Hand?“ Die Antworten haben mich überrascht.

Plötzlich ging es nicht mehr um Noten oder Studienleistungen, sondern um Dinge aus meinem Alltag und meiner Kindheit:

  • Dass ich schnell ein Problem löse
  • Dass ich komplizierte Dinge runterbreche und leicht erkläre
  • Dass ich Abläufe und Muster sehr schnell erfasse

Lange habe ich solche Dinge als nebensächlich betrachtet. Dabei sagen sie enorm viel über uns aus: Problemlösung, Mustererkennung, strategisches Denken.

Falls du ein Hobby hast, frag deine Teamkollegen: „Warum spielt ihr eigentlich gern mit mir?“
Da kommen oft ehrliche Antworten, die Fähigkeiten sichtbar machen, die im Lebenslauf nie erwähnt werden.

Auch Professoren, Kommilitonen und besonders die Agentur für Arbeit können wertvolle Hinweise geben. Gerade die Agentur war für mich überraschend hilfreich: Dort habe ich den Tipp erhalten, regelmäßig Stellenanzeigen zu analysieren. Nicht nur, wenn man akut etwas sucht. Man versteht dadurch, welche Fähigkeiten gefragt sind und wie sich der Markt verändert. Dadurch habe ich aus einer ungefähren Richtung einen tatsächlichen Berufswunsch machen können.

Die Potenzialanalyse: Sich selbst einmal richtig kennenlernen

Eine echte Bereicherung war für mich der Workshop „Potenzialanalyse, Profilbildung und erfolgreiches Selbstmarketing“ des Career Centers der HS Offenburg.

Dort habe ich erstmals strukturiert festgehalten:

  • Welche Stärken ich tatsächlich habe
  • Welche Verhaltensmuster sich durch mein Studium und meine Kindheit ziehen
  • Welche Werte mir wichtig sind
  • Und wie andere Menschen mich einschätzen

Es klingt banal, aber erst wenn man das schwarz auf weiß hat, versteht man wirklich, warum manche Berufe passen und andere nicht.
Ich habe danach begonnen, alles auf einem großen Blatt (oder eher: einer ganzen Mindmap-Wand) zu sammeln. Auch Tools wie 16Personalities, Strengthsfinder oder das Ikigai-Modell haben mir geholfen.

„Ikigai“ war besonders wertvoll, weil es zeigt, wo sich vier Bereiche überschneiden:

Grafik zu Ikigai
  • Was du liebst
  • Was du gut kannst
  • Was die Welt braucht
  • Wofür du bezahlt wirst

Denke diese vier Punkte gründlich durch. Dann wird vieles wie ein Puzzle zusammenpassen.

Praxis: Probieren geht über Studieren

Als ich eine ungefähre Richtung hatte, habe ich versucht, praktische Erfahrungen zu sammeln – das geht mit Nebenjobs, Projekten oder dem Praxissemester.
Vielleicht klappt nicht jedes Praktikum. Bei mir lief eines nicht wie geplant, weil meine gewünschte Richtung durch KI-Veränderungen plötzlich nicht mehr gefragt war.
Das war frustrierend, aber es hat mir geholfen, meine Suche neu auszurichten, so dass der zukünftige Beruf auch in Zukunft bestand hat.

Wichtig ist:

Jobsuche: Mustererkennung statt Titeljagd

Ich habe irgendwann aufgehört, nur nach dem perfekten Jobtitel zu suchen. Stattdessen habe ich geschaut: Welche Eigenschaften verkörpere ich – und welche Berufe brauchen sie?
Beispiele aus meinem eigenen Profil:

  • Schnelle Mustererkennung → Datenarbeit, UX-Research, Analyse
  • Strategisches Denken → Projektsteuerung, Konzeption
  • Organisation → Verwaltung, Assistenz, Prozessentwicklung

Und plötzlich öffneten sich ganz neue Felder, die ich vorher nie in Betracht gezogen hätte.
Regelmäßiges Durchstöbern von Stellenanzeigen ist einer der besten Tipps, die ich je bekommen habe. Alle zwei, drei Wochen verändern sie sich – und genau diese Veränderungen zeigen dir Trends, Chancen und Lücken.

Du kannst die Region Offenburg gezielt beobachten:

LinkedIn wurde für mich zusätzlich zum wichtigsten Networking-Tool. Über Suchaufträge habe ich Firmen gefunden, die ich sonst nie entdeckt hätte.

Bewerben: Wie ich gelernt habe, meine Stärken sichtbar zu machen

Bewerben war für mich eine der größten Hürden, besonders das Anschreiben.
Wenn es dir auch so geht: Du bist nicht allein.

Mit der Zeit habe ich eine Struktur entwickelt, die alles einfacher macht. Keine reine Liste, keine „Tipps“ – sondern ein roter Faden, an dem sich ein Anschreiben fast wie von selbst entwickelt. Die Dozentin des Workshops „Potenzialanalyse, Profilbildung und erfolgreiches Selbstmarketing“ hat meine Liste noch mit vier Kernfragen ergänzt, die ich sehr passend finde.

Die vier Fragen, die dir jedes Anschreiben erleichtern:

  1. Wer bin ich?
    Starte nicht mit Floskeln. Sag klar, wer du bist, was du studierst, wo du gerade stehst.
  2. Was tue ich aktuell – und was kann ich?
    Erzähle, was du bisher gelernt hast, welche Projekte dich geprägt haben und welche Verantwortung du übernommen hast. Das müssen keine großen Titel sein. Es reicht, wenn man erkennt, was dir leichtfällt und was du kannst. Zeige deinen Mehrwert anhand echter Beispiele. Eine Bewerbung ist keine Bescheidenheitsübung, aber auch kein Marketingroman. Bleib ehrlich und konkret.
  3. Was strebe ich an? Warum genau diese Stelle?
    Sag, wohin du möchtest und warum ausgerechnet diese Position dir dabei hilft. Recruiter wollen wissen, ob du dir Gedanken gemacht hast. „Ich suche eine spannende Position“ ist kein Ziel. „Ich möchte meine analytische Stärke im Bereich XY einbringen“ dagegen schon.
  4. Und was macht mich besonders?
    Ein Anschreiben ohne Persönlichkeit bleibt unsichtbar. Erzähle, was dich begeistert und was dich antreibt. Das darf ruhig etwas unkonventionell sein. Leidenschaft bleibt im Kopf.

Vorstellungsgespräch: Die Kunst der ehrlichen Vorbereitung

Die wichtigste Erkenntnis: Übung macht alles leichter.
Ich stand oft genug vor dem Spiegel und habe mir selbst Fragen beantwortet.
Was mich besonders weitergebracht hat:

  • JobTeaser-Angebote nutzen (gern mehrere, die Meinungen unterscheiden sich!)
  • YouTube-Interviews (z.B. von Silke Koppitz)
  • Gespräche mit Freunden oder Eltern
  • Mikro-Übungen wie: „Antwort auf die Frage ‚Was ist deine Schwäche?‘ ohne Ausreden.“

Eine meiner besten Antworten kam aus einem echten Erlebnis:
Ich hatte mir einmal zu viele Module aufgeladen und ging nebenher noch arbeiten. Kurz vor der Klausurenphase habe ich beides nicht mehr unter einen Hut bekommen. Deshalb musste ich mich von einer Klausur abmelden. Das war eine Schwäche, aber auch eine Geschichte über Grenzen, Verantwortung und Konsequenzen.
Und genau das suchen Personalverantwortliche: Ehrlichkeit und Reife.

Der Wald, die Bäume und dein eigener goldener Baum

Heute weiß ich:
Der Berufsweg ist kein gerader Pfad, sondern eher ein Wald voller Fragen, Möglichkeiten und Irrwege. Und manchmal sieht man wirklich weder Wald noch Bäume. Trotzdem steht dein eigener „goldener Baum“ dort irgendwo.

Du findest ihn, wenn du:

  • reflektierst, wer du bist
  • andere fragst, was sie in dir sehen
  • ausprobierst, was dir Freude macht
  • zwischen den Zeilen von Stellenanzeigen liest
  • und mutig genug bist, neue Wege zu gehen

Am Ende wirst du plötzlich etwas entdecken:
einen Beruf, der sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt – sondern wie ein Zuhause.

Ich selbst stehe noch nicht ganz am Ziel, aber ich spüre, dass ich die Hauptrichtung zu meinem goldenen Baum gefunden habe. Eine Richtung, die sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt, sondern wie ein Zuhause. Mein nächster großer Schritt steht mit dem bevorstehenden Praktikum unmittelbar bevor und ich freue mich darauf, diesen Weg konkret zu erkunden.

Und dann lautet das Sprichwort endlich:

Bildquellen

Alle Bilder und Grafiken sind mit KI generiert

Studium

Lernmethoden: Wie du wirklich lernst – und warum wir es oft falsch machen

Schluss mit der Selbstsabotage: Wir vergeuden hunderte Stunden am Schreibtisch – und fallen in der Klausur trotzdem auf die Nase. Der Grund? Unsere Lernmethoden sind oft veraltet und ineffektiv. Doch wer sein Studium wirklich meistern will, muss nicht zwangsläufig härter arbeiten, sondern nur schlauer. In diesem Artikel zeige ich dir wissenschaftlich bewiesene Strategien, die dein Gehirn wirklich erreichen, und gebe dir einen konkreten Workflow für die Medienfakultät an die Hand, damit du den Stoff nicht nur kurzfristig paukst, sondern ihn nachhaltig verstehst und erfolgreich anwendest.

Aber warum lernen wir überhaupt falsch? 

Bevor wir zu den Lösungen kommen, müssen wir das Kernproblem verstehen: Warum stecken wir so viel Zeit in ineffiziente Strategien? Die Antwort liegt in unserem Gehirn und einigen gängigen Missverständnissen: 

1. Die Illusion des Wissens

Wenn du deine Notizen oder einen Text mehrfach liest, fühlt sich der Stoff irgendwann vertraut an. Das Gehirn signalisiert: „Diesen Inhalt kenne ich schon!“. Spätestens wenn du die Unterlagen weglegst und dich daran erinnern möchtest, sollte dir jedoch auffallen, dass du das Wissen nicht behalten hast. Wir verwechseln hier Vertrautheit mit echtem Verstehen.
Du erkennst also die Worte wieder und verstehst sie, kannst sie aber nicht aktiv abrufen, anwenden oder jemand anderem erklären.
Der Grund: Deine Methode war passiv. Und genau das ist der Punkt, denn:

2. Wir lieben passive Methoden 

Methoden wie Lesen, Abschreiben und farbiges Markieren fühlen sich angenehm und produktiv an, weil wir beschäftigt sind und es dennoch wenig kognitive Anstrengung erfordert. Deshalb bevorzugen wir sie intuitiv. Jedoch aktivieren diese unser Gehirn kaum, da wir den Stoff nicht selbst wierdergeben müssen. Die effektiven Methoden sind anstrengender. Sie zwingen das Gehirn zur Arbeit. Und genau deshalb meiden wir sie – ein psychologischer Selbstschutz, der uns aber im Weg steht.  

Lernen fühlt sich oft nicht gut an.
Wenn es sich leicht anfühlt, lernst du wahrscheinlich gerade nicht viel.

Warum ist Lernen so schwierig?

Falls dich dieses Thema interessiert, kann ich dir diesen Vortrag von Gerhard Roth empfehlen:
Warum sind Lehren und Lernen so schwierig?
Gerhard Roth war einer der bekanntesten europäischen Neurobiologen. In diesem Skript erklärt er in einfachen Worten, worauf es beim richtigen Lernen (und Lehren) ankommt.

3. Der Mythos vom Lerntyp  

Hast du schon von den vier Lerntypen nach Vester gehört? Obwohl Vester’s Theorie 1970 entstanden ist, wird sie bis heute noch fleißig zitiert. Ich habe es selbst damals in der Schule behandelt. Diese besagt, dass jeder einen sogenannten „Hauptkanal“ hat, mit dem er Informationen besonders gut aufnehmen kann.

Zum Beispiel:
auditiv = Inhalte werden am besten durch das Hören eingeprägt.
„höre viele Vorträge und Podcasts und spreche Zusammenfassungen laut aus.

Aber Achtung:
Diese Idee, wurde empirisch widerlegt!
Sie klingt zwar logisch, ist aber wissenschaftlich nicht haltbar (und zusätzlich in der Praxis auch schwer umzusetzen).

Wer sich deshalb auf einen Typ festlegt, schränkt sich unnötig ein.

Dein Gehirn lernt am besten, wenn du so viele Sinne und Methoden wie möglich aktivierst. 

Bewiesene Methoden

Wie also bekommst du das Wissen wirklich in den Kopf? Die Wissenschaft hat hier klare Favoriten, die du sofort anwenden kannst:

1. Active Recall

Wenn du nur eine einzige Sache aus diesem ganzen Artikel mitnimmst, dann bitte diese. Active Recall ist der absolute Kern von erfolgreichem Lernen. Ohne diese Methode verschwendet man eigentlich nur Zeit.
Noch dazu ist es absolut kein Hexenwerk!
Es heißt übersetzt „Aktives Abrufen“, und bedeutet genau das, was der Name bereits vermuten lässt. Dabei versuchst du, Informationen aktiv aus deinem Gedächtnis hervorzuholen, ohne in die Lösung zu schauen. Es ist im Grunde also ein ständiger Selbsttest.

Dahinter steckt das Prinzip der Desirable Difficulty (wünschenswerte Erschwernis). Lernen funktioniert auf neuronaler Ebene am besten, wenn es eine gewisse Anstrengung erfordert. In dem Moment, in dem du kurz stockst und dich anstrengen musst, um eine Information abzurufen, wird ein chemisches Signal an dein Gehirn gesendet. Dadurch wird signalisiert, dass diese Information gebraucht wird und die entsprechende neuronale Verbindung gestärkt werden soll. Das bloße erneute Anschauen einer Information löst diesen Prozess nicht aus. Erst der erfolgreiche Abruf sorgt dafür, dass das Wissen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis wandert.

Fragen statt Zusammenfassungen

Schreibe dir zu der Vorlesung keine Zusammenfassungen, sondern formuliere Fragen zum Stoff (Karteikarten). Beim Lernen gehst du nur diese Fragen durch und musst die Antworten selbst produzieren.

Blurting

Nachdem du ein Thema bearbeitet hast, nimmst du ein leeres Blatt Papier. Schreibe alles auf, woran du dich erinnerst, ohne nachzuschauen. Erst danach öffnest du das Buch und ergänzt das, was fehlt. Insbesondere für komplexe Sachverhalte sinnvoll

Stop & Go

Schließe nach jedem Sinnabschnitt kurz die Augen und rekapituliere im Kopf die Kernaussage. Wenn du es nicht formulieren kannst, hast du die Lücke sofort identifiziert.

2. Spaced Repetition

Im Grunde bedeutet Spaced Repetition, dass wir unser Gelerntes in bestimmten Intervallen wiederholen müssen. Denn (und das wird dich wahrscheinlich nicht überraschen): Unser Gehirn vergisst gerne. Was wir nicht ständig brauchen, wird gnadenlos aussortiert. Ab wann wir wie viel vergessen, hat der Psychologe Hermann Ebbinghaus erforscht und in der sogenannten Vergessenskurve visualisiert. Mit Spaced Repetition arbeitest du dabei gegen die diese Kurve an. 

Ebbinghaus’sche Vergessenskurve

Kurz nach dem Lernen gehen die meisten Informationen verloren; nach 20 Minuten sind bereits rund 40 % des Gelernten vergessen.

Lerne lieber verteilt: Wiederhole den Stoff (zum Beispiel in Form der Karteikarten) heute, dann in zwei Tagen, dann in einer Woche. Du zögerst so die Vergessenkurve hinaus und vergisst langsamenr. Digitale Karteikarten-Apps sind hierfür genial, weil sie dir das Planen abnehmen.  

Hilfreiche Apps für Karteikarten:
Das Planen der Intervalle ist nervig? Lass das eine App machen!
Tools wie Anki oder Remnote basieren genau auf diesem Algorithmus. Sie zeigen dir morgens automatisch nur die Karten an, die du gerade kurz vor dem Vergessen bist. Das spart Zeit.

Remnote
Anki
Goodnotes

Durch KI ist es mittlerweile auch möglich, sich die Karteikarten erstellen zu lassen. Einen interessanten Beitrag findest du hierzu in unserem Newsroom.
Bedenke aber: Das automatische Erstellen nimmt dir nicht das eigentliche Lernen ab!

3. Die Feynman-Technik 

Die Technik ist eine einfache Methode, um zu überprüfen, ob man ein Thema wirklich verstanden hat. Der Ablauf ist wie folgt: 

Wir neigen nämlich oft dazu, uns hinter komplizierten Fachbegriffen zu verstecken.
Die Feynman-Technik ist deshalb so effektiv, weil sie dich zwingt, das Wissen in deine eigenen Worte zu übersetzen.

💡 Tipp
Stelle dir vor, du erklärst das Thema einem Fünftklässler.

3 Gründe für die Feynman-Technik

https://www.youtube.com/shorts/EZD-MwElw0I

4. Mindmaps 

Mindmaps sind eine super Möglichkeit, die zu lernenden Informationen visuell darzustellen und zu strukturieren. Dadurch behältst du den Überblick und kannst die Themen in “das große Ganze” einordnen. Sie ermöglichen dir, Verbindungen zwischen Themen herzustellen. 

💡 Tipp
Wenn du digital arbeitest, kann ich dir hier Apps empfehlen, welche sogenannte unlimited Whiteboards anbieten. Du kannst dort auf einer Seite bequem deine Mindmap erstellen und bis ins Unendliche skalieren, ohne so Bedenken zu haben, dass dir der Platz ausgeht. 
Ich selbst nutze das Feature in Goodnotes. Es gibt aber auch andere Alternativen wie Apple Notes (Freeform) oder Microsoft Onenote.

Dein Workflow im Medienstudium 

Da wir an der Medienfakultät sehr vielseitig studieren, gibt es nicht die eine Strategie für alles. Aber aus eigener Erfahrung hat man je nach der Art der Lehrveranstaltung eine andere optimale Herangehensweise.

1. Grundlagen- und Theoriemodule

Wenn du für Lehrveranstaltungen mit begriffsintensiven Themen und Modellen lernst, geht es darum, Fakten zu behalten und Zusammenhänge zu verstehen. Ich empfehle deswegen bei Modulen dieser Art:

  • Lies die Literatur, die in den Skripten erwähnt oder zitiert wird. Dadurch vertiefst du dein Wissen und bekommst hilfreiche Beispiele und veranschaulichende Grafiken.
    Das meiste findest du direkt im OPAC der Hochschulbibliothek.
  • Außerdem kannst du hier die oben genannten Methoden voll ausspielen! Gerade in Wirtschaftsfächern hast du oft geballtes Wissen und Fachwörter. Nutze Karteikarten für Definitionen und Mindmaps, um die großen Zusammenhänge zwischen den behandelten Themen zu visualisieren.
  • Schau dir zur Veranschaulichung YouTube-Videos an

2. Anwendungs- & Logikmodule

Bei vielen Modulen ist das reine Wiedergeben von Informationen jedoch nicht der richtige Weg. Insbesondere bei logikbasierten Modulen wie Informatik und Technik wird gefordert, die in der Vorlesung vorgestellten Methoden und Formeln an neuen Aufgabentypen praktisch anzuwenden.

  • Du profitierst mehr davon, unter dem Semester die konkreten Übungen aus der Vorlesung zuhause noch einmal selbst zu errechnen oder zu programmieren. Denn nur wenn du selbst am Problem kniffelst, lernst du es wirklich.
  • In diesen Disziplinen werden auch häufig Tutorien angeboten. Falls es welche gibt, nimm sie unbedingt wahr!
    Sie helfen ungemein, da sie dir die Möglichkeit geben, konkrete Fragen zu stellen und zusätzliche Übungen zu bearbeiten. Wenn du es dir außerdem zur Aufgabe machst, regelmäßig hinzugehen, bleibst du automatisch „am Ball“ und hast zusätzlich ein gutes Gefühl, weil du produktiv bist.
    (Ich persönlich verdanke die meisten „Aha-Momente“ und guten Noten unseren engagierten Tutoren.)

3. Kreativ- & Projektmodule

In diese Disziplin fallen alle Module, bei diesen du am Ende eine praktische Arbeit abgibst. Hier gelten ganz andere Regeln als beim Lernen für eine Klausur.

  • Hier ist Perfektionismus der Killer der Kreativität. Nimm dir vor: Lieber starten und schauen, was passiert, als ewig zu überlegen. 
  • Hol dir Inspiration von den „Besten“ (Es ist keine Schande, abzugucken)
  • Wenn du mit Programmen designst, schaue Videos von anderen Creatives. Du lernst nicht nur neue Techniken, sondern oft auch geniale Shortcuts und Workarounds. 

Hilfreiche Plattformen sind hier YouTube und Pinterest

Standardtipps

Zum Schluss hier noch ein paar grundlegende Tipps von mir:

Bereite dich mental drauf vor

Bevor du den eigentlichen Stoff lernst, rufe bereits vorhandenes Wissen in Erinnerung. Zum Beispiel, indem du alte Karteikarten durchgehst oder einfache Übungsaufgaben wiederholst. 

Habe eine positive Grundstimmung

Du lernst dadurch auch effektiver. Setze dir keine unrealistischen Ziele. Halte dir außerdem vor Augen, warum du lernst.

Lege Pausen ein

Es gibt zum Beispiel die Pomodoro-Technik oder die 60-60-30-Methode. Die Faustregel: Spätestens wenn du dich nicht mehr konzentrieren kannst, ist es Zeit für eine Pause. 

Grüble nicht ewig

Wenn ich bei einer Aufgabe hänge, schaue ich nach max. 5 Minuten die Lösung nach oder frage jemanden. Ewiges Grübeln frustriert nur und bringt meistens nichts (von US-Studie belegt). 

Trickse deinen Schweinehund aus

Wenn ich gar keine Lust habe, nehme ich mir vor: „Ich mache nur 10 Minuten.“ Das ist machbar. Meistens bin ich dann ohnehin in dem Thema drin und mache weiter.

Beware deine Fehler auf

Wenn du Übungen korrigierst, nehme einen roten Stift, aber lösche deine Fehler nicht – daraus lernt man am meisten. 

Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.

Platon

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Studentenleben

Familienblogger – Darum hat Content mit Kindern keinen Platz auf Social Media

Durch Instagram, YouTube und Co. ist es mittlerweile zur Normalität geworden, Influencer auf Schritt und Tritt durch den Alltag zu begleiten. Vom Aufwachen bis zum Zubettgehen – alles wird in Vlogs festgehalten oder durch Storys in Echtzeit mit den Followern geteilt. Zum Teil bis zu mehreren Millionen Menschen intime Einblicke in das eigene Zuhause und damit die Privatsphäre zu geben muss eine bewusste Entscheidung sein. Aber was ist mit den Kindern der sogenannten „Familienblogger“, die von ihren Eltern in diese Situation gebracht werden?

Bevor wir uns näher mit den negativen Auswirkungen für die Kinder beschäftigen, werfen wir einen Blick auf die Familienblogger. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und welchen Platz nehmen diese in der digitalen Welt von heute ein?

Was sind Familienblogger?

Die Familienblogger haben alle eines gemeinsam: Sie thematisieren den Alltag als Familie. Wie der jedoch genau aussieht, kann sich stark unterscheiden. Ein, zwei oder drei Kinder, gerade erst auf die Welt gekommen oder vielleicht doch schon ein Teenager? Hinzu kommen ganz alltägliche Themen wie Kinderkrankheiten, Erziehungstipps oder Inspirationen für alltägliche Themen, zum Beispiel welcher Aufstrich am nächsten Tag auf dem Pausenbrot der Kinder sein könnte. Aber auch komplexere Angelegenheiten wie Hausbau, Umzug oder sogar das Auswandern mit der gesamten Familie können auf diesen Kanälen angesprochen werden.

Eltern fühlen sich oft bei der Erziehung ihrer Kinder unsicher und suchen den Kontakt zu Gleichgesinnten. Durch Social Media ist das einfacher als je zuvor. Deshalb finden die Familienblogger oft großen Zuspruch und haben eine loyale Fangemeinde. Gerade, wenn die Influencer bereits vor der Geburt ihrer Kinder bekannt waren und deren Follower diese von Geburt an aufwachsen sehen, schafft dies eine besondere Bindung. Dadurch ist die Bereitschaft zur Interaktion auf den Kanälen meist höher und macht diese für Unternehmen zu hervorragenden Partnern für Werbekooperationen.

Familienblogger in Deutschland

Du möchtest dir selbst ein Bild von den Familienbloggern machen? Dann sieh dir doch drei bekannte Kanäle aus Deutschland an!

1. Team Harrison

Das sind Sarah und Dominic Harrison mit ihren Töchtern Mia und Kyla. Auf ihrem YouTube-Kanal dokumentieren die beiden die Anfänge ihrer Beziehung, gewähren den Zuschauern detaillierte Einblicke in ihre Hochzeitsvorbereitungen und auch während den beiden Schwangerschaften bleibt nichts im Verborgenen.

Ende 2020 folgte schließlich der Umzug nach Dubai. Seitdem nimmt Team Harrison ihre Follower mit durch das Familienleben in der Wüste.

Egal ob Geburtstag, Ausflug oder doch die Einrichtung des neuen Hauses – alles wird stets gefilmt und mit den Followern geteilt. Immer dabei sind natürlich auch die beiden Kinder.

Der YouTube-Kanal der Familie hat mehr als 1,2 Millionen Follower, auf Instagram sehen sich 590.000 Nutzer regelmäßig die Storys aus dem Familienleben an (Stand Mai 2023). Noch populärer sind jedoch die Instagram-Kanäle der beiden Eltern, auf denen ebenfalls täglich aus dem Familienleben berichtet wird. Während Dominic eine Millionen Follower hat, sind es bei Sarah drei Millionen.

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2. Isabeau

Isabeau wohnt mit ihrem Mann Alex und den Kindern Frida, Leona, Pauline und Moritz auf Madeira. Abgerundet wird das Familienglück durch Hund Bruno.

Auf ihrem YouTube-Kanal nimmt Isabeau ihre rund 660.000 Abonnenten durch Vlogs mit durch ihren Familienalltag (Stand Mai 2023). Ganz Alltägliches wie der Wocheneinkauf, der Haushalt mit vier Kindern oder die Organisation der Freizeitaktivitäten werden mit den Followern geteilt. Aber auch bei Geburtstagen, Einschulungen sowie anderen Familienfeiern ist die Kamera stets dabei.

Mit YouTube begonnen hat Isabeau in ihrer ersten Schwangerschaft. Seitdem hat sie diese bei jedem ihrer Kinder dokumentiert und auf Social Media geteilt. Aber auch der Umbau eines Hauses in Deutschland, der Umzug nach Madeira sowie die Suche und Einrichtung des Hauses dort konnte von den Followern begleitet werden.

Im Vergleich zu anderen Familienbloggern beschränkt sich die Social Media Präsenz bei Isabeau auf ihren Instagram- sowie den YouTube-Kanal. Ihr Mann Alex hat selbst keinen eigenen Account. Sowohl auf den Instagram-Posts als auch in den Vlogs werden die Gesichter der Kinder stets unkenntlich gemacht.

3. Mamiseelen

Hinter Mamiseelen steckt Nancy mit ihrem Mann Justus und den vier Kindern Johann, Clara, Elisa und Anastasia. Regelmäßig nehmen die sechs ihre Follower mit durch ihren Alltag und berichten von Geburtstagen, Klassenfahrten aber auch dem ganz normalen Wahnsinn Zuhause. Haare schneiden, Kuchen backen oder vor dem Zubettgehen noch ein Buch lesen – alles wird von der Kamera begleitet und mit den Followern geteilt. Hinzu kommen Tipps und Tricks rund um das Familienleben und Inspirationen, zum Beispiel in Form von Roomtouren durch die Kinderzimmer.

Der YouTube-Kanal hat 1,1 Millionen Abonnenten, auf Instagram verfolgen über 580.000 Follower regelmäßig das Leben der Familie. Auch Justus gibt auf Instagram Einblicke in seinen Alltag als Arzt und Familienvater. Der Account hat über 125.000 Follower.

Hinzu kommen die Social Media Auftritte der beiden ältesten Kinder Johann und Clara. Beide haben sowohl einen Instagram-, als auch einen YouTube-Kanal. Diese haben bei Johann 50.200 bzw. 318.000 Abonnenten und bei Clara 53.800 bzw. 249.000 Abonnenten (Stand Mai 2023). Laut der Instagram Bio werden die Kanäle jeweils von den Eltern geführt.

Diese drei Thematiken sind besonders problematisch


Den Alltag mit der Kamera zu begleiten, hört sich im ersten Moment gar nicht so schlimm an. So werden die schönsten Momente für die Ewigkeit festgehalten und durch Kooperationen mit den entsprechenden Werbeeinnahmen erhalten die Kinder regelmäßig neue Spielsachen oder Geld, welches für die Ausbildung zurückgelegt werden kann.

Doch manchmal kommt es vor, dass die Bilder für Instagram und die Inhalte der Vlogs zwar interessant und unterhaltsam für die Zuschauer sind, für die Kinder jedoch ziemlich unangenehm werden können. Die folgenden Aspekte werden von Experten als besonders riskant eingestuft:

Bild 1: Content-Produktion mit Kind

Bilder und Videos aus dem Kinderzimmer

Das Problem bei diesem Content besteht darin, dass den Kindern jede Möglichkeit genommen wird, ihre Privatsphäre zu schützen. Das eigene Kinderzimmer, eigentlich der geschützte Rückzugsort, wird plötzlich zum Drehort für Vlogs, welche anschließend ein Millionenpublikum zu Gesicht bekommt.

Inhalte, auf denen die Kinder leicht bekleidet oder krank sind

Weiterhin nichts in den sozialen Netzwerken zu suchen haben Bilder und Videos, die Kinder leicht bekleidet zeigen, beispielsweise beim Schwimmen. Aber auch Szenen, in denen die Kinder krank sind oder sich gar im Krankenhaus befinden und die Aufmerksamkeit ihrer Eltern ohne Begleitung durch die Kamera benötigen, sollten nicht für Jedermann auf YouTube verfügbar sein.

Kinder werden in unangenehme oder peinliche Situationen gebracht

Ein weiteres Risiko ergibt sich daraus, dass der normale Familienalltag im Laufe der Zeit für die Zuschauer zu langweilig werden könnte und dadurch immer neue Methoden gesucht werden, um die Videos interessanter zu gestalten. Zum Beispiel, indem sich die Eltern Streiche, auf Social Media eher bekannt als Pranks, ausdenken. Was auf den ersten Blick für die Follower lustig ist, bringt die Kinder in unangenehme oder peinliche Situationen, die für immer ohne ihre aktive Zustimmung online zu finden sind. Hierbei wird die Unterhaltung der Follower über das Wohlbefinden der Kinder gestellt.

Diese Gefahren ergeben sich für die Kinder

Wie gravierend die Einblicke in die Privatsphäre der Kinder sind, zeigt das folgende Zitat von Influencerin @caroandthegang:

Ich kenne dein Kind! Ich kenne seinen Namen. Ich weiß, wie es aussieht, wie es spricht. Ich sehe es jeden Tag. Ich kenne seine Lieblingsspeise und jeden Winkel seines Zimmers. Ich weiß, wo ihr wohnt, auf welche Spielplätze ihr geht. Ich kenne auch Deinen Namen und den des Vaters. Ich kenne die Kleidung Deines Kindes und weiß, welche Bücher ihr gerade lest. Ich weiß, was ihr gestern gemacht habt und wo ihr am Wochenende seid. Ich kenne das Lieblingskuscheltier Deines Kindes, das neue Poster über dem Bett. Seit zwei Tagen hat Dein Kind Durchfall. Ich weiß, was Dein Kind mag und was überhaupt nicht, habe es schon lachend, weinend, sabbernd und schlafend gesehen. Bekleidet und halb nackt. ICH kenne DEIN Kind. Woher ich das alles weiß, fragst Du dich? … Von Dir.“

Das Internet birgt viele Gefahren. Davon bleiben auch die Kinder der Familienblogger nicht verschont. Hinzu kommt die Problematik, dass diese durch das Familienmodell des Kanals unfreiwillig in die Öffentlichkeit gerückt werden und oftmals den Publikumsmagnet darstellen. Da können die Eltern, auch ohne böse Absichten, beim Drehen schnell mal die Zeit oder mögliche Datenschutzthematiken vergessen.

Verletzung der Persönlichkeitsrechte

Grundsätzlich dürfen die Eltern bei Kindern bis 14 Jahren entscheiden, ob und welche Bilder bzw. Videos von ihren Kindern ins Internet hochgeladen werden. Demnach ist es ihnen auch erlaubt, die Inhalte ohne deren aktive Einwilligung zu veröffentlichen.

Jedoch gibt es hier auch Ausnahmen, um die Kinder zu schützen. Laut vergangener Gerichtsentscheidungen kommt es bei Kindern ab sieben Jahren im Zweifelsfall auf die Einsichtsfähigkeit an. Versteht das Kind, was mit den Bildern passiert und möchte nicht, dass diese veröffentlicht werden, muss dies von den Eltern beachtet und respektiert werden.

Missbrauch durch Sexualstraftäter

Vor einigen Jahren kam auf YouTube ein neues Problem auf. Sexualstraftäter kommentierten unter Kindervideos immer wieder Zeitangaben, wo sich die aus ihrer Sicht interessantesten Stellen im Video befanden. Daraufhin reagierte YouTube und deaktiviert auch heute immer wieder die Kommentarfunktion von Videos mit Inhalten von Kindern.

Mittlerweile kamen Reporter jedoch noch einem weiteren Problem auf die Spur. Häufig gelangten auf den ersten Blick harmlose Bilder in die Netzwerke von Pädophilen. Tausende Bilder von vollständig bekleideten Kindern wurden im Darknet hochgeladen und von Sexualstraftätern missbraucht. Zudem ist es mit Hilfe einer KI mittlerweile möglich, diese Bilder dahingehend zu verändern, dass die Kinder zumindest leicht bekleidet abgebildet sind.

Für weitere Informationen kannst du dir auch die Berichte der ARD oder von STRG_F ansehen.

Missachtung des Datenschutzes

Wie das oben angeführte Zitat zeigt, weiß man von den Kindern der Familienblogger weit mehr, als im ersten Moment gedacht. Vornamen und Aussehen kann man in den Vlogs herausfinden, den Nachnamen und eine Adresse aus dem Impressum. Zudem wird in den Videos oft auch das Haus, die Gegend darum sowie die Räumlichkeiten der Freizeitaktivitäten gezeigt. So könnten die Kinder von Straftätern recht einfach lokalisiert und im schlimmsten Fall aufgespürt werden. Hinzu kommt, dass die Eltern durch das Hochladen der Instagram-Storys in Echtzeit oftmals den aktuellen Standpunkt der Familie verraten.

Verstoß gegen das Gesetz der Kinderarbeit

Ein weiteres Problem ist die Kinderarbeit. In Deutschland gibt es hierfür strenge gesetzliche Vorgaben, welche zum Beispiel bei Drehs für das Fernsehen strikt kontrolliert werden. Hierbei sind die Eltern als Erziehungsberechtigte auch dafür verantwortlich auf die Einhaltung der Regelungen zu achten. Kleinlich gesehen könnte man in die Familienblogs jedoch ein Arbeitsverhältnis zwischen Eltern und Kindern interpretieren. Problematisch kann dies werden, wenn die Kinder merken, dass die Eltern stolz und zufrieden sind, wenn diese bei den Drehs deren Anweisungen strikt folgen und stets in die Kamera lächeln.

Ja, aber kontrolliert das denn niemand?!

Das war jetzt vielleicht deine erste Frage, nachdem du die Gefahren für die Kinder gelesen hast. Schließlich gibt es in Deutschland ja auch Aufsichtsbehörden und das Jugendamt. Doch hier wird leider meist weggeschaut. Um eine Arbeitserlaubnis für die Kinder zu erhalten, müsste neben einer Absprache mit dem Judendamt sowie der Schule auch eine ärztliche Bescheinigung vorliegen. Welche Anforderungen es genau zu überwinden gibt, kannst du in diesem Statement von dem Kanal „Mileys Welt“ nachlesen.

Zudem darf laut verschiedener Gerichtsentscheidungen nicht alles von den Kindern gezeigt werden. Die bereits oben angesprochenen besonders problematischen Inhalte wie Kinder in peinlichen Situationen oder wenn diese krank sind, sind eigentlich verboten. Auch Aufnahmen am Strand oder aus der Badewanne dürften eigentlich nicht auf den sozialen Netzwerken hochgeladen werden. Doch auch hier ist die Kontrolle von Behörden und den Plattformen selbst notwendig, um diese Entscheidungen durchzusetzen.

Bild 2: Dreharbeiten im Kinderzimmer

Ein weiteres Problem – die Kinderaccounts!

Bild 3: Kind dreht eine Story

Ein weiteres Problem, welches mit den Familienkanälen einhergeht, ist das Erstellen von Kinderaccounts. Dabei erhalten die in den Videos gezeigten Kinder selbst Social Media Kanäle und posten ausschließlich Bilder und Videos, auf denen diese zu sehen sind. Um die von den sozialen Netzwerken vorgegebenen Altersbeschränkungen zu umgehen, enthalten diese Accounts meist Hinweise darauf, dass die Eltern hauptverantwortlich für die Inhalte sind.

Wenn du noch weitere Informationen zu diesem Thema möchtest, dann schaue dir doch dieses Video von Alicia Joe an.

Fazit

Sicherlich hat keiner der Blogger eine böse Absicht, wenn der Familienalltag ständig mit der Kamera begleitet wird. Schließlich sind Eltern ja bekanntlich mächtig stolz auf ihre Kinder und möchten jeden einzelnen Schritt ihrer Sprösslinge am liebsten mit der ganzen Welt teilen. Kann damit „ganz nebenbei“ durch Einnahmen aus Kooperationen und das Monetarisieren der YouTube-Videos die ganze Familie ernährt werden, lädt dies dazu ein, mehr zu teilen, als es den Kindern recht ist. Dabei werden oftmals auch die Langzeitfolgen und möglicher Missbrauch schnell vergessen.

Studentenleben

Deine Alternativen zum Semesterticket an der HS Offenburg: JugendTicketBW und Deutschland-Ticket im Vergleich

Egal, ob du einfach kein Auto zur Verfügung hast, oder etwas für die Umwelt tun willst, dir aber der Weg mit dem Fahrrad zum Campus viel zu weit ist. Ein günstiges Ticket für den Nahverkehr ist in jedem Fall eine Bereicherung für dein Studierendenleben. Glücklicherweise haben sich Landes- und Bundesregierung (endlich) dazu durchgerungen, mit dem JugendTicketBW und dem Deutschland-Ticket gleich zwei bezahlbare Möglichkeiten zur Nutzung des ÖPNVs an den Start zu bringen. In diesem Beitrag erfährst du, welches Ticket am besten zu dir passt und wie du es bekommst, damit du während deines Studiums immer mobil bist!


Für einen Großteil der Studierenden an der Hochschule Offenburg* sind die Kosten für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs nicht mit dem Semesterbeitrag abgedeckt. Mit anderen Worten: Um den Fahrschein, der dich zu Veranstaltungen bringt, musst du dich in der Regel selbst kümmern. Mit der Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 und dem Jugend-Ticket BW, das bereits seit März dieses Jahres erhältlich ist, stehen dir dazu nun zwei attraktive und kostengünstige Alternativen zur Verfügung.

*Studierende bestimmter Studiengänge wie zum Beispiel Master mit der Option „Gewerbelehrer“ in Kooperation mit der PH Freiburg entrichten bereits einen teilsolidarischen Beitrag für das Freiburger Semesterticket. Eine Auflistung aller betroffenen Studiengänge findest du unter https://www.hs-offenburg.de/studium/finanzen

Das JugendTicketBW

Abb. 1: Logo des JugendTicketBW

Was ist das JugendTicketBW?

Das JugendTicketBW ist ein Angebot speziell für junge Menschen in Baden-Württemberg, die unter 21 bzw. unter 27 Jahre alt sind und eine Ausbildung, Studium oder einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren.

Das größtenteils vom Land finanzierte Ticket soll jungen Leuten die Nutzung des ÖPNVs erleichtern. Schüler*innen, Auszubildende und Studierende können sich auf ein tarifübergreifendes Ticket freuen, das im gesamten Bundesland gültig ist. Bis zum Start des JugendTicketBWs am 1. März 2023 waren Studierende der HS Offenburg auf Tickets angewiesen, die nur eingeschränkt in mehreren Tarifverbünden Gültigkeit besaßen.

Wo ist das Ticket gültig?

Das Ticket gilt rund um die Uhr in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs in ganz Baden-Württemberg. Das bedeutet für dich, dass du mit nur einer Fahrkarte landesweit sämtliche Züge des Regionalverkehrs mit der Bezeichnung IRE, RE, RB, MEX, S-Bahnen sowie Straßen- bzw. Stadtbahnen und Busse nutzen kannst. Ganz egal, ob es für dich nur an den nächstgelegenen Badesee, zu einem Städtetrip nach Freiburg oder zu einem Festival in der Region gehen soll. Mit dem JugendTicketBW bist du im gesamten Bundesland mobil.

Wichtiger Hinweis: Bis auf die IC-Line zwischen Stuttgart – Singen – Konstanz (Gäubahn) ist das Ticket nicht in Fernverkehrszügen wie zum Beispiel ICE, EC, IC, Flixtrain, TGV oder Fernbussen gültig!   

Die nachfolgende Abbildung zeigt den gesamten Gültigkeitsbereich des JugendTicketBWs mit allen teilnehmenden Verkehrsbünden:

Abb. 2: Gültigkeitsbereich des JugendTicketBW

Wie viel kostet das Ticket?

Das JugendTicketBW kostet genau einen Euro pro Tag (365 Euro jährlich bzw. 183 Euro pro Semester). Für Studierende an der Hochschule Offenburg ist der Fahrschein bisher nur im Jahresabo mit monatlicher Zahlung in Höhe von 30,42 Euro erhältlich. Die Abbuchung erfolgt im Lastschriftverfahren direkt von deinem Konto.

Wichtiger Hinweis: Das Abonnement kann innerhalb des ersten Jahres nicht vorzeitig beendet werden und verlängert sich automatisch (dann um jeweils einen weiteren Monat)! Erst nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kannst du das Ticket monatlich kündigen. Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen und bis zum 10. Tag eines Monats bei der verantwortlichen Geschäftsstelle eingehen, um für den Folgemonat berücksichtigt zu werden.   

Für wen lohnt sich das Ticket?

Grundsätzlich ist das JugendTicketBW die günstigste Möglichkeit, um den gesamten Nahverkehr in Baden-Württemberg zu nutzen. Du solltest den Fahrschein vor allem dann in Erwägung ziehen, wenn du regelmäßig innerhalb der Landesgrenzen unterwegs bist, z.B. weil du täglich zur Hochschule pendelst. Voraussetzung dabei ist, dass du unter 27 und dir sicher bist, das Ticket mindestens ein Jahr (zwei Semester) lang zu nutzen.

Wie bekomme ich das Ticket?

Das JugendTicketBW kannst du beim zuständigen Verkehrsbund an deinem Wohn- bzw. Studienort beantragen. Für Studierende an der HS Offenburg ist das der Tarifverbund Ortenau, kurz TGO. Dafür musst du einfach die erste Seite dieses Formulars ausfüllen und an die darin angegebene E-Mail- oder Postadresse des TGOs schicken. Wenn du über 21 bist, musst du zusätzlich einen Nachweis über dein Studium vorlegen (zum Beispiel deine Immatrikulationsbescheinigung).

Das Ticket erhältst du immer pünktlich zum Monatsende für den jeweiligen Folgemonat per Post an die von dir angegebene Adresse zugeschickt. Die Möglichkeit zur Ausstellung eines digitalen Tickets besteht aktuell leider nicht.

Hinweis für Erstbesteller: Der Antrag muss immer bis zum 10. des Monats vor dem ersten Gültigkeitsmonat vorliegen. D.h. wenn du dein Ticket im Oktober zu Semesterbeginn nutzen möchtest, muss der Antrag spätestens bis zum 10. September beim TGO eingegangen sein.


Das Deutschland-Ticket

Abb. 3: Logo des Deutschland-Tickets

Was ist das Deutschland-Ticket?

Das Deutschland-Ticket (D-Ticket), auch bekannt als 49-Euro-Ticket, ist der Nachfolger des im Sommer 2022 angebotenen 9-Euro-Tickets. Es soll Bürgerinnen und Bürger finanziell entlasten und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in der gesamten Bundesrepublik fördern.

Das D-Ticket gibt es seit dem 1. Mai 2023 und soll im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket als dauerhaft erhältliches Abonnement bestehen bleiben. Mit dem Deutschland-Ticket werden Reisen im Nahverkehr über Landes- und Tarifgrenzen hinweg vereinfacht, wodurch der Umstieg auf ein klimafreundliches Verkehrsmittel attraktiver gemacht werden soll.

Wo ist das Ticket gültig?

Das D-Ticket kannst du deutschlandweit in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Es gilt also in sämtlichen Nahverkehrszügen wie z.B. Regionalbahnen, S-Bahnen, im Regional-Express sowie zusätzlich in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, also Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen etc. Ausgeschlossen ist auch hier grundsätzlich der Fernverkehr der Deutschen Bahn (IC, EC, ICE) oder anderer Anbieter wie z.B. Flix.

Wie viel kostet das Ticket?

Das Deutschlandticket kostet dich exakt 49 Euro pro Monat (588 Euro jährlich bzw. 294 Euro pro Semester) und ist ausschließlich als monatlich kündbares Abo auf unbestimmte Zeit erhältlich. Das heißt, du zahlst den Monatsbetrag nur so lange, bis du dich dazu entscheidest zu kündigen. Die Zahlung ist auch hier nur per Lastschrift möglich.

Wichtiger Hinweis: Eine Kündigung ist bis zum 10. eines Monats zum Ende des jeweiligen Kalendermonats möglich und erfolgt über das jeweilige Portal, in dem das Ticket gekauft wurde. Das bedeutet, wenn du zu Ende September kündigen möchtest, dann muss deine Kündigung bis spätestens 10. September bei deinem Anbieter erfolgt sein, ansonsten verlängert sich das Abo um einen weiteren Monat (Oktober).

Für wen lohnt sich das Ticket?

Im Wesentlichen unterscheidet sich das Deutschland-Ticket von dem JugendTicketBW dadurch, dass es auch außerhalb von Baden-Württemberg gültig ist. Wenn du also häufig im Nahverkehr über die Landesgrenzen hinweg unterwegs bist, zum Beispiel weil dein Heimatort in einem anderen Bundesland liegt, dann sind es die knapp 20 Euro mehr im Monat sicherlich wert.

Falls du dich bereits in einem laufenden Studium befindest, und du deinen Abschluss voraussichtlich in weniger als zwei Semestern in der Tasche hast, solltest du ebenfalls das Deutschland-Ticket in Betracht ziehen. Damit bist du gegenüber dem Jahresabo des JugendTicketBWs deutlich flexibler. Das D-Ticket kannst du nämlich einfach in dem Monat kündigen, in dem du den Fahrschein tatsächlich nicht mehr für dein Studium benötigst oder diesen einfach an einem potenziell neuen Wohnort (auch außerhalb Baden-Württembergs) weiternutzen.

Die monatliche Kündbarkeit macht das Ticket auch für Kurzentschlossene attraktiv, die nur für eine begrenzte Zeit, wie zum Beispiel in den Semesterferien, den Nahverkehr nutzen möchten. Da das 49-Euro-Ticket außerdem keiner Altersbeschränkung unterliegt, ist es auch für Studierende interessant, die älter als 27 sind.

Wie bekomme ich das Ticket?

Das Deutschland-Ticket kannst du über die Vertriebskanäle der Deutschen Bahn wie bahn.de, direkt in der DB Navigator-App oder in den DB-Reisezentren vor Ort kaufen. Weitere Möglichkeiten sind die Buchung über die Webseite deutschlandticket.de oder über das zuständige Verkehrsunternehmen an deinem Wohnort (TGO für die Region Ortenau).

An Ticketschaltern und Fahrkartenautomaten der deutschen Bahn und regionaler Verkehrsbünde ist das Ticket hingegen nicht erhältlich. Es soll langfristig ausschließlich digital im Abo verfügbar sein. Bis Ende des Jahres stellen manche Tarifverbünde das D-Ticket allerdings übergangsweise auch in Papierform bzw. als Chipkarte aus.

Hinweis für Erstbesteller: Das Ticket für den laufenden Monat gilt immer ab dem 1. Kalendertag bis 3 Uhr des 1. Kalendertages im jeweiligen Folgemonat – unabhängig vom Buchungstag. Wenn du den Fahrschein also voll ausnutzen möchtest, dann bestelle dein Ticket immer direkt zum ersten Tag eines Monats.


Das JugendTicketBW und das Deutschland-Ticket auf einen Blick

Mithilfe der nachfolgenden Gegenüberstellung kannst du dir abschließend nochmal einen Überblick über die wichtigsten Merkmale der beiden Tickets verschaffen und anhand dessen, die für dich passende Entscheidung treffen.

Fazit

Sowohl das JugendTicketBW als auch das Deutschland-Ticket sind für Studierende an der HS Offenburg sinnvolle Optionen für umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität im Öffentlichen Nahverkehr. Für welches Ticket du dich letztendlich entscheiden solltest, hängt vor allem von deinem individuellen Bedarf und deiner Zahlungsbereitschaft ab.

Das JugendTicketBW ist insgesamt deutlich günstiger als das D-Ticket. Aufgrund der Beschränkung auf den Nahverkehr in Baden-Württemberg und die Bindung an ein Jahresabo ist es jedoch nicht für jeden geeignet. Das Deutschlandticket bietet durch die Möglichkeit, monatlich zu kündigen und der bundesweiten Gültigkeit maximale Flexibilität. Dies ist letzlich aber auch mit höheren Kosten verbunden.  

Hilfreiche & weiterführende Links ⬇️

Bei offenen Fragen zum JugendTicketBW findest du Antworten im FAQ-Bereich auf der offiziellen Webseite des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg.

Weitere Antworten auf deine Fragen zum Deutschland-Ticket gibt es auf der FAQ-Seite der Deutschen Bahn. Schau doch mal vorbei.

Illustration Semesterticket für Baden-Württemberg

Falls dich die Vorgeschichte zur Einführung des landesweiten Semestertickets interessiert und du wissen möchtest, wie der Tarifdschungel für Studierende in Offenburg davor aussah, empfehle ich dir den Beitrag von Jenny Wagner zu diesem Thema.

Einen humorvollen Beitrag über die täglichen Leiden von Pendlern mit der Deutschen Bahn findest du im Artikel von Michael Patzer.

Wenn du dich auch für Reisen mit dem Zug außerhalb von Deutschland begeistern kannst, dann schau dir doch mal den Beitrag von Selina Gräf zu ihrem spannenden Abenteuer in Europa mit dem Interrail-Pass an.

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