Studentenleben

Wenn Stress krank macht – Psychosomatik

Gestresster Student an einem MacBook
Studentenleben

Wenn Stress krank macht – Psychosomatik

Wirkt sich Stress auf die körperliche Gesundheit aus spricht man von einer psychosomatischen Reaktion. Der Begriff setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „psyché“ (Seele) und „soma“ (Körper) zusammen und beschreibt die Wechselwirkungen von Körper und Geist. Die Geschichte der Psychosomatik reicht bis zu den Anfängen der Medizin im alten Griechenland zurück, jedoch ist sie erst seit einigen Jahren durch den Anstieg von stressbedingten Erkrankungen wieder in den Fokus der Allgemeinmedizin gerutscht.

Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein.

Sprüche 17:22, Elberfelder Bibel

Redewendungen wie „das schlägt mir auf den Magen“ oder „das stößt mir sauer auf“ beschreiben psychosomatische Reaktionen auf Stresssituationen, denen wir uns tagtäglich stellen müssen. Um dem Körper zu signalisieren, dass die Psyche belastet ist, sendet diese Reize, welche sich zum Beispiel in Form von Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Herzrasen bemerkbar machen. Diese Symptome werden meist von Betroffenen nicht mit psychischen Problemen in Verbindung gebracht. Vom Arzt gestellte Diagnosen zeigen keine körperlichen Ursachen, was wiederum zu Stress und somit zu weiteren psychosomatischen Reaktionen führt – ein Teufelskreis.

Was hilft Betroffenen?

Psychosomatische Reaktionen sind Warnsignale der Psyche, die ernstgenommen werden müssen. Wichtig ist zu erkennen, wann und in welcher Situation Beschwerden auftreten und in welchen Situationen diese sich lindern. Bei stärkeren Reaktionen, wie zum Beispiel bei einer Panikattacke, helfen Entspannungstechniken. Eine der bekanntesten Entspannungstechniken ist die progressive Muskelentspannung – hier findet ihr ein Video, welches euch durch die Entspannung leitet.

Der häufigste Faktor für psychische und psychosomatische Erkrankungen ist der Faktor Arbeitsstress.

Prof. Dr. Stephan Zipfel, Universitätsklinikum Tübingen

Sport, insbesondere Yoga, sorgt für einen körperlichen Ausgleich, wirkt stresslindernd und wird von Psychotherapeuten empfohlen. Tagebücher oder eine vertraute Person, mit der man über die Sorgen und Probleme reden kann, helfen dabei, Stressfaktoren zu lösen. Bei schlimmeren Fällen sollte natürlich ein Psychotherapeut hinzugezogen werden. Wie ihr den richtigen Therapeuten überhaupt findet könnt ihr in diesem Newsroom-Artikel erfahren.

Tipps gegen Stress

Führt eine To-Do-Liste
Wer seinen Alltag strukturiert und durchplant umgeht unnötige Stressfaktoren. Eine To-Do-Liste kann dabei helfen den Überblick zu behalten.

Entspannt euch
Meditation und bewusste Zeit der Ruhe hilft dem Körper herunterzufahren und neue Energie zu tanken.

Gesunde Ernährung
Nur ein gut versorgter Körper kann mit erhöhter Stressbelastung auch angemessen umgehen. Reichlich Obst und Gemüse versorgen uns mit Energie.

Raus mit der Sprache!
Egal ob per Tagebuch oder im Gespräch: Der Stress muss raus. Damit können Stressfaktoren objektiv gesehen und verarbeitet werden.

Meditierender Mönch im Wald
Meditierender Mönch im Wald

Was kann ich tun, um trotz Stress gesund zu bleiben?

Psychologischer Stress ist keine Schwäche, sondern (leider) ganz normal. Jeder Mensch kämpft mit Alltagsproblemen und jeder Mensch muss diese Probleme bewältigen. Über seine Probleme zu reden, egal ob unter Freunden, beim Seelsorger oder mit den Eltern, ist bereits der erste Schritt in die richtige Richtung. In den meisten Fällen hilft man nicht nur sich selbst, sondern öffnet auch Türen für andere, die auch mit dem Alltagsstress zu kämpfen haben und darüber reden wollen. Viele Betroffene schaffen es leider nicht über ihre Probleme zu reden. Solltet ihr merken, dass ein Kommilitone oder ein Freund unter Stress leidet und sich isoliert, kann ein Gespräch helfen. Das Leben ist zu kurz um sich nur schlecht zu fühlen.