Studium

(Über)Leben als Erstsemester

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(Über)Leben als Erstsemester

Von der Schulbank in den Hörsaal. Eventuell eine neue Stadt, die erste eigene Bude oder das Zusammenleben in einer WG. Für Erstsemester ist der Studienstart oft beängstigend und ein Buch mit sieben Siegeln. Aber keine Sorge, du bist nicht allein! Ein paar Tipps und schon überlebst du deinen Alltag als Ersti.

Zunächst sollte dir klar werden, dass eine Immatrikulation ein neuer Lebensabschnitt ist, und so ganz blauäugig solltest du diesen nicht starten. Du bist nicht mehr in deiner gewohnten Umgebung und sitzt nicht mehr mit deinen Klassenkameraden in einem Klassenzimmer. Der Prof wird dich auch niemals so gut kennen wie deine Lehrer es taten. Mit diesen Tipps kommst du mit den neuen Anforderungen und Veränderungen klar!

Organisation

Eine gute Organisation im Vorfeld ist bereits die halbe Miete. Falls du dich beispielsweise auf dem Campus nicht auskennst, besuch die Hochschule einfach ein paar Tage vorher und verschaffe dir einen Überblick. So rennst du am ersten Tag nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend. Vielleicht ziehst du auch aus einer anderen Stadt nach Offenburg und möchtest wissen, was du hier alles machen kannst? Hier ist ein interessanter Beitrag

Studieren kommt aus dem lateinischen studere und bedeutet„sich um etwas bemühen, etwas eifrig betreiben, sich wissenschaftlich beschäftigen“. Im Studium merkt man schnell, dass der Begriff seinem Ursprung gerecht wird und du dich wirklich bemühen musst. Hab also keine Angst Fragen zu stellen und dich selbst zu informieren. Kein Lehrer wird dich im Studium ständig an irgendwelche Abgaben erinnern. Gut, ich gebe zu, dass stimmt nur teilweise: Im ersten Semester bist du automatisch zu den Klausuren angemeldet. Auch wenn es öde klingt: Schau in deine StuPO und dein Modulhandbuch. Mir wäre eine Menge an Stress erspart geblieben, wenn ich es vorher gründlicher getan hätte. Beispielsweise kannst du dort nachlesen, wie viel Zeitaufwand für jedes Modul vorgesehen ist.

Abgesehen vom Modulhandbuch kannst du dir auch von den jeweiligen ECTS herleiten, wie viel Zeit du für die Module lernen solltest. Im ersten Semester hast du folgende Veranstaltungen: Informatik I, Wahrnehmen und Darstellen, Grundlagen Betriebswirtschaft, Medientechnologie I. Achte hierbei darauf, dass die Module nicht nur aus einer einzelnen Veranstaltung bestehen. Wahrnehmen und Darstellen besteht zum Beispiel aus: Mediengestaltung, Gestaltungslehre und Darstellungstechniken, Studio Computergrafik, Filmanalyse. Dementsprechend sind hier auch die meisten ECTS mit 9 zu erreichen. Aufpassen solltest du aber auf jeden Fall in Informatik und Medientechnik. Gehe hier definitiv in die Tutorien und Übungen! Da in den meisten Veranstaltungen keine Anwesenheitspflicht besteht, gehen viele Studenten nicht hin und verpassen dabei oft wichtige Dinge. Klar es gibt Skripte, und das Meiste wird online gestellt. Aber als ein alter Hase kann ich dir sagen, dass diese die Vorlesungen oft nicht ersetzten.

Semester Opening

Du solltest die Macht der Einführungsveranstaltungen nicht unterschätzen! Im Brückenkurs kannst du zum Beispiel bereits Kontakte knüpfen. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass sich die zwei Wochen im Brückenkurs definitiv gelohnt haben! Zwar wurde ich in Mathematik nicht wirklich schlauer, aber ich konnte bereits Kommilitonen aus meinem Studiengang kennen lernen und Freundschaften schließen. Glaub mir, es ist wirklich eine Erleichterung, wenn man dann am ersten Tag nicht vollkommen alleine ist. Außerdem bekommst du in deinen ersten Wochen als Erstsemester immer einen Mentor zu Seite gestellt. Wenn dich etwas beschäftigt oder etwas unklar ist, zögere nicht deinen Mentor zu fragen!

Abgesehen vom Alltag auf dem Campus gibt es natürlich auch die zahlreichen Studentenpartys. In der Regeln feiern Studenten unter der Woche, und in Offenburg ist das meistens Donnerstags. Keine Sorge, als Ersti hat man den Freitag sogar oft frei. In den höheren Semester sitzt man dann auch mal nach einer durchgefeierten Nacht morgens um 8 Uhr in einer Vorlesung und verflucht das Leben. Wo und wann die Partys stattfinden, siehst du zum Beispiel an den Plakaten, die den Campus schmücken. Ansonsten kannst du dich auch bei der AStA erkundigen, dort gibt es auch meistens Freikarten zu den Veranstaltungen. Empfehlen würde ich dir das Semester Opening und natürlich die Erstsemester Party, beide finden im E1 statt. Der Club ist vom Studentenwohnheim auch relativ gut zu Fuß zu erreichen.

So erinnern sich andere Studenten an ihr erstes Semester:

Wenn man Informatik schafft, hat man sein halbes Studium geschafft.

Auch wenn die Vorlesungen manchmal unnötig erschienen, haben sie etwas gebracht.

An die Partys erinnere ich mich gern zurück, zumindest den Teil den ich noch weiß.

Das erste Semester ging viel zu schnell vorbei.

Fremdsprache: Studium.

StuPo, Modulhandbuch, AStA .. Ein Studium ist ja schön und gut, aber was sollen diese ganzen Fremdwörter? Erstsemester sind auch oft von den neuen Begriffen im Studentenalltag überfordert, die es im Schulalltag vorher nicht gab. Hier ein paar Erläuterungen:

STuPO: Dabei handelt es sich um die Studien- und Prüfungsordnung. Hier steht so ziemlich der gesamte Ablauf deines Studiums drin und Fragen können bereits im Vorfeld geklärt werden. Schau einfach in die aktuelle StuPo rein.

AStA: Abkürzung für „Allgemeiner Studierendenausschuss“. Setzt sich für die Belange der Studentenschaft ein und vertritt diese nach außen.

Bafög: Abkürzung für „Bundesausbildungsförderungsgesetz“. Gemeint ist damit die finanzielle Förderung, zu der viele Studierende berechtigt sind. Der Höchstsatz liegt momentan bei 735€. Der Antrag ist zwar mit viel lästigem Papierkram verbunden, es lohnt sich aber! Unter BAföG kannst du dich zu diesem Thema erkundigen. 

Blockveranstaltungen: Diese finden in einem begrenzten Zeitraum, meist ein ganzes Wochenende oder an mehreren Einzelterminen statt. Der Stoff wird in Rekordgeschwindigkeit durchgepaukt und man versucht dabei unter Umständen sogar etwas zu lernen.

ECTS: Kurzform für „European Credit Transfer and Accumulation System“. Sorgt dafür, dass Studienleistungen international einheitlich vergleich- und umrechenbar sind. Sieh es als die Goldmünzen, welche du bei Mario sammelst. Du brauchst eine bestimmte Anzahl an ECTS, um zunächst das Grundstudium und auch später deinen Abschluss zu schaffen.

Matrikelnummer: Wer nach der Immatrikulation seinen Studierendenausweis erhält, findet darauf auch seine entsprechende Matrikelnummer. Diese mehrstellige, individuelle Zahlenkombination dient der Identifikation.

Modul: Bachelor- und Master- Studiengänge sind allesamt modularisiert, d.h. sie setzen sich aus verschiedenen Modulen (Vorlesungen, Labore, Seminare) zusammen. Beispielsweise kann ein Modul aus einer Vorlesung und dem dazugehörigen Labor bestehen. In deinem Modulhandbuch sind alle Module deines Studiengangs aufgelistet.

Rabatte: Melde dich umgehend nach deiner Immatrikulation bei Unidays an! Du wirst es nicht bereuen. 

Regelstudienzeit: Eine Anzahl an Semestern, wann du dein Studium beendet haben solltest. Keine Sorge, die meisten scheitern daran und machen ein bis zwei Semester mehr. Achte am besten weniger auf die Zahlen und genieße das Studium.

Fazit

Das erste Semester geht gefühlt am schnellsten von allen Semestern rum. Schon sitzt man auf dem Campus im zweiten Semester und betrachtet bereits die neuen Erstis. Das Studentenleben ist eine Zeit, die niemals wieder zurückkehren wird. Also mach das Beste daraus! Lern fleißig, aber lebe auch und feiere ausgiebig. Denk einfach immer daran wie schön es sein wird, wenn du mit 70 noch auf der Veranda sitzt und dich gerne an dein Studentenleben zurück erinnerst!

Quellen

Textquellen:

https://www.wissen.de/wortherkunft/studieren

Bildquellen:

Titelbild – Unsplash

Abb.2 – Pixabay

Abb. 1 & 3 – Webseite der Hochschule Offenburg