Studium

Talk mit Tim Gräßer – durch DEC zu Marketing Automation

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Talk mit Tim Gräßer – durch DEC zu Marketing Automation

In dem Interview, das ich mit Tim Gräßer an einem Montagabend relativ kurzfristig geführt habe, erzählte mir der Alumnus, wie er durch den Master Dialogmarketing und E-Commerce und durch seine Masterarbeit beim WWF Deutschland seine Passion für Data Analytics und Data Mining gefunden hat und welchen Tipp er (zukünftigen) Studierenden mit auf den Weg geben möchte. Los geht’s …

Steckbrief

Name: Tim Gräßer
Aktueller Wohnort: Stuttgart
Hobbys: Squash, Motorrad fahren, Reisen, Bergsteigen
Bachelorabschluss: B.Sc. Online-Medien-Management an der Hochschule der Medien Stuttgart von Oktober 2012 bis August 2016
Masterabschluss: M.Sc. Dialogmarketing und E-Commerce (DEC) an der Hochschule Offenburg von Oktober 2016 bis März 2018
Beruf: Berater für Digital Marketing Automation bei der elanyo GmbH in Stuttgart

Was vor dem Masterstudium geschah …

Tim hat sein Bachelorstudium an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart im Bachelor-of-Science-Studiengang Online-Medien-Management absolviert. Während und nach seinem Bachelorstudium war Tim als AdWords Consultant bei prince design, einer Werbeagentur in Stuttgart, angestellt. Damals dachte Tim noch, dass er im Bereich Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing seinen Berufseinstieg wagt. Doch diese Einstellung änderte sich während seines Masterstudiums Dialogmarketing und E-Commerce (DEC) an der Hochschule Offenburg. Doch wie kam Tim eigentlich zu seinem Master in Offenburg?

Nach seinem Bachelorstudium war für Tim schnell klar, dass er sich noch mit einem Masterstudium weiterbilden möchte. Sein Favorit war zunächst, in Stuttgart an der HdM zu bleiben. Nach einer Absage hat er generell in ganz Baden-Württemberg nach Masterstudienplätzen im Bereich Marketing und Medien gesucht und ist daraufhin auf die Hochschule Offenburg und den Studiengang DEC gestoßen. Dort hat er sich direkt beworben und bekam auch eine Zusage.

Dialogmarketing und E-Commerce

Tim hat seinen Master zum Wintersemester 2016 begonnen, als DEC zum zweiten Mal angeboten wurde. Man hat gemerkt, dass der Studiengang noch sehr jung und nicht zu 100 Prozent ausgereift war. Rückblickend fand das Tim aber nicht störend oder nachteilig, da genau die Themen behandelt wurden, die ihn wirklich interessiert haben. Somit konnte man sich die Themen etwas heraussuchen. Er war am Ende froh, dass er DEC studiert hat und hat diesen Schritt nie bereut, da er dadurch zu seiner heutigen Passion Data Analytics und Data Mining gekommen ist. Doch wie genau das Studium ablief folgt jetzt.

Die Projekte im Studium waren für Tim hilfreich, um das erlernte Wissen umsetzen und selbst forschen zu können. Besonders ein Projekt im Modul Data Analytics ist ihm von damals im Gedächtnis geblieben: „Wie funktioniert das Empfehlungssystem von YouTube?“ In Zweier-Teams sollte eine Präsentation vorbereitet und anschließend Fragen des Dozierenden beantwortet werden. Das Thema war sehr interessant, eben weil es ein sehr komplexes Thema war. Bei YouTubes Empfehlungssystem liegen nämlich zwei neuronale Netze übereinander, die diese Empfehlungen geben.

„Das war eines der wenigen Male, dass ich ein wissenschaftliches Paper gelesen habe und ich einen Tag darüber nachdenken musste, was das denn wirklich bedeutet.“

Dieses Projekt war eine gelungene Abwechslung im Studienalltag, da er sich erst richtig einlesen musste und das Thema so herausfordernd war. Nachdem Tim eigenständig die Komplexität des Projektes verstanden hatte, war der Vortrag des Projektergebnisses ein voller Erfolg.

Ein Highlight: Summer School 2017 in Budapest

Ein weiteres Highlight im Masterstudium war die Möglichkeit, an einer elftägigen Summer School an der Budapest Business School teilzunehmen.

Teilnehmer der Summer School 2017 in Budapest.
Tim Gräßer (rechts) mit Teilnehmern der Summer School im August 2017 in Budapest.

Für die Summer School in Budapest hat er sich entschieden, da ihn das angebotene Thema „Wirtschaft in Zentraleuropa“ sowie die Stadt gereizt haben. In den Fächern „Business Simulation“, „Trade Policy and Product Finance“, „Economics Policy”, “Finance” und “Business Analysis” wurden sowohl betriebs- als auch volkswirtschaftliche Inhalte gelehrt. Die Inhalte waren sehr interessant, da einige Themen für ihn neu waren. Der Bezug auf Zentraleuropa (Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien) lieferte ihm völlig neue Einblicke in einen anderen Wirtschaftsraum. Besonders hat Tim gefallen, dass ein Planspiel über mehrere Tage absolviert wurde, bei dem in Kleingruppen ein Unternehmen geführt und gegen andere Gruppen angetreten wurde. Die Prüfungsleistungen waren machbar, trotz hohem Lehrniveau. Der Alumnus hat damals dazu auf der Studiengangsseite von DEC einen Beitrag verfasst, den du dir gerne durchlesen kannst, falls du mehr über seine Erfahrungen in Budapest lesen möchtest.

Infos zu den Summer Schools

Summer Schools sind in der Regel zwei bis vier Wochen lang und können sowohl fachspezifisch als auch allgemeinbildende Inhalte haben – oder eine Mischung aus beidem. Die Summer Schools schließen meist mit einer Prüfungsleistung ab, die auch anerkannt werden kann. Eine Summer School bietet die Möglichkeit, während der vorlesungsfreien Sommermonate Auslandserfahrung zu sammeln und ein Schnupperauslandsstudium zu absolvieren. Diesen Sommer sind Summer Schools unter anderem in China, Dänemark, Frankreich und Jordanien geplant. Schau doch auch gerne auf die Webseite der Hochschule oder melde dich bei der Ansprechpartnerin Frau Ziemer.

Das Modul Data Analytics

Das persönliche Highlight des Masterstudiums war für den Absolventen das Modul Data Mining und Data Analytics bei Prof. Sänger. Eigentlich war er bisher nie Fan von Statistik oder Mathematik gewesen. Durch Data Mining und Data Analytics hat Tim jedoch die Erfahrung gemacht, dass er das erste Mal die Theorie auch in die Praxis umsetzen konnte. Doch was kann man sich unter dem Modul vorstellen?

Prof. Sänger ist seit 2001 Professor an der Hochschule Offenburg und Experte unter anderem für E-Business, Medieninformatik und Data Analytics sowie der Studiendekan des Masterstudiengangs DEC.

Prof. Volker Sänger

Quick Question an Prof. Sänger zum Modul Data Analytics:

Was lernt man im Modul Data Mining und Data Analytics bei Ihnen?

„Die Studierenden lernen, was Datenanalyse ist und wie sie funktioniert. Formal besteht das Modul aus 2 Semesterwochenstunden (SWS) Vorlesung von Prof. Drechsler und 2 SWS von mir. Bei beiden geht es um Datenanalyse. Prof. Drechsler fokussiert Regressions- und Zeitreihenanalyse. Meinen Teil könnte man auch mit Data Mining beschreiben. Darin sind auch einige Übungen integriert und drei kleine Laborversuche, bei denen jeder selbst am Rechner Daten analysiert / untersucht. Das Seminar betreuen wir gemeinsam. Jeder Studierende kriegt ein Thema mit einem Ausgangspaper und hält dazu einen Vortrag.“

Falls du mehr über das Modul Data Analytics wissen möchtest, kannst du hier den Erfahrungsbericht von DEC-Studentin Alisa Kastner lesen.

Die Masterarbeit

Durch seine positiven Erfahrungen und sein Interesse an Data Analytics und Data Mining hat sich der Alumnus entschieden, bei Prof. Sänger in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) in Berlin seine Masterarbeit zu schreiben. Tim hat sich damals bei mehreren Non-Profit Organisationen beworben, da ihn die Themen Non-Profit Organisation (NPO) und Non-governmental Organisations (NGOs) persönlich interessieren und er ein Unternehmen abseits der Privatwirtschaft kennen lernen wollte.

Der WWF Deutschland gab Tim somit die Möglichkeit, seine Masterarbeit bei ihnen im Unternehmen schreiben zu können.

Das Thema der Masterarbeit lautete: „Data Mining bei einer Non-Profit-Organisation: Analyse von Spenderdaten zur Zielgruppensegmentierung am Beispiel des WWF Deutschland.“

Dabei hat Tim Daten von WWF Förderern mit unterschiedlichem Spendenbeitrag untersucht, analysiert und Spendersegmente identifiziert. Daraufhin hat er verschiedene Attribute kombiniert, Zielgruppen gebildet und Empfehlungen abgeleitet.

Plakat Kolloquium von Tim Gräßer
Plakat des Kolloquiums von Tim Gräßer.

Drei Fragen an Prof. Sänger zur Betreuung von Masterarbeiten:

1. Wie kann man Sie als Betreuer der Masterarbeit wählen? Gibt es da ein Auswahlverfahren oder gilt das Windhund-Verfahren?

„Ich würde sagen, es geht um inhaltliche Aspekte. Themen zur Datenanalyse betreuen im DEC Prof. Drechsler und ich. Bisher haben wir meines Wissens niemanden abgewiesen. Aber natürlich sind auch unsere Kapazitäten irgendwann erschöpft.“

2. Wann sollte man sich am besten auf die Suche nach einer*einem Betreuer*in für die Masterarbeit machen?

„Wenn Sie ein Thema haben, dass schon einigermaßen konkret ist – das ist zumindest meine Ansicht.“

3. Wie viele Studierende betreuen Sie pro Semester bei ihrer Masterarbeit?

„Ich versuche nicht mehr als fünf gleichzeitig zu betreuen.“

Master of Science – und dann?

Direkt nach meinem Masterabschluss war Alumnus Tim auf Jobsuche. Neben der Suche hat sich Tim mit seiner eigenen Performance-Marketingagentur „zeitsprache“ selbständig gemacht. Er hat jedoch schnell gemerkt, dass die Selbständigkeit nicht mit seiner Vorstellung zu künftiger Arbeit zusammenpasst. Schon nach etwa einem halben Jahr hat er bei der Unternehmensberatung elanyo GmbH in Stuttgart im Bereich Automation angefangen, bei der er bis jetzt als Berater für Digital Marketing Automation tätig ist. Doch was macht Tim als Berater für Digital Marketing Automation?

Gerade hat er drei spannende Projekte auf dem Tisch, unter anderem mit der REWE Group. In diesem Projekt führt er gerade eine Migration eines Tools durch, mit dem die REWE Group ihre Marketingkampagnen managed. REWE möchte von einer alten Version auf eine neue Version wechseln. Dadurch hat das Projekt viel mit den Themen Personalisierung und Automatisierung zu tun, was in Tims Aufgabenbereich fällt. Bei vielen Projekten hat er außerdem häufig mit der Analyse, Auswertung und Interpretation von (Kunden-)Daten zu tun, was fachliches Know-how voraussetzt.

Während er mir seine aktuellen Projekte erklärt, merke ich sofort, dass der DEC-Absolvent Feuer und Flamme von seiner Arbeit ist. Auch, als ich ihm die Frage stelle, ob er ohne den Master zur Marketing Automation gekommen wäre:

Ich glaube DEC hat mir bei der Berufswahl ziemlich geholfen. […] Das war auch der Grund, warum ich später in Richtung technisches Marketing gekommen bin.

Unter technischem Marketing versteht man die Fokussierung von Marketingmaßnahmen für einen technischen oder industriellen Zielmarkt. Hierbei ist vor allem technisches Know-how sowie Medien- und Marketingwissen Voraussetzung.

Tims Tipp für (zukünftige) Studierende

Den Tipp, den der Tim als Absolvent jedem (zukünftigen) Studierenden mitgeben möchte und den er leider selbst nie umgesetzt hat ist, dass man auf alle Fälle ein Auslandssemester machen sollte. Das bereue er bis heute sehr. Einen kleinen Einblick in ein Auslandssemester hatte er dennoch mit der Teilnahme an der Summer School in Budapest.

Hast du auch Interesse an einem Auslandssemester? Dann schau doch auf der Webseite der Hochschule Offenburg vorbei oder nimm Kontakt mit der Ansprechpartnerin Frau Wilhelmy auf. Hier im Newsroom findest du auch viele interessante Erfahrungsberichte von DEC-Studierenden, die ihr Auslandssemester beispielsweise in Malaysia und Schweden gemacht haben.

Fazit

Auch wenn DEC an der Hochschule Offenburg nicht die erste Wahl für Tim Gräßer war, bereut er seine Studienwahl bis heute nicht und verdankt dem Masterstudiengang seine Leidenschaft für Data Analytics und Data Mining. Auch durch kleinere Stolpersteine hat sich Tim nicht entmutigen lassen und hat durch das Masterstudium und seine Erfahrungen an der Hochschule Offenburg optimal vorbereitet den Einstieg in die Berufswelt gemeistert.

Du interessierst dich für einen Job im Bereich technisches Marketing und Marketing Automation? Gerne kannst du dich bei der elanyo GmbH über XING bei Tim Gräßer bewerben!


Noch nicht genug von Erfahrungsberichten und Alumni Interviews? Die Beiträge mit den DEC-Alumnis Jonas Müller und Beatrice Weber sind ebenfalls sehr lesenswert.

Quellen
Bildquellen
  • Titelbild: Tim Gräßer
  • Foto Teilnehmer Summer School: Tim Gräßer
  • Foto Blick über Budapest: Tim Gräßer
  • Foto Fischerbastei Budapest: Tim Gräßer
  • Foto Elisabethplatz Budapest: Tim Gräßer
  • Foto Kettenbrücke Budapest: Tim Gräßer
  • Foto Prof. Dr. rer. pol. Volker Sänger: Hochschule Offenburg
  • Bild Plakat Kolloquium: Tim Gräßer