Studium

Irgendwas mit Medien – Laien erklären was wir studieren

Für mich gibt es wenig nervigere Dinge als Smalltalk. Bei Familienfeiern oder wenn ich als Begleitung meiner Freundin unterwegs bin, weiß ich schon im Vorhinein, dass ich mindestens drei Mal erklären muss, was ich eigentlich studiere. Auf der einen Seite habe ich gar keine Lust, schon wieder über mein Studium zu reden, auf der anderen Seite will ich meiner Gesprächspartnerin nicht einfach nur das klassische „irgendwas mit Medien“ entgegnen, um das Thema schnell abzuhaken. Deshalb habe ich mir vorgenommen, eine einfache kleine Anleitung zu schreiben, anhand derer man wirklich jedem Menschen erklären kann, was wir hier studieren.

Antworten die ich bisher regelmäßig von Kommilitonen gehört habe:

Ich lerne von Allem ein bisschen und Nichts richtig

Irgendwas mit Medien

Eine Spielanleitung, um unser Studium zu erklären

Wie gehen wir jetzt also vor, um nicht als zukünftige Arbeitslose abgestempelt zu werden, nachdem wir unser Studium möglichst effektiv heruntergespielt haben, um nicht so viel erklären zu müssen ?
Da ich neben dem Studium als Brettspielredakteur arbeite und dadurch beruflich Spielregeln schreibe, dachte ich mir, es wäre praktisch, eine strukturierte Anleitung zu haben was in eine Erklärung unseres Studiums hineingehört.

Wir sollten aufzeigen können, warum Medien eine immer wichtigere Rolle im Alltag spielen und was sich hinter Abkürzungen wie MI, MUK, MGP etc. versteckt. Außerdem müssen wir natürlich auch noch darauf eingehen, was wir konkret lernen, vielleicht sogar ein paar Beispielprojekte nennen und gerade im Setting einer Familienfeier, der Oma erklären können, welche Berufsperspektiven wir damit haben. Das Wissen dazu ist vermutlich bei uns allen im Kopf, aber das auch komprimiert und verständlich jemand anderem zu erzählen, ist dann doch nicht immer ganz so leicht.

Am Anfang jeder Einleitung gibt es eine Einführung ins Thema – Warum spielen wir überhaupt ?

Warum ein Medienstudium heute relevant ist

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die sich mit Medien auskennen ist in den letzten Jahren immer mehr in die Höhe geschossen. Auf meiner TikTok forYou Page landen immer öfter Werbeclips oder ganze Imagekampagnen von Baufirmen, Autohäusern oder Bäckereien. Alles Berufszweige, die es schon ewig gibt, die jetzt aber auch auf Social Media werben müssen um mit der Zeit zu gehen. Eine Zeitungsanzeige konnte früher auch der Azubi schreiben. Ein gut gedrehtes Reel oder TikTok zu planen, filmen und schneiden ist da eine ganz andere Hausnummer.
Heutzutage braucht uns jedes Unternehmen, egal wie weit deren Arbeitsfeld von Medien weg ist. Ob wir jetzt direkt vor Ort angestellt sind oder in einer Agentur arbeiten, die beauftragt wird, wir sind gefragt.

Ein Beispiel aus der letzten Zeit ist Aevor – Eine Rucksackmarke, die aktiv versucht hat sich eine Community auf TikTok aufzubauen, indem sie aufwendigen vertikalen Content über Geschichten aus dem Büro bzw. den Gesichtern hinter der Marke produziert haben, statt der klassischen Werbung mit reinem Fokus auf das zu vertreibende Produkt.

Der nächste logische Schritt ist eine Übersicht über das vorhandene Material des Spiels – Was gibt es alles ?

MI, Muk, Mgp – Buchstabensalat und was sich dahinter versteckt

Das ist vermutlich der einfachste Teil unserer Erklärung. Wir haben MI – Medien und Informationswesen, was aber gerade ausläuft und von Muk – Medien und Kommunikation ersetzt wird. Das ist der Studiengang, der am breitesten gefächert ist und eine Mischung aus Medien, Technik und Kommunikation beinhaltet. Der klassische Werdegang ist hier ein sehr breitgefächerter Bachelor, nach dem man sich dann in einem Master auf ein Gebiet spezialisieren kann. MGP – Mediengestaltung und Produktion ist der Studiengang, bei dem es hauptsächlich um das Produzieren geht. Klassischer Film, Zeichnen, aber auch Module zum Thema Selbstständigkeit.
An dieser Stelle können wir auch noch UNITS – Unternehmens und IT-Sicherheit und ViW – Virtuelle Welten und Game Technologies als die etwas spezialisierteren Studiengänge erwähnen.

Erst jetzt beginnt die eigentliche Erklärung mit den Regeln und Möglichkeiten. – Was tun wir ?

Die verschiedenen Bereiche des Medienstudiums

Das Medienstudium bei uns lässt sich in die 4 Vertiefungsbereiche unterteilen, aus denen wir im zweiten Studienabschnitt wählen dürfen. Im ersten Abschnitt (Semester 1-3) werden die Grundlagen aufgebaut, die im Zweiten dann vertieft werden. Projektarbeit, Praxissemester oder Bachelorarbeit können an dieser Stelle der Erklärung eine kurze Erwähnung finden, sind aber für ein Grundverstädnis des Studiums nicht wichtig.

Mediengestaltung umfasst alle Veranstaltungen, in denen es um das Erstellen von Medienprodukten geht. Dinge wie Animieren, Zeichnen, das Schreiben von Drehbüchern oder natürlich auch das Drehen von Filmen. 90% aller Dinge, die man als Außenstehender zu sehen bekommt, sind Dinge, die aus der Veranstaltungen dieses Vertiefungsbereichs entstanden sind.

Medienwirtschaft hilft uns dabei zu lernen wie wir unsere Teams in Mediengestaltung am besten managen und wie wir das, was wir produziert haben, nach außen tragen und darstellen können. Wie funktioniert Marketing ? Was ist eine gute Unternehmenskultur und wie manage ich Prozesse und plane Projekte ? Themen wie Risikomanagement und kleine Einblicke in die psychologischen Aspekte von Spieleentwicklung oder das heutige Konsumverhalten gehören ebenfalls in diesen Vertiefungsbereich.

Medieninformatik ist das klassische „Ich sitze vor dem PC und schaue auf unverständlichen Code“. Was sind IP-Adressen? Wieso habe ich daheim WLAN? Wie funktionieren die Programme auf meinem Computer und wieso kann es sein, dass fremde Menschen an meine Daten kommen, wenn ich auf einen falschen Link klicke? Das sind Fragen, die in den Veranstaltungen von Medieninformatik beantwortet werden können. Außerdem werden hier die ersten kleinen Spiele oder Anwendungen programmiert.

Medientechnik ist der Bereich, den wir brauchen, um all die anderen Produkte am Ende auch zu erleben. Kameras um zu filmen, Lautsprecher um zu hören, was im Audiolabor erzeugt wurde oder auch Drucker und Druckmethoden, um unsere Werbung auf die Packung unseres Produkts zu drucken. Medientechnik hilft uns die Kreativität aus unseren Köpfen Realität werden zu lassen.

Keine Anleitung kommt ohne Beispiele aus, die visualisieren was im Text steht.

Praxisbeispiele von Studierenden der Hochschule Offenburg

Was natürlich auch in jede Anleitung gehört, ist das Ziel des Spiels. Worauf arbeiten wir hin?

Berufsperspektiven

In unserer heutigen Zeit ist vermutlich kaum ein Berufsfeld so breit aufgestellt wie das Feld der Medien. Vom Filmset über Werbeagenturen bis hin zu Pressearbeit und dem Programmieren ganz neuer Anwendungen finden Medienstudierende überall eine Nische, die ihren persönlichen Neigungen entspricht. Oft sind die Berufswege nicht ganz so linear wie bei anderen Bereichen, bieten dafür aber ständig neue Möglichkeiten. Ein ganz normaler Weg ist zum Beispiel, in einer Firma in der Marketingabteilung anzufangen, aber mit den Grundkenntnissen aus dem Studium nach ein paar Jahren in die IT zu wechseln oder eine Weiterbildung zur App Entwicklung zu machen, um dann dort weiterzuarbeiten. Andere dagegen werden selbständig und arbeiten als Freelancer für verschiedene Produktionen. Als Redakteur bei einem Brettspielverlag nutze ich meine Kenntnisse, um Spielregeln grafisch zu setzen, Regelvideos zu drehen und gleichzeitig auch die Dinge aus den verschiedenen Game Design Veranstaltungen, um die Brettspiele fertig zu entwickeln oder zu bearbeiten. Mit den Grundlagen dieses Studiums haben wir alle Grundlagen um überall Fuß fassen zu können. Um also auf der nächsten Familienfeier der Oma die Sorgen zu nehmen, was wir mit unserer Zukunft machen, haben wir mit unserem Studienfeld mehr als genug Beispiele und Möglichkeiten.

„Bei mir hat es funktioniert, dann verstehen das auch alle Anderen“ – Meine Oma nach meiner Erklärung mithilfe dieser Struktur


Medienstudiumgrafik: Midjourneygrafik von mir nachbearbeitet
Fachkraft: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS2u-pdgOy_Z573OI74frjR7PhmSZ4m_ERZhQ&s
Scrabble Tiles: Midjourneygrafik von mir nachbearbeitet
Kleine Grafiken: Selbst mit Canva


Studium

Dein perfektes Praxissemester: Was du wissen musst!

Für viele Studierende ist das Praxissemester der spannendste Teil des Studiums. Endlich die gelernte Theorie praktisch anwenden, Berufserfahrung sammeln und wichtige Kontakte knüpfen. In diesem Artikel findest du Tipps und alles, was du in Sachen Bezahlung, Rechte und Versicherungen für dein Praktikum an der Medien Fakultät wissen musst.

Allgemeine Infos

An der Medien Fakultät ist für jeden Studiengang ein Pflichtpraktikum vorgesehen. Das ist wichtig zu wissen, da es einige Unterschiede zwischen einem freiwilligen und einem Pflichtpraktikum gibt. Während deines Pflichtpraktikums bist du weiterhin an der Hochschule immatrikuliert und behältst deinen Studierendenstatus für den vollen Zeitraum. Somit ist das Praktikum sozialversicherungsfrei

Voraussetzung und Dauer

Der Abschluss des ersten Studienabschnitts ist die Voraussetzung für die Zulassung zum praktischen Studiensemester. Die Dauer des Praktikums muss mindestens 95 Arbeitstage (ohne Wochenenden, Feiertage, Fehlzeiten, Urlaub) betragen. Plane dir also genug Zeit ein, damit du ohne Probleme auf die verpflichtenden Präsenztage kommst. Außerdem sollte deine Praktikumsstelle zu mindestens einem der genannten Arbeitsbereiche passen. Eine Übersicht über die Ausbildungsziele und -inhalte findest du hier.

Besonderheiten

Bei den Studiengängen m.gp und MW+ wird als Voraussetzung außerdem das Zwischenzeugnis benötigt.

Urlaub

Weil du deinen Studierendenstatus behältst, hast du leider keinen Anspruch auf Urlaubstage. Einige Unternehmen gewähren jedoch freiwillig Urlaubstage. Falls dies der Fall ist oder du individuell freie Tage ausgehandelt hast, müssen diese unbedingt schriftlich im Praktikumsvertrag festgehalten werden.

Bezahlung

Sicher freust du dich schon lange vor dem Start des Praktikums auf die erste Gehaltsüberweisung. Hierbei solltest du aber im Vorfeld einige Infos wissen. Bei einem Pflichtpraktikum steht dir laut Gesetzgeber kein Anspruch auf Gehalt zu, auch der gesetzliche Mindestlohn nicht. Viele Arbeitgeber zahlen aber glücklicherweise trotzdem ein Gehalt bzw. eine Aufwandsentschädigung. 

Die Höhe der Vergütung variiert je nach Branche deutlich. Unternehmen aus den Bereichen Medien und Werbung sind dafür bekannt, kein Gehalt fürs Praktikum oder nur wenig zu bezahlen. Generell lässt sich sagen, dass Praktikanten bei größeren Konzernen mehr verdienen als bei kleinen und mittleren Unternehmen. 

Tipp

Wenn keine Vergütung angegeben ist, lohnt es sich, das Thema in deinem Jobinterview offen anzusprechen. Bisherige Berufserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse und besondere Fähigkeiten können dir dabei helfen, einen kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Oft sind Unternehmen dann eher bereit, eine kleine freiwillige Vergütung oder andere Benefits anzubieten. Erkundige dich gegebenenfalls nach zusätzlichen Benefits, wie beispielsweise einem Deutschlandticket.

Vor dem Praktikum

Beginne frühzeitig mit dem Planen deines Praktikums. Dazu gehört sich zuallererst zu überlegen, in welchem Semester du dein Praktikum machen willst und welcher Bereich dich interessiert. Anhand dessen kannst du auf verschiedene Weisen dein Praktikumsplatz finden. Geeignete Möglichkeiten zur Stellensuche sind etwa die Career Messe und die Karriereplattform JobTeaser der Hochschule, sowie bekannte Online-Portale wie Indeed oder Stepstone. Empfehlenswert ist zudem, ein LinkedIn-Profil zu erstellen und sich dort über potenzielle Arbeitgeber zu informieren.

Für die meisten Bewerbungen benötigst du ein Anschreiben, deinen Lebenslauf und die Immatrikulationsbescheinigung. Manche Unternehmen fordern zudem eine Modulbescheinigung und die Bestätigung, dass es sich bei dem Praxissemester um ein Pflichtpraktikum handelt. Diese Bestätigung stellt das zuständige Sekretariat aus.

Wenn du deine passende Stelle gefunden und deinen Praktikumsvertrag unterschrieben hast, lädst du eine Kopie im Moodlekurs des passenden Semesters hoch. Damit alle wichtigen Themen in deinem Vertrag geregelt sind, gibt es auf der Seite des Praktikantenamts einen Beispielvertrag, an dem du dich orientieren kannst.


Über Initiativbewerbungen freuen sich die Unternehmen in der Regel auch. Falls du also keine passenden Stellenanzeige gefunden hast, ein Unternehmen aber sehr interessant findest, kannst du dich dort trotzdem bewerben. Weitere Infos zu deiner Initiativbewerbung findest du hier
 

Während des Praktikums

Gespräche und Feedback im Unternehmen
Sprich regelmäßig mit deiner Betreuungsperson über deine Aufgaben und plane mindestens zwei längere Gespräche ein. Ein Zwischenfeedback etwa zur Halbzeit und ein Abschlussgespräch kurz vor Ende des Praktikums. In diesen Gesprächen erhältst du wertvolles Feedback, das dir hilft, deine Stärken und Entwicklungspotenziale besser zu erkennen und dich langfristig weiterzuentwickeln.

Arbeitsproben sichern
Wenn möglich, sammle Arbeitsproben, die du später für Bewerbungen oder dein Portfolio nutzen kannst. Kläre vorher mit deiner Betreuungsperson, welche Unterlagen du aus Datenschutz- und Geheimhaltungsgründen mitnehmen oder in abgeänderter Form verwenden darfst.

Tipp für deinen Praktikumsbericht

Mache dir während des gesamten Praktikums kurze Notizen zu deinen Aufgaben, Projekten und Lernerfahrungen. So hast du am Ende alle wichtigen Informationen parat und es fällt dir deutlich leichter, deinen Praktikumsbericht zu verfassen.

Nach dem Praktikum

Am Ende deines Praktikums gibst du den verpflichtenden Praktikumsbericht ab. Zur Orientierung steht dir hier ein Beispielbericht zur Verfügung. Dieser muss vor Abgabe von deinem Betreuer im Betrieb gelesen und abgezeichnet werden. Die Abgabefrist für die Praktikumsberichte der Medien-Fakultät endet vier Wochen nach Vorlesungsbeginn des neuen Semesters. Außerdem lädst du dein Arbeitszeugnis hoch. Alle Infos zu den Abgaben findest du hier.

Mein Praxissemester

Mein Praktikum habe ich im vierten Semester bei hansgrohe absolviert. Auf das Unternehmen bin ich erstmals auf der Career Messe der Hochschule Offenburg aufmerksam geworden. Dort hatte ich die Möglichkeit, erste Gespräche zu führen und einen Eindruck vom Unternehmen zu gewinnen, was letztlich den Anstoß gegeben hat, mich für ein Praktikum zu bewerben.

Während meines Praxissemesters konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Die vielfältigen Aufgaben und Projekte ermöglichten es mir, mein theoretisches Wissen praktisch anzuwenden und mein Verständnis für Marketingstrategien und -prozesse zu vertiefen. Besonders geschätzt habe ich die Möglichkeit, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen und direkte Verantwortung zu tragen.

Das Praxissemester hat mir geholfen, meine beruflichen Interessen weiter zu konkretisieren. Umso mehr freue ich mich, dass ich nach meinem Praktikum als Werkstudentin bleiben durfte. Somit kann ich ein frühzeitiges Praktikum im Studium sehr empfehlen.

Insgesamt blicke ich sehr positiv auf mein Praxissemester zurück. Es war eine schöne und bereichernde Erfahrung, die meinen bisherigen Studienverlauf sinnvoll ergänzt und mich in meiner beruflichen Orientierung bestärkt hat.

Fazit

Das Praxissemester ist eine tolle Gelegenheit, um erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Nutze die Zeit bestmöglich: probier Neues aus, knüpfe Kontakte und genieße die vielfältigen Einblicke – so kommst du deinem Berufsziel einen großen Schritt näher. Viel Erfolg!

Studium

Medien & Kommunikation: für mich das ideale Allrounder-Studium

Kreativ, technisch, wirtschaftlich und kommunikativ. Der Bachelorstudiengang Medien und Kommunikation (mukB) an der Hochschule Offenburg vereint vier Welten in einem Studiengang. Wer vielseitige Interessen hat, findet in diesem Studiengang die perfekte Antwort.

Ich studiere im fünften Semester Medien und Kommunikation. In dieser Zeit habe ich gemerkt, wie wertvoll die Vielfalt des Studiengangs ist. Sie eröffnet mir immer neue Perspektiven und zeigt mir, welche Bereiche wirklich zu mir passen. Genau das möchte ich in diesem Artikel teilen.


Vier Bereiche, ein Ziel, die Welt der Medien verstehen und gestalten:

Mediengestaltung: Ideen visuell zum Leben erwecken

In dem Bereich Mediengestaltung dreht sich alles um die kreative Umsetzung von Ideen. Sei es in Filmprojekten, Animation, Sounddesign oder Digitaldesign. Hier werden Geschichten visuell erlebbar gemacht. Studierende entwickeln Konzepte, gestalten Storyboards, produzieren Filme und experimentieren mit neuen Technologien wie Virtual und Augmented Reality.

Medieninformatik: Technik trifft Kreativität

Technik und Kreativität schließen sich hier nicht aus, sie ergänzen sich. In der Medieninformatik lernen Studierende das Programmieren von Grund auf, sie entwickeln eigene Apps, Games oder Webanwendungen und beschäftigen sich mit Themen wie IT-Sicherheit oder dem Internet of Things.

Medientechnik: Ohne Technik keine Medien

Die Medientechnik ist das technische Fundament des Studiengangs. Hier geht es um Kamera- und Tontechnik, Streaming, Druckverfahren und Studiotechnik. Ob Livestream oder Labor-Projekte, Studierende lernen, wie Theorie und Praxis perfekt zusammenwirken.

Medienwirtschaft: Kreativität wirtschaftlich denken

Wer Medien studiert, muss auch wirtschaftlich denken. In der Medienwirtschaft geht es um Betriebswirtschaft, Marketing, Medienrecht und Projektmanagement. Die Studierenden lernen, kreative Ideen marktfähig zu machen, ob durch Social-Media-Strategien, Unternehmensgründung oder innovative Marketingpraxis.

Wie Vielfalt Orientierung gibt

Schon in den ersten Semestern habe ich verstanden, wie hilfreich die große Bandbreite meines Studiums ist. Man probiert so viele unterschiedliche Dinge aus, dass man automatisch ein Gefühl dafür entwickelt, was einem liegt und was eher nicht. In einem Modul geht es tief in die Gestaltung, im nächsten stehen strategisches Denken oder technische Aufgaben im Mittelpunkt. Ich habe außerdem auch herausgefunden, wo meine Schwächen liegen. Besonders die informatischen Module waren für mich eine echte Herausforderung. Ich fand die Themen spannend, hatte aber überhaupt kein Händchen für Programmierung und technische Logik. Das hat mir geholfen, meinen weiteren Studienverlauf gezielter zu planen und meinen eigenen Weg besser einzuordnen.

Mit der Zeit habe ich verstanden, dass die Vielfalt nicht nur Wissen vermittelt, sondern einen auch persönlich weiterbringt: Welche Aufgaben motivieren mich wirklich? Wo kann ich meine Stärken einbringen? Und wo entdecke ich vielleicht Fähigkeiten, die mir vorher gar nicht bewusst waren? Gleichzeitig hilft genau diese breite Grundlage dabei, die eigene Rolle zu finden und ein Verständnis für viele Bereiche aufzubauen. Ein Vorteil, der später in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern spürbar wird.

Warum genau diese Vielfalt das ist, wonach ich gesucht habe

Ich wollte früh ins Berufsleben einsteigen und habe deshalb eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei WeberHaus GmbH & Co. KG begonnen. Die Ausbildung war jedoch sehr technisch und bot kaum Raum für eigene Ideen. Kreativität spiele praktisch keine Rolle, und genau das hat mir gefehlt. Mir wurde klar, dass ich etwas machen möchte, das vielseitiger ist.

Also entschied ich mich für einen neuen Weg und begann anschließend mein Studium an der Hochschule Offenburg. Ohne zu ahnen, wie breit und abwechslungsreich Medien & Kommunikation tatsächlich ist. Rückblickend hat sich dieser Schritt als genau richtig erwiesen, weil er mir die kreative Freiheit und fachliche Vielfalt eröffnet hat, die ich mir gewünscht hatte. Gleichzeitig hat das Studium mir Raum gegeben, meine Interessen zu schärfen und neue Stärken zu entdecken.

Durch die Vielseitigkeit bin ich auf Themen gestoßen, mit denen ich mich zuvor kaum beschäftigt hatte, etwa KI-gestützte Anwendungen und digitale Innovationen. Diese neuen Einblicke haben mir nicht nur Spaß gemacht, sondern auch dabei geholfen, klarer zu erkennen, in welchem beruflichen Bereich ich nach dem Abschluss arbeiten möchte.

Mein Modulprofil ansehen

Die Tabelle gibt einen strukturierten Überblick über die Module, die ich bereits absolviert habe. Sie ist nach Semestern geordnet und zeigt, wie sich meine Inhalte und Schwerpunkte im Verlauf entwickelt haben.

*Nach dem sechsten Semester folgen weitere Module und Projekte. Die Regelstudienzeit liegt bei sieben Semestern. Für den erfolgreichen Abschluss müssen insgesamt 210 Credits erworben werden.

Meine Einblicke:

Mein Studium ist geprägt von viel Praxis, neuen Erfahrungen und einer großen Bandbreite an Themen. Die folgenden Einblicke zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Module sind:

Mediengestaltung 1

Zeichnen in der Kunstschule Offenburg

Die Übungen zeigten Schritt für Schritt, wie aus simplen Formen komplexere Motive aufgebaut werden. Von ersten Linien und Kreisen über Zylinder- und Körperstudien bis zu räumlichen Skizzen reichte die Bandbreite. Dazu kamen Porträtzeichnungen, ein gut gefülltes Skizzenbuch und detaillierte Darstellungen von Alltagsobjekten.

Vertiefung Medientechnologie

Fotografie mit Lichteffekten

Plastikbesteck
Plastikbesteck
CD-Hülle
CD-Hülle

Für diese Bildserie habe ich mit Lichtbrechung und transparenten Materialien gearbeitet. Das Licht des Overheadprojektors fiel durch verschiedene durchsichtige Kunststoffobjekte, die unter einer glatten, transparenten Glasplatte lagen. Durch Spannungen und Strukturen im Plastik entstanden die intensiven, regenbogenartigen Farben. Die Projektion wurde auf eine Leinwand geworfen, von der ich die Effekte anschließend mit der Kamera fotografiert habe. So entstanden abstrakte Aufnahmen, die zeigen, wie Licht, Material und Projektion zusammenwirken.

Labor Medientechnologie

Bau eines Lautsprechers aus Alltagsmaterialien

Für meinen DIY-Lautsprecher habe ich ein einfaches Chassis und eine selbst gewickelte Kupferspule mit einem Dauermagneten kombiniert. Als Membran diente ein Joghurtbecher aus Kunststoff, der die Schwingungen der Spule hörbar machte. Das Gehäuse entstand aus einem mit Papier überzogenen Ballon. So entstand ein funktionsfähiger Schallwandler, der zeigt, wie Klang mit einfachen Mitteln erzeugt werden kann. Der Bauprozess war experimentell und genau dadurch besonders lehrreich.

Lautsprecher
Spule
Gründungsideen

Kunterbuch – Personalisierbare Kinderbücher mit Fokus auf beeinträchtigte Kinder

Im Modul Gründungsideen haben wir als Team gelernt, wie aus einer ersten Idee ein tragfähiges Konzept entsteht. Wir analysierten Zielgruppen, definierten eine Problemstellung und entwickelten darauf aufbauend unsere gemeinsame Geschäftsidee „Kunterbuch“. Unsere Idee: Personalisierbare Kinderbücher, die Vielfalt und Inklusion sichtbar machen. Dabei gestalteten wir Basisstorys, erste Illustrationen und planten einen Prozess, bei dem eine KI die Bücher individuell anpasst. Ergänzend arbeiteten wir mit Marktanalysen, Werteversprechen, Business Model Canvas und entwickelten schließlich ein erstes minimal brauchbares Produkt (auch Minimum Viable Product genannt).

Geschäftslogo
erstes MVP
– gedrucktes Buch

Warum Allrounder heute gefragt sind

Die Medienwelt verändert sich rasant. Neue Technologien, Plattformen und Trends entstehen in immer kürzeren Abständen und genau das verändert auch die Anforderungen an Menschen, die in diesem Feld arbeiten wollen. Heute reicht es nicht mehr, nur kreativ zu sein oder ausschließlich Technik zu beherrschen. Gefragt sind diejenigen, die zwischen beiden Welten vermitteln können.

Genau hier setzt das Studium Medien & Kommunikation an. Es kombiniert kreative Gestaltung, technisches Verständnis und strategisches Denken, eine Mischung, die im Arbeitsalltag enorm wertvoll ist. Wer dieses breite Fundament mitbringt, wird oft zur zentralen Schnittstelle im Team. Man versteht die Sprache der Designer*innen, Programmierer*innen und der Marketingabteilungen. Weshalb man Projekte so zusammenführen, dass am Ende ein stimmiges Gesamtbild entsteht.

Und gerade weil sich die Branche mit KI, Social Media, XR und datengetriebener Kommunikation ständig weiterentwickelt, merke ich immer wieder, wie wertvoll diese Vielseitigkeit ist. Sie ermöglicht es, neue Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern aktiv mitzugehen. Man bleibt beweglich, kann Trends schneller einordnen und wächst mit jeder Veränderung ein Stück weiter. Genau das macht für mich den Reiz aus: ein Feld, das sich nicht beruhigt, sondern mich immer wieder herausfordert und weiterbringt.

Auch du überlegst, später im Medienbereich zu arbeiten? Dann kann dir dieses Studium zeigen, welcher Bereich wirklich zu dir passt und wo deine Stärken liegen. Gleichzeitig bekommst du die Chance, neue Fähigkeiten an dir zu entdecken, die du vorher vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hast. Das Studium eröffnet dir unterschiedliche Wege und hilft dir dabei, herauszufinden, welchen davon du gehen möchtest.

Mehr Infos zum Studiengang mukb findest du auf der offiziellen Seite der Hochschule Offenburg.


Studium

Der andere Weg zum Traumberuf

Im Studium fühlt sich der Alltag oft an wie ein Hamsterrad: Man rennt, rennt und rennt, um den Leistungsdruck irgendwie zu meistern. Labore, Abgaben, Präsentationen, Klausuren – und irgendwo dazwischen soll man auch noch herausfinden, „was man später mal werden möchte“.

Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Und als ich mir Gedanken über meine berufliche Zukunft machte, war es plötzlich sogar umgekehrt: Ich sah im Wald überhaupt keinen einzelnen passenden Baum.
Ich möchte dir in diesem Artikel nicht nur erzählen, wie ich selbst meinen Weg gefunden habe, sondern auch einen Leitfaden geben, der dir hilft, deinen eigenen „goldenen Baum“ zu entdecken.

Mein Wendepunkt: Als es endlich Klick machte

Bei mir kam die Erkenntnis spät. Erst im fünften Semester stach ein einziges Modul aus der Menge heraus. Es war weder bedeutend noch besonders präsent im Studienplan. Aber es hat mir Spaß gemacht. Echten Spaß, so wie man es oft vergisst, wenn man lange nur „funktioniert“.
Da fiel mir ein Rat ein, den ich noch vor dem Studieren, beim StartING von mehreren Recruitern gehört hatte:

Dieser Satz hat mich später immer wieder begleitet. Und rückblickend war genau das mein erster innerer Kompass.
Vielleicht gibt es auch bei dir ein Fach, ein Hobby oder einen Moment, der dich hat aufhorchen lassen. Achte darauf, denn solche Funken sind oft wertvoller als vollständige Berufsbilder.

Wenn du den Weg nicht siehst – lass andere die Taschenlampe halten

Nicht jeder findet seine Richtung sofort. Manchmal weiß man nur, was nicht passt. Und genau dann helfen andere Menschen enorm weiter.
Ich habe irgendwann angefangen, Menschen in meinem Umfeld konkret zu fragen: „Was fällt euch bei mir auf? Was geht mir schnell oder leicht von der Hand?“ Die Antworten haben mich überrascht.

Plötzlich ging es nicht mehr um Noten oder Studienleistungen, sondern um Dinge aus meinem Alltag und meiner Kindheit:

  • Dass ich schnell ein Problem löse
  • Dass ich komplizierte Dinge runterbreche und leicht erkläre
  • Dass ich Abläufe und Muster sehr schnell erfasse

Lange habe ich solche Dinge als nebensächlich betrachtet. Dabei sagen sie enorm viel über uns aus: Problemlösung, Mustererkennung, strategisches Denken.

Falls du ein Hobby hast, frag deine Teamkollegen: „Warum spielt ihr eigentlich gern mit mir?“
Da kommen oft ehrliche Antworten, die Fähigkeiten sichtbar machen, die im Lebenslauf nie erwähnt werden.

Auch Professoren, Kommilitonen und besonders die Agentur für Arbeit können wertvolle Hinweise geben. Gerade die Agentur war für mich überraschend hilfreich: Dort habe ich den Tipp erhalten, regelmäßig Stellenanzeigen zu analysieren. Nicht nur, wenn man akut etwas sucht. Man versteht dadurch, welche Fähigkeiten gefragt sind und wie sich der Markt verändert. Dadurch habe ich aus einer ungefähren Richtung einen tatsächlichen Berufswunsch machen können.

Die Potenzialanalyse: Sich selbst einmal richtig kennenlernen

Eine echte Bereicherung war für mich der Workshop „Potenzialanalyse, Profilbildung und erfolgreiches Selbstmarketing“ des Career Centers der HS Offenburg.

Dort habe ich erstmals strukturiert festgehalten:

  • Welche Stärken ich tatsächlich habe
  • Welche Verhaltensmuster sich durch mein Studium und meine Kindheit ziehen
  • Welche Werte mir wichtig sind
  • Und wie andere Menschen mich einschätzen

Es klingt banal, aber erst wenn man das schwarz auf weiß hat, versteht man wirklich, warum manche Berufe passen und andere nicht.
Ich habe danach begonnen, alles auf einem großen Blatt (oder eher: einer ganzen Mindmap-Wand) zu sammeln. Auch Tools wie 16Personalities, Strengthsfinder oder das Ikigai-Modell haben mir geholfen.

„Ikigai“ war besonders wertvoll, weil es zeigt, wo sich vier Bereiche überschneiden:

Grafik zu Ikigai
  • Was du liebst
  • Was du gut kannst
  • Was die Welt braucht
  • Wofür du bezahlt wirst

Denke diese vier Punkte gründlich durch. Dann wird vieles wie ein Puzzle zusammenpassen.

Praxis: Probieren geht über Studieren

Als ich eine ungefähre Richtung hatte, habe ich versucht, praktische Erfahrungen zu sammeln – das geht mit Nebenjobs, Projekten oder dem Praxissemester.
Vielleicht klappt nicht jedes Praktikum. Bei mir lief eines nicht wie geplant, weil meine gewünschte Richtung durch KI-Veränderungen plötzlich nicht mehr gefragt war.
Das war frustrierend, aber es hat mir geholfen, meine Suche neu auszurichten, so dass der zukünftige Beruf auch in Zukunft bestand hat.

Wichtig ist:

Jobsuche: Mustererkennung statt Titeljagd

Ich habe irgendwann aufgehört, nur nach dem perfekten Jobtitel zu suchen. Stattdessen habe ich geschaut: Welche Eigenschaften verkörpere ich – und welche Berufe brauchen sie?
Beispiele aus meinem eigenen Profil:

  • Schnelle Mustererkennung → Datenarbeit, UX-Research, Analyse
  • Strategisches Denken → Projektsteuerung, Konzeption
  • Organisation → Verwaltung, Assistenz, Prozessentwicklung

Und plötzlich öffneten sich ganz neue Felder, die ich vorher nie in Betracht gezogen hätte.
Regelmäßiges Durchstöbern von Stellenanzeigen ist einer der besten Tipps, die ich je bekommen habe. Alle zwei, drei Wochen verändern sie sich – und genau diese Veränderungen zeigen dir Trends, Chancen und Lücken.

Du kannst die Region Offenburg gezielt beobachten:

LinkedIn wurde für mich zusätzlich zum wichtigsten Networking-Tool. Über Suchaufträge habe ich Firmen gefunden, die ich sonst nie entdeckt hätte.

Bewerben: Wie ich gelernt habe, meine Stärken sichtbar zu machen

Bewerben war für mich eine der größten Hürden, besonders das Anschreiben.
Wenn es dir auch so geht: Du bist nicht allein.

Mit der Zeit habe ich eine Struktur entwickelt, die alles einfacher macht. Keine reine Liste, keine „Tipps“ – sondern ein roter Faden, an dem sich ein Anschreiben fast wie von selbst entwickelt. Die Dozentin des Workshops „Potenzialanalyse, Profilbildung und erfolgreiches Selbstmarketing“ hat meine Liste noch mit vier Kernfragen ergänzt, die ich sehr passend finde.

Die vier Fragen, die dir jedes Anschreiben erleichtern:

  1. Wer bin ich?
    Starte nicht mit Floskeln. Sag klar, wer du bist, was du studierst, wo du gerade stehst.
  2. Was tue ich aktuell – und was kann ich?
    Erzähle, was du bisher gelernt hast, welche Projekte dich geprägt haben und welche Verantwortung du übernommen hast. Das müssen keine großen Titel sein. Es reicht, wenn man erkennt, was dir leichtfällt und was du kannst. Zeige deinen Mehrwert anhand echter Beispiele. Eine Bewerbung ist keine Bescheidenheitsübung, aber auch kein Marketingroman. Bleib ehrlich und konkret.
  3. Was strebe ich an? Warum genau diese Stelle?
    Sag, wohin du möchtest und warum ausgerechnet diese Position dir dabei hilft. Recruiter wollen wissen, ob du dir Gedanken gemacht hast. „Ich suche eine spannende Position“ ist kein Ziel. „Ich möchte meine analytische Stärke im Bereich XY einbringen“ dagegen schon.
  4. Und was macht mich besonders?
    Ein Anschreiben ohne Persönlichkeit bleibt unsichtbar. Erzähle, was dich begeistert und was dich antreibt. Das darf ruhig etwas unkonventionell sein. Leidenschaft bleibt im Kopf.

Vorstellungsgespräch: Die Kunst der ehrlichen Vorbereitung

Die wichtigste Erkenntnis: Übung macht alles leichter.
Ich stand oft genug vor dem Spiegel und habe mir selbst Fragen beantwortet.
Was mich besonders weitergebracht hat:

  • JobTeaser-Angebote nutzen (gern mehrere, die Meinungen unterscheiden sich!)
  • YouTube-Interviews (z.B. von Silke Koppitz)
  • Gespräche mit Freunden oder Eltern
  • Mikro-Übungen wie: „Antwort auf die Frage ‚Was ist deine Schwäche?‘ ohne Ausreden.“

Eine meiner besten Antworten kam aus einem echten Erlebnis:
Ich hatte mir einmal zu viele Module aufgeladen und ging nebenher noch arbeiten. Kurz vor der Klausurenphase habe ich beides nicht mehr unter einen Hut bekommen. Deshalb musste ich mich von einer Klausur abmelden. Das war eine Schwäche, aber auch eine Geschichte über Grenzen, Verantwortung und Konsequenzen.
Und genau das suchen Personalverantwortliche: Ehrlichkeit und Reife.

Der Wald, die Bäume und dein eigener goldener Baum

Heute weiß ich:
Der Berufsweg ist kein gerader Pfad, sondern eher ein Wald voller Fragen, Möglichkeiten und Irrwege. Und manchmal sieht man wirklich weder Wald noch Bäume. Trotzdem steht dein eigener „goldener Baum“ dort irgendwo.

Du findest ihn, wenn du:

  • reflektierst, wer du bist
  • andere fragst, was sie in dir sehen
  • ausprobierst, was dir Freude macht
  • zwischen den Zeilen von Stellenanzeigen liest
  • und mutig genug bist, neue Wege zu gehen

Am Ende wirst du plötzlich etwas entdecken:
einen Beruf, der sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt – sondern wie ein Zuhause.

Ich selbst stehe noch nicht ganz am Ziel, aber ich spüre, dass ich die Hauptrichtung zu meinem goldenen Baum gefunden habe. Eine Richtung, die sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt, sondern wie ein Zuhause. Mein nächster großer Schritt steht mit dem bevorstehenden Praktikum unmittelbar bevor und ich freue mich darauf, diesen Weg konkret zu erkunden.

Und dann lautet das Sprichwort endlich:

Bildquellen

Alle Bilder und Grafiken sind mit KI generiert

Studium

Lernmethoden: Wie du wirklich lernst – und warum wir es oft falsch machen

Schluss mit der Selbstsabotage: Wir vergeuden hunderte Stunden am Schreibtisch – und fallen in der Klausur trotzdem auf die Nase. Der Grund? Unsere Lernmethoden sind oft veraltet und ineffektiv. Doch wer sein Studium wirklich meistern will, muss nicht zwangsläufig härter arbeiten, sondern nur schlauer. In diesem Artikel zeige ich dir wissenschaftlich bewiesene Strategien, die dein Gehirn wirklich erreichen, und gebe dir einen konkreten Workflow für die Medienfakultät an die Hand, damit du den Stoff nicht nur kurzfristig paukst, sondern ihn nachhaltig verstehst und erfolgreich anwendest.

Aber warum lernen wir überhaupt falsch? 

Bevor wir zu den Lösungen kommen, müssen wir das Kernproblem verstehen: Warum stecken wir so viel Zeit in ineffiziente Strategien? Die Antwort liegt in unserem Gehirn und einigen gängigen Missverständnissen: 

1. Die Illusion des Wissens

Wenn du deine Notizen oder einen Text mehrfach liest, fühlt sich der Stoff irgendwann vertraut an. Das Gehirn signalisiert: „Diesen Inhalt kenne ich schon!“. Spätestens wenn du die Unterlagen weglegst und dich daran erinnern möchtest, sollte dir jedoch auffallen, dass du das Wissen nicht behalten hast. Wir verwechseln hier Vertrautheit mit echtem Verstehen.
Du erkennst also die Worte wieder und verstehst sie, kannst sie aber nicht aktiv abrufen, anwenden oder jemand anderem erklären.
Der Grund: Deine Methode war passiv. Und genau das ist der Punkt, denn:

2. Wir lieben passive Methoden 

Methoden wie Lesen, Abschreiben und farbiges Markieren fühlen sich angenehm und produktiv an, weil wir beschäftigt sind und es dennoch wenig kognitive Anstrengung erfordert. Deshalb bevorzugen wir sie intuitiv. Jedoch aktivieren diese unser Gehirn kaum, da wir den Stoff nicht selbst wierdergeben müssen. Die effektiven Methoden sind anstrengender. Sie zwingen das Gehirn zur Arbeit. Und genau deshalb meiden wir sie – ein psychologischer Selbstschutz, der uns aber im Weg steht.  

Lernen fühlt sich oft nicht gut an.
Wenn es sich leicht anfühlt, lernst du wahrscheinlich gerade nicht viel.

Warum ist Lernen so schwierig?

Falls dich dieses Thema interessiert, kann ich dir diesen Vortrag von Gerhard Roth empfehlen:
Warum sind Lehren und Lernen so schwierig?
Gerhard Roth war einer der bekanntesten europäischen Neurobiologen. In diesem Skript erklärt er in einfachen Worten, worauf es beim richtigen Lernen (und Lehren) ankommt.

3. Der Mythos vom Lerntyp  

Hast du schon von den vier Lerntypen nach Vester gehört? Obwohl Vester’s Theorie 1970 entstanden ist, wird sie bis heute noch fleißig zitiert. Ich habe es selbst damals in der Schule behandelt. Diese besagt, dass jeder einen sogenannten „Hauptkanal“ hat, mit dem er Informationen besonders gut aufnehmen kann.

Zum Beispiel:
auditiv = Inhalte werden am besten durch das Hören eingeprägt.
„höre viele Vorträge und Podcasts und spreche Zusammenfassungen laut aus.

Aber Achtung:
Diese Idee, wurde empirisch widerlegt!
Sie klingt zwar logisch, ist aber wissenschaftlich nicht haltbar (und zusätzlich in der Praxis auch schwer umzusetzen).

Wer sich deshalb auf einen Typ festlegt, schränkt sich unnötig ein.

Dein Gehirn lernt am besten, wenn du so viele Sinne und Methoden wie möglich aktivierst. 

Bewiesene Methoden

Wie also bekommst du das Wissen wirklich in den Kopf? Die Wissenschaft hat hier klare Favoriten, die du sofort anwenden kannst:

1. Active Recall

Wenn du nur eine einzige Sache aus diesem ganzen Artikel mitnimmst, dann bitte diese. Active Recall ist der absolute Kern von erfolgreichem Lernen. Ohne diese Methode verschwendet man eigentlich nur Zeit.
Noch dazu ist es absolut kein Hexenwerk!
Es heißt übersetzt „Aktives Abrufen“, und bedeutet genau das, was der Name bereits vermuten lässt. Dabei versuchst du, Informationen aktiv aus deinem Gedächtnis hervorzuholen, ohne in die Lösung zu schauen. Es ist im Grunde also ein ständiger Selbsttest.

Dahinter steckt das Prinzip der Desirable Difficulty (wünschenswerte Erschwernis). Lernen funktioniert auf neuronaler Ebene am besten, wenn es eine gewisse Anstrengung erfordert. In dem Moment, in dem du kurz stockst und dich anstrengen musst, um eine Information abzurufen, wird ein chemisches Signal an dein Gehirn gesendet. Dadurch wird signalisiert, dass diese Information gebraucht wird und die entsprechende neuronale Verbindung gestärkt werden soll. Das bloße erneute Anschauen einer Information löst diesen Prozess nicht aus. Erst der erfolgreiche Abruf sorgt dafür, dass das Wissen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis wandert.

Fragen statt Zusammenfassungen

Schreibe dir zu der Vorlesung keine Zusammenfassungen, sondern formuliere Fragen zum Stoff (Karteikarten). Beim Lernen gehst du nur diese Fragen durch und musst die Antworten selbst produzieren.

Blurting

Nachdem du ein Thema bearbeitet hast, nimmst du ein leeres Blatt Papier. Schreibe alles auf, woran du dich erinnerst, ohne nachzuschauen. Erst danach öffnest du das Buch und ergänzt das, was fehlt. Insbesondere für komplexe Sachverhalte sinnvoll

Stop & Go

Schließe nach jedem Sinnabschnitt kurz die Augen und rekapituliere im Kopf die Kernaussage. Wenn du es nicht formulieren kannst, hast du die Lücke sofort identifiziert.

2. Spaced Repetition

Im Grunde bedeutet Spaced Repetition, dass wir unser Gelerntes in bestimmten Intervallen wiederholen müssen. Denn (und das wird dich wahrscheinlich nicht überraschen): Unser Gehirn vergisst gerne. Was wir nicht ständig brauchen, wird gnadenlos aussortiert. Ab wann wir wie viel vergessen, hat der Psychologe Hermann Ebbinghaus erforscht und in der sogenannten Vergessenskurve visualisiert. Mit Spaced Repetition arbeitest du dabei gegen die diese Kurve an. 

Ebbinghaus’sche Vergessenskurve

Kurz nach dem Lernen gehen die meisten Informationen verloren; nach 20 Minuten sind bereits rund 40 % des Gelernten vergessen.

Lerne lieber verteilt: Wiederhole den Stoff (zum Beispiel in Form der Karteikarten) heute, dann in zwei Tagen, dann in einer Woche. Du zögerst so die Vergessenkurve hinaus und vergisst langsamenr. Digitale Karteikarten-Apps sind hierfür genial, weil sie dir das Planen abnehmen.  

Hilfreiche Apps für Karteikarten:
Das Planen der Intervalle ist nervig? Lass das eine App machen!
Tools wie Anki oder Remnote basieren genau auf diesem Algorithmus. Sie zeigen dir morgens automatisch nur die Karten an, die du gerade kurz vor dem Vergessen bist. Das spart Zeit.

Remnote
Anki
Goodnotes

Durch KI ist es mittlerweile auch möglich, sich die Karteikarten erstellen zu lassen. Einen interessanten Beitrag findest du hierzu in unserem Newsroom.
Bedenke aber: Das automatische Erstellen nimmt dir nicht das eigentliche Lernen ab!

3. Die Feynman-Technik 

Die Technik ist eine einfache Methode, um zu überprüfen, ob man ein Thema wirklich verstanden hat. Der Ablauf ist wie folgt: 

Wir neigen nämlich oft dazu, uns hinter komplizierten Fachbegriffen zu verstecken.
Die Feynman-Technik ist deshalb so effektiv, weil sie dich zwingt, das Wissen in deine eigenen Worte zu übersetzen.

💡 Tipp
Stelle dir vor, du erklärst das Thema einem Fünftklässler.

3 Gründe für die Feynman-Technik

https://www.youtube.com/shorts/EZD-MwElw0I

4. Mindmaps 

Mindmaps sind eine super Möglichkeit, die zu lernenden Informationen visuell darzustellen und zu strukturieren. Dadurch behältst du den Überblick und kannst die Themen in “das große Ganze” einordnen. Sie ermöglichen dir, Verbindungen zwischen Themen herzustellen. 

💡 Tipp
Wenn du digital arbeitest, kann ich dir hier Apps empfehlen, welche sogenannte unlimited Whiteboards anbieten. Du kannst dort auf einer Seite bequem deine Mindmap erstellen und bis ins Unendliche skalieren, ohne so Bedenken zu haben, dass dir der Platz ausgeht. 
Ich selbst nutze das Feature in Goodnotes. Es gibt aber auch andere Alternativen wie Apple Notes (Freeform) oder Microsoft Onenote.

Dein Workflow im Medienstudium 

Da wir an der Medienfakultät sehr vielseitig studieren, gibt es nicht die eine Strategie für alles. Aber aus eigener Erfahrung hat man je nach der Art der Lehrveranstaltung eine andere optimale Herangehensweise.

1. Grundlagen- und Theoriemodule

Wenn du für Lehrveranstaltungen mit begriffsintensiven Themen und Modellen lernst, geht es darum, Fakten zu behalten und Zusammenhänge zu verstehen. Ich empfehle deswegen bei Modulen dieser Art:

  • Lies die Literatur, die in den Skripten erwähnt oder zitiert wird. Dadurch vertiefst du dein Wissen und bekommst hilfreiche Beispiele und veranschaulichende Grafiken.
    Das meiste findest du direkt im OPAC der Hochschulbibliothek.
  • Außerdem kannst du hier die oben genannten Methoden voll ausspielen! Gerade in Wirtschaftsfächern hast du oft geballtes Wissen und Fachwörter. Nutze Karteikarten für Definitionen und Mindmaps, um die großen Zusammenhänge zwischen den behandelten Themen zu visualisieren.
  • Schau dir zur Veranschaulichung YouTube-Videos an

2. Anwendungs- & Logikmodule

Bei vielen Modulen ist das reine Wiedergeben von Informationen jedoch nicht der richtige Weg. Insbesondere bei logikbasierten Modulen wie Informatik und Technik wird gefordert, die in der Vorlesung vorgestellten Methoden und Formeln an neuen Aufgabentypen praktisch anzuwenden.

  • Du profitierst mehr davon, unter dem Semester die konkreten Übungen aus der Vorlesung zuhause noch einmal selbst zu errechnen oder zu programmieren. Denn nur wenn du selbst am Problem kniffelst, lernst du es wirklich.
  • In diesen Disziplinen werden auch häufig Tutorien angeboten. Falls es welche gibt, nimm sie unbedingt wahr!
    Sie helfen ungemein, da sie dir die Möglichkeit geben, konkrete Fragen zu stellen und zusätzliche Übungen zu bearbeiten. Wenn du es dir außerdem zur Aufgabe machst, regelmäßig hinzugehen, bleibst du automatisch „am Ball“ und hast zusätzlich ein gutes Gefühl, weil du produktiv bist.
    (Ich persönlich verdanke die meisten „Aha-Momente“ und guten Noten unseren engagierten Tutoren.)

3. Kreativ- & Projektmodule

In diese Disziplin fallen alle Module, bei diesen du am Ende eine praktische Arbeit abgibst. Hier gelten ganz andere Regeln als beim Lernen für eine Klausur.

  • Hier ist Perfektionismus der Killer der Kreativität. Nimm dir vor: Lieber starten und schauen, was passiert, als ewig zu überlegen. 
  • Hol dir Inspiration von den „Besten“ (Es ist keine Schande, abzugucken)
  • Wenn du mit Programmen designst, schaue Videos von anderen Creatives. Du lernst nicht nur neue Techniken, sondern oft auch geniale Shortcuts und Workarounds. 

Hilfreiche Plattformen sind hier YouTube und Pinterest

Standardtipps

Zum Schluss hier noch ein paar grundlegende Tipps von mir:

Bereite dich mental drauf vor

Bevor du den eigentlichen Stoff lernst, rufe bereits vorhandenes Wissen in Erinnerung. Zum Beispiel, indem du alte Karteikarten durchgehst oder einfache Übungsaufgaben wiederholst. 

Habe eine positive Grundstimmung

Du lernst dadurch auch effektiver. Setze dir keine unrealistischen Ziele. Halte dir außerdem vor Augen, warum du lernst.

Lege Pausen ein

Es gibt zum Beispiel die Pomodoro-Technik oder die 60-60-30-Methode. Die Faustregel: Spätestens wenn du dich nicht mehr konzentrieren kannst, ist es Zeit für eine Pause. 

Grüble nicht ewig

Wenn ich bei einer Aufgabe hänge, schaue ich nach max. 5 Minuten die Lösung nach oder frage jemanden. Ewiges Grübeln frustriert nur und bringt meistens nichts (von US-Studie belegt). 

Trickse deinen Schweinehund aus

Wenn ich gar keine Lust habe, nehme ich mir vor: „Ich mache nur 10 Minuten.“ Das ist machbar. Meistens bin ich dann ohnehin in dem Thema drin und mache weiter.

Beware deine Fehler auf

Wenn du Übungen korrigierst, nehme einen roten Stift, aber lösche deine Fehler nicht – daraus lernt man am meisten. 

Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.

Platon

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TechTalk

Studieren leicht gemacht: ChatGPT’s Top 10 Befehle für deine Uni-Alltag

Stell dir vor, du hast einen digitalen Assistenten, der dir jederzeit und überall bei Fragen und Problemen zur Seite steht – egal, ob du gerade im Hörsaal sitzt oder zu Hause auf dem Sofa lernst. Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Mit Text-Bots wie ChatGPT wird dieser Traum Realität. ChatGPT arbeitet mit natürlicher Sprachverarbeitung und ist in der Lage, auf Fragen und Anfragen zu antworten. Doch wie genau kann ChatGPT das Studium und die Lehre an der Uni verändern? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über ChatGPT an der Uni wissen musst – inklusive der Top 10 Befehle, die dir im Studium helfen werden.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein Sprachmodell, das auf einer speziellen künstlichen Intelligenz basiert und von OpenAI entwickelt wurde. Es ist in der Lage, menschenähnlichen Text zu verstehen und menschenähnliche Antworten zu generieren, indem es auf eine große Menge an Textdaten aus dem Internet trainiert wurde. Durch diese Trainingsdaten hat ChatGPT ein umfassendes Verständnis für verschiedene Themen und kann verschiedene natürliche Sprachverarbeitungsaufgaben wie Sprachübersetzung, Textzusammenfassung und Textergänzung ausführen.

Das Besondere an ChatGPT ist, dass es ein generativ vortrainierter Transformator ist, was bedeutet, dass es auf Basis von 500 Milliarden Wörtern selbst Texte generieren kann. OpenAI hat auf Basis dieser Technologie einen Chatbot entwickelt, der interaktiv genutzt werden kann. Wie beim Chatten mit einem Menschen kann man Fragen stellen oder das Programm darum bitten, einen Text zu einem bestimmten Thema zu schreiben oder zusammenzufassen.


Wie ChatGPT das Studium beeinflusst

ChatGPT hat einen erheblichen Einfluss auf das Studium und die Art und Weise, wie Studierende ihr Lernen gestalten. Da ChatGPT von Menschen geschriebenen Text verstehen und menschenähnlichen generieren kann, können Studierende schnell und einfach Fragen beantworten, Informationen abrufen und sogar bei der Recherche unterstützt werden. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erleichtert auch den Zugang zu Wissen und Informationen, die für das Studium relevant sind.

Darüber hinaus kann der Einsatz von ChatGPT auch die Arbeitsbelastung von Dozenten und Tutoren reduzieren. Anstatt jeden einzelnen Studierenden persönlich zu betreuen, können sich Dozenten und Tutoren auf die Gestaltung des Lehrplans und die Durchführung von Kursen konzentrieren. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und zu einer besseren Betreuung der Studierenden.

Die TOP 10 BEFEHLE, um das volle Potenzial von ChatGPT zu entfalten:

Nutze ChatGPT zum Paraphrasieren

Eine häufige Aufgabe im Studium ist die Paraphrasierung. Es geht darum, Texte in eigenen Worten umzuschreiben. Diese Technik wird oft in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet, um indirekt zu zitieren.

Befehl: „Paraphrasiere diesen Text: [Text]“

Lasse ChatGPT Korrektur lesen

Im Laufe des Studiums ist es unvermeidlich, dass man Texte schreibt. Dabei können sich leicht Rechtschreib- oder Grammatikfehler einschleichen.

Befehl:“ Korrigiere diesen Text: [Text]“

Finde mit ChatGPT Wortwiederholungen in deinen Texten

Gelegentlich nutzen wir bestimmte Wörter oder Ausdrucksweisen häufiger, als es für den Text angemessen ist. Um dieses Problem der Wortwiederholungen zu lösen, können wir die KI bitten, sie zu erkennen.

Befehl: „Gib mir eine Liste mit Wörtern, die öfter als X-Mal in diesem Text vorkommen:“

Finde Synonyme mit ChatGPT

Eine Möglichkeit, um Wortwiederholungen zu vermeiden, besteht darin, Synonyme zu verwenden. Hierbei kann der Chatbot hilfreich sein und dir Synonyme vorschlagen, auf die du selbst möglicherweise nicht so schnell gekommen wärst.

Befehl: „Gib mir eine Liste mit Synonymen für das Wort „X““

Variiere deinen Sprachstil mit ChatGPT

Es kann am Anfang herausfordernd sein, einen Text im wissenschaftlichen Stil zu verfassen. Ein nützlicher Hinweis ist die Verwendung des Passivs, besonders in deutschen Texten. Darüber hinaus kann ChatGPT gebeten werden, den Text zu verbessern und zu optimieren.

Befehl: „Formuliere diesen Text mehr bildungssprachlich:“

Übersetze Texte mit ChatGPT

Könnte es sein, dass DeepL bald überholt wird? Man kann es nicht mit Sicherheit sagen… aber eins steht fest: ChatGPT ist durchaus in der Lage, Texte nahezu fehlerfrei zu übersetzen.

Befehl: „Übersetze diesen Text ins Englische: [Text]“

Schreibe deine E-Mails mit ChatGPT

Das Verfassen von E-Mails kann im Studium mühsam sein, insbesondere wenn es darum geht, den richtigen Ton zu treffen.

Befehl: „Schreibe eine E-Mail an einen Professor, mit der Bitte…“

Lass dich von ChatGPT inspirieren

Wenn du Fragen zu einem Thema hast, das dich interessiert, kannst du ChatGPT um Antworten bitten. Mit seinen Antworten kann ChatGPT dir neue Perspektiven und Ideen eröffnen.

Frage ChatGPT nach wenig bekannten Informationen

Du willst sicherstellen, dass deine Präsentation interessante und informative Inhalte enthält. ChatGPT kann dir dabei helfen, indem du gezielte Fragen zu deinem Thema stellst. Falls du mit der Antwort nicht zufrieden bist, kannst du ChatGPT einfach erneut fragen.

Befehl: „Was ist etwas, was kaum jemand über das Thema „X“ weiß?“

Lass dich von GPT für eine Klausur abfragen

Im Studium sind Klausuren eine wesentliche Prüfungsform. Chatbots können hierbei unterstützen, indem sie Wissen abfragen und Fragen stellen, um das Verständnis des Stoffes zu vertiefen.

Befehl: „Bringe mir „Thema X“ bei und füge am Ende ein Quiz ein. Sag mir die Antworten des Quizzes aber erst, wenn ich meine Antwort eingegeben habe.“


„ChatGPT hat den Menschen veranschaulicht, wie fortgeschritten die KI geworden ist“

„Die KI ist schon seit einiger Zeit so weit fortgeschritten. Sie hatte nur noch keine Benutzeroberfläche, die für die meisten Menschen zugänglich war“

Elon Musk

Herausforderungen und Grenze

Trotz der Vorteile von ChatGPT gibt es auch einige Herausforderungen und Grenzen, die beachtet werden müssen. Eine der größten Gefahren bei ChatGPT ist die Möglichkeit von Fehlern und Verzerrungen. Obwohl das Modell auf Milliarden von Texten trainiert wurde, sind seine Antworten immer noch begrenzt auf das, was in den Trainingsdaten enthalten ist. Es kann möglicherweise nicht in der Lage sein, spezifische Fragen zu beantworten oder auf einzigartige Situationen zu reagieren.

Ein weiteres Problem ist die Verwendung von generierten Texten ohne Quellenangabe. Da ChatGPT in der Lage ist, Texte in Sekundenschnelle zu generieren, besteht die Gefahr, dass seine Antworten von Benutzern ohne Überprüfung oder Überlegung als korrekt akzeptiert werden. Das kann zu Fehlinformationen und falschen Schlussfolgerungen führen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass ChatGPT nicht in der Lage ist, menschliche Emotionen und Ironie vollständig zu verstehen. Dies kann zu unangemessenen oder unangenehmen Antworten führen, die die Interaktion zwischen Mensch und Maschine beeinträchtigen. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass der derzeitige Prototyp auf Trainingsdaten bis zum Jahr 2021 begrenzt wurde.


Fazit

ChatGPT hat das Potenzial, das Studium und die Lehre an der Uni zu verändern. Es kann als digitale Lernhilfe für Studierende dienen und Lehrende bei ihrer Arbeit unterstützen. Trotzdem gibt es auch Herausforderungen und Grenzen im Einsatz von Chatbots, die diskutiert werden müssen. Antworten sollten also kritisch hinterfragt und überprüft werden, um sicherzustellen, dass korrekte und zuverlässige Informationen erhalten werden.


Und zum Abschluss noch alle wichtigen Befehle auf einen Blick:

Bild 02: ChatGPT CHEAT SHEET

Und wer neugierig wurde, ein Tutorial für Anfänger:

https://www.youtube.com/watch?v=RJH0WuE_yZ4
Video 01: ChatGPT Grundlagen

TechTalk

Wahlmanipulation durch Social Media betrifft nicht nur Hillary Clinton sondern auch dich!

In einer Welt, in der Informationen schneller verbreitet werden als je zuvor, hat die Bedeutung von Social Media als Instrument zur Beeinflussung von Meinungen und Entscheidungen dramatisch zugenommen. Insbesondere in Bezug auf Wahlen sind diese Plattformen zu einem Schlachtfeld geworden, auf dem politische Akteure versuchen, ihre Agenda durch gezielte Manipulation der Wähler zu fördern. Die Tatsache, dass Wahlmanipulation durch Social Media in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist, verdeutlicht die Dringlichkeit, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Integrität von Wahlen zu schützen.

Wie wird Social Media bei Wahlen genutzt?

Social Media Illustration

Social Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram sind bei Wahlen zu einem wichtigen Instrument geworden, um Wähler zu erreichen und politische Botschaften zu verbreiten. Dabei werden gezielt Nutzerprofile ausgewählt und ihnen bestimmte Inhalte angezeigt, um sie zu beeinflussen. Auch Bots, Fake News und Desinformation spielen hierbei eine große Rolle.

Die Auswirkungen dieser Wahlmanipulation sind noch immer umstritten, aber es ist klar, dass die Verbreitung von Falschinformationen auf Social Media eine ernsthafte Bedrohung für die Integrität von Wahlen und die Demokratie selbst darstellt.

Eine Plattform, die in der Vergangenheit falsche oder irreführende Informationen verbreitete, ist beispielsweise Infowars, die von Alex Jones betrieben wird und für die Verbreitung von Verschwörungstheorien und falschen Behauptungen zu Themen wie Wahlen, COVID-19 und anderen aktuellen Ereignissen bekannt ist. Breitbart News ist eine weitere Plattform, die oft Kritik für die Verbreitung von Falschinformationen erhalten hat, insbesondere im Zusammenhang mit Einwanderung, Rassismus und politischen Ereignissen. Schließlich ist auch The Daily Wire eine Plattform, die in der Vergangenheit mehrere Falschinformationen verbreitet hat, einschließlich falscher Behauptungen zu COVID-19, politischen Ereignissen und anderen Themen.

Beispiele für Wahlmanipulation durch Social Media

Fake News Illustration

US-Präsidentschaftswahlkampf 2016

Ein prominentes Beispiel für Wahlmanipulation durch Social Media ist der US-Präsidentschaftswahlkampf 2016, bei dem russische Hacker und Bots gezielt Fake News und Desinformationen verbreitet haben, um das Ergebnis zugunsten von Donald Trump zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurden gezielt Gerüchte über die Gesundheit von Hillary Clinton verbreitet. Einige behaupteten, dass sie an einer ernsten Erkrankung leide oder dass sie körperlich und geistig nicht fit für das Amt des Präsidenten sei. Diese Gerüchte wurden von einigen politischen Gegnern und konservativen Medien weiterverbreitet und auf Social Media gepostet. Konkret wurde behauptet, dass Hillary Clinton an Parkinson erkrankt sei. Dieses Gerücht basierte auf verschiedenen Aufnahmen von Hillary Clinton, bei denen sie zitterte oder ihre Augen rollte. Einige behaupteten auch, dass sie epileptische Anfälle habe.

Parlamentswahl in Indien im Jahr 2019

Ein weiteres Beispiel ist die Parlamentswahl 2019 in Indien. Hier wurden ebenfalls verschiedene Vorwürfe der Wahlmanipulation durch Social Media laut. Insbesondere wurde der Bharatiya Janata Party (BJP), der regierenden Partei, vorgeworfen, soziale Medien und Messaging-Dienste wie WhatsApp genutzt zu haben, um gezielt Desinformationen zu verbreiten und Wähler zu beeinflussen. Dadurch sollten bestimmte Kandidaten oder Parteien diskreditiert werden. Es wurden auch Vorwürfe laut, dass die BJP Social Media-Plattformen genutzt hat, um gezielt Wähler zu erreichen und Werbung für ihre Kampagne zu schalten. Weiter wurde behauptet, dass die indische Nationalkongress-Partei (INC) ein muslimisches Gesetz zur Einführung von Scharia-Gerichten in Indien einführen würde, wenn sie an die Macht käme. Diese Behauptung hatte zum Ziel, Ängste und Vorurteile gegenüber Muslimen zu schüren und die Wähler gegen die INC zu mobilisieren.

Angebliche Wahl-App für Online-Stimmenabgabe und Deep-Fakes 

In manchen Teilen der Bevölkerung kamen Informationen an, die Wahlkommission hätte eine App entwickelt, um bequem die Wählerstimme online abgeben zu können. Dadurch sollten gezielt Wählerstimmen der konkurrierenden Partei eliminiert werden. Zusätzlich kursierten Bilder des Oppositionsführers der Congress Party im Netz, auf welchen man ihn bei einer pro-pakistanischen Kundgebung zeigte. Dadurch sollte sich die Unterstützung für die Partei abschwächen und die öffentliche Meinung gegen sie beeinflusst werden.

Auch in anderen Ländern, wie beispielsweise in Frankreich und Brasilien, wurden ähnliche Taktiken eingesetzt, um das Wahlergebnis zu manipulieren.

Dabei ist es schwierig den genauen Umfang der Wahlmanipulation durch Social Media zu bestimmen bzw. zu bewerten, wie viele Wähler tatsächlich durch Social Media beeinflusst wurden und wie stark diese Beeinflussung das Endergebnis der Wahl beeinflusst hat. Insgesamt zeigen die Beispiele, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu ergreifen, um Wahlmanipulation durch Social Media zu verhindern und die Integrität von Wahlen zu gewährleisten.  Andernfalls könnten die Auswirkungen verheerend sein. Sie zerstören das Vertrauen in die Demokratie und untergraben die Legitimität von Wahlen. Es ist daher wichtig, dass Politiker, Wahlbehörden und Social Media Plattformen gemeinsam Maßnahmen ergreifen, um Wahlmanipulation zu verhindern.

Was kann gegen die Manipulation von Wahlen durch Social Media unternommen werden?

Technische Maßnahmen gegen Wahlmanipulation durch Social Media

Ein erster Schritt wäre die Schaffung von Gesetzen und Richtlinien, die den Missbrauch von Social Media im Rahmen von politischen Kampagnen verbieten. Politiker sollten zudem verpflichtet werden, ihre Wahlkampagnen offen und transparent zu gestalten und die Quellen ihrer Finanzierung offenzulegen.

Social Media-Plattformen können technische Maßnahmen ergreifen, um Wahlmanipulationen zu verhindern. Dazu gehören beispielsweise die Einführung von Algorithmen, die Fake News und Desinformation erkennen und entfernen, sowie die Überprüfung von Nutzerprofilen, um die Verbreitung von Bots zu verhindern. Auch Nutzer selbst können dazu beitragen, Wahlmanipulationen zu erkennen und zu bekämpfen.

Politische Maßnahmen gegen Wahlmanipulation durch Social Media

Auch Regierungen und internationale Organisationen können Maßnahmen ergreifen, um Wahlmanipulation durch Social Media zu bekämpfen. Dazu gehören beispielsweise die Einführung von Gesetzen und Regulierungen, die die Verbreitung von Fake News und Desinformation einschränken, sowie die Zusammenarbeit mit Social Media-Plattformen, um Wahlmanipulationen zu verhindern.

Internationale Nachrichtenagenturen wie Reuters, AFP oder BBC haben während der Parlamentswahl in Indien 2019 über die Verbreitung von Falschinformationen und gefälschten Bildern berichtet.

Wie man Fake News erkennt und enttarnst, erfährst Du in folgendem Beitrag:

Fazit

Wahlmanipulation durch Social Media ist ein ernstes Problem, das nicht nur die Demokratie gefährdet, sondern auch das Vertrauen der Bürger in politische Prozesse untergräbt. Es gibt technische und politische Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Wahlmanipulationen zu verhindern und die Integrität von Wahlen zu gewährleisten. Die Umsetzung dieser bleibt jedoch eine Herausforderung.

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