Studentenleben

Das Leben in einer Wohngemeinschaft – so funktioniert das Zusammenleben garantiert!

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Das Leben in einer Wohngemeinschaft – so funktioniert das Zusammenleben garantiert!

Du hast das Abi in der Tasche und freust dich nun auf die vermutlich beste Zeit deines Lebens – die Studienzeit. Tschüss Hotel Mama und Hallo Wohngemeinschaft! Was darf hierfür nicht fehlen? Genau – Coole Leute, unvergessliche Momente und natürlich etwas Drama. Damit das Ganze nicht ausartet wie bei dem Paradebeispiel der „Berlin Tag und Nacht“-WG, folgen nun Tipps und Erfahrungsberichte aus meiner eigenen WG, wie das Zusammenleben harmonisch und unkompliziert ablaufen kann.

Vorerst – Suche dir eine passende Wohngemeinschaft

Oft steht man unter Zeitdruck, da die Zusage für das Studium meist erst vier Wochen vor Studienbeginn erfolgt. Das heißt, es muss schnellstmöglich eine Unterkunft gefunden werden. Was aber nicht bedeutet, dass man sich für die erstbeste Bleibe entscheiden sollte. Setze dich intensiv mit der Suche nach einer für dich passenden WG auseinander! Plattformen wie wg-gesucht.de, wg-suche.de oder auch spezielle Facebook-Gruppen helfen dir dabei. Studentenwohnheime bieten dir ebenfalls die Möglichkeit in einer Wohngemeinschaft zu leben. Häufig werden im Inserat bereits die Wohnung, die Mitbewohner und das Zusammenwohnen beschrieben. Hier kannst du schon erste Vorentscheidungen treffen. Bewerbe dich lieber auf mehrere WGs, freundlich absagen kannst du immer noch (laut meiner Mitbewohnerin mit selbstgebackenen Keksen). Mache dir für die Besichtigung vorher gründlich darüber Gedanken, was du von deinen zukünftigen Mitbewohnern und über die Wohnung wissen willst. Themen wie Putzpläne, Hobbys aber auch die Frage, wie gut das Internet im Zimmer ist, sind auf jeden Fall angesagt. Insbesondere in Zeiten des homeschoolings. Passt es von beiden Seiten, kann die legendäre Zeit beginnen!

Tipp 1: Versuche Zweck-WGs zu vermeiden, wenn du Lust auf ein aktives Zusammenleben hast. Bei dieser Art von Wohngemeinschaft leben die Bewohner für sich und führen ein eigenständiges WG-Leben.
Tipp 2: Aus Erfahrung empfehle ich dir bei der WG-Größe drauf zu achten, dass nicht mehr als fünf Personen in der WG leben. Zu große Wohngemeinschaften fördern Gruppenbildungen und führen dazu, dass das Verhältnis der Bewohner untereinander eher unpersönlich ist.

Flatastic – ein kostenloses Hilfsmittel, das dich und deine Mitbewohner bei der WG-Organisation unterstützt

Wieso es sich heutzutage noch erschweren und Putzpläne von Hand schreiben? Die App Flatastic hilft euch dabei Putzpläne, Finanzen und fehlende Haushaltsartikel oder auch Lebensmitteleinkäufe zu organisieren. Jedes WG-Mitglied hat einen Account, mit dem er verschiedene Aktionen durchführen kann, wie

  • Nachrichten über die Pinnwand teilen,
  • Artikel auf die Einkaufsliste setzen und streichen,
  • seine Ausgaben für die WG auflisten mit automatischer Aufteilung auf die Mitglieder und
  • seine Putzaufgaben als „erledigt“ markieren.

Am Ende des Monats erfolgt ein Kassensturz, wobei zu sehen ist, wer wem noch Geld schuldet. Selbst unangenehme Erinnerungen an die Wohnungskollegen zum Thema „Putzen“ bleiben einem erspart, da auch dies die App übernimmt.

Schafft gemeinsam Erinnerungen!

„Die schönsten Erlebnisse von heute sind die unvergesslichen Erinnerungen von morgen“

mydays

Dabei denke ich natürlich nicht an Fallschirmsprünge oder romantische Wochenenden in den Tiroler Bergen. Gemeint sind kleine Ausflüge mit der Gang, die sich jeder Student leisten kann. Hierbei kann es sich um Spaziergänge oder Wanderungen in den wunderschönen Reben handeln, die Gengenbach zu bieten hat. Oder aber man verbringt den Tag an einem naheliegenden Park oder See. Unser Favorit für den Sommer – der Baggersee in Niederschopfheim. Hier kommt jeder auf seine Kosten. Für Sportmuffel wie mich bietet der See eine idyllische Landschaft zum Musik hören und chillen. Für sportbegeisterte Menschen, also der Rest meiner WG, eignet sich die Liegewiese als Sportplatz zum Volleyball, Frisbee oder Fußball spielen. Die Abkühlung im See ist jedoch für jedermann!

ProTipp: Aufgeführte Aktivitäten helfen auch gegen Kater.

Findet gemeinsame Interessen und übt sie aus!

Selbst wenn man mit verschiedenen Charakteren zusammenwohnt, lassen sich gemeinsame Hobbys immer finden. Seien es sportliche Aktivitäten wie Basketball und Volleyball oder auch die Vorliebe für Horrorfilme – die unterschiedlichsten Dinge bringen Menschen zusammen. Du solltest nicht erwarten, dass du in den ersten paar Tagen alles über deine Mitbewohner herausfindest. Von Gespräch zu Gespräch lernt ihr euch besser kennen. Umso größer ist die Überraschung, wenn man nach einiger Zeit erfährt, dass hinter den Personen leidenschaftliche Bäcker, Musiker oder Video- und Filmproduzenten stecken. Gemeinsame Koch-, Serien- und Spieleabende bieten Möglichkeiten sich besser kennenzulernen und den Zusammenhalt deutlich zu stärken. Zu Lachen gibt es sicherlich auch immer etwas. Ganz persönlicher Tipp zwischendurch: Wenn du nicht der Clown der Nation sein willst, rate ich dir von dem Spiel „Jenga“ ab.

Zu guter Letzt folgt das Studenten-Klischee schlechthin – Party! Zwar haben die Clubs und Bars aufgrund von Covid seit über einem Jahr geschlossen, es stellt jedoch kein Hindernis dar, eine kleine Feier (natürlich Corona konform) in der WG zu schmeißen, denn „A little party never killed nobody“. Besonders abwechslungsreich sind Motto Partys. Von uns empfohlene Themen sind: Pyjama, Geschlechtertausch und 90er. Die Einweg- oder Handykamera sollte hierbei auf gar keinen Fall fehlen!

Doch wo bleibt das zu Beginn versprochene Drama?

Gib dem Spießer in dir keine Chance!

In eine Wohngemeinschaft zu ziehen heißt manchmal auch, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden. Hast du es in deinem bisherigen Zuhause immer sehr sauber und leise gehabt, kannst du dich zu 100 Prozent darauf einstellen, dass es in dem für dich gewohnten Umfang nicht mehr so sein wird. In der Regel wohnen mehrere Personen in einer WG, die womöglich andere Lebensstile haben als du. Ob es nun eine ungewaschene Pfanne im Spülbecken ist, die dich auf die Palme bringt oder die Musiklautstärke deines Zimmernachbars – Geduld und Kompromissbereitschaft sind hier gefragt. Auch mal zurückstecken und auf andere Rücksicht nehmen zu können sind wichtige Eigenschaften, die du beim Einzug mitbringen solltest. Kommt die Diva in dir eines Tages doch mal zum Vorschein, solltest du schnell zu einem Snickers greifen und versuchen deine Emotionen möglichst zu kontrollieren. Entscheidend ist, offen Dinge anzusprechen und sie sachlich auszudiskutieren. Das Ziel ist es, ein harmonisches Miteinander für alle Beteiligten zu ermöglichen.

Tipp: Sei kein Geizhals und teile auch mal deine Lebensmittel oder privaten Gegenstände wie eine Musikbox mit deinen Mitbewohnern. Natürlich sollte das auf Gegenseitigkeit beruhen und ein Geben und Nehmen sein.

Sei offen für Neues!

Komm aus deiner Komfortzone raus. Eine Wohngemeinschaft bietet dir die Chance, neue Kulturen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Lehne nicht immer dankend ab, sondern probiere neue Sportarten, Gerichte oder auch Filmgenres aus, für die sich deine Mitbewohner begeistern. Oft entdeckt man neue Seiten an sich selbst und wächst über sich hinaus. Wenn dir bei dem gemeinsamen Abendessen die zuvor noch nie probierten Gnocchi deines Mitbewohners nicht so schmecken, wie erwartet, ist das auch kein Beinbruch. Wichtig ist, dass du sie probiert hast.

Bist du ein eher introvertierter und zurückhaltender Mensch und möchtest das ändern, bietet dir das Leben in einer WG die perfekte Gelegenheit dazu. Vorteilhaft ist dies auch für dein späteres Arbeitsleben, wenn Offenheit und Teamwork gefordert werden. Trotz allem solltest du dir immer treu sein und nicht zwanghaft versuchen dich anzupassen. Sei du selbst, dann läuft das schon von allein!

Fazit

„Auch im Alphabet kommt Anstrengung vor Erfolg“. Das einander Kennenlernen fordert viel Zeit, Mühe und Interesse. Natürlich kann nicht immer alles problemlos verlaufen, kleine Streitigkeiten wird es ab und zu geben. Vor allem, wenn man alle Gewohnheiten und Macken des anderen noch nicht kennt. Entscheidend ist, diese schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen und die begrenzte Zeit in der Wohngemeinschaft in vollem Maße zu genießen. Wenn alle Bewohner das Bedürfnis danach haben, eine unvergessliche Zeit zu schaffen, von der man am liebsten noch seinen Enkelkindern erzählen möchte, kann dem nichts im Wege stehen.

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Bildquellen

Bild 1: WG der Autorin – eigene Aufnahme

Bild 2: Flatastic Logo – Per Mail vom dem Flatastic-Team zur Verfügung gestellt bekommen

Bild 3: WG der Autorin am Baggersee in Niederschopfheim – eigene Aufnahme

Bild 4: WG der Autorin am Gifiz-See in Offenburg – eigene Aufnahme