Studium

Selbständigkeit neben dem Studium

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Selbständigkeit neben dem Studium

Das Set ist aufgebaut, der Darsteller ist bereit, das Licht steht, Ton läuft, Kamera läuft und Action. Ob Filmemacher, Fotograf, Grafikdesigner oder Webentwickler, jeder hat seine Talente, die er während oder auch neben seinem Studium anwendet. Nicht selten steckt man dafür einiges an Zeit in seine Arbeit. Klar, man macht es ja schließlich, weil es einem Spaß macht und man für das beste Ergebnis auch mal gerne bis tief in die Nacht arbeitet.
Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt oder auch dem Gefallen, den man für Familie, Freunde oder Bekannte macht, gibt es oftmals ein kleines Dankeschön in Form von Geld. Die gelungene Arbeit spricht sich meist schnell herum und es kommen mehr und mehr Anfragen. Darunter sollte sich hoffentlich keine vom Finanzamt befinden. Irgendwann, wenn der Nervenkitzel zu groß wird, kommt dann die Idee: Warum mache ich mich nicht während des Studiums selbstständig?

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Dieser Gedanke kam zwei Studienkolleginnen und mir nach unserem Praxissemester. Wir waren in verschiedenen Filmproduktionen tätig, als wir zu der Erkenntnis kamen, dass dies die richtige Richtung für uns ist. Wir beschlossen gemeinsam eine eigene Firma zu gründen. So wurde die Silberhorn Film GbR geboren; und damit waren wir kein Einzelfall. Viele Freunde  und Studienkollegen hatten es uns gleichgemacht: Pixelmaniac Production (verantwortlich für die Bilder, die in diesem Beitrag zu sehen sind), Timo Erlenwein und Pavement Graphics, um nur einige zu nennen.

Als Student hat man durch die Selbständigkeit die Chance Referenzen während des Studiums für spätere Bewerbungen zu sammeln und sich dadurch vielleicht auch einen Nebenjob zu sparen. Bestenfalls kann man sich eine gute Grundlage für die eigene Firma nach der Studienzeit schaffen. Bevor es aber richtig losgeht, muss einiges getan und bedacht werden.

Making Of Foto

Wie geht man denn nun am besten vor, wenn man sich selbständig macht oder es zumindest in Betracht zieht? Ein sehr guter erster Schritt ist es, sich an der Hochschule schlau zu machen. Hier gibt es des Öfteren Vorträge zur Existenzgründung oder man wendet sich direkt an das Gründerbüro im A-Gebäude. Hier erhält man hilfreiche Informationen und eine gute erste Beratung für die eigene Selbständigkeit.

Zuvor sollte man sich noch die ein oder andere Überlegung anstellen. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich nicht nur alleine selbständig zu machen, sondern auch mit einer weiteren oder mehreren Personen eine Firma beziehungsweise eine Gesellschaft zu gründen. Wenn man sich mit anderen zusammenschließen möchte, macht eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) für den Anfang am meisten Sinn. Zwar haftet man hier mit seinem Privatvermögen, aber man kann die GbR, im Gegensatz zu einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Stammkapital 25.000 € + Gründungskosten), mit geringerem Aufwand anmelden. Es gibt außerdem noch die UG (Unternehmergesellschaft: Stammkapital 1 € + Gründungskosten), bei der man ebenfalls wie bei der GmbH nur mit dem Gesellschaftsvermögen haftet. Jedoch hat diese ein sehr schlechtes Image.

Hat man sich nun für eine Rechtsform entschieden, führt der erste Weg auf das örtliche Gewerbeamt. Hier wird das jeweilige Gewerbe angemeldet. Im nächsten Schritt geht es dann zum Finanzamt, der wohl beste Freund eines jeden Unternehmers. Dort erhält man seine Steuernummer und könnte jetzt theoretisch schon seine erste Rechnung stellen.

Wenn man eine Gesellschaft gründet, wäre ein eigenes Firmenkonto von Vorteil. Jeder Partner hat dadurch Einsicht und Zugriff auf die Finanzen. Wenn wir gerade bei den Finanzen sind: Diese sollte man auch immer dokumentieren, das heißt alle Belege, Rechnungen und Dokumente aufbewahren sowie Kosten und Einnahmen z.B. in einer Excel Tabelle gegenüberstellen. So behält man immer den Überblick, ob die Kosten gedeckt sind und wie viel Geld für neue Anschaffungen zur Verfügung steht. Dies wird vor allem wichtig für den Jahresabschluss sowie die monatliche Vorsteueranmeldung (nicht bei Kleinunternehmern). Beides kann man bequem über ElsterOnline abschicken.

All das hört sich zwar zunächst nach viel Papierkram und großem Aufwand an, aber es lohnt sich definitiv. Man lernt viel für das Leben nach dem Studium, sei es wie man mit Kunden umgeht, unter Zeitdruck arbeitet oder Projekte und Finanzen plant.

Alles was man dafür tun muss ist – den Schritt zu wagen.

Weitere Informationen

Vor der Selbständigkeit:

Gründerbüro HS Offenburg
Existenzgründung planen
Gesellschaftsformen

Während der Selbständigkeit:

ElsterOnline
Jahresabschluss

Bildquellen

Bildwerke Pixelmaniac Production

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