Studium

Medienpraxis – Die Lehre von Bild und Ton

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Medienpraxis – Die Lehre von Bild und Ton

Würde mich jemand fragen welches Modul mir im Grundstudium am meisten Spaß bereitet hat, wäre meine Antwort mit Sicherheit „Medienpraxis“. Du fragst dich jetzt wahrscheinlich wieso und warum meine Wahl ausgerechnet auf dieses Modul fällt? Dann solltest du hier weiterlesen.

Zwei Veranstaltungen – ein Modul

Im zweiten Semester des Studienganges „Medien und Informationswesen“ begegnest du dem Modul „Medienpraxis“. Dieses besteht in erster Linie aus zwei Veranstaltungen. Zum einen besuchst du die Vorlesung „Audiogestaltung“, welche von Prof. Dr. Hans-Ulrich Werner gehalten wird. Zum anderen hast du das Labor „Studio Audio & Video“, welches aus dem Audio- und Videolabor besteht, und von mehreren Assistenten betreut wird.

Zu Beginn des Semesters kannst du dich in eine von drei Gruppen eintragen. Die Gruppeneinteilung entscheidet darüber, welche Veranstaltung du zuerst besuchen wirst. Aufgeteilt ist das Ganze in eine Vorlesung, ein Audio- und ein Videolabor. Damit du auch alle Veranstaltungen besuchen kannst, werden die Gruppen alle vier Wochen rotiert.

Die Vorlesung zum Hören

In dieser Vorlesung erhältst du eine Einführung in die Welt des Klangs. Dort lernst du audiogestalterische Prinzipien kennen, die du im späteren Verlauf des Moduls umsetzen wirst. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass Professor Werner gerne mal in einen längeren Monolog verfällt und leicht abschweift. Das ist jedoch nur halb so schlimm, denn inhaltlich erfährst du trotzdem Einiges. Die Vorlesung findet in einer lockeren Atmosphäre, meist in kleiner Runde statt. Kurzum, hier wird über verschiedene Themen aus der Audiowelt diskutiert.

In der kleinen Gruppe realisierst du außerdem einen kleinen Radiobeitrag. Bei diesem kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. An dieser Stelle schon mal ein kleiner Tipp. Suche ein einfaches umzusetzendes Thema aus, denn die gesparte Zeit benötigst du bei deinen anderen anstehenden Projekten. Zusätzlich zu dem Ganzen muss jeder Student ein kurzes Essay verfassen. Inhalt dieses Essays wird ein wissenschaftlicher Text von Dip. Ing. (BA) Markus Moser sein, den du auf ein selbst ausgewähltes Thema anwenden musst.

Unser satirischer Radiobeitrag

Was wäre ein Film ohne den Ton?

Eine Pflichtveranstaltung ist das Audiolabor, welches du besuchen musst. Hier bekommst du eine Einführung in das Programm „Pro Tools“, dieses ist eine professionelle Audiobearbeitungs-Software von Avid. Aufgabe wird sein, einen Kurzfilm, mit Hilfe eines Partners, zu vertonen. Das Vertonen läuft folgendermaßen ab:

  • Ihr bekommt einen kleinen Ausschnitt eines Kurzfilmes
  • Ihr sucht nach passendem Sound, bis für das kleinste Detail, in der Soundbibliothek von Pro Tools.
  • Und fügt diese mit dem Bearbeitungsprogamm hinzu.

So simuliert ihr zum Beispiel das Quietschen der Autoräder bei einer Vollbremsung oder das Rauschen in den Bäumen. Das Audiolabor zeigt dir wie facettenreich eine Vertonung sein kann und was für ein Aufwand dahintersteckt.

Hier werden Filme mit Tönen und Geräuschen unterlegt

Werde zum Filmemacher

Zum Schluss möchte ich dir den dritten Part dieses Modules vorstellen. Hier werden dir verschiedene Techniken zur Aufnahme mit einer Videokamera beigebracht. Die Arbeit mit Ton und Licht ist ebenfalls Bestandteil der Veranstaltung. Zudem werden alle mit der Ausrüstung vertraut gemacht, mit der später die Filme realisiert werden. Auch hier schließt du dich mit mehreren Kommilitonen wieder zu einer Gruppe zusammen. Am Anfang der Veranstaltung lernt ihr die Basics zur korrekten Kamerapositionierung, zu Montagetechniken und zur Wirkungsweise von Licht kennen.

Die Gruppen werden insgesamt zweimal losgeschickt, um die verschiedenen Techniken in der Praxis zu testen. Was genau ihr da filmt, ist euch überlassen. Nach den Aufnahmen müsst ihr diese im Videolabor mithilfe der Videobearbeitungs-Software „Adobe Premiere“ bearbeiten. Ist das erledigt und euer kleiner Film fertig, schaut ihr diesen gemeinsam mit einem Assistenten an. Die Tipps und Verbesserungsvorschläge, die ihr dabei erhaltet, werden euch für den letzten Teil der Veranstaltung sehr nützlich sein.

Aufnahmen aus dem Auto
Hier werden die Filme geschnitten

Denn zum Schluss müsst ihr noch einen Kurzfilm drehen. Zwar ist die Rahmenhandlung bereits im Groben vorgegeben, doch wie diese Geschichte erzählt wird, entscheidet letztlich ihr. Dieser Film ist ebenfalls ein Leistungsnachweis für das Modul „Medienpraxis“. Am Ende des Semesters werden alle Kurzfilme in D001, dem großen Saal im D-Gebäude, auf einer großen Leinwand präsentiert und begutachtet.

Das sagen andere Studierende zu dem Modul

Fazit

Doch warum ist das jetzt eines meiner liebsten Module? Ganz einfach, weil es Spaß gemacht hat. Ich konnte mich kreativ austoben und habe dabei viele Erfahrungen gesammelt. Du hast schließlich in fast keinem anderen Modul im Grundstudium so viel Freiheit, deine Projekte zu gestalten.

Wichtig ist noch zu sagen, dass ihr den Zeitaufwand hinter jeder Produktion, nicht unterschätzen solltet. Vor allem bei der Erstellung des Kurzfilmes, wenn ihr noch nie einen gedreht habt. Baut deshalb einen Puffer in eure Planung ein. Dennoch ist es eine geniale Erfahrung und ein großartiges Gefühl seinen eigenen ersten Film auf großer Leinwand betrachten zu können.

Hier ist noch ein Filmprojekt von anderen Studierenden.

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Alle Fakten zum Modul Medienpraxis

Medienpraxis: Prof. Dr. Hans-Ulrich Werner

Veranstaltungen: Audiogestaltung, Studio Audio & Video
Empfohlenes Semester: zweites Semester

Empfohlene Vorkenntnisse: Erfahrungen mit audiovisueller Software und Technologie hilfreich

Lehrform: Vorlesung/Labor
Lernziele: Theorie und Praxis audiovisueller Gestaltung kennenlernen; Klang- und Bildkonzeption in Wechselwirkung entwickeln; Grundlage von Audiointegration in allen Medienformen anwenden.

Dauer: 1 Semester
SWS: 4.0
Aufwand: Lehrveranstaltung: 60 h + Selbststudium/Gruppenarbeit:90 h = Workload: 150 h
ECTS: 5.0

Verwendbarkeit: Bachelor MI, Grundstudium

Modulhandbuch Medienpraxis

Quellen

Modulhandbuch

Medienquellen
  • https://pixabay.com/de/photos/filmrolle/
  • eigene Aufnahmen
  • Eigener Radiobeitrag