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Die Angst etwas zu verpassen: Wie Social Media FOMO verstärkt

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Die Angst etwas zu verpassen: Wie Social Media FOMO verstärkt

Eine Freundin macht ihr Auslandssemester auf Bali, ein Kommilitone ist mal wieder lecker essen und der Rest deiner Freunde ist ausgelassen im neuen Club feiern. Und du? Du sitzt Freitag abends im Bett, mit deiner Tüte Chips, scrollst durch Instagram und bekommst dabei ein schlechtes Gefühl, obwohl du gerade noch zufrieden warst. Dies kann ein Zeichen für FOMO sein. Warum Social Media dieses Gefühl oft noch verstärkt und warum dies krankhaft werden kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist FOMO?

FOMO (Fear of Missing out) ist die Angst etwas zu verpassen. Diese Angst entsteht oft durch die ständige Nutzung von sozialen Medien und führt zu dem Gefühl, ein bedeutendes Erlebnis zu verpassen und zu einem dauerhaften Vergleich des eigenen Lebens mit Anderen.

FOMO ist kein neues Phänomen und existierte schon lange vor der Verbreitung von sozialen Medien. Allerdings kann die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones, Tablets und Co. sowie das Teilen jedes Aspektes des eigenen Lebens den Druck erhöhen, überall dabei sein zu müssen und etwas Spannendes zu erleben.

Auslöser für FOMO

Insbesondere soziale Medien sind ein bedeutender Auslöser für FOMO. Durch den ständigen Konsum von Videos und Fotos auf dem Smartphone, die ein perfektes Leben zu vermitteln scheinen, können verschiedene Gefühle beim Nutzer ausgelöst werden.

Aktivitäten von Freunden

Die Freunde unternehmen mal wieder viel Spannenderes als du selbst und du bekommt das Gefühl, ausgegrenzt oder nicht gemocht zu werden. Und das, obwohl es vielleicht nicht der Fall ist, fühlst du dich schnell schlecht, nicht bei deinen Freunden zu sein.

Zu viele Wahlmöglichkeiten

Aber nicht nur Freunde lösen FOMO aus, sondern auch die schier unendlichen Möglichkeiten das eigene Leben zu gestalten. Zu viele Wahlmöglichkeiten können überfordernd sein und lassen die eigene Wahl oft kritisch hinterfragen. Hätte ich doch etwas anderes studieren sollen? Vielleicht wäre die Party doch ganz cool gewesen? Diese Fragen gehen vor allem durch den Kopf, sobald man auf Social Media die Erfahrungen von anderen sieht, sei es von Freunden oder Influencern.

Auf dem Laufenden bleiben

Ausgelöst werden kann FOMO auch durch den Drang immer auf dem Laufenden bleiben zu wollen. Durch das Smartphone ist eine ständige Nachrichtenwelle jederzeit zugänglich, doch egal wie viel Zeit man auf Social Media oder in seinen Nachrichten verbringt, ist es nicht möglich dauerhaft up to date zu sein.









Auswirkungen von FOMO

Die Auswirkungen von FOMO können vielfältig sein und den Alltag stark beeinflussen. Die Angst etwas zu verpassen führt vor allem dazu, ständig nach Neuigkeiten auf dem Smartphone zu schauen. So sind häufige Probleme Überforderung und Stress durch permanentes Nachsehen. Zudem können Menschen mit FOMO nicht den Moment genießen, da sie ständig darüber nachdenken was sie stattdessen Besseres machen könnten. Das bedeutet enormen Stress für Körper und Seele und kann Probleme im beruflichen und privaten Alltag mit sich bringen.

Körperliche Auswirkungen

FOMO-Opfer berichten unter anderem von Symptomen wie Dauerstress, Nervosität, Angst, Panikattacken, Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Schlafproblemen und auch Konzentrationsstörungen. Die Leiterin der US-amerikanischen Huffington Post bezeichnet sich selbst als erste FOMO-Betroffene und berichtet zudem von Juckreiz, Schweißausbrüchen, innerer Unruhe und dem zwanghaften Aktualisieren ihres Twitter-Feeds.

Psychische Auswirkungen

Durch den Vergleich mit dem Leben von Freunden und Fremden, kann das eigene Leben langweilig erscheinen. Das führt dazu das Neid aufkommt und das eigene Selbstwertgefühl sinkt. Obwohl bekannt ist, dass auf sozialen Medien hauptsächlich die positiven und schönen Seiten des Alltags präsentiert werden und die Menschen nur das zeigen, was sie wollen, kann dies im schlimmsten Fall bei FOMO-Betroffenen zu Depressionen führen.

Soziale Auswirkungen

Besonders Menschen die sich sozial isoliert fühlen, sind anfälliger bei der Nutzung von Instagram, Twitter, TikTok, Snapchat und BeReal FOMO zu entwickeln. Studien zeigen, dass soziale Plattformen sich destruktiv auswirken können, auch wenn man meinen könnte, die Nutzung biete Chancen für neue Kontakte. Bei einem unzufriedenstellendem Sozialleben empfindet man häufig noch mehr Einsamkeit und Ausgrenzung, wenn andere Nutzer ihr spannendes Sozialleben feiern. So kann der Drang entstehen noch mehr in den sozialen Netzwerken zu verbringen, um sich verbundener zu fühlen. Doch in den seltensten Fällen entstehen so Beziehungen, die echt sind.









Was hat Social Media damit zu tun?

Soziale Medien haben das Phänomen FOMO beschleunigt, indem sie Plattformen zum Angeben schaffen. Dabei stehen Dinge, Ereignisse und das Glück in Konkurrenz miteinander. Die Nutzer vergleichen ihre schönsten Erlebnisse und lassen andere Nutzer sich selbst hinterfragen. So postet niemand den langweiligen Büroalltag, die unerledigte Hausarbeit oder schlechte Noten. Stattdessen werden lustige Videos auf TikTok, das perfekte Foto aus dem Sommerurlaub auf Instagram und persönliche Erfolge auf der Karriereplattform LinkedIn geteilt. Um auf den Sozialen Medien gesehen zu werden, versieht der Nutzer das alles mit den passenden Hashtags, um auch von Fremden validiert zu werden: #dayofmylife, #lovemylife, #happy, #goodvibesonly und viele mehr.

Durch die Aktualität und Relevanz des Themas wird immer mehr Forschung zu dem Thema FOMO durchgeführt. Dadurch wird immer klarer wie FOMO sich auf unser Leben und unsere Social-Media-Nutzung auswirkt.

  • Soziale Medien sind sowohl eine Ursache als auch eine Wirkung von FOMO.
  • Fear of Missing out geht über das Alter und Geschlecht hinaus.
  • Eine geringere Lebenszufriedenheit wird mit FOMO in Verbindung gebracht.

Selbst Stars, deren Leben wir als besonders spannend ansehen, können FOMO bekommen. So hat die Schauspielerin Vanessa Hudgens während des Coachella Festivals gepostet: „The Coachella FOMO is real“. Aber nicht nur Stars verwenden den Begriff, denn dieser wird immer häufiger in den normalen Sprachgebrauch aufgegriffen, so kann auch ein Hund plötzlich FOMO auf TikTok haben und das, obwohl er keine sozialen Medien bedienen kann.

Vanessa Hudgens auf Instagram
Hund hat FOMO

Weitere Beispiele für FOMO in den sozialen Medien:

Doch welche Social Media Plattformen tragen das höchste Risiko für FOMO? Tatsächlich löst Facebook am häufigsten FOMO aus. Durch die vielen Nutzer gilt Facebook wie Studien zeigen mit 72% als einer der Hauptauslöser für FOMO. Instagram, Twitter und Pinterest liegen weit hinter Facebook und das obwohl mittlerweile mehr Nutzer auf den Plattformen Instagram und TikTok unterwegs sind als noch vor einigen Jahren.
Themen die dabei vor allem FOMO auslösen sind Reisen, Feierlichkeiten und Essen. Also genau das was du wahrscheinlich auch mit anderen teilen würdest.

Was tun bei FOMO?

Gegen FOMO kann einiges unternommen werden, die effektivste Methode ist dabei allerdings einfach mal das Smartphone beiseitezulegen und den Moment bewusst ohne Soziale Medien zu verbringen. Dies bezeichnet man auch als JOMO (Joy of Missing Out). Die Gegenbewegung steht dafür etwas bewusst zu verpassen und Zeit für sich zu nehmen. Um dem Druck zu entgehen sich ständig zu Vergleichen, kannst du meditieren, ein Buch lesen und vieles mehr.

Entspannen mithilfe von JOMO

Tipp: Im Beitrag FOMO von Leo Sparenberg erfährst du wie du FOMO erkennst und was du konkret dagegen tun kannst, um es wieder loszuwerden.