Das Studentenleben. Ein nächster großer Schritt in Richtung erwachsen werden. Endlich von zu Hause weg und sein eigener Chef sein. Egal ob du in einer Kleinstadt oder in einer Großstadt studieren willst, das erste Semester bringt einige Herausforderungen mit sich. Was meine eigenen Erfahrungen waren und was du vor diesem Neuanfang wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag am Beispiel von Offenburg und München.
Faktor 1: Wohnungswahnsinn
Dass die Wohnungssuche in einer Großstadt, und speziell in München, schwierig ist dürfte jeder von uns wissen. Wer sich aber trotzdem an die Jahrhundertaufgabe wagt, kann hier mit ein paar Tipps und Tricks fündig werden. Wenn du nur für einen kürzeren Zeitraum in eine Großstadt ziehen möchtest, empfiehlt sich immer, nach Zimmern zu schauen, die in diesem Zeitraum von anderen Studenten zur Verfügung gestellt werden. Dafür gibt es in Facebook ausreichend Gruppen mit sehr vielen Angeboten.
Wer kein Geld für eine Wohnung ausgeben möchte und lieber dafür seine Hilfe anbieten will, kann dies auch versuchen. Zum Beispiel Kinderbetreuung. Dazu solltest du aber sozial engagiert sein. Das Studentenwerk München hat in seinen Wohnanlagen in der Stadt und Umgebung knapp 11.000 Zimmer zur Verfügung. Diese kosten im Schnitt ca. 292€. Die Wartezeit für ein Zimmer kann hier aber unter Umständen mehrere Semester betragen.
Als ich mich für ein Praktikum in München entschied musste ich all diese Schritte durchgehen, um den Umzug vorzubereiten und mich für die kommende Zeit zu wappnen. Ich habe bei vielen Personen über Facebook nach Zimmern angefragt und die Gruppen in den sozialen Netzwerken etwa alle 30 Minuten aktualisiert, um ja kein Angebot zu verpassen. Am Ende bin ich jedoch über ein gängiges Immobilienportal fündig geworden. Ein Studentenwohnheim der AWO München. Die Einrichtung würde ich dir empfehlen, wenn du dir zu 100% sicher bist, dass du nichts mehr Besseres findest. Meine Möbel musste ich von zu Hause mitbringen, die Dusche und Küche wurde sich mit fünfzehn anderen Bewohnern geteilt und das Zimmer und Bad sahen aus wie im Krankenhaus. Die Wohnungssuche in einer Kleinstadt gestaltet sich natürlich in den meisten Fällen deutlich einfacher. Erstens sind hier weniger Studenten und zweitens hat man hier nicht die unverschämt hohen Mietpreise. Der Preis pro Quadratmeter liegt in München momentan bei ca. 17,90€. Der Preis pro Quadratmeter in Offenburg hingegen momentan bei ca. 8,50€. Ich habe insgesamt 14 deutsche Großstädte miteinander verglichen. Der durchschnittliche Mietpreis in den Metropolen liegt deutschlandweit pro Quadratmeter bei etwa 10,20€.
Studenten aus höheren Semestern fragen (bei Praktikum)
Wohnungen persönlich besichtigen
In Zeitungen nach Anzeigen schauen (ältere Leute sind eher hier aktiv)
Bei einem Praktikum die Firma fragen, ob die einen kennen der einen kennt der einen kennt
Faktor 2: Fortbewegung
Wenn du dann den Wohnungswahnsinn überstanden hast und glücklich angekommen bist, brauchst du natürlich auch die Möglichkeit dich fortzubewegen. In jeder Stadt bietet es sich an mit dem Fahrrad zu fahren. Ein Fahrrad zu bekommen, das deinen Ansprüchen entspricht und nicht zu viel Geld kostet, gestaltet sich aber schwieriger. Natürlich kannst du erstmal die Facebook-Gruppen durchstöbern, Verkaufsportale benutzen und dich bei Freunden erkundigen. In München kannst du es aber auch gleich im Studentenwohnheim versuchen, dort wird regelmäßig der Fahrradkeller ausgemistet und die Bikes für kleines Geld verkauft. In Offenburg gibt es dafür einmal im Jahr die Fahrradversteigerung am Bahnhof. Das Prinzip ist das Gleiche. Die Fahrräder die am Bahnhof länger als ein halbes Jahr stehen werden dort angeboten. Da kannst du schon das ein oder andere Schnäppchen erwischen.
Wenn du kein Fahrrad hast und auch keines willst, kannst du natürlich auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. In München gibt es von der MVV unterschiedliche Tarife für Studenten und Praktikanten, aber auch für Auszubildende. Die Kosten dafür liegen dann zwischen 38,60€ und 41,40€, wenn du dich innerhalb von einem Ring bewegst. In Offenburg kannst du über die TGO ebenfalls Studententarife nutzen, die Kosten pro Monat betragen 36,50€. Die Preise in München sind natürlich teurer, dafür hast du dort aber auch mehrere Transportmittel wie S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus. Diese fahren auch meist im Zehnminutentakt. In Offenburg hast du für den Preis nur den Bus auf den du in manchen Stadtteilen auch mal gut eine Stunde warten musst.
Faktor 3: Feiern
Selbstverständlich gehört zum Studentenleben auch das Feiern dazu. Zu Beginn eines neuen Semesters finden meist wöchentlich Partys statt. Hier kannst du dir dank verschiedener Aktionen einiges an Geld sparen. Dass es in einer Großstadt mehr Clubs gibt ist klar, aber auch in einer Kleinstadt hast du als Student die Möglichkeit ordentlich abzufeiern. Die Erstsemesterpartys und Semesteropeningpartys sind super Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen. Mein absoluter Lieblingsladen in München ist das Killians, ein Irish Pub mit super Stimmung, tollem Essen und angemessenen Preisen. Wer für kleines Geld feiern gehen will und nicht auf Schickimicki steht, sollte mit dem Willenlos ganz gut bedient sein. In Offenburg gefallen mir die Bars „Gecko“ und „Square“ sehr gut. Jeden Dienstag sind dort Aktionen wie Quiznacht oder Cocktailwürfeln.
Abschließende Worte:
Mittlerweile konnte ich in beiden Städten meine Erfahrungen sammeln. Jede Stadt hat seine Vor- und Nachteile. Ich habe mich in München unterm Strich richtig wohlgefühlt, war sehr oft feiern, konnte einige neue Leute kennenlernen und dank des schönen Wohnheims – nicht – auch internationale Bekanntschaften machen. Du bist dir unsicher wo du hinziehen willst? Ich bin mir sicher, du wirst dich in beiden Städtetypen wohlfühlen. Das wichtigste ist immer die richtigen Leute bei sich zu haben, wenn das geschafft ist, kannst du überall ein glückliches Studentenleben führen.
