Der Wunsch nach einem normalen Leben, uneingeschränkten Reisen und vor allem nach Bewegungsfreiraum verstärkt sich zunehmend. Gerade jetzt, wo der Sommer vor der Tür steht. Wer hätte bis vor einem Jahr gedacht, dass sich der Wocheneinkauf als absolutes Highlight entpuppt und Spazieren das Lieblingshobby der jungen Generation wird? Während sich die einen damit zufriedengeben, wächst in anderen die Sehnsucht nach einem sinnvollen Zeitvertreib und führt letztlich zur Frage: Was fange ich mit meiner Freizeit an? Und das alles im Umkreis von 15 Kilometern.

Dem Alltagstrott entkommen – mein Selbstexperiment

Das Gefühl nichts Neues zu erleben, die vermeintlich schönste Zeit des Lebens einfach zu verpassen. Auf Netflix bereits alle Serien und Filme durchgeschaut und selbst die neuste Podcastfolge schon angehört. Kommen dir diese Gedanken bekannt vor?
Nach ein wenig Überlegung, bin ich zu dem Entschluss gekommen, daran etwas zu ändern – raus aus dem Alltagstrott rein ins Abenteuer! So habe ich mich selbst der Herausforderung gestellt und einen Monat lang jedes Wochenende ein neues Ziel im Radius von 15 Kilometern um meinen Wohnort ausgesucht. Als ich mein Selbstexperiment gestartet habe, ist mir aufgefallen, dass ich mich in meiner eigenen Heimat teilweise schlechter auskannte als manch ein*e Tourist*in. Falls dir das auch so geht, habe ich dir in diesem Artikel meine Tipps und Tricks aufgelistet. 

#wirbleibenzuhause oder zumindest in der Nähe

„Alles wird zurückkommen: Feiern, Ausgehen, Spaß ohne Corona-Regeln. Jetzt aber zählt etwas anderes: Achtsamkeit und Zusammenhalt.“

Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Wir sehnen uns immer mehr nach der Zeit zurück, in der Corona ausschließlich als Biermarke bekannt war. Jeder von uns ist dazu angehalten, sich selbst und seine Mitmenschen zu schützen. Direkte Kontakte vermeiden, indem man es sich Zuhause in seinen eignen vier Wänden gemütlich macht. Was im Winter für den ein oder anderen von uns sicherlich noch ganz angenehm war, wird mit den steigenden Temperaturen immer mehr zur Qual. Es gelten weiterhin Kontaktbeschränkungen und Reiseverbote. Auch Freizeitaktivitäten kann man in Zeiten von Corona nicht wie gewohnt nachgehen. Kinos, Restaurants, Museen und Freizeitparks sind geschlossen. Brettspiele und auch Streamingdienste sind zwar ein guter Zeitvertreib, doch glücklich stimmen diese einen auch nicht mehr.

Auch in Zeiten, in denen Corona noch ein Fremdwort war, hat es uns immer in die Ferne gezogen. Viel zu selten unternehmen wir etwas in unserer Heimat. Dabei sollte man es ausnutzen dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen. Was kannst du also in deiner Heimat tun, damit dir die Decke nicht auf den Kopf fällt?

Eingeschränkten Bewegungsradius als Chance nutzen

Eine zeitweise geltende Corona-Maßnahme war die Einschränkung des persönlichen Bewegungsradius von 15 Kilometer rund um den Wohnort. Was für klassische Sofahocker*innen sicherlich eine unvorstellbare Entfernung darstellt, ist für Abenteurer*innen die reinste Einengung.

Fühlst du dich gerade dabei ertappt, dass du nicht weißt, welche Orte der Radius in deiner Umgebung beinhaltet? Herausfinden lässt sich das mit einem Webtool wie beispielsweise CalcMaps. Einfach auf „Radius auf Karte messen“ klicken, deine Adresse eingeben und schon siehst du, wie weit du dich bewegen kannst. Dabei ist ganz egal, ob mit dem Fahrrad, dem Auto, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einfach zu Fuß.

Gewohnheiten hinterfragen

„Manchmal beginnt ein neuer Weg nicht damit, Neues zu entdecken, sondern damit, Altbekanntes mit ganz anderen Augen zu sehen.“

Unbekannt

Der Mensch ist ein absolutes Gewohnheitstier. Beim Einkaufen erwischen wir uns immer wieder dabei, wie wir in den gleichen Supermarkt gehen. Die gleiche Pizzasorte bestellen wir jedes Mal beim Stamm-Italiener. Auch beim Spazieren oder Joggen nehmen wir die altbekannte Route. Also wieso nicht einfach die Krise nutzen, um liebgewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen?  Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, Neues auszuprobieren. Geh beim nächsten Spaziergang doch einfach einmal bewusst in die andere Richtung. Biege an der Ecke, an der du sonst immer links abbiegst, doch einfach einmal rechts ab. Schaue wo dich das hinführt und staune darüber, was du dort Neues entdecken wirst. Ganz nebenbei erweiterst du dein Wissen über deine Umgebung und ihre grenzenlosen Möglichkeiten.

Stadt. Land. Fluss.

Die Natur in der eigenen Wohnumgebung zu erkunden, ist nicht nur eine gute Möglichkeit, den Corona-Reisebeschränkungen, sondern auch dem Alltagstrott zu entkommen. In Deutschland gibt es unzählige Gewässer, Berge und Wälder. Welcher Fluss, Bach oder See befindet sich in deiner Nähe? Nutze dafür doch einfach Google Maps oder entdecke auf Instagram, was in der Nähe deines aktuellen Standorts liegt.

Um neue Orte zu erkunden, kann auch die App Komoot genau das Richtige für dich sein! Dort findest du neben Tipps für spannende Wanderwege oder Fahrradtouren auch Outdoor-Erlebnisse und -Touren in deiner Gegend, die du nach deinen Wünschen anpassen kannst. Die App schlägt Routen und Highlights bei dir um die Ecke vor, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das Besondere an der App ist zudem die Möglichkeit, dass du diese auch als Navigations-System benutzen kannst. Komoot ist vor allem auf kleinen, versteckten Wanderwegen wesentlich verlässlicher als Google Maps. Wie du deine perfekte Wanderung mit Komoot planen kannst, erfährst du in diesem Tutorial.

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Gewässer bieten dir eine optimale Möglichkeit, dich im Sommer abzukühlen. In den nahegelegenen Weinreben oder Bergen hast du die Chance, ein Picknick mit einer wunderschönen Aussicht zu genießen. Einfach einen Rucksack mit den wichtigsten Utensilien und leckerem Proviant für den Tag einpacken und los gehts. Dabei entsteht sicherlich nebenbei auch noch der ein oder andere schöne Erinnerungs-Schnappschuss!

Falls dich die Abenteuerlust nach dem Anblick dieser Bilder packt, kann ich dir zwei Routen empfehlen, die ich mit Komoot geplant habe. Viel Spaß beim Ausprobieren – es lohnt sich!

• Menzenschwander Wasserfälle
• Aussichtspunkt Riesenbühlturm (Schluchsee)

Geocaching – Umgebungssuche per GPS

Fazit

Zu Beginn meines einmonatigen Experiments habe ich es nicht für möglich gehalten, dass es in meiner Heimat noch so vieles zu entdecken gibt. Obwohl ich in dieser Gegend aufgewachsen bin, waren für mich zahlreiche Ecken absolutes Neuland. Am Ende des Tages hatte ich nicht nur das Gefühl etwas Neues gesehen und erlebt zu haben, sondern auch ausgepowert zu sein. Die Welt und Umgebung, die man zu kennen glaubt, steckt definitiv voller Geheimnisse. Meine Heimatkunde kann jetzt immerhin mit dem Wissen von Tourist*innen mithalten. Ich kann euch so ein Selbstexperiment wirklich nur empfehlen. Ganz nebenbei wurde auch der Studierendengeldbeutel geschont!